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Wie findet man das Vertrauen wieder heutzutage?

Stefsnie177
Ich muss sagen, alleine kann ich durchaus sehr glücklich sein. Ich hab schon ziemlich viel alleine gestemmt und bin mit mir selbst im Großen und Ganzen im Reinen. Deswegen ist es umso schwieriger, wenn man sich tatsächlich jemanden anvertraut hat bzw. sein Herz anvertraut hat, davon loszukommen. Also für mich.
Man startet ohne irgendwelche Abhängigkeiten (sei es rationaler oder emotionaler Natur) und lässt sich auf jemanden ein, nur weil man fühlt (oder denkt) es wäre DAS richtige. Und steht auf einmal vor einem Trümmerhaufen und die Welt zerbricht.

Wie kann man dann wieder so zurückfinden, dass man sich noch denken kann Ok, der nächste Mensch, der wird das nicht mehr machen. Der ist anders und alles wird gut?
Ich weiß, dass es nie Garantien im Leben gibt. Aber ich habe das Gefühl, dass dies auch immer mehr zunimmt. Diese Nicht-Garantie. Und das lässt mich einfach Angst haben. Ich bin niemand, der sich die Wünsche der Gesellschaft aufzwängen lässt. Aber wenn ich schon bereit bin, mich seelisch auf jemanden einzulassen, wäre es doch durchaus mal nett, NICHT damit völlig zerstört zu werden.
Es sagen immer ganz viele, am Ende wird alles gut. Aber was bedeutet gut? Wer sagt uns denn, dass es immer ein Happy End sein muss? Könnte es auch nicht sein, dass wir einfach Pech haben und unser Leben tatsächlich nur dem widmen, wofür ein Mensch konzipiert wurde und zwar der Fortpflanzung? Was jetzt nicht bedeutet, dass ich nun 3 Kinder zur Welt bringe um der demografischen Veränderung entgegenzuwirken. Aber was für mich durchaus bedeuten könnte, das ich einfach alleine bleibe, weil ich mir nicht nur einen kompatiblem Partner zur Fortpflanzung suchen möchte.

05.04.2018 06:43 • x 2 #16


Katja260488
ich finde es einfach unfassbar wie wir das zugelassen haben das man uns so kaputt macht. während der andere weiterlebt als wäre nichts passiert und sich das nächste opfer raussucht. manchmal wünschte ich ich könnte mich mit seinen ex-freundinnen mal unterhalten und fragen ob die beziehung bei ihnen ähnlich abgelaufen ist. aus reiner neugier. aber ich glaube schon, da werde ich gar nicht fragen müssen.

05.04.2018 07:42 • x 1 #17


A


Wie findet man das Vertrauen wieder heutzutage?

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Stefsnie177
Wir haben es zugelassen, weil wir lieben. Es klingt so einfach, ist aber so schwer.
Und ich glaube auch, dass der Andere das nicht mal immer gefühlskalt durchzieht und sich jetzt einfach ein neues Opfer sucht. Es gibt solche und solche, ganz klar.
Nichts desto trotz sind die Beweggründe egal, weil es das selbe in uns auslöst. Und genau deswegen ist es auch egal, wie das bei seinen Ex-Partnerinnen war. 1. Bist du ein Individuum und 2. hat es keine Konsequenz für dich, das zu wissen.

Hat jemand eine Ahnung, wie man Vertrauen auf die Beständigkeit der Liebe wieder aufbauen könnte?

Natürlich ist das Leben auch lebenswert ohne Partner. Es gibt Liebe auf viele Arten und Weisen wie die zur Familie und Freunden. Aber ich habe ganz lange daran geglaubt, dass es einen Menschen für mich gibt. Was ist, wenn dem nicht so ist?

