Wie geht es euch mittlerweile?

Mara, das klingt ganz toll! So weit bin ich noch nicht, bin ich doch aktuell doch noch zu sehr mit mir und meinem Leid beschäftigt. Und oft ist mir nicht nach reden, ich bin richtig mundfaul geworden, dabei bin ich sonst so kommunikativ.
Das beobachte ich schon mit Sorge, muss es aber woh auch akzeptieren.

Versuche aber, meinen Blick auch auf kleine Dinge zu richten, die schön sind. Ein Marienkäfer, die schöne Landschaft, ein Song im Radio, das Schnurren meines Katers - kolossal beruhigend.

Was Menschen betrifft, bin ich im Moment halt mehr in der Rolle der Zuhörerin. Aber das ist ja auch schon was...

hast ne PN

Zuhören kann auch schon viel bewirken. Ich bin auch nicht so die große Rednerin. War ich noch nie. Aber manchmal reichen schon kleine Zwischenfragen, um mehr zu erfahren und dann macht man sich Gedanken, wie man das selber so sieht und wie man handeln würde und manchmal spinne ich mir auch kleine Geschichten zusammen.
Z.B. wenn ich nach Hause laufe und auf dem Weg eine ältere Frau treffe, die traurig/freundlich/frustriert/zufrieden/sauertöpfisch aussieht, dann denke ich mir so für den Rest des Weges, was die wohl in ihrem Leben so gemacht hat. Das beschäftigt mich dann eine kleine Weile und manchmal finde ich dadurch zu mir zurück, indem ich darüber nachdenke, worauf ich wohl zurückschauen werde, wenn ich mal so alt bin und wie ich gerne sein möchte, wenn es soweit ist. Das wiederum führt dazu, welche Dinge ich im Leben noch machen möchte, was mir gut gefällt und Spaß macht oder was mich noch stört und und und...

Solche Prozesse finden momentan öfter in mir statt. Gar nichts Großes, einfach nur Gedanken, die vom einen zum anderen führen und mich mehr bei mir sein lassen. Das sind sehr angenehme und interessante Pausen von der Melancholie, die mich noch immer oft begleitet.

PN? Meinst du die letzte von Ende Juli, bevor ich hier meine Pause angefangen habe?

Das klingt interessant, wie Du das beschreibst.
Mach ich ansatzweise auch, aber bei mir richtet sich der Focus immer noch vor allem auf Familien/Pärchen...und schon geht das Gedankenkarussell wieder los, was ich alles falsch gemacht hab, so dass meine Kinder jetzt keine heile Familie haben.
ich weiß - man weiß auch nicht, wie es in anderen Familien zugeht.

Und so viel Macht, an allem immer schuld zu sein, hab ich ja gar nicht. Dazu gehören immer mindestens zwei...und vielleicht sollte ich das Wort Schuld durch schief gelaufen ersetzen...aber all das seh ich in dem Moment nicht, eben nur vermeintlich glückliche Familien...

ich hab Dir grad ne lange Nachricht geschrieben, aber die kam wohl nicht an...

ich versuches nochmal

Heute ist einer meiner schlimmsten Tage, die ich in den letzten 2 Monaten hatte.
Mein Kind sagte mir heute, dass der Papa am WE meinte Mama ist mir eh egal... war in einer unruhigen Situation, als er etwas genervt war und er hat im Nachhinein zu unserem Sohn gesagt, er hat es nicht so gemeint. Ich weiß, er hat es so gemeint und zu wissen, dass da Null-Gefühl mehr für mich ist nach 12 Jahren, war so ein bisschen der Todesstoß (für meine Gefühlswelt).
Jetzt ist endgültig klar, da ist nichts und da wird auch nichts mehr...
Desweiteren hat er mich mittlerweile mit einigen Dingen auch völlig auflaufen lassen, hat mir Dinge versprochen, um die er sich seit zwei Monaten nicht gekümmert hat und mir das Auto übergeben, ohne es nochmal zu checken oder mir was zu erklären (ja, um sowas hatte er sich bis jetzt gekümmert...) - nicht genügend Öl und Kühlflüssigkeit mehr da. Ich weiß, ich stelle mich ein bisschen an, wie der erste Mensch, aber das ist Neuland für mich, aber ich packe das (mit ein bisschen Hilfe von netten Menschen).
Meine Mom meinte dann auch noch am Telefon, dass ich zu anstrengend sei und sie meine Rückschläge nicht mehr aushält und ich solle mir anderweitig Hilfe suchen, sie kann nicht mehr.
Und sie meinte auch, ich könne nicht alleine sein, weil ich oft telefoniere oder jemanden besuche, andererseits soll ich mich ablenken und mir einen neuen Freundeskreis aufbauen... so da bin ich überall dran und im Nachhinein heißt es, ich nehme Ratschläge nicht an! ich versteh die Welt nicht mehr!
Im Endeffekt geh ich jetzt gestärkt aus diesem besch... Tag, da ich nun weiß, dass ich meine Sachen eben mehr mit mir ausmachen muss, werde mich weiterhin auf meine Art ablenken ohne andere zu belästigen und mich auf mich und mein Kind konzentrieren.
Hat eben alles keinen Zweck, muss da durch und schaffe es auch irgendwann alles hinter mir zu lassen. Kontakt wird wieder eingeschränkt aufs Nötigste, keine FB-Aktivitäten mehr und keine noch nervenaufreibenderen Telefonate mit Menschen, die denken 12 Jahre kann man nach 2 Monaten so locker hinter sich lassen, ohne dass es weh tut.
Bin bedient, mein einziges großes Glück: mein kleiner mich liebender Sonnenschein!

