Freya2014
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Freya2014
CubaLibre
Zitat von Freya2014:Wir waren lange zusammen, etwas mehr als 4x so lang wie Du und Deine Ex. Und ich habe das Ende nicht kommen sehen. Das es bescheiden lief, das schon. Aber es lag sehr viel an den nicht zu ändernden Lebensumständen. Ich dachte, wir starten jetzt richtig durch, alle Zeichen standen gut. Ich wusste nicht, dass er das anders sieht und dass er sich trennen will. Im Nachhinein kann ich Zeichen sehen, die darauf hindeuteten. Aber wirklich gesagt hat es es mir nicht. Die Beziehung war von einer Sekunde auf die andere vorbei. Ohne Ankündigung, ohne eine wirkliche Aussprache, ohne eine Chance. Im Gegenteil, ich dachte, wir sind jetzt an dem Punkt, an dem wir wirklich füreinander einstehen, doch noch heiraten, vielleicht Kinder bekommen. Tja, das waren dann wohl nicht so seine Gedanken. Im nachhinein fühle ich mich fast betrogen, weil ich denke, dass er sich das wohl auch schon früher hätte überlegen können und mich nicht in dem Glauben lassen sollen, dass wir gemeinsam alt werden. Ich dachte, wir sind das Paar, dass es wirklich schaffen kann. Wie haben so viel gemeistert, ich dachte wirklich wir packen alles. Sehr freundlich formuliert dürfte man mich heute wohl desillusioniert nennen.
Freya2014
CubaLibre
Zitat von Freya2014:Wir sind gleichalt. Brauchst Du noch ne Mutter Deiner Kinder? *kleiner Spaß*
Ich weiß gar nicht, ob es so viel gebracht hätte, ob man das Ruder tatsächlich hätte rumreißen können. Auch dazu gehören einfach zwei. Und es wird Gründe für unsere Expartner gegeben haben, die sie nicht mehr daran haben glauben lassen, dass es passt und funktioniert. Allerdings hat mich mein Ex darüber nie aufgeklärt. Fair wäre es gewesen, dass sie uns an ihren Zweifeln teilhaben lassen. Ich glaube, dass sie das anders sehen, warum den Partner selbst in Zweifel stürzen, wenn sie sich noch nicht sicher sind, dass sie sich trennen wollen. Aber das gab uns eben nicht die Gelegenheit, selbst mal über den Tellerrand der Beziehung zu schauen. Bei meinem Ex empfinde ich das als Schwäche, das er sich nicht mit mir über uns auseinander gesetzt hat. Bei der Trennung nicht und bis heute nicht. Allerdings will ich das jetzt auch nicht mehr. Jetzt bring es mir nichts. Vor ein paar Monaten hätte es mir vielleicht geholfen, besser zu verstehen.
Freya2014
CubaLibre
Zitat von Freya2014:Ich glaube, man trifft einfach auch nicht all zu oft Menschen, bei denen man meint, dass es wirklich passt. Ich sehe die Geschichte mit Deiner Ex ja auch kritisch. Klar, man liest hier nur eine Seite, aber Du hast ein Bild von ihr gezeichnet, dass nicht nur positiv ist. Vielleicht ist sie wirklich nicht in der Lage, eine Beziehung zu führen, wie Du sie jetzt brauchts und möchtest. Vielleicht habt ihr auch nur einander vorbei geredet. Zumindest denke ich aber nicht, dass das Gründen einer Familie, also dass Du noch ein Jahr warten wolltest, der ausschlagebende Punkt war. Gerade mit einem Kind hätte sie ihr Nomadenleben irgendwann komplett ändern müssen. Oder Du Deins, wenn sie auf Reisen das Kind eben nicht immer mitnehmen kann. Es hätten sich neue Reibungspunkte ergeben. Vielleicht hättest ihr es gepackt, aber manchmal lese ich bei Deinen Geschichten heraus, dass ihr Euch beide, nicht nur Du oder sie, nicht komplett aufeinander eingelassen habt am Ende. Das Schöne, Tolle, Faszinierende genießen, das ja. Aber es gibt eben nicht nur schöne Seiten. Man muss auch lernen Konflikte gemeinsam auszutragen.
Aber vielleicht ist da auch mein Blickwinkel zu eingegrenzt. Ich glaube nämlich, dass das ein großer Punkt bei mir und meinem Ex war. Wie, wann und ob man Konflikte austrägt und wann eine Klärung wirklich wichtig ist bzw. etwas bis zum Ende auszutragen, um dann gereinigt und gemeinsam einen Schritt weiter gehen zu können. Ich glaube, dass dazu in einer Beziehung viel gehört. Man darf sich selbst nicht vergessen, muss ich treu bleiben, aber auch stetig das Wir verbessern, Konflikte aushalten, Kompromisse finden, aber eben auch echte Klärungen, wenn sie notwendig sind.
Freya2014
CubaLibre
Zitat von Freya2014:Keine gute Streitkultur zu haben ist keine Basis für eine dauerhafte Bindung, für eine Familiengründung schon gar nicht. Und auch das Testen: na mal sehen was er jetzt sagt, aber ich weiß das eh schon. Überhaupt besser zu wissen, was der Partner meint oder sagen wird. Das ist alles gar nicht gut.
