einen Benutzern.
- 88911
einen Benutzern.
CubaLibre
Zitat von einen Benutzernamen:Hallo Cuba,
das ist mein erster und vielleicht auch einziger Beitrag in diesem Forum, ich war bislang stiller Mitleser und werde das auch gleich wieder sein...
Dir möchte ich allerdings etwas dazu schreiben, denn meine Geschichte ähnelt der deinen in vielen Punkten sehr, die Trennung liegt nunmehr über 7 Monate zurück und ich kann sehr gut nachvollziehen wie Du dich fühlst, denn es ging mir genauso.
Für Dich zählt jetzt im Moment nur Augen zu und durch, die Tage überstehen, funktionieren und etwas Zeit ins Land streichen zu lassen. Du wirst irgendwann immer mehr erkennen dass Du bereit warst Dich sehr zu verbiegen um die Beziehung am Leben zu halten, bzw. zu ermöglichen. Verliebt war alles rosarot, Du hast das nicht erkannt und Dir eingeredet dass Du das für diesen Menschen doch gerne machst, Dich selbst ganz anzustellen, so sollte Liebe doch sein. Das ist aber falsch, ich glaube das ahnst Du schon.
Jetzt ist alles tiefschwarz, keine Perspektive, keine Aussicht jemals wieder so einen tollen Menschen kennenlernen, so eine tiefe Liebe zu spüren. Auch das ist falsch, die Erkenntnis dauert bei Dir aber noch etwas.
Lieber stiller Mitleser,
vielen Dank für die lange und einfühlsame Antwort! Sie hilft mir sehr zu verstehen.
Es stimmt wirklich. Ich habe von Beginn an meine Bedürfnisse nach Nähe in dieser Beziehung zurückgestellt. Das lag daran, dass ich unglaublich verliebt war und wir gemeinsam die perfekte Welle geritten sind, in den Zeiten in denen wir uns gesehen haben. Das waren nicht nur die wild-romantischen, sondern auch die kleinen Momente des Alltags (sofern es den gab). Wir haben uns ohne Worte verstanden, konnten tagelang nebeneinander sein und uns geniessen ohne uns zu nerven. Es gab keine Konflikte, nicht im Kleinen nicht im Grossen, einfach pure Harmonie.
Mit den Jahren fiel es mir immer schwerer dieses extreme Nähe-Distanzverhältnis zu ertragen und ich bemerkte damals schon, dass meine Ex sich nicht meinetwegen anpassen wird. Daher habe ich das geschluckt und verdrängt, den starken Mann gespielt, obwohl ich sie sehr oft sehr vermisst habe. Ich dachte ich erkämpfe mir meine Liebe, indem ich auf meine Bedürfnisse verzichte. Ich wusste auch sie wird gehen, wenn ich ihr nicht ihre Freiheit lasse.
Das war rückblickend ein Fehler. Doch was hätte ich tun sollen? Ich habe diese Frau doch einfach nur von ganzem Herzen geliebt? Ich habe an die Liebe geglaubt. Mir fiel schon damals auf, dass sie nicht bereit war mir entgegenzukommen, es gab dann auch die ersten Konflikte.
Wir haben diese Konflikte verdrängt, indem wir sehr viel gemeinsam unternommen haben in den Zeiten die wir zusammen waren. Skifahren, Bergwandern, Reisen, Fallschirmspringen etc. Es war ein Traum.
Im letzten Jahr ist es dann komplett gekippt. Erst Einzug in die Traumwohnung und ich dachte mir, juhuu jetzt verbringen wir endlich Zeit zusammen. Es kam dann anders nämlich ein weitere Sommer in dem wir uns 12 Wochen nicht sehen konnten. Ich sitze also in der Wohnung vermisse sie und sie wiederum erhöht den Druck auf uns, indem sie eine baldige Entscheidung wegen des Kindes fordert. Ich verstehe bis heute nicht, warum sie das getan hat? Sie muss doch mitbekommen haben, dass es mir nicht so gut geht. Nach all den Jahren des Hintenanstellens meiner Bedürfnisse dachte ich dann, na gut dann lebe ich jetzt mein Leben in Berlin ohne sie und mache mich nicht mehr abhängig.
