Wie ist eure Beziehung heute?

Hallo zusammen.

In diesen Thread möchte ich gerne erfahren, wie der Umgang zwischen Ex Ehepaaren ist.

In meinen Bekanntenkreis gibt es jemanden der zu Weihnachten sogar mit dem neuen ein B. trinkt und zusammen mit ihm in sein altes Haus feiert. Was auch der eigentliche Grund für diesen Thread ist.
In seinen Fall ist es für mich unvorstellbar weil ich seine Geschichte kenne und vorallem mitbekommen habe. Seine heutige Exfrau hat ihn mit dem neuen über Jahre betrogen, in seinem eigenen Haus und Bett. Letztlich hat mein bekannter alles verloren gehabt und es dauerte Jahre bis er sich wieder etwas aufbauen konnte, bzw wieder mal normal Leben konnte. Sein Haus, sein Auto und sein Erspartes, alles weg. Er durfte den Betrug auf sehr üble Weise erfahren, darüber möchte ich aber nicht schreiben um ihn nicht auffliegen zu lassen.

Andere halten nur auf die Kinder beschränkt Kontakt, andere sehen es sehr erwachsen und rational.

Ich bewundere solche Menschen und auch meinen Bekannten, ich könnte es nähmlich so nicht. Mit dem next, Weihnachten oder Geburtstage und ähnliches feiern, wäre für mich echt zu viel des guten. Ich verurteile das nicht, ganz im Gegenteil. Ich kann es für mich nur nicht vorstellen.

Wie ist es bei euch? Wie ist das Verhältnis zwischen den/die Ex heute?
Ist es nicht schwer über jemanden hinweg zu kommen wenn der Kontakt weiterhin so eng besteht? Gerade wenn man den/die next begegnet und das neue Glück miterlebt? Anschließend in sein 40qm Appartement geht und ganz alleine Abend für Abend verbringt?

Ich würde mich mal über die eine oder andere Schilderung freuen wie es so bei euch ist. Vielleicht hilft es mir oder jemand anders das besser zu verstehen oder nachzuvollziehen.

Lieben Gruß

Odysseas

Ich habe offenbar die falsche Kategorie gewählt. Der Thread gehört besser in Trennung, Scheidung, Loslassen glaube ich. Ist mir zu spät aufgefallen Vielleicht kann die @Forenleitung das ändern.

Lieber Odysseas,
mein Mann und ich sind jetzt bald 15 Monate getrennt, die Scheidung läuft. Er hat mittlerweile eine neue Freundin, wofür er nicht lange gebraucht hat. Meine Meinung:
Die neue Freundin hat nichts mit dem Scheitern unserer Beziehung zu tun. Bisher sind wir sehr fair und fast freundschaftlich miteinander umgegangen. Das ist mir nicht immer leichtgefallen, aber es ist für mich der einzig gangbare Weg. Wir waren 19 Jahre zusammen, das ist eine lange Zeit. Es wäre traurig, wenn das jetzt keine Bedeutung mehr hätte! - Natürlich schmerzt es manchmal oder kommt auch Wut auf! Aber das ist nicht von Dauer! - Wer seinen Expartner hasst, sich dauernd mit ihm beschäftigt, kommt nicht wirklich von ihm los. Davon abgesehen sind negative Gefühle auf die Dauer eher kontraproduktiv, wenn man ein neues Leben beginnen will. - So denke ich darüber.

Zitat von Ninka:

Wer seinen Expartner hasst, sich dauernd mit ihm beschäftigt, kommt nicht wirklich von ihm los.

Ja aufjedenfall. Hassen finde ich auch falsch. Ich kann mir nur nicht selber vorstellen dann in Zukunft auf friede Freude Eierkuchen zu machen.

Beispiel bei mir. Nehmen wir an es wäre so gelaufen wie es gelaufen ist, mit dem einzigen Unterschied dass meine Frau mir gesagt hätte, Du..Ich habe mich in meinen AM verliebt und ich verlasse dich,... bzw ...Du muss ausziehen...!
Ich kann mir danach nicht vorstellen, auch wenn es nach fünf oder mehr Jahren ist, irgendwelche Festtage mit ihr und ihm in meiner alten Wohnung oder Haus zu verbringen.
Die Trennung vernünftig vollziehen wie Erwachsene so weit es geht, die Kinder wenn welche vorhanden sind, womöglich raushalten und die Finanzen klären, das alles ja.

