Ein Hallo an Euch in die Runde,
man traut sich schon gar keinen guten Abend mehr zu wünschen wenn man liest was für Dramen sich hier abspielen, war zur Ablenkung am Nachmittag bei einem Freund, kaum war das Gespräch kurz unterbrochen, schießen einem die zermürbenden Gedanken schon wieder ein - unglaublich aber leider wahr.
Bei mir sind es jetzt 6 Wochen seit ihrem Abgang, 4 Wochen seit dem Wissen sie liebt einen Anderen, ich bin aber zumindest in dieser Zeit insofern weitergekommen, das ich zur Überzeugung gelangt bin, man hat auch zum Scheitern etwas beigetragen, ich weiß man will das eigentlich nicht hören, aber mir hat es insofern geholfen als ich mir eingestehen kann, ich habe ihr im letzten Jahr von insgesamt 6,5 Jahren nicht mehr diese Aufmerksamkeit, dieses Gefühl der Geborgenheit, dieses - ich nenne es Urvertrauen - vermittelt, ich selbst fühlte es natürlich nicht so, für mich war alles bestens.
Ihr Beitrag war mich nicht rechtzeitig und offen darauf anzusprechen, hallo Schatz was ist los mit Dir, ich fühle in unserer Beziehung ist etwas anders, was könnte es sein, sprechen wir darüber, sie nahm es aber stillschweigend hin und entfernte sich innerlich immer mehr, sie ließ es zu.
Die Frage die sich mir stellt, ist dieses stille Zulassen dadurch bedingt, dass sich die Liebe beim Partner ab einem bestimmten Zeitpunkt aus uns unerklärlichen Gründen langsam aber sicher verabschiedet, er es selbst zuerst gar nicht bemerkt oder wahrhaben will?
Es heißt ja so schön die Liebe kommt, die Liebe geht, was uns als Verlassene so unsäglich quält, warum geht sie bzw. ist sie gegangen wir haben doch alles dafür getan - oder nicht?
Es dürfte auch die Dauer der Beziehung nicht ausschlaggebend sein, denn sonst hätten wir nicht die furchtbaren Schicksale, das Menschen plötzlich nach 30 Jahren konfrontiert werden, ich liebe Dich nicht mehr und sehe für uns auch keine Zukunft.
Ich möchte mit meinen Worten versuchen, unsere Schicksale auch ein wenig konstruktiv zu beleuchten, wenn wir uns nur mit unseren Emotionen wie Verzweiflung, Trauer, Wut, Enttäuschung, etc., beschäftigen, aber nie versuchen auch zu hinterfragen, werden wir auch in einer möglichen neuen liebevollen Partnerschaft vor ähnlichen Problemen stehen.
Bitte verzeiht mir wenn ich für Euch jetzt lehrerhaft daherkomme, das im Moment überhaupt nicht weiterhilft, aber ich möchte Euch ermutigen sich auch mit dem eigenen Verhalten - ohne sich Schuldgefühle aufzuladen - auseinanderzusetzen.
Es grüßt Euch herzlichst
Trauermann