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Wie wieder Vertrauen aufbauen nach einem Seitensprung

M
Zuerst: Ich bin der Idiot und daran gibt es keine Zweifel! Dann: Ich will ihn zurück und auch daran gibt es keine Zweifel!

Warum geht es?

Wir sind seit 15 Jahren zusammen, davon knapp zwei Jahre verheiratet. Viele Außenstehende haben uns immer sehr dafür bewundert wie harmonisch unsere Beziehungen war, bis ich die beiden größten Fehler meines Lebens machte:

1. Ich bin fremdgegangen
2. Ich bin ihn zweimal darüber belogen

Etwas ausführlicher:

Vor ca. 10 Wochen lernte ich eine Person kennen, in die ich mich über beiden Ohren verliebte. Anstatt genau zu prüfen, was Herz und Verstand sagen, habe ich mich mit voller Wucht in diese Verliebtheit gestürzt. Uns war beiden klar, dem anderen Teil und mir, dass dies keine Beziehung auf Dauer ist, sondern nur von einem kurzen Zeitraum geprägt sein wird, da der andere Teil in absehbare Zeit in eine andere Stadt zieht. Es kam wie es kommen musste, wie küssten und schliefen miteinander.

Erst nach mehrmaligen Nachfragen und Verneinungen von meiner Seite, habe ich meinem Mann Stück für Stück die Wahrheit erzählt, was bei ihm für einen totalen Zusammenbruch sorgte. Nach ein paar Tagen hatte er sich wieder gefangen und war bereit mir zu verzeihen. Und ich Trottel habe nichts Besseres zu tun, als die Beziehung fortzusetzen. Es dauert keine vier Tage, ich musste ihn notgedrungen anlügen und er fand es raus. Das Ergebnis ist war die Trennung. Rückblickend frage ich mich, wie dumm ich eigentlich war.

Nun sind wir getrennt und ich merke wie sehr ich diesen Menschen vermisse. Ich würde gerade alles für die Gleichmäßigkeit geben die wir hatten; für das Leben was wir miteinander teilten.

Nun kommt mein Trotzkopf durch, der kämpfen will. Mir ist klar, dass ich vielleicht keine Chance habe das Vertrauen jemals wieder aufzubauen, aber wer nicht kämpft hat verloren. Ebenso muss ich mir die Frage stellen, wieso mich diese andere Person so aus der Bahn geworfen hat, damit dies nicht wieder passiert. Aber zumindest ist mein Plan erstmal in Kontakt zu bleiben, ihm an meinem Leben weiter teilhaben zu lassen und mich für sein Leben weiterhin zu interessieren, was eigentlich recht gut funktioniert, denn die emotionale Basis ist bei uns beiden noch vorhanden. Leider ist sie für meinen Mann gerade wertlos.
Nun haben wir uns vorgestern getroffen und ich hab deutlich gemacht, dass ich nicht bereit bin aufzugeben und um ihn kämpfe, worauf ich als Antwort bekam, dass ich mich ungeschickt anstellen würde. Da war ich ein wenig verdattert und diese Antwort beschäftigt mich immer noch.

Ich hab gesagt, dass ich zutiefst bereue, ich gab gesagt, dass ich ihn liebe, ich habe gesagt, dass ich ihn vermisse. Vor unseren gemeinsamen Freunden und der Familie hab ich gesagt wie leid mir das tut. Da ich mir über das Warum der Affäre derzeit selbst keine Antwort geben kann, vertraue ich mich gerade einer Therapeutin an.

Mir ist klar, dass ich nicht mit der Tür ins Haus fallen kann und wir so tun können, als wenn nichts gewesen wäre. Damit wir beiden einen Neuanfang wagen können, müssen nach meiner Vorstellung mehr Wochen als Tage ins Land gehen. Aber ehrlich gesagt, weiß ich gerade nicht was ich noch machen soll um ihm zu zeigen wie sehr ich kämpfe und das ich versuchen einen Weg zu finden das Vertrauen wieder aufzubauen.

Über Kommentare freue ich mich sehr!

29.06.2017 21:19 • x 1 #1


Sabine
Hallo und herzlich Willkommen bei uns

Hm, da hat er den Nagel auf dem Kopf getroffen. Wie soll man Liebeschwüren nach ein paar Tagen wieder vollstes Vertrauen geben, wenn sie zwei Mal und vor allem so kurz nacheinander, jetzt glauben.

Du hast dir aber schon ein paar gute Fragen gestellt:
Zitat von MultiPlexer:
Ebenso muss ich mir die Frage stellen, wieso mich diese andere Person so aus der Bahn geworfen hat, damit dies nicht wieder passiert.


