Wie finde ich mich?

Wenn ich mir den ganzen Thread so durchlese, fällt mir auf, wie gnadenlos du mit dir selber bist. Wie du dich abwertest, weil du nicht reagierst, wie du es für richtig hälst. Wie klein du dich machst, wenn es dir nicht gut geht. Manchmal möchte ich dich schütteln und dich danach einfach mal ganz dolle in den Arm nehmen und weinen lassen.

Akzeptiere doch bitte, dass es jetzt so ist, wie es ist. Denk nicht an andere Männer, andere Chancen, dein Leben ist JETZT und dir geht es nicht gut und dann nimm dir die Zeit, die es braucht. Schöpfe Kraft, wo immer du sie her bekommst, sitze weinend auf dem Sofa, zieh dich zurück und nimm um Himmels Willen die kleine Grace in den Arm und sei nicht so bös zu ihr. Du bist gut so, wie du bist und alle deine Gefühle und Reaktionen sind normal und es dauert so lange, wie es dauert und ich glaube, es dauert noch viel länger, wenn du so sehr dagegegn ankämpfst. Würdest du einer Freundin gegenüber auch so erbarmungslos gegenüber stehen? Sei gut zu dir, keiner sonst kann das für dich tun.

@liessa:

Ja, ich gebe Dir grundsätzlich recht. Man sollte sich selbst nicht so runtermachen und nicht so streng mit sich selbst sein.

ABER: Bei mir - und evtl. ist das ja bei Grace auch der Fall (?) - ist das dieser dämliche innere Kritiker, der so gnadenlos ist. Der einem ständig einflüstert: Du MUSST stark sein, andere sind es doch auch. Du MUSST das besser machen. Jetzt reiß Dich doch gefälligst zusammen und mach nicht so ein Drama draus. Das kannst Du doch wirklich besser. Und diesen fiesen Kerl mundtot zu machen, das ist gar nicht so einfach. Das sind tief verankerte Glaubenssätze, und Prägungen, von frühester Kindheit an, und die kann man nicht von heute auf morgen einfach so ausschalten bzw. verwerfen. Das braucht ganz viel Zeit, manchmal dauert es Jahre. Und dann noch das innere Kind, das so tief verwundet und verletzt ist. Das kommt dann auch noch hinzu.

Diese beiden, der innere Kritiker und das innere Kind, machen es einem verdammt schwer, die Situation so zu akzeptieren wie sie nunmal ist, und vor allem: SICH SELBST so anzunehmen und zu akzeptieren, und sich selbst immer wieder klar zu machen: Es ist gut so, wie Du bist. Du bist wertvoll und gut genug, so wie Du bist.

Unheimlich, unglaublich schwer ist das.

Zitat von Queenie:

Diese beiden, der innere Kritiker und das innere Kind, machen es einem verdammt schwer, die Situation so zu akzeptieren wie sie nunmal ist

Das brauchst du mir nicht zu erzählen, ich bin absolute Meisterin, mich selber runter zu machen. Aber es hilft vielleicht, es erst einmal zu sehen und anzuerkennen. Etwas daran zu ändern, ist nicht einfach, das weiß ich. Aber alles beginnt mit dem ersten Schritt.

@liessa:

Da gebe ich Dir absolut recht, natürlich. Doch grade dieser erste Schritt ist so schwierig zu gehen. Also bei mir jedenfalls ist das so. Denn immer, wenn ich denke, jetzt hab ich es irgendwie hinbekommen, dann ist er wieder da, der fiese Kerl, der mir wieder was einreden will. Immerzu muss ich mit ihm kämpfen. Das allein kostet schon unheimlich viel Kraft und Energie, finde ich

@Grace_99

Abnabelung dadurch das deine Ur-Instinkte hervor scheinen. Zuvor warst du einfach gelähmt, sehr lange. Jetzt kommt die Dynamik in dir und du fängst an richtig zu realisieren.

Zitat von Queenie:

Da gebe ich Dir absolut recht, natürlich. Doch grade dieser erste Schritt ist so schwierig zu gehen.

Das ist es definitiv. Und doch lohnt es sich absolut, denn wenn ich mal schaue, was sich in den letzten Jahren bei mir getan hat, seitdem ich das angegangen bin, ist es schon enorm. Es ist nicht gut, aber viel besser.

