Zitat von unbel Leberwurst:Ich hatte früher auch mal so einen Lebensplan.
Mit 30 dies erreicht, mit 35 jenes und mit 55 in Rente.
Wenn mich das Leben eins gelehrt hat, dann das es nicht langfristig planbar ist.
Denk doch einfach kurzfristiger und geniesse Dein Leben
Naja, ich hatte jetzt nicht den festgefahrenen Fahrplan, dass ich das und das bis dann und dann erreichen wollte.
Ich hatte Ziele aber ohne strenge Vorgaben. Mein Studium hat fast zwei Jahre länger gedauert als ich dachte, das war aber kein Beinbruch. Ich hab lieber ein paar Parties mehr mitgenommen
Ich hab mich auch zwecks Ehe/Familie/Kind nie zeitlich unter Druck gesetzt. Es kommt sowieso nie so wie man denkt.
Aber grundsätzliche Ziele im Leben zu haben finde ich persönlich durchaus wichtig. Es hilft mir persönlich auch durch schwierige Zeiten, in denen mal nichts so richtig klappen will.
Ohne dieser Ziele hätte ich an so mancher Stelle im Leben schon aufgegeben, weil... Wofür soll ich mir den Ar*** aufreissen?
Zitat von Tuvalu123:Meinst du du warst jemals so richtig glücklich in dir drinnen ohne dafür einen Grund im Außen nennen zu können?
Damit hast du eine sehr sehr gute Frage gestellt. Wahrscheinlich die Kernfrage überhaupt.
Noch vor einiger Zeit hätte ich da wie aus der Pistole geschossen selbstverständlich geantwortet.
Inzwischen sehe ich das ein wenig differenzierter.
Ja, ich bin zufrieden mit mir selbst. Nicht 100%,aber Kleinigkeiten gibt's ja immer (ich könnte z.B. a bissl fitter sein ) Ich bin selbstbewusst und kann auch gut mit mir alleine sein. Ich bin durchaus stolz auf mich, weil ich schon so einige Klippen im Leben gut umschifft habe und blicke grundsätzlich eigentlich positiv in meine eigene Zukunft (ich habe z.B. keine Angst davor, für immer alleine zu sein). Kurz: ich mag mich
Aber wirklich GLÜCKLICH? Das weiß ich nicht. Weißt du, wann ich wirklich Glück empfinde? Wenn ich Liebe geben kann.
Das hört sich jetzt vielleicht schmalziger an als es ist. Ich meine damit, daß ich z.B. meiner Partnerin eine kleine Freude machen konnte und ich dieses freudige Leuchten in ihren Augen sehe. Oder bei meinem Kind. Wenn die Kleine voller Enthusiasmus auf mich zugelaufen kommt und mich umarmt. Oder wenn sie ganz viel Spaß dabei hat, wenn wir zusammen spielen.
Das macht mich wirklich glücklich.
Ist das fremdbestimmt. Natürlich ist es das. Aber macht das nicht jeden Menschen glücklich(er)? Ich weiß es ehrlich gesagt nicht.
Steht das auf der gleichen Stufe wie dieses fishing for compliments? Bei dem Menschen nur zufrieden und glücklich sein können, wenn sie von außen Komplimente bekommen (du bist aber hübsch, das hast du aber gut gemacht, dein Auto ist ja der Hammer,...)?
Ich weiß es nicht. Denn Zweiteres brauche ich überhaupt nicht um zufrieden zu sein.
Das ist tatsächlich eine gute Frage...