Meine Lieben,
seit einigen Tagen lese ich immer anonym Eure Beiträge. Bis zum 05. Dezember 2011 hätte ich nie im Leben daran gedacht, dass ich mich auch mal bei Trennungsschmerzen.de anmelden werde. Bis zum 04. Dezember 2011 war ich nämlich eine ganz ganz glücklich Frau, die seit einem halben Jahr im Internet nach Babysachen und Kinderzimmereinrichtungen geschaut hat (ich bin nicht schwanger, aber wir wollten ein Baby) und zu diesem Zeitpunkt noch nie auf einer Trennungsschmerzseite war. So jetzt ist alles anders.
Ich habe mich hier nun angemeldet, weil ich merke, dass es vielen von Euch so geht wie mir. Eure Beiträge sind teilweise so wundervoll und ich hoffe, dass ihr mich auch ein bissi aufmuntern könnt.
Zu meiner Geschichte:
Ich bin im November 2007 mit meinem Ex-Freund zusammengekommen.
Wir haben uns damals im Internet kennengelernt. Wir haben uns ein paar Mal getroffen und sind dann ein Paar geworden.
Wir haben von Anfang an schon sehr viele Schwierigkeiten gemeistert. Mein Papa ist ganz plötzlich gestorben, 2 Monate waren wir da erst ein Paar.
Mein Ex-Freund (hääää? ich kann es manchmal immer noch nicht glauben, dass ich Heiko meinen Ex-Freund nennen soll; leider ist es so) war da immer für mich da.
Heikos Eltern haben eine Wirtschaft, und da war er immer ziemlich eingebunden. Er hatte zwar noch seinen Job, aber er hat abends und am WE immer immer immer in der Wirtschaft geholfen.
Wir haben 70 Kilometer auseinandergewohnt.
Ich bin immer am WE hingefahren und habe auch das ganze WE in der Wirtschaft seiner Eltern geholfen. Wirklich jedes WE. Ich hab das damals auch gerne gemacht.
Irgendwann wollte sein Papa die Entscheidung, ob er oder seine Schwester die Wirtschaft übernehmen will, weil er etwas kürzer treten wollte.
Ich habe ihm hier nie reingeredet.
Aber er hat sich damals gegen die Wirtschaft entschieden. Ab diesem Zeitpunkt war ich das schwarze Schaf der Familie. Die Eltern haben mir immer das Gefühl gegeben, dass ich hier ihren Sohn beeinflußt habe.
Es war so schlimm, was sie mit mir und ihrem eigenen Sohn gemacht haben.
Heiko hat auch so gelitten und hat den Kontakt dann so ziemlich abgebrochen und hat dann ein Haus gekauft, allerdings in dem Ort, wo auch die Eltern leben. Ich bin dann damals vor 2 Jahren mit in das Haus gezogen.
Wir haben uns das Häuschen so wunderschön gemacht, Garten angelegt. Ich hab mein ganzes Herzblut reingesteckt. Ich habe es so geliebt.
2 Jahren haben wir zusammengelebt. Es war wirklich so schön. Wir hatten nur Streit, wenn es um das Thema Eltern ging. Ich habe es nie nachvollziehen können, warum Heiko immer wieder zu seinen Eltern rüber ist. Ich habe es ihm nie verboten, das wäre ja auch schlimm gewesen, aber ich habe schon gemotzt. Sie haben ihm so viel angetan und immer wieder ist er rüber. Sie haben sich bei uns nie nie gemeldet.
Das ist die Vorgeschichte.
Im Sommer 2011 haben wir über unsere Babyplanung gesprochen. Wir haben uns entschieden, dass ich Ende 2011 die Pille absetze. Wir haben schon richtige Pläne geschmiedet.
Alles war einfach toll. Dachte ICH zumindest.
An dem WE des 04. Dezember 2011 haben wir Besuch von meiner Mama bekommen. Sie hat das WE bei uns übernachtet weil sie 70 Kilometer von uns weg wohnt.
Wir haben das 2. Stockwerk an diesem WE komplett fertig renoviert.
Heiko hat hier meiner Mama noch erklärt, wo das Babybett mal stehen soll und auch an diesem WE hat er noch gesagt, dass er mich liebt.
Naja auf jedenfall haben wir am Sonntag zu Mittag gegessen. Auf einmal habe ich gesehen, dass Heiko käseweiß wird.
Ich habe ihn dann gleich gefragt, ob es ihm nicht gut geht.
Meine Mama war zu diesem Zeitpunkt auch mit am Mittagstisch.
Auf einmal sagt er, dass ihm das mit dem Baby zu schnell geht. Mmmmh, ich habe nur gesagt, dass wir doch da in Ruhe drüber reden können, wenn wir Mama dann zum Bahnhof gefahren haben.
