Wie heftig war / ist für euch eine Trennung?

Zitat von Mosaik:

Ich stoße immer wieder auf Menschen, die eine Trennung scheinbar problemlos wegstecken. Auf einer Skala von 1-10 bin ich da bei den emotionalen Schmerzen so bei ca. 8 Mio. Und da frage ich mich, wieso das bei anderen nicht so ist?! Wie geht es euch mit Trennungen? Konntet ihr bspw. eurem Alltag nachgehen? ...

Ich habe selbst früher kranke Menschen mit allen Erkrankungen kreuz und quer beraten.

Wenn ich merkte das diese Person für mich nicht mehr richtig greifbar war, fragte ich auf welchen Level von 1-10 würde wie sagen stehen sie gerade . 1 alles ok , geht so , und 10 ist die abzulute Katastrophe.

Och erklärte vor der Antwort , das Level 6,9 noch von Laien regulierbar sein kann. Ab 7 ist ein Arzt hinzuzuziehen, bei 8 ein Arzt + Therapeut , 9 Arzt , Therapeut + Medikamente ( die Person nicht allein lassen wenn möglich ) , bei 10 Einweisung in die Klinik 24 Stunden Betreuung.

Bei Level 7 sind wir vermutlich in einer Überlastungsreaktion , ab Level 8 sind wir im Bereich Traumatischer Erfahrung / Traumareaktion.

Bei welchen Level bist du nun wirklich ?

Zitat von meerweh:

Das finde ich beides zur Einordnung ganz hilfreich, danke dafür. Bei mir ist es aktuell wohl zwischen Level 7 (Überlastungsreaktion) und 8 (traumatische Erfahrung), mit Tendenz eher zur 7, wenn man Deine Einordnung zugrunde legt, mit manchen Tagen, an denen es sich tatsächlich nach einer 10 anfühlt, weil der ...

Es gab Gespräche wo eine Person sagte „ dann kann ich ja gleich von der Brücke springen“ ein Satz den viele sagen.

Hat man aber das Gefühl die Person ist irgendwie nicht stabil , fragte ich dann nach wie sie es meint. Da ich hier am Telefon sie nicht sehen und somit nicht einschätzen kann.

In den kommende Sätzen war dann meist klar , welche Richtung das geht. Ob die Person sagt , sie kann es Händeln oder eben das sie in ein Krankenhaus geht.

ich selbst hatte ja diese Skalen selbst im Kopf gehabt , und ich wollte NIE über 6,9 gehen.
Viel Arbeit,…..

Naja es kommt immer auf den Menschen selbst und auf den Partner und die Beziehung an.

Mehrere Punkte, die für mich entscheidend sind, sind

- Warum führe ich die Beziehung.
Will ich nur eine Beziehung, dann spielt die Person keine Rolle.

- Wie selbstbewusst man selber ist bzw. die Perspektive der Beziehung.

Ist eine Beziehung mein ganzer Lebensinhalt oder betrachte ich eine Beziehung als Beziehung. Im zweiten Fall ist es weniger hart und schwer. Die Welt bricht nicht zusammen, denn man hat immer noch sein eigenes Leben und Pläne. Wenn deine ganze Zukunft nur auf der Beziehung fußt, dann ist doch klar, dass nach Beendigung dieser alles zerstört ist.

Habe ich davon abgesehen einen Zukunftsplan für mich, sprich berufliche Pläne, Hobbies bzw. geplante Hobbies verändert sich bei der Trennung tendenziell weniger. Es ist dann nur ein Mensch, der nicht mehr in meinem Leben ist und mehr nicht. Dann trifft einen das Ende auch nicht so schlimm.

Ebenso wenn ich meinen Wert über andere Menschen bzw. über meine Partnerin definiere. Dann ist man wertlos und das ist meistens das große Tief. Ohne sie bin ich nichts. Ist klar, dass man hier in ein Loch fällt.

- Die Tiefe/Bindung spielt eine große Rolle. Habe ich eine intensive Beziehung, in der ich mich viel öffne und viel mit meiner Partnerin mache, fehlt dann ein großes Stück in meinem Leben.

An Punkt zwei kann man gut arbeiten, wenn man sich diesen Punkt bewusst macht.

Es kommt noch hinzu wie viel Vertrauen man in eine neue Beziehung hat. Denkst du gut über dich und vertraust darauf, dass du wieder eine tolle Person kennenlernst, dann ist die Trennung doch eher irrelevant.

Im Endeffekt liegt es an der Wahrnehmung eines einzelnen.

Zitat von meerweh:

Du selbst oder meinst Du das in Bezug auf die Menschen, die Du beraten hast?

Ich selbst.

Ich hatte eben schweren Motorradunfall mit Nahtoderfahrung. Wenn du 26 Jahre lang Menschen beraten hast und gute Sätze denen um die Ohren gehauen und Lebenserfahrung gesammelt hast , dann ist es schwer sich nicht selbst an diese Sätze zu halten. ( also so geht es mir zumindestens ) ich hatte damals in den Beratungen immer meine beste Ansicht den Personen auf ihren Fall auf die Lebenssituation gegeben , das kann ich ja nicht plötzlich sagen , „bei mir ist es gaaaanz was anderes“

Ich war sozusagen mein eigener Lebens Coach gewesen, durch dies vielen Gespräche davor.