05.04.2018 08:46 • #18


H
In deinem Kommentar liebe @Stefsnie177 sind gute Gedanken Ansätze für mich enthalten. Vieles sehe ich genau so und egal on Freund oder Freundin. Wo Vertrauen entstand ist die Enttäuschung riesen groß. Von klein auf wurde mir eingebläut dieses und jenes macht man nicht. Doch je älter man wird, kommt eine andere Erfahrens-Lebens- Sichtweise ins Spiel. Fängt in der Schule an und zieht sich bei mir dann durchs leben.
Für mich ist es im jetzigem Lebensabschnitt verdammt schwer geworden wenigstens ein klein wenig vertrauen aufzubauen. Schon bei den kleinsten Ansätzen einer kommenden Vertrauensvollen Freundschaft ziehe ich mich zurück. In meinem Leben habe ich oft, sehr oft versucht eine vertrauensvolle Beziehung egal ob Frau oder Mann zu pflegen und die sofortige Trennung war für mich immer sehr schmerzhaft. Viele Freundschaften gingen über Jahre. Eine fünfjährige Freundschaft mit einer Freundin schmerzt noch heute. Obwohl die Freundschaft schon einige Jahre zurück liegt. Es erfolgte keine Aussprache genau wie bei meinem EX. Sich ohne Aussprache zu trennen ist in der schnelllebigen Zeit wohl der Trend.
Ich glaube vieles hat mit der Moral zu tun. Die Menschen haben ihre Moral Einstellung- Vorstellung verändert und Menschen die an die alten Werte festhalten und glauben fallen in ein tiefes Loch, bei Betrug an ihrer Seele.

05.04.2018 08:50 • x 1 #19


Satori
Hallo Stefanie,

Garantien gibt es im Leben einfach keine, aber Menschen sind unterschiedlich und es gibt genug Männer da draußen, die nicht betrügen oder Vertrauen missbrauchen. Es wäre schade, wenn du aufgrund schlechter Erfahrungen jetzt für alle Zeiten so mißtrauisch wirst, dass du keine Liebe mehr zulässt. Vielleicht lässt du es nächstes Mal langsamer angehen, prüfst ob er die Charaktereigenschaften hat, die Dir wichtig sind. Das bildet die Basis für eine langfristig glückliche Beziehung.

Aber natürlich gibt es heutzutage viel mehr Möglichkeiten, sich online Selbstbestätigung zu holen oder schnell mit einem Click jemand neues kennenzulernen. Dagegen hilft meiner Meinung nach nur, die eigene Beziehung so interessant zu halten, dass gar kein Bedürfnis aufkommt, draußen weiterzusuchen. Wie man das macht? Wenn ich das so genau wüsste, wäre ich jetzt nicht geschieden... Aber ich denke, es geht darum, die Spannung auch im Alltag immer mal wieder hochzuhalten, etwas neues überraschendes zu machen und sich selbst nicht aufzugeben.

Ich bin im Moment auch nicht fähig, schon wieder einen Partner an mich heranzulassen, aber hoffe doch, dass das irgendwann wieder der Fall ist. Denn die Liebe ist doch bei allem Schmerz den sie verursacht, das schönste im Leben.

05.04.2018 08:57 • x 3 #20


Katja260488
ich habe kurz vor der trennung jemanden kennengelernt der mir jetzt sehr viel halt gibt und unheimlich liebevoll ist. er möchte mehr von mir aber ich habe ihm gesagt das ich ihn erstmal auf freundschaftlicher ebene kennenlernen möchte (wir haben uns im normalen leben kennengelernt, nicht im internet ^^). jedenfalls hat er gestern zum ersten mal seit zwei wochen den ganzen tag nichts geschrieben. und ich weiß das das überhaupt nicht schlimm ist. aber durch die beziehung vorher war ich so misstrauisch das ich gleich dachte: alles klar, sein interesse ist erloschen und der hat sich bestimmt schon die nächste geangelt weil er nicht so schnell zum zug kam.

dann habe ich gedacht: naja schreibst du ihm noch mal eine kurze nachricht mit gute nacht usw. und wenn dann nichts kommt war es das. heute früh hat er mir eine ellenlange nachricht geschrieben wie es mir geht und das ich ihm doch sagen soll wenn es mir nicht gut geht und das er einfach schon um 9 geschlafen hat. dann habe ich mich so geschämt wie schlecht ich von ihm gedacht habe und habe aber auch gesehen wie abgstumpft und negativ eingestellt man inzwischen ist weil man soviel mist erlebt hat. da kann man den netten männern gar keine chance mehr geben

05.04.2018 09:06 • x 3 #21


G
Jemanden zu wollen, wenn es explizit um eine Person geht und einfach irgendwen zu brauchen ist ein himmelweiter Unterschied.