Bei meinen bekannten war das echt übel. Er durfte alle Schulden bezahlen, macht er heute noch, ist aber auf einen guten Weg. Bis heute, und es sind Jahre vergangen, hatte er keine Beziehung mehr. Er hat über 10 kg abgenommen, wirkt sehr verwirrt seid dem.
Ich kam jetzt drauf weil ich ihn gestern zufällig traf und dann mit ihm gesprochen habe. Sehr lange. Ich habe ihn zugehört und merkte bzw sah dass er nicht wirklich glücklich ist. Er scheint noch nicht losgelassen zu haben und ich vermute mal dass es die ständige Konfrontation damit ist. Er hatte ja nie wirklich Abstand.

Sehr schwierige Lage finde ich

Sind seit 14, fast 15 Monaten nicht mehr ein Paar. Seit Mitte Okt geschieden und war am 2ten Weihnachtstag bei ihm und ihr zum Essen geladen, war nett. Und Silvester feiern wir auch zusammen. Bin der Ansicht, das wir erwachsen sind, uns verbindet ne Menge an Jahren und ein erwachsener Sohn. Das Leben hat mir viel geschenkt, wenn auch nicht die Liebe, bis das der Tod uns scheidet, war.

Zitat von mcteapot:

Sind seit 14, fast 15 Monaten nicht mehr ein Paar. Seit Mitte Okt geschieden und war am 2ten Weihnachtstag bei ihm und ihr zum Essen geladen, war nett. Und Silvester feiern wir auch zusammen. Bin der Ansicht, das wir erwachsen sind, uns verbindet ne Menge an Jahren und ein erwachsener Sohn. Das Leben hat mir viel geschenkt, wenn auch nicht die Liebe, bis das der Tod uns scheidet, war.

Davor habe ich wirklich Respekt. Ich glaube bei mir würde es wirklich darauf ankommen was vorher passiert ist, bzw warum man sich getrennt hat.

Zitat von Odysseas:

es wirklich darauf ankommen was vorher passiert ist, bzw warum man sich getrennt hat.

er hatte mich emotional verlassen, zu einem Zeitpunkt, wo die Welt über mir zusammen schlug. nicht fair - nicht fein, aber passiert. Körperlich zog er erst später aus, als er sein neues Nest klar gemacht hatte.

Mein Ex-Mann und ich sind seit fast 6 Jahren getrennt und seit knapp 5 Jahren geschieden. Eine Neue hat er nicht, soweit ich weiß. Ich bin auch Single.

Ich habe ihn nach einer für mich furchtbaren Ehe verlassen. Wir waren 12 Jahre zusammen, 6 davon verheiratet. Es gab einen Rosenkrieg vom Allerfeinsten. Dennoch hätte ich gern, den Kindern zuliebe, ein normales Verhältnis gehabt, wo man auch mal Weihnachten oder die Geburtstage der Kinder zusammen hätte verbringen können. Es ist nicht möglich. Er wollte das nicht. Er redet seit 5 Jahren kein Wort mehr mit mir, auf meine Mails, die ich manchmal wegen der Kinder schreiben muss, um Absprachen zu treffen, antwortet er nicht - bis auf eine Ausnahme vor ein paar Wochen, als unser Sohn krank war.

Ich bin seinetwegen (?) in Therapie. Selbst 6 Jahre danach hat er die Trennung scheinbar nicht verwunden und terrorisiert mich (und meine Eltern) hie und da. Trotzdem oder genau deshalb war es der richtige Schritt, ihn zu verlassen.

Niemals könnte ich mich zu dritt an einem Tisch setzen. Auch in der Öffentlichkeit wäre mit eine Begegnung mit der Neuen unangenehm.Zusammen gar unter einem Tannenbaum oder Sylvester zu dritt feiern.... für mich ein Albtraum.

Zitat von mcteapot:

Sind seit 14, fast 15 Monaten nicht mehr ein Paar. Seit Mitte Okt geschieden und war am 2ten Weihnachtstag bei ihm und ihr zum Essen geladen, war nett. Und Silvester feiern wir auch zusammen. Bin der Ansicht, das wir erwachsen sind, uns verbindet ne Menge an Jahren und ein erwachsener Sohn. Das Leben hat mir viel geschenkt, wenn auch nicht die Liebe, bis das der Tod uns scheidet, war.

Und zum Jahreswechsel küssen sie sich dann innig und du ... stehst daneben ?

