Hey Leute,
Ich will mit diesem Text einige Dinge loslassen, die mir immer wieder wie eine sich wiederholende Schallplatte in meinem Kopf abspielen und mich regelrecht wahnsinnig machen. Vor einigen Tagen kam mir die bittere Erkenntnis, dass ich mich selbst in einer Beziehung verloren habe und meine Perönlichkeit daran- unbewusst- massiv gelitten hat. Die Beziehung läuft immer noch und es ist wunderschön, nur habe ich einige Probleme an mir selbst entdeckt, die ich für sehr gefährlich halte. Vielleicht kennt jemand von euch das ja, kann mir seine eventuell ähnliche Geschichte dazu erzählen oder mir einen guten Rat geben.
Bevor ich in einer Beziehung war, war ich immer ziemlich sportlich, immer auf meine Ziele fokussiert und mir konnte nichts die Laune verderben. Wirklich absolut nichts! Ich war emotional sehr stark, habe mich sehr mit mir selbst beschäftigt und konnte sehr gut alleine sein. Damals war ich sehr auf meine persönliche Entwicklung fokussiert.
Davon ist heute nicht mehr viel übrig. Die Beziehung lief nicht immer so gut, es gab lange Zeiten, in denen meine Partnerin meinen Selbstwert regelrecht zerstört hat. Offene Gespräche haben mir und meiner Freundin sehr geholfen, auch wenn es wirklich Monate gedauert hat, sie wirklich dazu zu bringen, offen mit mir zu reden, meine Sicht zu verstehen und ihr Ego in gewisser Weise abzulegen. In dieser Zeit kam es dann auch, dass ich aufgehört habe, Sport zu treiben. Ich habe massenweise fast-food in mich hinein geschaufelt und trotzdem nicht zugenommen (Gott sei Dank). Jetzt gerade geht alles wieder etwas in die richtige Richtung mit mir und meiner Partnerin.
Trotzdem habe ich die damaligen Probleme mit in den Schlaf genommen. Mein Schlaf hat sich massiv verschlechtert, ich bin oft gereizt und müde und wurde auf der Arbeit gestern das erste mal gefragt, ob alles okay mit mir sei. Irgendwie war das ein Weckruf denn mein Innenleben trage ich nun auch nach außen. Ich versuche mich jetzt einige Tage abzulenken, langsam wieder mit dem Sport zu beginnen, Spaziergänge zu machen und vor allem (!) Partnerin zu sprechen, denn sie steht zur Zeit sehr gut hinter mir und hält mir ein bisschen die Hand, wenn es mir mal nicht gut geht.
Mir sind noch viel mehr Dinge aufgefallen, die ich in letzter Zeit getan habe:
-Ich sehe meinen männlichen Freundeskreis weniger, obwohl ich mich bei ihnen schon immer sehr geborgen gefühlt habe und wir jedesmal Tränen zusammen lachen. Es ist immer wieder lustig mit ihnen. Durch die Beziehung blieb dieser Punkt immer mehr hinten stehen.
-Ich habe meine Interessen stark aufgegeben. Ich war immer sehr gerne mit guten Büchern beschäftigt oder spielte an freien Tagen stundenlang Playstation (oder trieb eben Sport). Aus einem unerklärlichen Grund bereitet mir auch das keine Freude mehr.
Meine Freundin meinte schon zu mir, ich solle mir einige Tage für mich nehmen und mir die Zeit nehmen, um meine Hobbies wieder neu kennenzulernen und Spaß daran zu finden. Es freut mich, dass sie das akzeptiert, aber ich schreibe hier, um das alles einmal reflektieren zu können und vielleicht Meinungen von euch zu hören. Kennt ihr das auch? Habt ihr eurer Beziehung auch mal einen so großen Wert im Leben gegeben, dass andere Dinge uninteressant wurden. Es liegt natürlich auf der Hand, dass diese Dinge an mir selbst liegen. Der Mittelpunkt in meinem Leben sollte immer ich selbst sein, aber die Liebe hat mir diesen Gedanken lange ausgetrieben.
Bitte schreibt mir doch eure Erfahrungen oder Ratschläge! Danke
24.03.2020 10:05 •
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