@silos, es tut mir ehrlich leid, wie schlecht es dir geht. Die meisten- wenn nicht sogar alle- die hier schreiben, können es dir nachfühlen, weil sie irgendwann selber an diesem Punkt gestanden haben, dass sie glaubten, niemals über das, was ihnen widerfahren ist, hinweg zu kommen.
Mich eingeschlossen.
Ja, von diesem Tiefpunkt aus kann es mega-schwer sein, wieder hoch zu kommen. Niemand erwartet, dass du innerhalb von zwei Wochen wieder auf den Beinen bist.
Ich glaube aber auch, dass du noch nicht ganz unten bist, denn sonst würdest du etwas ändern. Oder anders: Du würdest ehrlich
versuchen, etwas zu ändern.
Ich stimme wieder einmal @Odette zu: Du suhlst dich in deinem Leid.
Das ist auch erst einmal völlig ok und bis zu einem gewissen Grad normal. Haben wir bestimmt alle hier eine Zeitlang. Ich jedenfalls. Aber wie die anderen schon schrieben: Es hindert dich an deiner Heilung.
Meine Therapeutin fragte mich in eine der ersten Sitzungen, warum ich meinen Ex nicht loslasse.
Ich antwortete ihr, ich könne nicht.
Warum können Sie nicht? Was würde denn passieren, wenn Sie loslassen?
Dann wäre ich ganz allein!
Ich fand meine Antwort eigentlich total blöd, mir ist nichts Besseres eingefallen. Vielleicht habe ich aber auch ganz tief aus dem Unterbewusstsein gesprochen, denn meine Therapeutin stimmte mir daraufhin schon fast ungerührt zu: Ganz genau! Dann sind Sie ganz ALLEIN!
Es gibt eine unterbewusste Angst, die hindert, dass man weiterkommt und deswegen halten wir unbewusst fest, obwohl wir mit Überzeugung sagen würden, wir würden ja gerne loslassen, aaaaaber..
Was ist deine unterbewusste Angst? Was wäre, wenn du deine Ex einfach loslässt? Was würde dann deiner Meinung nach passieren?
Und daran musst du arbeiten.
Ich würde auch gerne noch einmal zu deiner Therapie nachhaken. Welches Therapieverfahren ist das?
Du redest gerne drumherum, erzählst nichts Genaues. Du sprichst immer nur von Therapie und dass dir das schon geholfen hat.
Vielleicht gibt es einen Grund dafür, dass du nicht näher darauf eingehst und es ist natürlich ok, wenn du nicht darüber reden möchtest.
Ich frage nur, weil ich auch nicht den Anschein habe, dass dein Therapeut dir auch nur ein einziges Werkzeug an die Hand gegeben hat.
In einem der vorigen Posts sagtest du, dass du die Trennung in den Sitzungen gelegentlich ansprichst.
Ich bin schon fast der Meinung, sie sollte einen viel höheren Stellenwert einnehmen. Erzählst du das deinem Therapeuten auch genau so offen wie hier..wie schlecht es dir damit wirklich geht, dass sie -wenn wir ehrlich sind- dein ganzes Leben einnimmt?
Ich würde wetten, dann würde auch die Hilfe anders ausfallen.
Zitat von Birkai: Mit dem mantramäßogen Wiederholen dieser Angst, hältst du dich selbst in der Angst fest.
Die Gedanken beeinflussen die Gefühle.
Du fühlst, was du denkst.
Man kann aber auch die Gedanken beeinflussen.
Aber dazu müsstest du zumindest offen dafür sein, daran zu arbeiten. Aktiv.
Jede Woche zur Therapie zu gehen, in der Hoffnung, der Therapeut wird es schon richten und ich bin wie von Zauberhand geheilt, funktioniert nicht. Du musst mitarbeiten.
Ich verwette ein Monatsgehalt, du hast nichts von dem, was dir hier vorgeschlagen wurde, überhaupt versucht. Und wenn, hast du nach einer Minute gesagt So´n Mist, hilft nicht! und nie wieder versucht.
SO wird das auch nichts.
Und das zeigt mir, dass du immer noch nicht so recht begriffen hast, dass es ganz allein von dir selbst abhängt, ob du einer Änderung die Chance gibst. Du kannst noch 20 Jahre zur Therapie gehen und es wird sich nichts ändern, wenn du nicht bereit bist, mitzuarbeiten, sondern weiter hoffst, jemand anderes könnte deine Gefühle wegzaubern, nur damit du dich nicht anstrengen musst.
Ich kann das ja gut nachvollziehen, so ging es mir lange auch. Aber von dem Moment an, wo ich es
wirklich wollte; das Leiden zu beenden, glücklich zu werden- und das war keine bewusste Entscheidung, mehr ein Gefühl- ging es auch voran.
Weil mir wirklich klar wurde, da ist keiner, der die Hand auflegt und ich bin geheilt. Ich muss ja selber auch etwas dazu tun. Da führt kein Weg daran vorbei. Isso!