Brauchen, nein. Ich komme hervorragend alleine klar. Sogar manchmal besser. Da ich auf nix und niemanden Rücksicht nehmen muss.
Der Wille zu Rücksicht und kein Problem damit zu haben schalten sich automatisch bei mir ein, wenn das Gefühl einer bestimmten Person gegenüber stimmen. Dann ist es keine Verpflichtung mehr, sondern kommt aus meinem Herzen.

Aber die Sache mit dem Vertrauen. Momentan reicht ein Hauch um mich vom Deck zu wehen.
Da reicht einmal Stress auf der Arbeit.
Letztendlich zeigt mir das, dass mein Vertrauen unmittelbar mit meinem Selbstwert/Selbstbewusstsein verknüpft ist. Und da möchte ich an setzen.

Wie man das in Ordnung bekommt?
Statt rumeiern, wie kann ich wieder vertrauen, frage ich mich in welchen Situationen genau hakt es? Was wünsche ich mir von mir selbst in der Situation. Strebe Perspektivenwechsel an. Arbeite an meiner Kommunikation wünsche direkt ausformulieren zu können. Und vieles mehr. Baustellen gibt es genug.

Und meinen Willen hinterfrage ich hin und wieder. Was genau will ich vom Leben?
Von ein paar wenigen Menschen die mich verletzt haben lasse ich mir das Leben nicht versauen. Sehe ich gar nicht ein.

05.04.2018 09:06 • x 4 #22


Stefsnie177
Liebe @honka , es tut mir unsagbar leid, dass du auch bei Freunden so schlechte Erfahrungen gemacht hast! Das sollte in der Regel das sein, was dich in misslungenen Liebesangelegenheiten stützen sollte! Ich bin froh, dass du den Weg hierher gefunden hast. Denn auch ich merke, was es für einen Unterschied macht, mit Leuten zu kommunizieren welche entweder das selbe durchmachen oder durchgemacht haben. Wo man auch die negativen Fragen stellen kann ohne das gleich jemand sagt Das wird schon wieder.

Das mit dem nicht herumeiern oder Perspektivenwechsel usw. weiß und verstehe ich auch. Da gibt es auch keine Probleme meinerseits. Ich stehe mit beiden Beinen fest im Leben und bin unabhängig. Und ich brauche eine gewissen Person nicht, damit ich jemanden habe. Sondern weil ich genau diese eine Person in meinem Leben haben möchte.
Ich bin nicht von dieser Person abhängig was meine Lebensgestaltung anbelangt, sondern weil ich sie ehrlich und aufrichtig liebe.
Ich habe Angst, wenn ich die Hoffnung aufgebe, dass ich nicht nur die Hoffnung in diesem Fall aufgebe, sondern auch auch die Hoffnung an das was sich echt und wahr anfühlt.
Ja, ich sehe auch ein, dass es schade wäre, all denen die Chance zu verbauen, die wirklich einfach gute Menschen und ehrlich sind. Aber ich kann gegen meine Ängste nichts tun.
Ich ertrage dies schlichtweg einfach nicht.

05.04.2018 09:17 • x 1 #23


F
Nichts was sich wirklich lohnt, ist einfach zu haben!

Ein tiefes Vertrauen wie in einer echten Freundschaft und/oder Partnerschaft, lässt sich meiner Meinung nach nicht so einfach und schnell aufbauen. Ansonsten hätte es ja wohl keinen besonderen Wert. Das braucht Zeit und natürlich kann man dabei auch böse auf die Schnauze fallen.

Trotzdem bin ich der selben Meinung wie @nschulze. Auch ich bin noch nicht wieder so weit, jemandem so zu vertrauen, dass es wieder für eine Partnerschaft reichen würde. Dafür müssen bestimmte Sachen einfach noch verheilen. Aber ich bin überzeugt, dass früher oder später wieder jemand kommt, bei dem es einfach passt und dann geht man dieses Risiko gerne wieder ein. Das wird auch bei dir wieder der Fall sein!