Zitat von Secura:

und du ... stehst daneben

und?

Zitat von Hallatar:

Ich bin seinetwegen (?) in Therapie. Selbst 6 Jahre danach hat er die Trennung scheinbar nicht verwunden und terrorisiert mich (und meine Eltern) hie und da. Trotz oder genau deshalb war es der richtige Schritt, ihn zu verlassen.

Warum brichst du den Kontakt nicht aufs minimalste ab? Du hast ihn doch verlassen. Wenn er so ein Mensch ist wie du schreibst dann ja, finde ich hast du das richtige getan.

Da sieht man wie viele unterschiedliche Konstellationen es gibt. Ist es dir so wichtig dass er dich mag? Fühlst du dich schuldig? Warum?
Belasse es dabei nur das aller nötigste zu schreiben wenn es um die Kinder geht. Hass ist eine schlimme Sache.
Ich kann mir zwar nicht vorstellen einen weiteren engen Kontakt zu meiner Frau und den neuen zu haben, aber hassen? Nein, hassen würde ich sie nicht. Abstand halten und mich um mein Leben kümmern und um das meiner Kinder. Das ja.
Deshalb finde ich das sehr gut wie @mcteapot und andere das machen.

Im Fall meines bekannten, wo er wirklich aufs übelste betrogen und hintergangen wurde, und Hass gegebenfalls sogar nachvollziehbar wäre, hält er Trotz all dem Schmerz alles zurück. Steckt für sich ein und ist ebenfalls in Therapie, nur um seine Kinder zu schützen.

Ich verstehe auch nicht warum Männer und auch Frauen anschließend versuchen das Leben des anderen zur Hölle zu machen. Eine Frau die mich nicht will, möchte ich auch nicht haben. Und wenn jemand so wie bei dir, eine so schlimme Ehe erfahren musste, brauche ich mich nicht wundern wenn sie mich verlässt. Aber ich glaube dazu fehlt ihnen die nötige Empathie und Selbsterkenntnis, oder wie das auch immer heißt.
Ich hoffe für dich dass du irgendwann abschließen kannst. Wieder ein normales Leben ohne Ärzte oder dergleichen zu leben. Ist bestimmt auch kein schöner Gedanke oder Anblick für die Kinder. Er ist es nicht Wert.

Gruß

Odysseas

Zitat von Secura:

Und zum Jahreswechsel küssen sie sich dann innig und du ... stehst daneben ?

Das übersteigt auch meine Vorstellungskraft, aber es geht offenbar. @mcteapot ist eine sehr starke Frau, so wie ich es hier bis jetzt wahrnehmen konnte, stärker im einstecken als so mancher von uns.
Das soll nicht als Kompliment dienen, sondern ich finde ihre Ansichten, und wie sie mit den Geschehenissen umgeht sehr bewundernswert. Wie gesagt, ich könnte es auch nicht. Deshalb hut ab.

Zitat von Odysseas:

Ich verstehe auch nicht warum Männer und auch Frauen anschließend versuchen das Leben des anderen zur Hölle zu machen.

ist halt einfacher, als bei sich zu suchen, wo der Fehler war. Egal. All seine guten und tollen Eigenschaften nutzt nun sie und ich kann schnarchfrei schlafen - hat was

Zitat von Odysseas:

Da sieht man wie viele unterschiedliche Konstellationen es gibt. Ist es dir so wichtig dass er dich mag? Fühlst du dich schuldig? Warum?
Belasse es dabei nur das aller nötigste zu schreiben wenn es um die Kinder geht. Hass ist eine schlimme Sache.
Ich kann mir zwar nicht vorstellen einen weiteren engen Kontakt zu meiner Frau und den neuen zu haben, aber hassen? Nein, hassen würde ich sie nicht. Abstand halten und mich um mein Leben kümmern und um das meiner Kinder. Das ja.

Der Kontakt ist von meiner Seite auf das Nötigste beschränkt und mir ist es ehrlich völlig wurscht, ob er mich mag oder nicht. Er soll mich einfach nur in Ruhe lassen. Wenn aber alle paar Wochen eine neue Gemeinheit von ihm ins Haus flattert, sitze ich hier und zittere am ganzen Körper, weil ich nach all den Jahren irgendwie auch am Ende meiner Kräfte bin. Die Kinder versuche ich möglichst rauszuhalten. Ich mache auch keine Briefe vom Gericht oder von ihm selbst auf, wenn sie anwesend sind.