Ich habe dann in den letzten Wochen auch gemerkt, dass wir uns auseinandergelebt haben, weil es kaum noch gemeinsame Alltagserlebnisse gab. Wir hatten unseren Honeymoon, unsere Reisen, unser Abenteuer aber nie einen Alltag.
Den Rest kennst Du ja, indem Moment indem ich meine Bedürfnisse formuliere, geht sie auf Distanz und trennt sich letztendlich, nur um mir noch vorzuwerfen, ich wäre bestimmt kein guter Vater und sie möchte nicht für mein Leid verantwortlich sein.
Ich erkannte die Person plötzlich nicht mehr. Eiskalt. Abwertend. Vernichtend. Die letzten Wochen wurde sie ein komplett anderer Mensch, so distanziert und voller Vorwürfe mir gegenüber. Dabei habe ich sie doch einfach nur geliebt.
Ich schreib Dir jetzt mal wie es bei mir ablief:
Die ersten 7-8 Wochen waren die Hölle. Depressionen, Verzweiflung, Appetitlosigkeit, Schlafstörungen, emotionale Zusammenbrüche... das ganze Programm. Aus vergangenen Erfahrungen wusste ich dass die Phase bei mir zwischen 3 und 6 Wochen dauert, jetzt waren es am Ende eben 8 Wochen. Seis drum.
Das klingt hart. Immerhin hast Du damit schon Erfahrung, bei mir ist es mit Mitte 30 zum Glück der erste tiefe Liebeskummer. Nur leider geht das schon gute 3 Monate so.
Ich habe die Zeit aber genutzt um wieder besser zu mir selbst zu finden. Was sind meine Werte, Wünsche, Vorstellungen, Hoffnungen? Wer bin ICH im Herzen? Dabei wurde mir zunehmens bewusst dass wir doch nicht so gut zusammengepasst haben, wir haben es nur „passend gemacht“. Naja, ehrlicher wäre zu sagen „ich habs passend gemacht“, da Sie schließlich nie einen Grund an sich zu arbeiten gesehen hat – was Sie auch stets unumwunden zugab.
Same, same but different. Mein Problem gerade ist, dass ich das Gefühl hatte endlich angekommen zu sein im Leben, mit ihr an meiner Seite. Ich habe gespürt, dass ich ruhiger werde und mir dieses ganze Berliner Partyleben langsam auf den Zeiger geht. ich habe es auch versucht passend zu machen, indem ich in den 2 Monaten, die wir im letzten Jahr zusammengelebt haben, ihr trotzdem noch zu all ihren Freunden und Familie hinterhergedackelt bin, einfach weil ich Zeit mit ihr verbringen wollte.
Diese in mir reifende Erkenntnis hat sie dann nach und nach vom Sockel gestoßen. Bald war ich in der Lage mir vorzustellen wie es denn geworden wäre WENN wir eine Familie gegründet hätten, und so tief der Kummer war – es war keine schöne Vorstellung mehr. Mich mein Leben lang anzupassen, zu verbiegen? Will ich das? Und vor allem: Macht mich das glücklich? Naja, die Antwort darauf dürfte auch mit blutendem Herzen nicht schwer fallen.
Das hilft mir sehr. Sie sagte mal sie würde ihre Bedürfnisse nicht für einen Partner aufgeben, nur für ein Kind. Nein ich will mich nicht verbiegen, ich möchte ich selbst sein können in einer Partnerschaft Sie stellte mir Hunderte von Fragen bzgl. Kindererziehung, ob man noch in der Küche rauchen darf etc. So eine Art Shittest, um zu testen inwieweit ich mich ihren Wünschen einordnen kann. Auch hatten wir gar nicht klären können, wir wir das Unternehmen Familie den finanzieren, denn ich hätte als Mehrverdiener ja den Grossteil stemmen müssen.
Ich kann Dir nicht sagen, ob mich das glücklich gemacht hätte. Ich hatte damals einfach das Gefühl in ihrem Lebenskonzept zu kurz zu kommen, daher habe ich noch keine Familie gründen wollen, weil ich ganz einfach noch Zeit mit ihr alleine verbringen wollte.
Ich habe gespürt, dass es ihr in erster Linie um ihr Kind geht, nicht um uns oder mich. Das hat mir Angst gemacht.
