Wie ist euer Leben?

Zitat von Scheol:

kalt duschen und boxen soll man nicht.

Kannst kurz erläutern, warum nicht?

Zitat von Scheol:

Ich glaube das das den Körper an den Traumapanzer erinnert

Verrückt, denn ich empfinde das Eisbaden als sehr heilsam. Zu Beginn habe ich meine Scheu überwinden müssen (jedes Mal eigentlich) und danach bin/ war ich immer im absoluten Hochgefühl. Kalt duschen kriege ich nicht hin. Aber in einen kalten See steigen und still ein paar Sekunden, wenige Minuten inne halten, dazu die Ruhe - abgesehen vom heftigen Atmen zu Beginn - hat mich immer beruhigt. Werde bald wieder damit anfangen.

Das Zittern kenne ich übrigens auch. Wenn ich sehr angespannt bin, fange ich an zu zittern mit kaltem Schweiß. Ich denke dann immer, dass ich friere, aber ich kriege mich da selten gewärmt. Ich zittere, wenn ich extrem unsicher bin. Ist das Zittern jetzt gut oder schlecht und Ausdruck für was genau?

Zitat von Scheol:

Viele sind ja Fan von Wimhoff und dem Eisbaden.

Hast du es je probiert? Wenn nicht, dann treffen wir uns an der Krummen Lanke morgens um 7 Uhr und ich mache dich mit einer ganz entzückenden Atmosphäre bekannt.

@Itsmehere also zittern ist eigentlich ein Ausdruck vom Nervensystem, den Stress loszuwerden, den der Körper mobilisiert hat. Das heißt, zittern an sich ist gut. Tiere die angegriffen werden schütteln sich. Menschen werden durch das Zittern Stress wieder los, beim Trauma sagt man auch: zittern nicht unterbrechen.

Ich schätze, du hast dir ganz unbewusst Aktivitäten gesucht. Bei denen dein Körper den Schock den du erlitten hast wieder los wird. Auch wenn du dich manchmal vielleicht sehr verloren fühlst:
Ich denke du kennst dich irgendwo doch sehr gut und bist auf einem guten Weg.

Liebe @Itsmehere,

es freut mich zu hören, dass das etwas angestoßen hat. So sehr unsere Geschichten unterschiedlich sind, ich finde sie haben auch etwas gemeinsam. Alte Verletzungen nehmen uns vor allem eins: die Fähigkeit, uns wirklich verletzlich zu machen. Ich kann mir vorstellen dass deshalb auch bei dir keine Nähe entsteht.

Du bist sicherlich oft unter Leuten. Aber das heißt trotzdem dass man einsam sein kann (so ist es bei mir auch oft). Für mich ist Einsamkeit nicht das allein sein. Für mich ist Einsamkeit, mit niemandem etwas zu teilen, was mir etwas bedeutet.

Denn dafür müsste man sich erst wieder verletzlich machen können.

Vielleicht fängt auch bei dir Nähe mit einem Wagnis an. Dass du dich traust etwas zuzugeben, was dir schwer fällt. Dass du jemandem etwas zugestehst, auch wenn vielleicht nichts zurück kommt. Dass etwas gutes zurück kommt und Nähe entsteht. Vielleicht tut es dir ja gut auch mal mit jemandem zu teilen wenn etwas Mist läuft. So entsteht für mich Nähe. Ich glaub du hast so sehr gelernt stark zu sein. Du bist damals nicht ohne Grund in einen Schutzmodus gegangen. Ich glaube aber falls es immer noch so ist, ist es ist Zeit den abzulegen.

Diese Stärke ist schließlich auch irgendwo eine Mauer. Und da geht so viel mehr

Das waren meine Gedanken dazu. Ich sende dir alles liebe.

Lieber @Leon_96 du hast mit vielem absolut recht.

Mein Fazit der letzten Tage:
Ich glaube, der Mann über den ich in meinen letzten Posts berichtet habe, hat die Bombe in mir entzündet. Ich wähnte mich wirklich auf einem fantastischen Weg, aber muss mir eingestehen, dass mich dieses Nicht-mehr-antworten-bzw.-Fragen-einfach-ignorieren stärker getroffen hat, als ich mir eingestehen wollte. Zunächst hatte ich das weggelächelt, und dann doch ihn nach 5 Wochen angeschrieben. Seine Reaktion „ICH hätte mich ja nicht mehr gemeldet“ und dann anschließend auf meine Fragen mit Ignoranz zu reagieren, hat mich echt erschüttert. Das hat mich in die Vergangenheit gebeamt: ich bin es nicht wert, dass man mir antwortet.

Der letzte Kontakt ist jetzt auch schon wieder drei Wochen her, aber seit dem bin ich merklich täglich schlecht gelaunt. Ich finde das Verhalten so sehr unverschämt, dass es mich richtig wütend macht und so richtig, richtig lähmt. Mehr Zig., mehr Rotwein, mehr von allem irgendwie. Nach meinem Urlaub schien die Sonne aus mir heraus und nun bin ich nur noch eine Gewitterwolke. Sehr schnell reizbar, null Frustrationstoleranz, kein Bock auf irgendetwas.

