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Wie habt ihr als Kind die Trennung eurer Eltern erlebt?

T
Zitat von So-What:
Man ist eventuell schon dem Problem ausgesetzt, dass Kinder auch egoistisch denken und je nach Alter noch gar nicht begreifen, dass es für die Erwachsenen wirklich besser ist und im Endeffekt langfristig auch für sie.

Ich weiß was du meinst, aber das ist kein Egoismus auf Seiten der Kinder. Sie können das überhaupt nicht verstehen, und es wäre viel zu viel von ihnen verlangt, dass sie es tun.
Wenn man sich als Eltern trennen möchte muss man schon selbst dafür gerade stehen - den Segen der Kinder hat man da nicht verdient und auch keinerlei Anspruch darauf.
Auch wenn natürlich in besonders krassen Fällen manche Kinder erleichtert sind, wenn der Terror im Alltag aufhört.

13.12.2022 17:31 • x 2 #46


T
Da gerne noch eine Anmerkung aus eigener Erfahrung...
Meine Mutter sagte oft zu mir (als ich älter war) sei bloß froh dass ich mich damals vom Papa getrennt habe, was war das für ein Terror! Ich bin so froh dass mir das gelungen ist! Etc.pp.

Ganz ehrlich?
Ja, stimmt einerseits - ich empfand es natürlich auch so, dass mit der Trennung der tägliche Terror aufhörte. (Gelegentlich Ärger gabs trotzdem noch wenn sie nicht einer Meinung waren.)

Ritterschlag bekam meine Mutter von mir trotzdem keinen.
Als Kind fragt man sich natürlich - warum soll ich meine Mutter für die Trennung loben? Hätte sie sich nicht einfach jemanden suchen können mit dem es besser passt...? !

Und auch als Erwachsene, wo ich jetzt natürlich selbst sehe, dass es nicht so einfach ist: nein, ich würde von meinen Kindern niemals Anerkennung oder tiefes Verständnis für eine Trennung erwarten!
Mir ist bewusst, dass ich da zu viel selbst verbockt habe... was soll ich da von meinen Kindern Anerkennung oder Verständnis fordern? Verkehrte Welt, in meinen Augen.
Schließlich haben die Kinder nicht darum gebeten geboren oder in eine bestimmte Konstellation hinein geboren zu werden.
Das ist allein meine Verantwortung... so meine Sichtweise, und Kinder sind definitiv nicht egoistisch, wenn sie über eine Trennung traurig oder enttäuscht sind.

13.12.2022 17:41 • x 6 #47


A


Wie habt ihr als Kind die Trennung eurer Eltern erlebt?

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S
Zitat von thegirlnextdoor:
Ich weiß was du meinst, aber das ist kein Egoismus auf Seiten der Kinder. Sie können das überhaupt nicht verstehen, und es wäre viel zu viel von ...

Das weiß ich schon. Wusste nur nicht, wie ich es verständlich beschreiben soll.

13.12.2022 17:44 • x 1 #48


T
Ist auch ein sehr schwieriges Thema.

13.12.2022 17:47 • x 2 #49


paulaner
Zitat von So-What:
Aber wann fängt echtes Unglück an? Wann sind es nicht mehr nur „Luxusprobleme“?

Eine sehr gute Frage.

13.12.2022 17:51 • x 3 #50


P
Zitat von yessi78:
Wie habt ihr die Trennung eurer Eltern erlebt? Und was bedeutet das für euch in heute?


Meine Mutter trennte sich von meinem Erzeuger da was ich 13 Jahre alt.

Ich wünschte mir bis heute, daß sie sich von ihm getrennt hätte, noch in meiner Schwangerschaft.

Er war viel zu lange Teil meiner Familie. Und ich bin froh das die Person vergessen sein wird, wenn ich nicht mehr da bin. Denn meine Kinder wissen nichts von ihm.

13.12.2022 18:03 • x 5 #51


Lavidaloca
Großeltern - typische Generation Eheerhalt um jeden Preis. Ihre Kinder (meine Mutter, Onkels) sind ALLE mehrfach geschieden. Dieses passivaggressive, nörgelige, ständig unzufriedene in der Ehe verharren wegen der Kinder, der Nachbarn, der Kollegen, der Freunde etc. PP hat letztlich auch die Erkenntnis der nächsten Generation reifen lassen: wenn es nicht mehr passt, dann gehe ich und zermürbe mich nicht ewig. Wenn die Liebe erloschen ist, ist sie erloschen. Ich sehe das sogar noch nüchterner: wir sind auf der Welt, um uns fortzupflanzen. Die Hormone gaukeln uns entsprechend das vor, was es dazu braucht, um erstens den Akt zu vollführen und zweitens für die erste Zeit nach der Geburt die Versorgung sicher zu stellen. Das Konstrukt der (lebenslangen)Ehe ist ein gesellschaftliches, kein biologisches. Deswegen ist für mich persönlich eine Trennung eine (bio)logische Konsequenz aus dem sich verändernden Hormonstatus, egal, ob nach drei Jahren oder nach 30 Jahren. Das klingt wenig romantisch, aber wenn man bedenkt, wieviele Menschen noch vor ein paar Jahrzehnten in unglücklichen Ehen verblieben sind, weil sie wirtschaftlichen Zwängen unterlagen, sollten wir vielleicht nicht darüber sprechen, ob sich Menschen trennen, sondern WIE anständig und vor allem fair wegen den gemeinsamen Kindern.