Achja, und ich hoffe, dass ich mich wenigstens hier noch ein bisschen entladen kann, ohne zu nerven...

Das tut mir leid, Eistropfen!
Aber toll, dass Du es siehst, das Positive daraus zu sehen!
Was Deinen Ex angeht, kann ich Dich nur bestärken, aber ansonsten:
es gibt, wie Du selbst schreibst, nette Menschen! Scheu Dich nicht, Hilfe anzunehmen, oft kommt sie aus einer Ecke, wo man es gar nicht erwartet.
Ich hab auch schon bei meinem Nachbarn geklingelt, weil freitagabens mein Abfluss verstopft war....er hat total nett geholfen...und mit dem Auto usw., da wird frau mit der Zeit selbstständiger.
Mittlerweile sind meine Tochter und ich ganz stolz, wenn wir was ohne Mann geschafft haben.
Sie bleibt bei handwerklichen Sachen viel ruhiger als mein Sohn...wir probieren aus, was wir hinkriegen, und was nicht geht, ja mei, da lassen wir uns helfen.

Meine Mutter meinte neulich auch zu mir: Kind, jetzt hast Du vier Wochen geweint, jetzt reicht es. Blödsinn! Ich weiß, sie meint das nett, aber da gibt es keine Regel, wie lange man trauern darf. Uns gibt es ja auch noch...

und die Wut auf Deinen Ex ist sicher heilsam!

Alles Liebe, Du schaffst das!

@Eistropfen
Es ist aber auch wirklich schwierig, sowohl für dich als auch für jemanden, der nicht weiß oder sich nicht mehr erinnert, wie es ist, in deiner Situation zu sein. Auch als Außenstehender, der Trost geben möchte, fühlt man sich irgendwann hilflos, wenn man schon alle guten Ratschläge, die einem einfallen, gesagt hat und es trotzdem einfach nicht besser wird.
Nimm es ihr nicht krumm. Wahrscheinlich weiß sie genauso wenig wie du, wodurch es besser werden könnte und wünscht sich einfach, dass du ihn endlich vergisst und wieder so unbeschwert werden kannst, wie du es mal warst.
Mit meiner Mutter hatte ich ähnliche Kämpfe und man darf nicht vergessen, dass es für alle, also für dich und die Menschen, die dich lieb haben, eine anstrengende, kraftraubende Situation ist, wenn auch auf unterschiedliche Art.

Dass du deine Hoffnungen und Wünsche nun endgültig begraben musst ist eine schmerzhafte Erkenntnis, die sehr weh tut. Und auch die Tatsache, dass du nun vieles ganz alleine stemmen musst, erfordert viel Kraft.
Doch versuch es auch als Startpunkt zu sehen. Du stehst vor einem leeren Feld, alles liegt brach. Doch nun kannst du versuchen, was daraus zu machen und etwas zum Wachsen zu bringen.
Mit jeder Herausforderung, die du alleine meisterst (Stichwort Auto), wirst du ein bisschen stärker, weil du merkst, dass du es doch tatsächlich auch alleine hinbekommst und ihn dafür gar nicht brauchst.
Nur Mut, du kannst das!

Also ich muss sagen, dass ich leider immernoch fast jeden Tag ein paar Tränen lassen muss...(und das nach 3 Monaten). Aber ich fange langsam an einfach Sport zu machen und mich zu Alltagsdingen zu zwingen...danach gehts mir besser...
Die Verletztheit ist immernoch sehr stark, vor allem gestern, hat seine neue ein Foto gepostet von nem Fluss in der Nähe wo die beiden ihren Sonntag verbracht haben....das tut dann schon weh, aber ich hatte Gott sei dank auch nen schönen Tag.. ein Freund meiner Schwester hat uns besucht, uns bekocht und anschließend seine Slackline im Garten ausgepackt...Kennt ihr das? ist was ganz neues und ich werde das jetzt mal öfter machen

Was mir nur leider immernoch Sorge macht, sind diese Ängste allein zu bleiben, nie wieder jemand zu finden, Angst vor der Zukunft, Zweifel an mir selbst....da könnte ich ne ganze Liste draus machen..

Habe mir gestern noch ein buch bestellt Schieß ihn auf den Mond soll ganz lustig sein, aber auch ernstzunehmende Ratschläge beinhalten und eine Hilfe sein, das Selbstbewusstsein zurück zu kriegen...bin gespannt!

@ MaraLou und stellina: Danke für Euren Zuspruch! Es tut gut, zu wissen, dass es Menschen gibt, die an einen glauben. Bin echt froh, dieses Forum gefunden zu haben.

Ja, gewisse Dinge muss man eben wenigstens einmal gemacht haben, um sie zu können...

Noch eine positive Sache aus dem heutigen Tag: mein Sohn hat sich super gefreut, mich wiederzusehen und da ist mir echt das Herz aufgegangen. Kann also doch noch Liebe schenken und empfangen...

super Eistropfen!

Blumenmary, da geht es mir ganz ähnlich, mit diesen Sorgen..wie sicher vielen hier.
Wir müssen lernen, erstmal nur an uns und für uns zu denken!

Was ist slackline?

ich habe auch diese gedanken keinen mehr zu finden, der wirklich zu mir passt...man hat das gefühl, dass alle guten typen um die 30 eh vergeben sind

dreißig ist doch aber noch kein Alter!

sag das mal meinem doofen hirn....