Guten Morgen, Leidensgenossen.
Ich habe viele Stunden das Internet nach meinem Anliegen durchforscht aber solch eine Situation nirgends gefunden.
Meine Große Liebe trennte sich vor 2, in meinen Augen plötzlich, Wochen von mir.
Jetzt, im Nachhinein war es wohl nicht plötzlich.
Mit der Begründung, er wüsste nicht mehr was er wolle, er bräuchte dringend Zeit für sich. Er würde mich noch lieben aber er wäre sich über alles nicht mehr sicher.
Das brach mir mein Herz. Vorallem, da er genau das sagte und tat, wovor er immer Angst hatte und mich bat, niemals zu tun.
Ihn zu verlassen und Gefühle für jemanden anderen zu entwickeln.
Unsere Beziehung war intensiv. Vielleicht, nein mit Sicherheit zu intensiv. Als wir zusammenkamen, lebten wir in unseren eigenen Blase. Wir waren völlig losgelöst von jeglichen irdischen Dingen. Eine Liebe, so intensiv, dass sie schon fast weh tat.
Wir wollten dieses Jahr heiraten und Pläne für ein gemeinsames Kind standen auch.
Die ersten 12 Monate waren der Himmel auf Erden. Was danach folgte nicht mehr.
Während ich an unserer Blase festhielt, passierten bei ihm unschöne Dinge. Er verlor seinen Job, seine Wohnung, zog bei jemanden ein, der selbst nicht mit seinem Leben klar kam und ich war wohl keine große Hilfe. Ich bin ein sehr eifersüchtiger Mensch und dadurch, dass er diese Blase verließ und nun dort, ständig mit anderen Leuten, auch der oben genannten Frau, zu tun hat, sorgte dafür, dass ich regelmäßig ausgerastet bin und Szenen gemacht habe.
Ich habe ihm gesagt, dass er mit 26 nicht so leben kann und sein Leben möglichst schnell auf die Reihe bekommen muss.
Das er wieder mehr Zeit für mich haben muss. Das er mir bei meinen Problemen helfen muss. Es war wirklich viel.
Er ist ein Freigeist, der von sich selbst behauptet, kein Zahnrad des Systems sein zu wollen und war mit seiner Wohn/Arbeits Situation nicht unzufrieden und das machte mich wahnsinnig. Obwohl ich ihn gerade wegen seiner Denkweise so sehr liebte. Naja, um das alles abzukürzen: 3 Monatelang stritten wir täglich sehr sehr heftig. Es wurde eine On/Off Geschichte daraus. Wir verletzten uns immer und immer wieder. Schon so übel, dass er sich einweisen lassen wollte, weil er das nicht mehr ertrug und ich 1 Woche nichts essen konnte.
Ständig weinten wir, versuchten wieder glücklich zu werden, weil ich weiß, dass wir uns lieben aber es war wie treten in Treibsand.
Vor 2 Wochen zog er weinend den Schlussstrich. Er bräuchte Zeit und es gäbe eine Frau, mit der er nichts hätte aber die er kennenlernen müsste, um zu gucken, ob er sich dabei schlecht fühlt oder nicht. Es brach mir mein Herz aber ich sagte, dass ich ihn verstehen kann und er sich Zeit nehmen soll.
Es vergingen schlimme 2 Wochen.
Gestern suchte ich das Gespräch und wir telefonierten.
Er war ehrlich. Vielleicht zu ehrlich.
Er sagte, er wüsste, dass er mich lieben würde, dass ich sein Zuhause bin und er aufjedenfall Heimkommen will und wird.
Er sagte aber, dass er nicht weiß, wann das sein wird und ihm das sehr leid tät. Er weinte sogar, weil er es selbst nicht verstehen würde.
Er sagte, er hätte sich in dieser Beziehung, in diesem Streit verloren, wäre zu schwach um einfach weiterzumachen.
Er müsste zu sich selbst finden. Er wäre seit 7 Jahren kein Single gewesen und er bräuchte einfach mal Zeit - ohne Verpflichtungen - ohne Rechenschaft über sein Handeln abzugeben - einfach zum Leben - um Dinge alleine zu tun.
Er sagte, bevor er sich selbst nicht wiedergefunden hat, könnte er den Weg nachhause nicht finden.
Jedoch wolle er nachhause kommen und er wüsste zu 1000 % , dass er auch zurückkommen wird. Nur wann wüsste er nicht. Er sagte, es könnte im Sommer, Ende des Jahres oder spätestens Anfang des nächsten Jahres passieren aber es würde passieren.
Wir würden trozdem nach wie vor Kontakt haben, uns alle 2 Wochen sehen, reden und ein Teil vom Leben des anderen sein.
Nur nicht mehr DAS Leben des anderen.
Auch hat er nicht ausgeschlossen, dass in dieser Zeit Kontakt mit einer anderen Frau zustande kommen könne aber dies nicht seine Priorität wäre. Er aber nicht lügen will.
Nun sitze ich hier im dem Dilemma.
Ich liebe ihn wirklich mehr als ich es jemals beschreiben könnte und ich weiß, dass ich nichtmal ansatzweise ähnliche Gefühle für jemand anderen, geschweige in einem Jahr, entwickeln könnte.
Ich verstehe ihn auch. Die letzten Monate waren hart. Ich habe ihm sehr zugesetzt.
Jetzt Frage ich mich auch euch:
Wird er wirklich zurückkommen?
Ist ein Jahr Trennung nicht eher der Nagel in den Sarg?
Warum brauch er diesen Begriff - nicht zusammen - wenn sich doch eigentlich nicht viel ändern würde ( Seine Worte )
Macht warten, kämpfen Sinn?
Wie soll ich diese Zeit sinnvoll nutzen?
Hat jemand mit so etwas Erfahrung?
Ich bitte um Antwort. Ich bin nämlich wirklich überfordert.
Liebe Grüße, Denise
24.02.2018 08:59 •
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