Also, warum? Und es braucht Zeit, es zu erfahren

Bis dahin, wäre ein Null Kontakt wahrscheinlich gut.

Der Weg führt über die Selbsterkenntnis. Solange du es nicht beantworten kannst, wirst du wahrscheinlich in so einer Situation wieder ähnlich handeln.

Also werde dir bewußt, was dein innerer Anlass war, so zu handeln. Hinterfrage dich, wer du bist, dass du so ohne Nachdenken das ausgelebt hast.

Ich wünsche dir bald eine bessere Zeit.

LG Lilly

29.06.2017 21:51 • x 1 #2


A


Wie wieder Vertrauen aufbauen nach einem Seitensprung

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G
Hallo

Ich kann nur von mir sprechen!

Ich wurde auch schon betrogen, ich habe mich für die Aufarbeitung mit meinem Mann entschieden.

Nochmal würde ich diesen Weg nicht gehen und würde mein Mann mich gleich 2 mal belügen wäre der Ofen aus.

Wie heißt es so schön einmal und nie wieder

Leider hast du es nun total verbockt, ich verstehe deinen Mann und würde dich wahrscheinlich auch nicht mehr wollen !

Deine Liebesbekundungen kommen bei deinem Mann gerade nicht an bzw. Ist das alles bedeutungsloses Gerede !

Reflektiere dich, sortiere dich und lass dein Mann erstmal in Ruhe ihm geht's mindestens genauso schlecht wie dir.

Lg

30.06.2017 10:30 • x 1 #3


juliet
hey

ich lese hier in erster linie

ich habe ihm gesagt, dass.
ich habe ihm gesagt, dass.
ich habe ihm gesagt, dass.

Was soll ich denn NOCH tun. ?

das klingt für mich sehr ich-bezogen und trotzköpfig.es gibt VIEL, was du noch tun könntest.
erst einmal:
einfühlen!
es geht jetzt nicht in deinem tempo, zack, zack, status vor dem crash wieder herstellen und weitermachen.
ER gibt - wenn er überhaupt zu einem neuanfang bereit ist - jetzt das tempo vor.

ruhig, einfühlsam, authentisch sein, wäre ein beginn.

dabei bleiben.
mit ihm reden - sofern er dazu bereit ist. fehler aufarbeiten, die evtl auf beiden seiten gemacht wurden.
fehler einräumen.
deine eigenen baustellen unverstellt anschauen u bearbeiten.

und echtes interesse zeigen.
das braucht vor allem EINS: zeit!
und keine großen liebesschwüre.

du hast übelst mit dem feuer gespielt, beides parallel haben zu können / zu wollen - jetzt allzu reumütig daherzukommen, nachdem du zweimal nicht freiwillig damit herausgerückt, sondern aufgeflogen bist, ist - für mich jedenfalls - absolut nicht glaubwürdig.


du sagst ja auch:
der treiber, dich jetzt (wieder) um ihn zu bemühen ist dein TROTZKOPF.

m.e. sollte da ein anderer beweggrund im vordergrund stehen, nicht dein eigenes ego!
werd dir doch erstmal klar, was du wirklich brauchst (ich sage bewusst nicht was du WILLST--- denn deinen eigenen willen solltest du evtl erstmal ganz weit hintenanstellen!

30.06.2017 10:46 • x 4 #4


D
Erst nach mehrmaligen Nachfragen und Verneinungen von meiner Seite, habe ich meinem Mann Stück für Stück die Wahrheit erzählt, was bei ihm für einen totalen Zusammenbruch sorgte. Nach ein paar Tagen hatte er sich wieder gefangen und war bereit mir zu verzeihen. Und ich Trottel habe nichts Besseres zu tun, als die Beziehung fortzusetzen. Es dauert keine vier Tage, ich musste ihn notgedrungen anlügen und er fand es raus. Das Ergebnis ist war die Trennung. Rückblickend frage ich mich, wie dumm ich eigentlich war.

so wie du es schreibst, klingt es so als würdest du dinge tun, völlig ohne selbstkontrolle.
als würde dir einfach etwas zustoßen ohne deinen einfluß.

aber du bist verantwortlich für das was du tust und wirst immer die folgen dafür tragen.
ich kann dir nur empfehlen dich und dein handeln besser zu reflektieren, du bist kein blatt im wind,
sondern ein mensch mit gehirn, das du auch lernen solltest zu benutzen, das kann dich vor grossem schaden bewahren.

und wie soll dein partner einer frau vertrauen, die selbst nicht weiss warum sie etwas macht ?
.....der dinge einfach so unkontrolliert zustoßen, weil sie sich selbst nicht kennt oder im griff hat ?

