Zitat von Itsmehere: es ist Freitagnachmittag und keine Starre in Sicht.
Das liest sich erfreulich. Und die Augenbrauen sind sicherlich mehr als schick; bestimmt zauberbar ; )
Ein kleiner Einschub, zu dem ich danach noch was schreibe -
(...)
Bald ist Weihnachten?, fragte der Fuchs das seltsame Mädchen; erhob sich von seinem Schoß und betrachtete sein Spiegelbild.
Sie fuhren in einem Regenschirm sitzend weiter flussaufwärts für eine Zeit, die sie nicht kannten.
Das Mädchen nahm seine Gießkanne in die Hand, ließ sie gleiten durch das Wasser, füllte sie auf, goß das Wasser wieder hinaus, immer wieder, immerzu und sprach zum Fuchs:Mein Freund, mein lieber Fuchs ich erinnere dich. Ich sehe dich im letztem Jahr, deine Wege durch den Wald, deine Tierfreunde, deinen Gruß am Morgen, am Abend.
Wie du dich betrachtest hast in dem Nass; du gegangen bist.
In einem Moment war deine Nase gar zauberbar; ein Stups hinein in dein bewegtes Spiegelspiel und alles verschwamm. Die Nase ward gar zauderbar.
Ein Sekundenspiegelspiel und du wandeltest, du endfremdetest, du erkanntest die vielen Herzen in deiner Brust.
Schaust du nun hinein in den Fluss, sage mir mein Freund, was redet, was spricht, was zeigt er dir?
Meine Ohren die sind schick, meine Schnurrhaare genau richtig, die Augen leuchten, die Nase gar zauberbar.
Aber verschwimmen, verschwimmen muss all dies nich mehr.
So sehe ich auch meine Ohren sind zerfetzt, meine Schnurrhaare gebrochen, meine Augen schimmern still, meine Nase die ist gar zauderbar.
Gibt es das? Existiert all das nebeneinander?
Ist es doch das selbe Wasser. Berührt meine Nase mein Spiegelbild und verschwimmt bin ich ein anderer.
Kommt das Wasser wieder zur Ruhe, bin ich der, der ich vorher war.
Oder bin ich all das Gewesene, das Seiende und das Kommende?
Ist es doch das selbe Wasser mit all den vielen Herzen, die mich bewegen und sich wünschen, sich träumen, sich öffnen deins zu berühren.
Sind es nur Sekunden übergegangen in Monate, in denen ich verweile, sitzend in einem Regenschirm; flussaufwärts.
Wie viele schlief ich davon in deinem Schoß, deine Hand in meinem Fell, streichelnd meinen Kopf. Bist du mir eine Freundin, die unaufhörlich Wasser in den Fluss goss mit einer Gießkanne, eine die sammelte all meine Traurigkeit.
(...)
Da steht geschrieben der Wunsch ein anderes Herz zu berühren.
Ronja sprach schon von dem selbst.
Was ist mit dem Wunsch sein eigenes Herz zu berühren?
Ich finde in Bildern kann man dies berührender, tröstender, verständiger zeichnen; sie haben immer etwas von einer anderen Wärme, einen kleinen Mut zur Zuversicht.
Wie berührst du dein Herz?
Bei mir sind es eben solche Bilder zu lesen, zu schreiben, zu zeichnen. Aber auch mich mit Musik zu verbinden. Draußen sein.
Immer doch mal überwältigt sein wie schön unsere Welt auch ist.
Was über-wältigt dich?
Wenn ich diese Momente erlebe, erspüre ist das Alleinsein ab und an als eine seligfreie Einsamkeit; die weitet anstatt einen erstarren zu lassen.
Zitat von Itsmehere: Ich warte auf nichts, aber setze mich zunehmend damit auseinander vielleicht für immer ungebunden bleiben zu müssen
Das kenne ich sehr ähnlich : )
Für mich ist es auf der einen Seite eine gewisse Akzeptanz, ein Annehmen-Müssen aber auch um keine Panik zu erleben.
Und andererseits dachte ich die Tage an das Spielen mit den Kindern von Freunden und begann in einem plötzlichen Aufbruch zu weinen. Ich empfand die Erinnerungen sehr schön und gleichzeitig erschrecke ich noch immer über das Gewahrwerden, dass ich wahrscheinlich kein eigenes haben werde.
Es ist also ein Zerwürfnis, eine kleine Zerissenheit.
Eben dieses, wie du schreibst, ein Auseinandersetzen mit einem Leben, das man sich so nicht gedacht hatte und in einem drin ruft ab und an etwas anderes.
Vielleicht ist auch bei diesem Gedankenauseinandersetzungsvorgang unabdingbar sich eine gewisse Gelassenheit zu erlauben.
Ein Offensein für das Leben, für all das was noch kommen mag.
Das uns doch immer wieder verbindet mit dem Gewesenen, dem Seienden und als das Kommende, das Ungewisse, das uns begegnen wird.