Dattel
- 88750
Dattel
ramse
Zitat:Danke für deinen tollen beitrag. Nun mit genau dem was du gesagt hast habe ich solche mühe. Wenn ich mit jemandem zusammen bin und es war ein knistern, verliebtheit da, weshalb wollen diese fraue mich nicht besser kennenlernen? Weshalb erhalte ich keine chance, wenn doch alles so toll war? Ich habe gestern versucht lösungen zu bringen (lass uns doch ein paar gänge runterschalten und diesen ausflug zusammen machen, uns besser kennenzulernen). ich hatte keine chance ihr mein ich zu zeigen. Sie wollte nicht. Wenn man das blaue vom himmel hört und deren handlungen, dann verstehe ich nicht weshalb sie den glauben verloren hat, dass es wieder gut wird und stattdessen zulässt, dass das gefühl für ihren ex ihr gefühl für mich verdrängt..
Klar ist für mich, dass ich nicht mehr so blauäugig mit meinen gefühlen reinschlidern darf und diesen mehr zeit lassen muss. Also eher vorsichtiger werden, obschon es mir widerstrebt so zu handeln.
Valyrr
Traumwandler
Zitat von ramse:
Gerne.
Beziehungen sind immer dynamisch und es hat immer einen Grund, der Großteils im Unbewussten liegt, warum sich zwei Menschen finden. Ich spekuliere/interpretiere jetzt bezüglich deiner aktuelle Schilderungen, um dir zu erklären, was ich dahinter vermute: Du selber wirkst bedürftig (so sehr ich dieses Wort hasse, da wir das alle in gewisser Weise sind), hast schlechte Vorerfahrungen mit Frauen gemacht, eventuell dadurch auch ein gekränktes Ego und geringes Selbstbewusstsein was Frauen betrifft, sehnst dich allerdings nach Liebe/Nähe. Deine jetzige Verflossene ist nicht über ihren Ex hinweg, ebenso sind ein momentan gekränktes Ego und geringes Selbstbewusstsein zu vermuten, fühlt sich verlassen und ungeliebt, sucht eine Möglichkeit darüber hinwegzukommen und das Ganze wegzustecken - was wäre dafür besser als eine neue, bessere, funktionierende Beziehung zu finden? Ihr begegnet euch und ich denke auf das weitere Wechselspiel muss ich nicht allzusehr eingehen, es fühlt sich für beide ach so gut an, aus diesen Zuständen befreit zu sein, beide geben Vollgas, um den anderen ja nicht zu verlieren und diesen erleichternden Zustand zu halten.
Jetzt zu dem Problem zu dem es allerdings sehr bald kommt: Am Anfang ist es für sie schön und erleichternd einen Mann zu haben, der ihr, ohne dass sie sich viel Mühe geben muss, direkt all das bietet was sie sich wünscht, vorallem diese große Nähe und Zuwendung und dass du bereits innerhalb von 5 Wochen schon so anstandslos auf das Nägel mit Köpfe Gehabe anspringst, wo ein anderer vielleicht schon lange weg gewesen wäre oder mal gesagt hätte: Jetzt mach mal langsam, wir kennen uns noch nicht lange genug für sowas. Dass du gleich von Anfang an soviel emotional in sie investierst, wo andere sich eben zuvor Zeit gelassen hätten und erstmal die Situation/Kompatibilität in Ruhe abgecheckt hätten. Und das was dich am Anfang attraktiv für sie gemacht hat, macht dich dann rasch unattraktiv: Ein typischer Fall, bei dem Frau dann ihrer Freundin erzählt: Er war einfach zu nett. Das heißt einfach soviel, wie das du deine Anziehung verloren hast, indem du zu sehr in dieser Beziehung einfach nur mitgeschwommen bist, anstatt dich selber einzubringen und dieser eine für die Dauer die sie gelaufen ist viel zu hohe Priorität gegeben hast. Die Anziehung wird weniger, das alles ist für sie nicht wertvoll, weil sie alles so mühelos bekommt und irgendwie ahnt sie kann sich fast alles leisten was sie will. Sie wird unsicher und den Rest hast du erledigt, sie distanziert sich, du gerätst in Panik versuchst auf verschiedene Arten für die Beziehung zu retten. Sprichst zwar davor ihr Zeit zu geben und einen Gang runterschalten zu wollen, handelst aber gegenteilig und klammernd - machst dir Sorgen, hast Angst um sie, bettelst um verschiedene Varianten wie es vielleicht doch wieder klappen könnte etc. - Frauen spüren das sehr gut. Ist jetzt vielleicht etwas hart formuliert, aber will dir schlussendlich damit nur weiterhelfen.