30.06.2017 11:22 • x 2 #5


Killian
Weiß nicht, es gab die eine berühmte letzte Chance. Die hast Du leider ordentlich versemmelt. Warum sollte er Dir jetzt nochmal vertrauen wenn er absolut nicht weiss das es nicht wieder vorkommt ? Du hast ihn gerade davon überzeugt das man Dir nicht trauen kann und wenn sich das festsetzt im Hirn, dann lebt er nicht mehr im Vertrauen zu Dir sondern ständig in Angst das es wieder passiert. Man kann 2x den selben Fehler machen, vertrauen zb., aber 3x den selben Fehler machen, dann ist man dumm. Weiß nicht, Du willst ihn manipulieren emotional und die Bindung erhalten, das ist nicht ok und auch rein egoistisch gedacht, genauso egoistisch als Du ihn betrogen hast und kein schlechtes Gewissen und keine Grenzen hattest.

30.06.2017 11:37 • x 2 #6


A
Zitat:
Viele Außenstehende haben uns immer sehr dafür bewundert wie harmonisch unsere Beziehungen war

Wie nett, sagt aber nichts aus. Außenstehende können bestenfalls einen persönlichen Eindruck von euch haben, mehr aber auch nicht.



Zitat:
bis ich die beiden größten Fehler meines Lebens machte

Ja, weil die Beziehung so harmonisch und supertoll war.



Zitat:
Anstatt genau zu prüfen, was Herz und Verstand sagen, habe ich mich mit voller Wucht in diese Verliebtheit gestürzt

Mit anderen Worten: Alles andere war dir zu diesem Zeitpunkt vollkommen schnuppe. Hauptsache Spaß und Aufregung ohne Rücksicht auf den Partner, was im Laufe der harmonischen Beziehung wohl auf der Strecke geblieben ist.



Zitat:
Uns war beiden klar ... dass dies keine Beziehung auf Dauer ist ... da der andere Teil in absehbare Zeit in eine andere Stadt zieht.

Und müsste er nicht in eine andere Stadt, dann würde eure hinterhältige Beziehung wohl noch länger gelaufen...



Zitat:
Es kam wie es kommen musste, wie küssten und schliefen miteinander.

Es kam wie es kommen musste... wenn das generell deine Begründung für weniger schöne Taten deinerseits ist, dann gute Nacht.



Zitat:
Ich hab gesagt, dass ich zutiefst bereue, ich gab gesagt, dass ich ihn liebe, ich habe gesagt, dass ich ihn vermisse.

Blablabla.



Zitat:
Ich würde gerade alles für die Gleichmäßigkeit geben die wir hatten; für das Leben was wir miteinander teilten.

Natürlich, immerhin ist die Kacke jetzt am dampfen und das passt dir so ganz überhaupt nicht in den Kram. Und nur weil die Kacke am dampfen ist, bereust du und hast die 2 größten Fehler deines Lebens gemacht. Allerdings machst du dabei noch immer den selben entscheidenden Fehler: Du prüfst Herz und Verstand immer noch nicht. Denn das, was du gerade prüfst, ist eher wie du wieder aus dieser Kacke raus und zurück in die altgewohnte Gleichmäßigkeit kommen kannst. Deswegen:
Zitat:
Nun kommt mein Trotzkopf durch, der kämpfen will.

Da kann man nur hoffen, dass nur einer von euch beiden ein Volltrottel ist.

30.06.2017 11:42 • x 2 #7


M
Zunächst Euch allen vielen Dank für die teilweisen sehr klaren Antworten.

Ja, ihr habt recht. Meine Aufgaben in den nächsten Wochen werden sein das Warum zu finden und über diesen Weg einen Rückfall zu verhindern, sowie meinem (Ex-)Mann zu zeigen, dass ich für jeden Schritt den er mit mir gehen möchte, bereit und dankbar bin.

Wo ich mich wirklich über mich selber ärgere ist, dass ich 15 Jahre treu war und nie den Gedanken an einer Affäre hatte und dann kommt jemand um die Ecke und ich lasse mich aus der Bahn kicken.

Einige von euch merkten an, dass ich mir überlegen sollten, insbesondere wegen des Trotzkopfes, ob ich da meine Bedürfnisse zu sehr in den Vordergrund stelle. Wahrscheinlich muss ich mir gerade die Frage gefallen lassen, ob ich meinem Gegenüber gerade gut tue. Aber wie ihr schon richtigerweise angemerkt habt, liegt das derzeit gar nicht in meiner Entscheidungsgewalt und ich muss meine Bedürfnisse erstmal ganz weit in den Hintergrund und die Bedürfnisse meines (Ex-)Manns in den Vordergrund stellen.