13.12.2022 19:20 • x 3 #52


A
Zitat von Lavidaloca:
Das klingt wenig romantisch, aber wenn man bedenkt, wieviele Menschen noch vor ein paar Jahrzehnten in unglücklichen Ehen verblieben sind

Die mussten auch Partner heiraten, die sie zum Teil gar nicht wollten.
In der Nachkriegsgeneration kamen auf einen Mann bis zu drei Frauen. (heutzutage ein Traum, für Männer )

13.12.2022 19:41 • #53


T
Meine Großeltern haben aus Liebe geheiratet und waren bis zum Tod meines Opas mit Höhen und Tiefen wie sie jedes Leben hat, glücklich verheiratet. Ebenso meine Großtante und mein Großonkel und meine Schwiegereltern. Ich könnte noch mehr Paare aufzählen, aber das wäre jetzt vom Thema her unpassend.

Das ist schon eine sehr sehr negative Lebenssicht, dass es keine Liebe gibt, alle nur aus Zwang/Fortpflanzungsgründen mit dem Partner zusammen sind etc.

Zwangsehen, in denen beide Ehepaartner von ihren Familien in die Ehe genötigt wurden, kenne ich aus der Nachkriegszeit übrigens nicht (auch meine Großeltern kannten niemanden, der heiraten musste) nur aus anderen religiösen Glaubensrichtungen.

13.12.2022 19:44 • x 2 #54


S
Zitat von Lavidaloca:
es, kein biologisches. Deswegen ist für mich persönlich eine Trennung eine (bio)logische Konsequenz aus dem sich verändernden Hormonstatus, egal, ob nach drei Jahren oder nach 30 Jahren.

Na, wenn Du es jedem / jeder von Beginn an direkt so sagst: „Beziehungen sind zum Vö**** da, und bestehen nur so lange, wie ich Lust habe Dich zu vö**** „, ist das für Dich und Deine „Zielgruppe“ sicherlich in Ordnung.

13.12.2022 19:58 • x 1 #55


Lavidaloca
Ich habe nicht gesagt, dass alle Ehen unglücklich sind. Ich habe nur gesagt, dass es nicht lange her ist, als es genug Menschen gab, die aus wirtschaftlichen Zwängen in einer Ehe verharrt sind- Frauen besonders. Und Heirat aus Liebe gibt es auch noch nicht so lange, wenn man das letzte Jahrhundert mal von den anderen tausenden Jahren abzieht, die es den Menschen schon gibt. Schau in nicht so hoch entwickelte Länder- dort sind Zwangsehen und Mitgift Standard. Dort wird nicht aus Liebe geheiratet.

13.12.2022 20:00 • #56


Lavidaloca
Du kannst das gerne so interpretieren, ändert aber nichts daran, dass es nicht lange her ist, als die Ehe eine Institution war, die einen anderen Zweck als Liebe hatte. Was du mit Zielgruppe meinst, verstehe ich nicht, sorry

13.12.2022 20:04 • x 2 #57


MissLilly
Die Luxusprobleme fangen genau da an, wenn es Menschen zu gut geht...

13.12.2022 20:29 • x 4 #58


S
Zitat von Lavidaloca:
Du kannst das gerne so interpretieren, ändert aber nichts daran, dass es nicht lange her ist, als die Ehe eine Institution war, die einen anderen ...

Ist doch heute noch so. Aus Liebe allein geht man nicht aufs Standesamt. Und auch diese rechtliche Verbindung und die daraus resultierenden Verpflichtungen hindert heute noch viele daran sich zu trennen.

13.12.2022 20:29 • x 1 #59


S
Zitat von Lavidaloca:
Was du mit Zielgruppe meinst, verstehe ich nicht, sorry

Unter Zielgruppe verstehe ich Gleichgesinnte, konkret Menschen, die Beziehung als Ausprägung ihres (bio)logischen Hormonstatus begreifen, der bekanntermassen starken Schwankungen unterliegt.

13.12.2022 20:32 • #60


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