Ebenso was ich noch wichtig finde: Wie sieht es bei dir sonst im Leben aus? Was läuft gut und was weniger? Wie bist du sozial eingebunden, gefällt dir dein Beruf, gehst du Hobbys ausreichend nach? Was machst du für dich selber? Habe gerade noch gelesen, dass du nach einem Jahr deiner Ex-Freundin immer noch sehr nachgetrauert hast (als ob es gestern gewesen wäre). Ich finde, das ist dann etwas, wo du genau hinschauen solltest. So lange Trauer um die Ex wirkt für mich eher stellvertretend für andere Dinge, im Sinne von Mir geht es nicht gut, weil sich meine Ex getrennt hat ist sich leichter einzugestehen, als Mir geht es nicht gut, ich habe wenig Freunde und finde meinen Job beschissen oder ähnliches. Ebenso ist es für eine gesunde Beziehung tödlich, sein Glück von der Partnerschaft abhängig zu machen: Du solltest dich bereits, bevor du deine nächste Partnerin suchst, bereits weitgehend glücklich und zufrieden fühlen. Es ist schön, einen Menschen zu haben der einen liebt und den man lieben kann. Wie es in einem selber aussieht, kann aber kein Mensch auf der Welt dauerhaft ändern, das ist nur ein anfänglicher Hormonrausch der diesen Eindruck schafft, dafür bist du selber verantwortlich. Unterbewusst werden solche Dinge auch übertragen, du teilst den Frauen eine große und schwierige Rolle zu, wenn du durch die Partnerschaften bestimmte Löcher bei dir füllen willst. Und die Frauen spüren auch das. Mein Rat an dich wäre, dich jetzt mal ne Weile einfach nur mit dir selber zu beschäftigen, Freundschaften pflegen, Hobbys nachzukommen, dir bewusst gutes zu tun. Wie Anfangs erwähnt, auch therapeutische Hilfe ist stark zu empfehlen, wird dich bestimmt stark und recht rasch weiterbringen auf deinem Weg.
Traumwandler
ramse
Zitat:Ich bin seit über einem jahr in therapeutischer hilfe, um eben mein bekanntes muster zu verstehen und daran zu arbeiten.
Zitat:Dass ich versuche meine leere durch eine frau zu füllen kann sehr gut sein. Ich müsste vielleicht wirklich erst zu mir finden.Doch das gelingt mir seit über 30 jahren nicht. Ich bin immer auf der suche nach mir selbst gewesen und weiss nicht, ob sich das so schnell ändern kann.
Meistens dauert meine trauer nach einer trennung viel zu lange. Sprich, bis dann wieder einmal eine frau in mein leben tritt, die mich umhaut. Dann verfalle ich wieder in massive emotionalität. Dazwischen wandle ich wie ein geist umher und funktioniere lediglich.
Zitat:Ich bin wieder sehr traurig, dass meine neue freundin mich verlassen hat und weshalb ich keine chance gekriegt habe.
Traumwandler
Zitat von ramse:Hey Traumwandler,
Das finde ich in diesem Fall sehr gut. Wie gesagt ich machte und mache das selber und konnte damit schon viel für mich erreichen. Hast du selber den Eindruck, dass sich bei dir mit deinem Therapeuten und deinen aktuellen Therapiefrequenzen bereits etwas verbessert hat? Fühlst du dich gut aufgehoben und entlastet durch die Therapie? Ich finde es wichtig sich dazwischen auch mal die eigenen Fortschritte in Erinnerung zu rufen und sich selber dafür zu loben. Und wie gesagt, manche Dinge/Muster können sich nicht von heute auf morgen lösen und manchmal braucht es diese Rückschläge, so schmerzhaft sie sind, um wieder etwas vorzukommen. Wichtig ist nicht stehen zu bleiben und weiter zu machen. Bildlich kannst du dir das als Anlauf nehmen, um weiter vorzukommen vorstellen. Du hast jetzt eine neue Erfahrung gemacht, bei der du in deiner Therapie wieder zurückgreifen kannst und wieder neue Dinge erkennen wirst.