Der Trotzkopf sorgt nur dafür zu erkennen dass ich an mir arbeiten muss und für den nötigen Durchhaltewillen, wenn es Rückschläge gibt.

Zitat von Artem:
Natürlich, immerhin ist die Kacke jetzt am dampfen und das passt dir so ganz überhaupt nicht in den Kram. Und nur weil die Kacke am dampfen ist, bereust du und hast die 2 größten Fehler deines Lebens gemacht. Allerdings machst du dabei noch immer den selben entscheidenden Fehler: Du prüfst Herz und Verstand immer noch nicht. Denn das, was du gerade prüfst, ist eher wie du wieder aus dieser Kacke raus und zurück in die altgewohnte Gleichmäßigkeit kommen kannst. Deswegen:


Natürlich, oder hast Du was anderes erwartet? Wenn mir meine Beziehungen absolut gleichgültig wäre, dann würde ich mir wohl weniger die Frage stellen, ob es eine Chance gibt sie zu retten. Die Einsicht ist spät, vielleicht auch zu spät, aber sie ist gekommen! Das die Beziehung nicht mehr nach dem alten Schema funktionieren kann, ist bei der Gelegenheit auch klar. Aber prüfe ich Herz und Verstand derzeit ziemlich genau. Mein Herz was sich nach der Beziehung sehnt und mein Verstand der sagt, dass ich nur eine Chance habe, wenn ich ziemlich hart an mir selber arbeite.

01.07.2017 12:20 • x 1 #8


T
Welchen Stellenwert Vertrauen hat, erkennt man an einer Beziehung, in der es gestört ist. Es dann neu aufzubauen geht nicht so leicht, wie sich das manch einer vorstellt. Vorausgegangen sind meist schwerwiegende Vertrauensbrüche, und die wieder aus der Welt zu schaffen ist nicht so einfach.
Beispiele für das zerstörerische Verhalten in Beziehungen ist das Fremdgehen oder andere Dinge wie das Verheimlichen von Schulden. Diese Dinge empfindet der betrogene Partner als sehr schmerzlich. Betroffen sind ja meist sehr sensible Bereiche im Miteinander von zwei Menschen. In meinem Umfeld gibt es dennoch Paare, die trotz jahrelangen und dramatischen Fehlschritten durch einen der beiden Partner einen Neuanfang wagen wollen. Sie trauen sich, diesen Schritt zu gehen. Und das bedeutet, viel Mut dazu aufzubringen.
Sich und dem anderen eine zweite und neue Chance zu geben bedeutet, wieder von vorne anzufangen. Dafür muss man aber das Alte hinter sich lassen. Neues Vertrauen entsteht nur, wenn die Voraussetzungen dafür geschaffen sind. Die alten Fehler sollen sich schließlich nicht wiederholen. Man will nicht dasselbe nochmals erleben. Das wäre eine komplette Niederlage für beide.
Aber so leicht lässt es sich nicht vergeben und vergessen. Viele Gespräche und die Vermittlung der eigenen Erlebnisse und Verletzungen, Verständnis für entstandene Emotionen, machen es erst möglich, das Geschehene zu verarbeiten. Oft kann ein Therapeut helfen, die richtigen Worte und Formulierungen zu finden, die beiden im Gespräch sich wieder näher zu bringen.
Beide Partner können danach langsam wieder beginnen, sich vertrauensvoll zu begegnen. Die Sensibilität gegenüber möglichen neuerlichen Fehltritten bleibt oft noch einige Zeit bestehen. Es ist aber wichtig, dem anderen nicht ständig wieder neues Misstrauen bei allen möglichen Anlässen entgegenzubringen. Das erfordert eine gewisse Disziplin. Denn es kommen mit Sicherheit immer wieder mal wieder die alten Emotionen hoch, die dann wieder zu Vorwürfen etc. verleiten.
Neues Vertrauen in einer Partnerschaft kann nur entstehen, wenn die Vorbehalte gegenüber dem anderen keine Rolle mehr spielen. Das ist eine wichtige Basis für einen neuen harmonischen und liebevollen Umgang miteinander. Ist das gelungen, steht der zweiten Chance in einer Beziehung kaum noch etwas im Wege.

07.03.2020 20:56 • #9


Heffalump
Der Beitrag ist von 2017

07.03.2020 21:00 • #10


A


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