Dann springt er auf und schreit mich an: Ich bin empfänglich für andere Frauen. Das schlimme ist, dass ich das auch genieße. So sein Wortlaut.
Oh Gott ich bin dann gleich ins Bad, habe geweint.
Ich bin dann wieder ins Wohnzimmer. Habe ihn gefragt, ob er mich betrogen hat und eine andere Frau hat. Nein, Nein, Nein. Dreimal hat er nein gesagt.
Dann ist er n bissi mit der Sprache rausgerückt. Heiko war öfters auf einem Seminar vom Geschäft aus. Das ging jetzt über 2 Jahre. Da waren immer die selben Leute und mit einer Dame hat er sich schon immer gut verstanden. Er hat immer gesagt, sie ist so ein richtiger Kumpeltpy, die man einfach mögen muss. Im November 2011 war er wieder auf diesem Seminar. Auf jedenfall hat er mir erzählt, dass er mit dieser Dame die ganze Nacht geredet hat. Ihre Eltern haben auch eine Wirtschaft deshalb hat sie die selben Probleme wie Heiko.
Heiko hat gemeint, da ist nichts gelaufen, sie sind einfach Seelenverwandte.
Er hat dann gemeint, dass er Zeit braucht. Er ein großes Fragezeigen im Kopf hat und ich mit zu meiner Mutter soll. Er will mich am nächsten Tag anrufen.
Oh Gott ich habe ein paar Sachen zusammengepackt. Meine Mutter hat nur geweint und ich hab nur geweint.
Ich habe immer gehofft, dass er mich aufhält und mich nicht gehen lässt. Naja hab ich mir wohl selbst was vorgemacht.
Ich habe unsere gemeinsamen Fotos, die im Haus gehangen sind abgehangen, bevor ich gefahren bin.
Er hat sich am Montag, wie er versprochen hatte, nicht gemeldet.
Auch nicht am Dienstag. Ich bin schirr verrückt geworden.
Am Mittwoch hab ich ihn angerufen. Er hat mir erzählt, dass er zu der Frau, die er vom Seminar her kennt, gefahren ist. Er wollte sich selbst sicher sein, dass es nur eine Seelenverwandtschaft ist und mehr auch nicht. Er hat mir gesagt, dass es wirklich nicht mehr als ne Freundschaft ist. Häää?
Er hat auch wieder die Bilder aufgehangen, die ich am Sonntag abgehangen hatte. Und ich soll doch bitte die Tage zum reden vorbeikommen.
Ich bin dann gleich am Donnerstag hingefahren. Natürlich mit der Hoffnung: Er entschuldigt sich, er will keine Trennung.
Dann ist mir gleich was aufgefallen: Die Bilder waren wieder abgehangen.
Er hat mir dann erzählt, dass er diese Dame doch geküsst hat und sich wahrscheinlich doch in sie verliebt hat.
Komisch, den Tag davor, hat er mir genau das Gegenteil erzählt.
Auf jedenfall wollte ich noch einen Kaffee trinken, bevor ich mich wieder auf den Weg zu Mama gemacht habe. Er hat nur gesagt: Ich will nicht, dass Du hier noch Zeit verschwendest. Ich will, dass Du gehst.
Oh Gott wie ich mich gefühlt habe. Ich hab gemeint, ich breche zusammen.
Wir haben seitdem noch ein paar mal telefoniert.
Einmal ist er stinke freundlich, er weißt nicht, ob es das richtige war, unsere Beziehung zu beenden.
AM nächsten Tag fühlt er sich wieder so glücklich ohne mich.
Das erwähnt er dann bei einem Telefongespräch, gefühlte 100 mal, dass er so glücklich ohne mich ist.
Er hat mir zu Weihnachten eine SMS geschrieben und auch eine SMS für das Jahr 2012. Er wünscht mir nur das Gute, und dass ich bald wieder glücklich bin.
Bei einigen Telefongesprächen hat er zugegeben, dass der Grund für unsere Trennung die Eltern sind. Er hat sie einfach vermisst und genießt es, jetzt wieder jeden Tag bei Ihnen in der Wirtschaft zu sein. Oh mein Gott.
Er hat nie mit mir über seine Probleme geredet. Er hat mich in dem Glauben gelassen, dass er auch ein Baby mit mir will. Das ich die Frau für sein Leben bin.
Warum habe ich nichts gemerkt.
Ich habe so eine gute Menschenkenntnis. Dachte ich zumindest. Ich sehe es Leute immer an, wenn es Ihnen nicht gut geht. Warum habe ich das bei Heiko nicht gemerkt?
Er hat mich einfach alleine gelassen.
Ich fühle mich einfach so beschissen, benutzt und verarscht.
Meine Lieben, mir geht es so schlecht.
Und jetzt die Frage: Wie kann ein Mensch nur so was machen?
Ich freue mich so, auf Antwort von Euch.
Katrin
05.01.2012 10:34 •
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