Diese Erkenntnis kommt Dir auch bald, mach Dir keine Sorgen. Noch siehst Du das Licht am Ende nicht, aber bald wirst Du bei dem Gedanken an das „was hätte sein können“ erleichtert seufzen dass es eben nicht so kam.
Du wirst wieder Spaß an den Dingen finden die Dir immer Freude bereitet haben (war bei mir erst nach den ganz schlimmen 8 Wochen so), und ab da geht es steil bergauf. Die Lebensfreude kehrt zurück, der Optimismus, die Ausstrahlung, die Energie dein Leben in die Hand zu nehmen und nach DEINEN Vorstellungen zu gestalten.
Es wird sich dann wohl noch lange ziehen bis Sie ganz aus deinen Gedanken verschwindet, aber die Gedanken werden nicht mehr wehtun, sie werden friedlicher in dem Maße wie Du loslassen wirst. Das passiert dann ganz automatisch.
Ich hoffe doch sehr auf das Licht am Ende des Tunnels. Ich sehe es nur noch nicht. Seit 3 Monaten schon nicht. Nur Schwärze. Das Problem mit meinem Leben ist, dass ich es in den letzten Jahren ein wenig aufgegeben habe. Die Zeiten der Trennung habe ich mit Arbeit bis zum Umfallen zugestopft und den Rest der Zeit habe ich an ihr geklebt.
Loslassen wird schwer, es ist so eine Art emotionaler Koitus Interruptus. 3 Jahre habe ich um diese Liebe gekämpft, 6 Monate mit mir unter dem Druck ihres Kinderwunsches und ganz zum Schluss, als ich zu allem bereit war, bricht alles zusammen und ich muss wieder von vorne beginnen, gerade in dem Moment indem ich am verletzlichsten bin.
Jetzt bleibt Dir, wie schon gesagt, nur die Tage zu überstehen. Achte dabei auf Dich. Versuch genug zu essen, auch wenns nicht schmeckt und Du keinen Hunger hast. Geh früh ins Bett, auch wenn Du dann erst mal ein bisschen Gedankenkarrusell fährst, versuche immer genug Schlaf zu bekommen. Trink wenig Alk.. Vollsuff ist die nächsten Wochen verboten, das endet garantiert im Drama! Wenn Du Sport gemacht hast, zieh das durch, bleib dran. Zwing Dich notfalls, hinterher fühlst Du dich für den Abend IMMER besser. Umgib dich mit Freunden, Menschen die Dich verstehen. Versuch nicht im Selbstmitleid zu versinken, eine Zeit lang mag das bis zu einem gewissen Grad vielleicht sogar nötig sein, aber es ist ätzend für die anderen und letztendlich keine dauerhaft geeignete Perspektive auf das Leben. Richte den Blick in Dich selbst und nach vorne. Steigere Dich dabei nicht in Ängste und Sorgen rein, das sind Tricks deines verletzten Egos um Dich runterzuziehen, aber nicht die Realität. Lass die Gefühle zu, spüre den Schmerz bewusst und akzeptiere Ihn. Dann fließt er ab.
Das versuche ich. Aufstehen jeden Tag und einen weiteren Tag überleben. Endlich mal auf den einen Tag warten, an dem ich nicht 12 Std. an sie denke, endlich mal auf die eine Nacht warten, in der ich nicht von ihr träume. Ein kleiner Frühjahrsflirt wäre ja auch mal nett aber mir tut die Dame jetzt schon leid, denn sie hat keine Chance.
Versuche die Situation voll und ganz so zu akzeptieren wie sie IST, denn so ist sie nun mal. Und das ist gut so. Vertraue darauf dass das Leben keine Fehler macht, und ich verspreche Dir dass der Tag an dem Du für diesen Lauf der Dinge dankbar sein wirst kommen wird. Bald.
Danke! Das ist auch mein Motto. Life is a journey not a destination. Es muss einen tieferen Sinn hinter dieser Tragödie geben. Sonst wäre mir das alles nicht so um die Ohren geflogen. Es ist so seltsam, diese Liebe ist genau so schnell zerschellt, wie sie entstanden ist. Mit einer unglaublichen Energie geboren und mit schrecklicher Zerstörung gestorben.
Das sind die Tips die ich Dir für diese Zeit geben kann.