Lebt man noch in einem gewissen Spaßmodus zusammen, findet den Ausgleich in den gemeinsamen Unternehmungen, Reisen usw., geht das. Dann kann man das aushalten, drüber weggehen, es sich kleinreden. Aber wenn es an das für immer geht, und Kinder bekommen zu wollen ist imho meist zunächst auch mit einem gewissen für immer-Gedanken verknüpft, dann merkt man, dass vielleicht doch was fehlt. Und dann ist es so viel leichter, daran nicht zu arbeiten, sondern zu sammeln, bis man genug gefunden hat, das den Absprung so viel leichter erscheinen lässt, als sich gemeinsam oder zunächst ganz wichtig auch mal alleine mit sich selbst auseinander zu setzen.
Ich glaube auch, dass ihr im Moment keine Basis für ein Kind gehabt hättet. Vielleicht hat sie auch noch gar keine Basis für Stabilität im Leben. Auch mit einem neuen Partner nicht. Mit dem es nur anfangs so viel einfacher ist als mit Dir. Vor allem, wenn er auch in einen ähnliche Rausch und ein Abhängigkeitsgefühl gerät. Im übrigen ist das manipulativ. Das ist auch kein guter Basisbaustein.
Zu mir: mein Ex und ich haben keinen Konatkt mehr. Und nein, er wird nicht zurück kommen. Da bin ich mir absolut sicher.
Freya2014
CubaLibre
Zitat von Freya2014:Kann sein, dass sie schon einen neuen in Petto hatte, vielleicht auch nur gedanklich. Ein Neuer, mit dem alles leicht ist und unbeschwert, mit dem man einfach nur lachen kann und nicht reden muss und der sehr viele Versprechungen machen kann (die man anfangs ja noch nicht so ernst meint und wenn es ernst wird, braucht man eben noch etwas Bedenkzeit).
Ich habe gerade neulich festgestellt, dass es viele Menschen gibt, die sich selbst gar nicht wirklich reflektieren. Im Alltag meine ich. Für die der Anstoß dazu eine völlig neue Erfahrung ist. Diese Menschen müssen das erst lernen oder kennenlernen und manche wollen diese Reflektion auch einfach nicht. Reflektieren kann schmerzhaft sein. Vielleicht ist Deine Ex jemand, der erstmal den Boden unter den Füßen verlieren muss, irgendwann, um mal an einen Ruhepunkt zu kommen, an dem sie wirklich über sich und ihre Bedürfnisse nachdenken kann. Bei dem das Thema Kind nicht ein weiterer Punkt auf der to do Liste eines nicht zuletzt medial geprägten prototypisch erfüllten Lebens ist. Und die Partnerschaft vielleicht eine andere Dimension hat außer Spaß und vielleicht Status. Manche Menschen kommen allerdings nie an den Punkt, sie sind mit dieser Lebenseinstellung glücklich. Dann brauchen sie aber auch einen entsprechenden Partner, der damit auch glücklicht: unkompliziert, hübsch und bis zu einem gewissen Grad eher oberflächlich, leicht, seicht. Vielleicht warst Du das nicht für sie. Vielleicht kommt sie noch an den Punkt, an dem sei weitergehen will als bisher. Wer weiß.
Allerdings hatte ich schon den Eindruck, dass sie zumindest Eure gemeinsame Zeit in den Zeilen an Dich reflektiert. Nur zieht sie andere Schlüsse. Warum kann nur sie Dir sagen.
Mich irritiert, dass Deine Familie ein ganz anderes Bild von Eurer gemeinsamen Zeit zu zeichnen scheint, als Du es tust. Stimmst Du ihnen zu, wenn Du drüber nachdenkst mit etwas Abstand? Oder wie kommt es, dass Du Dich und Euch in einem anderen Licht siehst? Tust Du das heute auch noch oder kommst Du realistisch dem Punkt näher, an dem Du merkst, dass es wirklich nicht gegangen wäre, so wie ihr beide im Moment, jeder für sich, drauf seid?
Und dann natürlich die entscheidende Frage: wenn sie die Frau für Dich ist, nach wie vor, und Du mal der Mann für sie warst: Bist Du das vielleicht immernoch, wenn sich die Vorzeichen bei Euch irgendwann wandeln?
zu mir: ich weiß nicht, warum wir keinen Kontakt haben. Ich habe ihm gesagt, dass ich nicht mit ihm befreundet sein will. Nicht jetzt. Wir sind so verblieben, dass ich mich melde, wenn ich bereit bin. Ich bin nicht bereit. Wir sind auch so verblieben, dass er mir entscheidende Lebensveränderungen bei sich mitteilt. Ich weiß, dass es welche gabe. Ich habe nichts von ihm gehört. Das zeigt eigentlich alles. Ich bin nicht mehr Teil seines Lebens. Einfach so und endgültig.
CubaLibre
Zitat von Freya2014:Mich irritiert, dass Deine Familie ein ganz anderes Bild von Eurer gemeinsamen Zeit zu zeichnen scheint, als Du es tust. Stimmst Du ihnen zu, wenn Du drüber nachdenkst mit etwas Abstand? Oder wie kommt es, dass Du Dich und Euch in einem anderen Licht siehst? Tust Du das heute auch noch oder kommst Du realistisch dem Punkt näher, an dem Du merkst, dass es wirklich nicht gegangen wäre, so wie ihr beide im Moment, jeder für sich, drauf seid?
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