05.04.2018 09:25 • x 3 #24


T
Zitat von gin:
Von ein paar wenigen Menschen die mich verletzt haben lasse ich mir das Leben nicht versauen. Sehe ich gar nicht ein..

05.04.2018 09:28 • x 2 #25


G
Das war weniger auf dich bezogen, sondern allgemein was man überhaupt manchen kann von wegen Perspektivenwechsel usw.

Verstehe ich dich richtig, dass das was du mit Angst meinst, die Entscheidung ist die Hoffnung auf den Mann aufzugeben oder nicht?

05.04.2018 09:31 • #26


G
Zitat von Tempi:


05.04.2018 09:32 • x 1 #27


H
So sehe ich das auch das man die netten und ehrlichen Menschen selten erkennt. Schlimm ist, wenn man sich sicher ist das ist er. dann kommt die Keule.
Ich bin durch die vielen Enttäuschungen sehr misstrauisch geworden. Dieses verhalten schreckt dann wieder den anderen zurück und so schließt sich der Kreislauf. Ich lebe gut, zufrieden und allein , wenn sich etwas aufbaut so soll es geschehen.

05.04.2018 09:37 • #28


Stefsnie177
@gin Ja, genau das ist die Angst. Ich weiß, das man jetzt auch schwer dazu was sagen kann, weil man die Umstände nicht kennt. Aber ich fühle mich einfach noch nicht bereit, darüber zu schreiben. Aber die Angst, diesen Menschen zu verlieren ist unsagbar groß. Ich versuche einfach irgendwie nicht durchzudrehen. Schöpfe allmögliche Ressourcen aus. Aber irgendwann ist dem auch mal ein Ende gesetzt. Ich will und kann diesen Menschen nicht verlieren.

@Flexo Was lässt dich denn so sicher sein? Weil es einfach so sein muss? Weil der Gedanke daran das es nicht so ist, nicht erträglich ist? Ich nehme sehr gerne alles an, was mir hilft, auch so sicher zu sein.

05.04.2018 09:43 • #29


U
Hallo Katja!

Die Königsfrage, die Du da stellst! Wie finde ich Vertrauen?

Nun, mir geht so, dass ich mir erst einmal selbst vertraue bzw. vertrauen muss. Wenn ich mich schon nicht auf meine Person verlassen kann, wie soll ich mich dann auf andere verlassen? Das ist die Basis - meine Basis.

Anderen zu vertrauen fällt auch mir nicht mehr leicht, dass muss ich zugeben.

Ich handhabe es so, sie, die anderen, müssen sich bei mir bewähren. Egal ob Frau oder Mann, Partnerin oder Freunde, Beruf oder Privat. Bin da mittlerweile sehr kritisch geworden über die Jahre und sehe vieles nicht mehr mit der Rosabrille. Ich versuche nahe an der Realität zu bleiben. Was bleibt mir auch übrig?

Zu Deiner Eingangsfrage? Schaffe Dir eine Basis für Dich selbst. Es heißt ja oft: Finde zu Dir nach einer gescheiterten Beziehung - dazu gehört auch Vertrauen m.E.

Mein Leben war bis vor kurzer Zeit ein wahrer Trümmerhaufen, aber an eines habe ich immer geglaubt:

Ich kann mir selbst immer vertrauen, kenne mich sehr gut, kann mich einschätzen, daraus dann bei entsprechenden Begebenheiten die Situationen auch abschätzen und entsprechend vorgehen. Ich denke, dass ist eine Möglichkeit, für mich hat es funktioniert. Ich habe zwar derzeit keine Freundin oder Frau oder Partnerin, aber ich lebe sehr glücklich und bin im Reinen mit mir. Warum? Weil ich Vertrauen habe - in mich.

Und in meine beiden kleinen Puschels!

Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg bei Deiner Suche nach Vertrauen.

Ein sehr schönes und bewegendes Thema übrigens, auch dafür Danke schön!

L.G.

Uwe aka Udi

05.04.2018 11:02 • #30


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