Halt durch!
Das werde ich. Danke nochmals?
Gruß
der stille Mitleser
2tePerspektive
Zitat von CubaLibre:es würde nicht zu mir passen, ein paar Tage über deine Worte nachzudenken, vor allem, weil ich dich vor einer Hoffnung beschützen möchte, die unbegründet ist.
Deshalb antworte ich dir sofort.
Ich bin sehr froh, dass du nicht mehr rasend bist und erkennst, dass auch in mir etwas zerbrochen ist, habe ich in der letzten Zeit doch allzu sehr mit deinem Ego zu kämpfen gehabt.
Die Jahre mit dir waren wunderschön, das ist uns beiden bewusst und wir werden sie beide niemals vergessen. Niemals würde ich so etwas einfach so wegwerfen.
Ich bin ein Mensch, der sehr viel Liebe, Interesse und Herzlichkeit für seine engsten Vertrauten empfindet und das sind wirklich nicht wenige. Drei Freundinnen kenne ich seit der 5. Klasse, dazu kommen die zehnjährigen Freundschaften, Mutti, Omi, Tim und Papa.
Auch für meinen Beruf empfinde ich eine große Leidenschaft und zusätzlich habe ich auch noch Raum in meinem Herzen für ein Kind.
Ich brauche dringend einen Partner, der zwar mein Nr. 1-Mensch ist, der mich aber auch teilen kann mit all diesen vielen anderen Lieben, jemanden, der es genießt im Kreise der Familie manchmal auch einfach nur herumzusitzen und hört was jeder so zu erzählen hat.
Jemand, dessen Elexier es nicht ist, dass ich mich um ihn kümmere.
Jemand, der zufrieden ist mit sich und der Welt, ohne großes Geltungsbedürfnis und ohne das Empfinden, das Leben müsste aus sich aneinanderreihenden Glücksräuschen bestehen.
Jemand, der grundsätzlich die Zukunft postiv sieht und sie daher ganz lässig auf sich zukommen lassen kann.
Jemand, der mir vertraut, dass ich ihn liebe.
Ich brauche eine Partnerschaft, die sich in meinen Augen während der ersten großen Verliebtheit entwickelt und die wiederum nicht ausschließlich aus romantischen und aufregenden Momenten besteht, sondern auch aus Dingen, die man selbstverständlich tut, auch wenn sie keinen Spaß machen, aber um den anderen zu entlasten, ohne dass man dann immer ein großes Danke braucht.
Ich möchte dir nicht wehtun, mit dem was ich sage, dir dennoch das Unverständnis dafür nehmen, wie ich (in deinen Augen plötzlich) gehen konnte.
Dass für dich meine Unabhängigkeit und mein Geerdet sein so bemerkenswert sind, finde ich bemerkenswert.
Wenn du die Unabhängigkeit einer Frau anprangerst, möchtest du sie von dir abhängig machen, wenn du findest, ich sei besonders geerdet, bist du es offesichtlich nicht.
Du kannst dir nicht vorstellen, dass ich Ängste habe? Dann drehst du dich sehr um dich selbst.
Dir ist es sehr wichtig, anders zu sein als andere (obwohl du es gar nicht so sehr bist), aber im Kleinen entscheidest du dich immer gegen die Gruppenentscheidung. Sehr, wirklich sehr anstrengend für mich!
Schon immer hattest du Probleme mit meinem Beruf. 4 – 5 Monate war ich weg. 7 – 8 habe ich geputzt, gekocht, gekuschelt, Liebe gemacht und war mit dir 2 ½ Monate im Jahr auf Reisen.
Mich verletzt es SEHR, dass du oft sagst „Wir hatten uns NIE, ich konnte mir deiner nicht sicher sein, wir hatten nie eine Basis“.
Ich sollte dir ein Jahr pure Zweisamkeit schenken vor dem Kind? Wo bliebe ich dabei?
Du hast dich nie gefragt, ob das auch mein WUNSCH ist.
So viele Vorwürfe an mich, die dich einfach geliebt hat und dachte wir sind echt toll zusammen.
Dir hat immer was gefehlt?
Was meinst du, wie du dich beschweren würdest, wenn ein Kind meine Aufmerksamkeit bekäme.