Es ist wichtig und gut, dass du das bereits selbst erkennst - du bekommst dadurch den Handlungsspielraum um selber etwas daran zu ändern. Ich denke, dass du das selber als dyfunktionales Verhalten erkennst und etwas daran ändern willst. Und der Wille ist die treibende und entscheidende Kraft, dass hier etwas vorwärts gehen wird. Eben genau das schwierige ist, dass wir viele Jahre nichts anderes gelernt haben als zu handeln/verhalten wie wir es tun. Emotionen sind da, wie sie jedoch gewertet und interpretiert werden und wie wir auf diese reagieren, darauf haben wir Einfluss. Und auch nach über 30 Jahren ist es nicht zu spät genau das rauszufinden und zu verbessern. Den Fokus auf dich zu legen, ist erstmal vermutlich ein guter Schritt. Vielleicht hast du dir in diesen 30 Jahren durch genau die beschrieben Umstände dazu die Möglichkeit selber genommen dich selber ausreichend zu finden. Und auch das hat meistens einen guten Grund, die Umgang mit sich selber ist schwer, oft stecken ungeahnte Dinge in einem die einem Angst machen und weit verdrängt sind. Jeder hat dann seinen Zeitpunkt, wann und ob er sich damit beschäftigt. Es liegt in deiner Hand - weiter dein Glück/Unglück im Außen suchen, worauf du wenig Einfluss hast, oder dich stattdessen mit deinem Inneren zu befassen und mit der Zeit Handlungsspielraum zu gewinnen. Bei mir war es übrigens auch hauptsächlich eine sehr schmerzhafte Trennung, die mich auf den Weg brachte und mich erkennen ließ, dass in mir selber etwas ist, dass behandlungsbedarf hat und das ähnliche Muster, wie auch du hast (Leere mit Beziehungen füllen) , mich dabei nicht weiterbringen wird. @Kontra ließ mich erkennen, dass auch alle Emotionen, die ich in einer Beziehung habe und fühle, auch ohne diese in mir zu finden sind, ich musste sie nur zulassen. Vielleicht will sie dir ja auch noch etwas zu der Thematik sagen.
Das ist ein Satz den du mehrfach wiederholt hast. Was steckt darin? Ich schätze du willst zum Ausdruck bringen, dass du dich hier sehr machtlos fühlst. Und das ist etwas, was du verinnerlichen solltest: Für eine Partnerschaft benötigt es immer 2 Menschen. Wie dein Gegenüber handelt steht immer in den Sternen und dafür kannst du nichts. Du kannst nachfragen - Was ist gerade los?. Du kannst reagieren - Ups, das wusste ich nicht, dass mein Verhalten bei dir so angekommen ist. Du kannst Grenzen setzen - Ich fühle mich traurig und mag es nicht, wenn du... Wie dann dein Gegenüber auf das reagiert liegt dann wieder nur bei diesem. Und das gilt es zu akzeptieren. Ebenso, dass eben nicht alle Menschen kompatibel sind und Beziehungen auch scheitern können und auch du diese beenden kannst, wenn du dich nicht glücklich fühlst. Aus meiner Sicht gibt es nicht die zwei Menschen, die einfach uneingeschränkt zusammenpassen - das halte ich für Wunschvorstellungen, vielmehr ist entscheidend dass klar kommuniziert wird, beide ihre Grenzen wahren und gemeinsam Kompromisse gefunden werden können. Augenhöhe. Und dass der/die andere immer ein eigenständiges Individuum bleibt, dass immer das Risiko besteht verletzt zu werden, wenn man sich Näher kommt und Beziehungen nicht kontrollierbar sind. Dafür ist es um so schöner, wenn man nichts mehr kontrollieren versucht und mit dem Wissen, dass sich das Gegenüber unter all den Menschen für sich entschieden hat, leben zu können.
Traumwandler
Traumwandler
Valyrr
Traumwandler
Zitat von Valyrr:Traumwandler,
Es tut nichts mehr zur Sache
Akzeptiere das es vorbei ist
Du machst dich nur selber fertig mit deinen Grübeleien.
schönen Sonntag
Valyrr
Traumwandler
Dattel
Traumwandler
Zitat von Dattel:Manchmal kommt es wirklich von allen Seiten. Mein Beileid, ein Todesfall wirft einen ganz schön aus der Bahn. Ich denke, dass Du in Sachen Ex guten Input bekommen hast, vielleicht kannst Du das Eine oder Andere annehmen und langfristig umsetzten. Diese Dinge brauchen einfach Zeit. Ein Mensch tut zwar gut daran, sich selbst in Frage zu stellen, aber das sollte keine dauerhafte Beschäftigung sein. Wenn Du Dich selbst gut findest, wenn Du selbst mit Dir gut klar kommst, wenn Deine Umwelt nicht ständig irritiert die Augenbrauen hebt, dann bist Du okay und kein Exot, der fü...
Zitat von Traumwandler:Ich fühle mich sehr hilflos.
Ähnliche Themen
Hits
Antworten
Letzter Beitrag
2446
4
1862
7
134831
346
2311
9
1371
2