Ich wünsche mir den Zustand zurück, mit dem ich diesen Thread eröffnet habe: im Nachhinein schäme ich mich, dass ich die Ruhe nicht aushalten konnte.

Dieser b.löde Mensch so in der H.ölle schmoren - ich bin sowas von stinksauer.

@Itsmehere stimme Dir zu, wenn jmd. mit Ignoranz antwortet ist der Zug schon abgefahren.
Jmd. dem am anderen was läge, würde nicht so agieren. Entweder die Person selbst kennt nur solche Reaktionen sogenannte Bestrafung als Erziehungsmittel. Es gibt Menschen die verwechseln andere Menschen mit Tieren, die durch eine gewisse Schule gehen müssen um gut erzogen an Seite des jeweiligen Menschen mitlaufen.
Diese Personen blenden leider aus, dass es sich um einen anderen erwachsenen und mündigen Menschen handelt: sprech Dinge an und aus, wenn sie dich stören und überlass es dem Anderen damit was anzufangen! Ignoranz, Ghosting und was es noch alles gibt: unter aller Würde!

Von daher finde ich Deine Reaktion gerade passend! Gibt Menschen, die nicht so agieren wie dein beschriebener Mensch.

Wünsche Dir das Wiederfinden Deiner relaxten Art!

LG

Zitat von QueenA:

Von daher finde ich Deine Reaktion gerade passend!

Was genau ist daran passend?
Dass ich die Enttäuschung derart in mich reinfresse, dass ich mir selbst schade? Ich fühle mich so hilflos.

Dass ich so fühle, dafür kann er ja nichts. Andere Frauen würden wahrscheinlich nicht mal mehr daran denken. Aber ich frage mich ununterbrochen, was mit mir nicht stimmt. Warum muss das sein - verdammt nochmal!

Natürlich habe ich auch schon Sätze hin und her formuliert, die ich ihm mitteilen könnte. Aber wofür? Er hat nicht mal auf weniger emotionales reagiert. Wenn ich mit der Keule käme, dann aber schon? Halte ich für ausgeschlossen. Zudem - was würde es bringen? Für meine Gefühle bin ich verantwortlich. Leider kriege ich diese nicht reguliert, deshalb fühle ich mich so bedeutungslos.

Ich könnte schreiend und fluchend durch die Straßen brüllen. Das einzige was bliebe, wäre der gesenkte Kopf aller Miterlebenden.

Ich fresse den Druck wirklich in mich hinein. Wie kann ich ihn unausgesprochen aus mir herauslassen?

Zitat von Itsmehere:

Wie kann ich ihn ausgesprochen aus mir herauslassen?

Ich weiß es nicht, liebe Itsmehere.

Zitat von Itsmehere:

Ich könnte schreiend und fluchend durch die Straßen brüllen. Das einzige was bliebe, wäre der gesenkte Kopf aller Miterlebenden

Hast du ein Auto?
Auf der Autobahn (Landstraße geht natürlich auch) kann man wunderbar schreien und fluchen. Niemand hört es.

Meine eigene Frage amüsiert mich gerade wegen mangels präziser Formulierung. Neuer Versuch:

Ich fresse alles in mich hinein. Gesprochene sowie gedachte, unausgesprochene Worte. Vor allem die unausgesprochen Worte, die wiederum keinen Mehrwert liefern, beschäftigen mich. Sie liefern keinen Mehrwert, weil dafür keiner als mir selbst verantwortlich ist. Niemand kann mir diese Last nehmen. Hoch und runter habe ich es dekliniert - es gibt keine Worte, die mich zufrieden stimmen könnten.

Selbst würde er vor mir stehen und mit mir sprechen wollen - was nebenbei gesagt, mehr als unwahrscheinlich ist - würde ich abblocken. Ich könnte ihm dann zwar sagen, wie d.oof er sei, aber noch nicht einmal dann, würde ich es tun. Meine F.resse. Bin ich sonderbar?

Zitat von Pippa:

Hast du ein Auto?
Auf der Autobahn (Landstraße geht natürlich auch) kann man wunderbar schreien und fluchen. Niemand hört es.

Ja, ich habe ein Auto. Ich fluche regelmäßig im Auto - aber nur über die Autofahrer (m/w/d). Ich rege mich über die Schleicher auf Autobahnauffahrten auf und genauso über die Radfahrer, die den ausgeschilderten Radweg nicht nehmen und lieber auf der Straße fahren.

Ich meine mich zu den Fahrern zu zählen, die für duzende andere im Straßenverkehr mitdenken. Leider leidet meine Kehle drunter. In meinem nächsten Leben mache ich eine Verkehrserziehungs-Schule auf - natürlich steuerfinanziert.