Ich hätte das Gefühl, ich hätte zwei Kinder.
Dich und ein Baby.
Schade, dass du mich von falschen Voraussetzungen hast ausgehen lassen.
Nämlich, dass du von vornherein mit Sicherheit gesagt hast, dass du eine Familie möchtest.
An den hunderten von Argumenten gegen ein Kind (wir werden arm, du findest Kinder doof, man kann nicht mehr reisen, du wirst dich vernachlässigt fühlen, die Karriere leidet, wir brauchen ein neues Auto, du willst erst 50 000 € sparen, ich werde dick, die meisten Paare trennen sich nach zwei Jahren, ich wäre egoistisch und naiv wenn ich ein Kind möchte, das Kind kommt mit 12 aufs Internat, man kann nicht mehr ausschlafen, du müsstest fast alle deine Ideale aufgeben) habe ich gemerkt, dass du meinen generellen Wunsch nach Familie gar nicht ernst genommen hast, nie darüber nachgedacht hast und mir einfach irgendwas von Kindernamen und Kinderzimmern erzählt hast um mich ruhig zu stellen.
Das finde ich unehrlich und verletzt mich wierderum.
Ich weiß, du bildest dir ein, dass du alles nur wegen des Drucks gesagt hast und jetzt NICHTS mehr davon stimmt. Jetzt möchtest du unbedingt ein Baby.
Das macht dich einerseits unglaubwürdig und andererseits MUSS ich mich fragen, aus welchem Grund du nicht gleich gesagt hast:
„Du würdest dich sonst trennen? Bist du verrückt? Natürlich machen wir ne Familie“
Aus welchen Egogründen würdest du wohl gegen mich kämpfen? Nur weil ich in deinen Augen den Zeitplan bestimme? Weil du nicht der Bestimmer bist?
Ich bin nie einen Schritt auf dich zugegangen? Schon vergessen, dass ich seit einem Jahr einen Kinderwunsch habe, den ich für dich aufschiebe?
Welchen Schritt bist du denn auf mich zugegangen?
Den, dass du überhaupt über Kinder nachdenkst?
Davon bin ich vor drei Jahren ausgegangen.
Ich möchte eigentlich sanft sein in diesem Brief, aber ich glaube, es hilft dir, wenn du mich hassen kannst.
Bei allem was ich sage, darfst du nicht vergessen, dass ich dich achte und respektiere in dem was du bist, aber festgestellt habe, dass wir sehr (zu) unterschiedlich sind.
Immer schon schwierig war für mich, dass wenn ich von einem Job zurückkam, du sehr an mir gerissen hast und meine 100% ige Aufmerksamkeit brauchtest, ich also ein schlechtes Gefühl hatte, wenn ich mal länger telefoniert oder etwas mit den Mädels unternommen habe. Diese Leute hatte ich ja nun auch 4 Wochen nicht gesehen.
Irgendwann dachte ich: Juhu, mit dem Kinderwunsch hat Martin doch alles: mich viel zuhause, (langweiligen) Alltag (den ich ich nicht vermisst habe und froh bin, dass wir diese Ödnis nie erleben mussten) und endlich ein gemeinsames Projekt.
In einer ersten Verliebtheit schaut man sich 2 -3 Jahre gegenseitig in die Augen, danach sollte man gemeinsam in eine Richtung schauen.
Der Wunsch war Anlass für dich schon wieder um meine Aufmerksamkeit für dich zu fürchten.
Du würdest mich nicht teilen wollen, dass hast du gesagt und spüre ich auch.
Die Magie, die ein Kind für mich ausstrahlt, die Vorfreude (bei dem Wissen um viele sicher aufkommende Schwierigkeiten), die Kraft, der Optimismus, dass wir das wuppen werden ist in mir Stück für Stück gestorben.
Es tut mir leid, dass da so vieles schiefgelaufen ist.
Ich finde, du hättest mit all deiner Aversion und Ängsten lieber zu einem Freund gehen sollen, anstatt mir die ganze Bandbreite deiner Zweifel zu präsentieren.
Ich war die falsche Ansprechpartnerin, falls du irgendwann doch einmal „Ja“ sagen wolltest.
