Hallo,
ich bin mittlerweile völlig gaga und kann nicht mehr klar denken. Trennung ja oder nein? Oder doch nochmal reden? Letzte Gnadenfrist geben? Wird das überhaupt was bringen?
Ich bin Heike, Anfang 40, habe zwei Kinder (16/17) und bin seit gut 20 Jahren in einer Beziehung mit dem Kindesvater, durch den ich mich - besonders in den letzten Jahren - kontrolliert/ beobachtet/ manipuliert fühle.
Beispiel1: Komme ich mal eine Stunde später von der Arbeit nach Hause, empfängt er mich mit Na, so spät heute? - umgedreht ist es genauso (Na, so früh heute?) - in einem subtilen Tonfall, der mir unterschwellig etwas unterstellt, habe ich das Gefühl
Beispiel2: Ich telefoniere mit jemandem, wenn er gerade nach Hause kommt und sofort horcht er, ob es eine Männer bzw. Frauenstimme ist. Er will auch sofort (!) wissen, wer dran ist. Liegt das Telefon woanders als er es abgelegt hatte, kommt sofort die Frage, wer angerufen hat. Mir ist, als würde er mich scannen, er starrt mich manchmal lange von der Seite an, als ob er mich lesen würde und wenn ich frage, warum er mich so anstarrt, ist er beleidigt und fragt zurück, ob das nun nicht mehr gestattet wäre. Er dürfe mich ja wohl anschauen, so lange er will. Überhaupt habe ich das Gefühl, beobachtet zu werden, bin ich mal länger als 3min im Bad, kommt er nach, um zu schauen, was ich mache. Wenn ich lächle und lieb und nett bin, dann ist die ganze Welt in Ordnung, er ist dann wirklich lieb, sagt mir Komplimente und hilft freiwillig im Haushalt. Sobald es aber darum geht, dass ich mal was alleine oder mit einer Bekannten unternehmen will, ist es ganz komisch. Zuerst ist alles gar kein Problem, aber je näher der Termin dann rückt, desto komischer wird er. Er wiederholt dann auch ständig, dass es ja nun bald losgeht und ob ich mich freue und so... Wenn ich dann wirklich losgehe, hat er schlechte Laune und hinterher fragt er mich regelrecht aus.
Ich habe zusätzlich das Gefühl, dass er mich ausnutzt. Er bezahlt zwar die Miete, ich aber trage den Rest (LM, Telefon, Strom, Geschenke + Kleidung für die Kids, Ausflüge, Autosteuer Versicherung), dabei verdient er nicht viel weniger als ich. Neulich gab ich ihm 150 Euro für den Wocheneinkauf, leider sehe ich da so gar nichts im Kühlschrank, er ist eigentlich fast genauso, wie ich ihn verlassen habe. Die Krönung war, als wir in den Urlaub gefahren sind, dass er nicht einen Euro an Geld dabei hatte. Als ich es dann zwangsläufig mitbekam, sagte er, es wäre ihm zu peinlich gewesen, mir das zu sagen... ich bin fast vom Glauben abgefallen... Als im Januar eine größere Autoreparatur anstand, bat er mich, ob ich die nicht bezahlen könnte und er würde mir einen Teil dazugeben. Allerdings nutzt nur er das Auto wegen der Arbeit, ich fahre nur am Wochenende mit zum einkaufen. Ich habe ihm das erste Mal nichts gegeben, woraufhin er stocksauer war und mich eine Schottin nannte. Jedes Mal, wenn irgendwas finanzielles ansteht, meint er scherzhaft, ich hätte ja die dicke Marie und er drückt sich, wo er nur kann. Ich hab ja kein Problem damit, mal was zu übernehmen, gebe auch gerne, aber das geht mir irgendwie zu weit. Noch dazu dreht er alles immer so, dass ich ein schlechtes Gewissen bekomme. Er hält mir dann immer seine vielen Ausgaben vor (übrigens auch die bereits erwähnte Autoreparatur) und meint, ich wäre so geizig und würde ihm nichts gönnen. Es sind immer so diffuse Andeutungen, ich kann die gar nicht so greifen, es ist einfach die Art, wie er etwas sagt...
Vor zwei Tagen komme ich von einem Mädelstreffen nach Hause, was nur 1x im Jahr stattfindet - schreibe noch auf, mit welchem Zug um welche Uhrzeit ich komme und habe mir insgeheim gewünscht, dass er vielleicht doch mit den Kids am Bahnhof steht - leider nicht. Ich kam nach Hause und der Herr ist nach sage und schreibe 10min endlich vom PC aufgestanden, um mir guten Tag zu sagen... Ich war natürlich irgendwie enttäuscht, aber er schob die Schuld wieder auf mich, indem er sagte, dass ich ja so komisch wäre und kalt und was ich denn wohl habe. Als ich sagte, es wäre schön gewesen, wenn er zum Bahnhof gekommen wäre, auch wegen des schweren Koffers - die Antwort Du wolltest doch dahin, ist doch nicht mein Problem!
Daraufhin gab es Streit und er meinte in Rage, dass ich schei... bin, nichts aber auch gar nichts kann außer dumm labern und mein Hobby ein Ersatz für etwas sei, was ich sonst nicht bekomme... ich war sprachlos. Danach tat es ihm leid und er hat es nicht so gemeint... nein, er hat das ja nichtmal gesagt, meinte er...er hat es aber gesagt - ich glaube, das werde ich nie vergessen. Als ich dann nach 2 Stunden immer noch nicht mit ihm gesprochen habe, maulte er rum, wie lange das wohl noch gehen soll und brabbelte irgendwas vor sich hin...Und jetzt? Noch immer Funkstille, ich weiß einfach nicht, was ich sagen soll.
Ich fühle mich so verletzt, ich hab gar keine Kraft, weder zum reden noch zum denken. Was soll ich nur tun? Vielleicht wäre es wirklich das Beste, mal Abstand zu gewinnen um mir endlich darüber klar zu werden, wer ich überhaupt noch bin. Ich fühle mich total fertig und nicht mehr Herrin meiner eigenen Bedürfnisse, und ich schäme mich dafür, dass ich mir so viel gefallen lasse...
Ich kann irgendwie gar nicht mehr klar denken, es ist immer alles meine Schuld... vielleicht mag ja jemand etwas dazu schreiben? Dankeschön.
16.09.2014 10:23 •
#3