Hallo ihr Lieben,
Ich hoffe auf ein paar Meinungen zu meiner Situation. Und zwar ist folgendes passiert:
Seit 10 Jahren war ich mit meinem Partner zusammen, seit 5 Jahren hab ich bei ihm gewohnt. Für ihn war ich immer die ganz große Liebe, es gab nie eine schönere, bessere Frau.
Ich selbst war mir schon lange nicht mehr sicher ob das Alles gewesen sein soll. Ich habe mir oft einen Partner gewünscht der in bestimmten Situationen anders reagiert und der noch manches Mal ein Kribbeln auslöst. Doch irgendwann hatte ich das Gefühl es sei zu spät, ich hätte zu viel investiert und geliebt habe ich ihn ja auch. Ich dachte einfach mit Manchem muss man sich eben abfinden.
Wir haben in unserer Beziehung auch fast nur mit Rückschlägen zu kämpfen gehabt. Erst starb seine Oma, dann seine Mutter. An demselben Abend an dem diagnostiziert wurde das sein Hodenkrebs wahrscheinlich gestreut hatte, starb mein Vater, völlig unerwartet. Zu meiner Trauer und dem ganzen Stress wie dem Umzug meiner Mutter kam also noch seine Chemotherapie. Das war Ende 2015.
Nachdem wir also das alles durchgestanden hatten, plus wieder einmal eine fast 6-monatige Arbeitslosigkeit von mir in 2016, kam dann dieses Jahr der Tod seines Vaters.
Auch da stand nun wieder eine Wohnungsauflösung an während der ihm der Meniskus riss. Das hieß OP und 7 Wochen nicht belasten. Darum hab ich so gut wie alleine die Wohnung seines Vaters ausgeträumt, ihn gepflegt und bin noch täglich 10 Stunden arbeiten gegangen.
Seit ein paar Wochen ging es wieder bergauf, sein Knie war immer noch nicht ganz in Ordnung aber er kann wieder gut laufen. Und seitdem hatte er das Bedürfnis unbedingt soviel Party machen zu müssen wie es geht. Gut dachte ich, lass ihn gehen, das kann alles auch an ihm nicht spurlos vorbei gehen. Ich wollte lieber nicht mit, man muss dazu sagen das ich durch eine Schilddrüsenerkrankung und der Gemütlichkeit die so eine Beziehung mit sich bringt ca. 40 kg zugenommen habe (was ihn aber nicht störte, er mag lieber dickere Frauen) und deshalb nicht mehr so gerne unter Menschen gehe.
Seit einigen Wochen wurde er dann immer weniger lieb, ich kann es schwer beschreiben. Ich wurde immer misstrauischer, bis ich dann am Montag seine Nachrichten mit einem der Mädels gelesen habe mit denen er wohl feiern ging.
Es war so schlimm, an Heiligabend saß er anscheinend neben mir auf der Couch bei meiner Familie(!) und hat ihr geschrieben wie gut sie aussieht, das sie die schönste Frau der Welt für ihn wäre und er sie am liebsten in eine dunkle Ecke gezogen hätte! Als ich ihn zur Rede stellte, eröffnete er mir das er bisher angeblich nur mit ihr geflirtet habe, vor zwei Wochen allerdings schon entschieden hat nach Weihnachten mit mir Schluss zu machen weil er nicht mehr glücklich ist.
Seitdem haben wir ein paar mal gesprochen, ich bin zu meiner Mutter gezogen. Die meisten Sachen hab ich noch bei ihm und wenigstens hat er mir versprochen das ich mir damit keinen Stress zu machen brauche. Natürlich hat er mich auch noch mit einer fiesen Erkältung angesteckt die mich seit zwei Tagen ans Bett fesselt. Wo meine Gedanken kreisen und kreisen. Ich kann einfach nicht verstehen das man einfach so Schluss macht ohne zu reden, ohne wenigstens zu versuchen einen Neustart zu machen.
Vor ca. 6 Wochen hatte ich wieder einen Moment in dem ich dachte so geht es nicht weiter und habe mich mit ihn hingesetzt und geredet. Da kamen von ihm kaum Kritikpunkte, nur das wir uns körperlich nicht mehr so nah sind wie früher. Das habe ich versucht zu ändern, gut vielleicht nicht stark genug aber von ihm kam auch kaum Initiative.
Ich denke vielleicht war es besser so, vielleicht hätten wir uns nur weiter unglücklich gemacht aber trotzdem hätten wir mehr kämpfen müssen. 10 Jahre in denen wir so viel zusammen durchgemacht haben, in denen wir zusammen alles aufgebaut haben, auch wenn es nicht viel war. Und jetzt sollte doch alles besser werden, wir müssen noch unsere Trauer überwinden ja, aber körperlich geht es ihm besser, wir haben beide relativ gute Jobs und jetzt wäre der Moment endlich zu leben! Und das nimmt er mir einfach so, ich habe mit der Zeit alle Freundschaften vernachlässigt weil ich mich nur auf ihn konzentriert habe wärend wir von einem Tief ins Nächste geschlittert sind und jetzt habe ich nichts und niemanden mehr ausser einer kranken Mutter.
Ich hab solche Angst jetzt nur noch alleine zu sein und weiß einfach nicht wie ich damit umgehen soll. Soll ich sich versuchen ihn zurück zu bekommen? Jedem anderen würde ich sagen das ist dämlich aber ich vermisse ihn so.
29.12.2017 13:48 •
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