Du hast, glaube ich, immer darauf gewartet, dass ich mich beruflich in Berlin niederlasse, weil ich bei dir sein wollen werde. Wie kommst du darauf? Ich hatte gar nicht vor etwas zu ändern.
Alles in allem fühlte ich mich zu sehr als Mensch, der dir durch seine Liebe Heilung für immer versprechen soll und nicht als gleichwertiger Partner.
Als jemand, der dir alleine gehören soll und dessen ganz eigene klitzkleine Eigenheiten ungeachtet bleiben, weil es ständig um das Große unendlich Ganze der Liebe geht.
Zu wenig Realität.
Zu wenig Achtsamkeit für die Mini-Momente des Lebens.
Für die Wunder im Kleinen.
Lieber M, keinesfalls möchte ich unsere Zeit verteufeln, denk das nicht!
Möchte dir erklären, dass meine Trennung mehr Gründe hatte als an 8 Monaten Schwangerschafts-Aufschub.
Durch dich bin ich eine Reisende geworden, durch dich bin ich beruflich voran gekommen, durch deine Unterstützung finde ich mich etwas besser in der Welt zurecht.
Vielen Dank für das schöne Buch, die Bilder und die Zusammenstellung sind wundervoll!
Ich wünsche dir für die Zukunft, dass du glücklich wirst. Mit dir. Und dadurch mit der Welt um dich herum.
Ich werde dich nie vergessen.
Das ist klar!
between
CubaLibre
CubaLibre
Zitat von 2tePerspektive:Zitat von CubaLibre:es würde nicht zu mir passen, ein paar Tage über deine Worte nachzudenken, vor allem, weil ich dich vor einer Hoffnung beschützen möchte, die unbegründet ist.
Deshalb antworte ich dir sofort.
Ich bin sehr froh, dass du nicht mehr rasend bist und erkennst, dass auch in mir etwas zerbrochen ist, habe ich in der letzten Zeit doch allzu sehr mit deinem Ego zu kämpfen gehabt.
Die Jahre mit dir waren wunderschön, das ist uns beiden bewusst und wir werden sie beide niemals vergessen. Niemals würde ich so etwas einfach so wegwerfen.
Ich bin ein Mensch, der sehr viel Liebe, Interesse und Herzlichkeit für seine engsten Vertrauten empfindet und das sind wirklich nicht wenige. Drei Freundinnen kenne ich seit der 5. Klasse, dazu kommen die zehnjährigen Freundschaften, Mutti, Omi, Tim und Papa.
Auch für meinen Beruf empfinde ich eine große Leidenschaft und zusätzlich habe ich auch noch Raum in meinem Herzen für ein Kind.
Ich brauche dringend einen Partner, der zwar mein Nr. 1-Mensch ist, der mich aber auch teilen kann mit all diesen vielen anderen Lieben, jemanden, der es genießt im Kreise der Familie manchmal auch einfach nur herumzusitzen und hört was jeder so zu erzählen hat.
Jemand, dessen Elexier es nicht ist, dass ich mich um ihn kümmere.
Jemand, der zufrieden ist mit sich und der Welt, ohne großes Geltungsbedürfnis und ohne das Empfinden, das Leben müsste aus sich aneinanderreihenden Glücksräuschen bestehen.
Jemand, der grundsätzlich die Zukunft postiv sieht und sie daher ganz lässig auf sich zukommen lassen kann.
Jemand, der mir vertraut, dass ich ihn liebe.
Ich brauche eine Partnerschaft, die sich in meinen Augen während der ersten großen Verliebtheit entwickelt und die wiederum nicht ausschließlich aus romantischen und aufregenden Momenten besteht, sondern auch aus Dingen, die man selbstverständlich tut, auch wenn sie keinen Spaß machen, aber um den anderen zu entlasten, ohne dass man dann immer ein großes Danke braucht.
Ich möchte dir nicht wehtun, mit dem was ich sage, dir dennoch das Unverständnis dafür nehmen, wie ich (in deinen Augen plötzlich) gehen konnte.
Dass für dich meine Unabhängigkeit und mein Geerdet sein so bemerkenswert sind, finde ich bemerkenswert.
Wenn du die Unabhängigkeit einer Frau anprangerst, möchtest du sie von dir abhängig machen, wenn du findest, ich sei besonders geerdet, bist du es offesichtlich nicht.
Du kannst dir nicht vorstellen, dass ich Ängste habe? Dann drehst du dich sehr um dich selbst.
Dir ist es sehr wichtig, anders zu sein als andere (obwohl du es gar nicht so sehr bist), aber im Kleinen entscheidest du dich immer gegen die Gruppenentscheidung. Sehr, wirklich sehr anstrengend für mich!
Schon immer hattest du Probleme mit meinem Beruf. 4 – 5 Monate war ich weg. 7 – 8 habe ich geputzt, gekocht, gekuschelt, Liebe gemacht und war mit dir 2 ½ Monate im Jahr auf Reisen.
Mich verletzt es SEHR, dass du oft sagst „Wir hatten uns NIE, ich konnte mir deiner nicht sicher sein, wir hatten nie eine Basis“.
Ich sollte dir ein Jahr pure Zweisamkeit schenken vor dem Kind? Wo bliebe ich dabei?
Du hast dich nie gefragt, ob das auch mein WUNSCH ist.
So viele Vorwürfe an mich, die dich einfach geliebt hat und dachte wir sind echt toll zusammen.
Dir hat immer was gefehlt?
Was meinst du, wie du dich beschweren würdest, wenn ein Kind meine Aufmerksamkeit bekäme.
Ich hätte das Gefühl, ich hätte zwei Kinder.
Dich und ein Baby.
Schade, dass du mich von falschen Voraussetzungen hast ausgehen lassen.
Nämlich, dass du von vornherein mit Sicherheit gesagt hast, dass du eine Familie möchtest.
An den hunderten von Argumenten gegen ein Kind (wir werden arm, du findest Kinder doof, man kann nicht mehr reisen, du wirst dich vernachlässigt fühlen, die Karriere leidet, wir brauchen ein neues Auto, du willst erst 50 000 € sparen, ich werde dick, die meisten Paare trennen sich nach zwei Jahren, ich wäre egoistisch und naiv wenn ich ein Kind möchte, das Kind kommt mit 12 aufs Internat, man kann nicht mehr ausschlafen, du müsstest fast alle deine Ideale aufgeben) habe ich gemerkt, dass du meinen generellen Wunsch nach Familie gar nicht ernst genommen hast, nie darüber nachgedacht hast und mir einfach irgendwas von Kindernamen und Kinderzimmern erzählt hast um mich ruhig zu stellen.
Das finde ich unehrlich und verletzt mich wierderum.
Ich weiß, du bildest dir ein, dass du alles nur wegen des Drucks gesagt hast und jetzt NICHTS mehr davon stimmt. Jetzt möchtest du unbedingt ein Baby.
Das macht dich einerseits unglaubwürdig und andererseits MUSS ich mich fragen, aus welchem Grund du nicht gleich gesagt hast:
„Du würdest dich sonst trennen? Bist du verrückt? Natürlich machen wir ne Familie“
Aus welchen Egogründen würdest du wohl gegen mich kämpfen? Nur weil ich in deinen Augen den Zeitplan bestimme? Weil du nicht der Bestimmer bist?
Ich bin nie einen Schritt auf dich zugegangen? Schon vergessen, dass ich seit einem Jahr einen Kinderwunsch habe, den ich für dich aufschiebe?
Welchen Schritt bist du denn auf mich zugegangen?
Den, dass du überhaupt über Kinder nachdenkst?
Davon bin ich vor drei Jahren ausgegangen.
Ich möchte eigentlich sanft sein in diesem Brief, aber ich glaube, es hilft dir, wenn du mich hassen kannst.
Bei allem was ich sage, darfst du nicht vergessen, dass ich dich achte und respektiere in dem was du bist, aber festgestellt habe, dass wir sehr (zu) unterschiedlich sind.
Immer schon schwierig war für mich, dass wenn ich von einem Job zurückkam, du sehr an mir gerissen hast und meine 100% ige Aufmerksamkeit brauchtest, ich also ein schlechtes Gefühl hatte, wenn ich mal länger telefoniert oder etwas mit den Mädels unternommen habe. Diese Leute hatte ich ja nun auch 4 Wochen nicht gesehen.
Irgendwann dachte ich: Juhu, mit dem Kinderwunsch hat Martin doch alles: mich viel zuhause, (langweiligen) Alltag (den ich ich nicht vermisst habe und froh bin, dass wir diese Ödnis nie erleben mussten) und endlich ein gemeinsames Projekt.
In einer ersten Verliebtheit schaut man sich 2 -3 Jahre gegenseitig in die Augen, danach sollte man gemeinsam in eine Richtung schauen.
Der Wunsch war Anlass für dich schon wieder um meine Aufmerksamkeit für dich zu fürchten.
Du würdest mich nicht teilen wollen, dass hast du gesagt und spüre ich auch.
Die Magie, die ein Kind für mich ausstrahlt, die Vorfreude (bei dem Wissen um viele sicher aufkommende Schwierigkeiten), die Kraft, der Optimismus, dass wir das wuppen werden ist in mir Stück für Stück gestorben.
Es tut mir leid, dass da so vieles schiefgelaufen ist.
Ich finde, du hättest mit all deiner Aversion und Ängsten lieber zu einem Freund gehen sollen, anstatt mir die ganze Bandbreite deiner Zweifel zu präsentieren.
Ich war die falsche Ansprechpartnerin, falls du irgendwann doch einmal „Ja“ sagen wolltest.
Du hast, glaube ich, immer darauf gewartet, dass ich mich beruflich in Berlin niederlasse, weil ich bei dir sein wollen werde. Wie kommst du darauf? Ich hatte gar nicht vor etwas zu ändern.
Alles in allem fühlte ich mich zu sehr als Mensch, der dir durch seine Liebe Heilung für immer versprechen soll und nicht als gleichwertiger Partner.
Als jemand, der dir alleine gehören soll und dessen ganz eigene klitzkleine Eigenheiten ungeachtet bleiben, weil es ständig um das Große unendlich Ganze der Liebe geht.
Zu wenig Realität.
Zu wenig Achtsamkeit für die Mini-Momente des Lebens.
Für die Wunder im Kleinen.
Lieber M, keinesfalls möchte ich unsere Zeit verteufeln, denk das nicht!
Möchte dir erklären, dass meine Trennung mehr Gründe hatte als an 8 Monaten Schwangerschafts-Aufschub.
Durch dich bin ich eine Reisende geworden, durch dich bin ich beruflich voran gekommen, durch deine Unterstützung finde ich mich etwas besser in der Welt zurecht.
Vielen Dank für das schöne Buch, die Bilder und die Zusammenstellung sind wundervoll!
Ich wünsche dir für die Zukunft, dass du glücklich wirst. Mit dir. Und dadurch mit der Welt um dich herum.
Ich werde dich nie vergessen.
Das ist klar!
sicherlich keine sehr populäre meinung, aber ich habe selten einen so ehrlichen abschiedsbrief gelesen. keine vernebelten anekdoten eines es ist nicht deine schuld romans, sondern auf den punkt gebrachtes material um sich selbst zu reflektieren und weiter zu entwickeln. ich bin mir sicher dass du den brief in 1-2 jahren anders wertest.
es ist natürlich trotzdem ziemlich beschi*** alles, kein zweifel.
MisterPbody
schneeregen
CubaLibre
Zitat von schneeregen:Hallo CubaLibre
wie du deine Gefühle und deine Sichtweise beschreibst, das hat mich sehr berührt...
du machst den Eindruck, dass du jetzt langsam aber sicher wieder Fuß fasst und in die für dich richtige Richtung siehst und verstehst. Das freut mich wirklich sehr.
Und auch ich habe aus deinen Worten neue Denkimpulse und Erkenntnisse für mich gezogen, die mir sehr viel bedeuten.
Ich danke dir von Herzen dafür!
CubaLibre
schneeregen
CubaLibre
Lillifine
ella83
CubaLibre
Zitat von Lillifine:Ich glaube du bist einfach sehr oberflächlich und gefühlskalter Mensch und genauso deine Freundin! Es geht dir nur um Spaß und um s.! Mehr gibt es bei dir nicht! Du weißt gar nicht was liebe ist! Du bist ein Monstrum! Diesen ganzen Schwachsinn den du hier schreibst, das ist so abartig krank!
Ähnliche Themen
Hits
Antworten
Letzter Beitrag
16071
191
15851
16
8060
52
7246
14
6299
39