Zitat von Liessa:

Das ist es definitiv. Und doch lohnt es sich absolut, denn wenn ich mal schaue, was sich in den letzten Jahren bei mir getan hat, seitdem ich das angegangen bin, ist es schon enorm. Es ist nicht gut, aber viel besser.

Das macht mir Mut, wirklich. Denn ich stehe auch noch ganz am Anfang damit

Zitat von Queenie:

Diese beiden, der innere Kritiker und das innere Kind, machen es einem verdammt schwer, die Situation so zu akzeptieren wie sie nunmal ist, und vor allem: SICH SELBST so anzunehmen und zu akzeptieren, und sich selbst immer wieder klar zu machen: Es ist gut so, wie Du bist. Du bist wertvoll und gut genug, so wie Du bist.

Mir hilft das folgende Buch nebst den dazu gehörigen 4 Mediations-CDs: Selbstmitgefühl von Kristin Neff.

Zitat von Eagle:

Mir hilft das folgende Buch nebst den dazu gehörigen 4 Mediations-CDs: Selbstmitgefühl von Kristin Neff.

Oh vielen Dank für den Tipp. Hab's online gefunden, das werd ich mir wohl mal zulegen

Zitat von mental_timeline:

@Grace_99

Abnabelung dadurch das deine Ur-Instinkte hervor scheinen. Zuvor warst du einfach gelähmt, sehr lange. Jetzt kommt die Dynamik in dir und du fängst an richtig zu realisieren.

Ich bin ja immer noch gelähmt, schrieb ich ja, wie Karnickel vor der Schlange, gleichzeitig aber auch so zerrissen etc.
. Ich glaube wir sprechen aneinander vorbei.

Ich glaube das tun wir mein erster Eindruck war das sich emotional in dir was verändert hat. Ist auch nicht immer einfach alles gleich richtig deuten zu können.

Zitat von mental_timeline:

Ich glaube das tun wir mein erster Eindruck war das sich emotional in dir was verändert hat. Ist auch nicht immer einfach alles gleich richtig deuten zu können.

Ich habe das auch nicht böse gemeint....

Ich merke außer dem innerlichen hin und her und bekloppte Gedanken nicht wirklich viel.

Alles gut Grace. Aber das sind doch Emotion, diese Emotionen setzen den Prozess der Abnabelung in Gang. Du hast ja die Gewissheit das es so ist wie es ist.

Ich spüre zur Zeit eine Art Befreiung in mir. Ich weiß das meine Ex bei jemand anderen übernachtet, auch wenn sie bisher alles abgestritten hat. Mein Bauchgefühl hat einfach recht und darauf kann ich mich verlassen. Keine Ungewissheit mehr, keine Täuschung. Einfach ich!

Nach dem großen Schock war ich auch erleichtert.

Bin ich immer noch irgendwie, aber halt auch so, wie beschrieben.

Das das innere Kind in der Ecke sitzt und fertig ist und sich denkt 'Ich muss doch warten',, kann ich mittlerweile differenzieren, aber es läßt mich in meinem erwachsenen Handeln echt gelähmt.

Es gibt seit round about 4,5 Jahren einen Menschen in meinem Leben, den ich vor meinem Ex sehr mochte. Während der Beziehung mochte ich diesen Menschen auch sehr (es ist immer platonisch gewesen). Dieser Mensch stand mir in der Trennung immer zur Seite, wir haben uns in den letzten 7 Monaten sehr gut kennengelernt.

Ich stehe gerade so am Scheideweg. Welchen Weg wähle ich? Den auf Ex wartenden? Den Weg, der mir Angst macht? Öffne ich mich? Geh ich auf diesen Menschen zu?

Ich bin total durch einander, alles zwirbelt im Hirn, dazu halt das IK, welches in der Ecke sitzt.

Irgendwie krieg ich das ganze gerade nicht gebacken.

Ok, so wie du dich ausdrückst, klingt dein Ist-Zustand tatsächlich hin und her gerissen. Du betrachtest jetzt jeden Umstand und reagierst hoch empfindlich auf kleinste Veränderungen. Du solltest nicht den Weg suchen. Du musst zulassen was Jetzt ist.

Mir fällt gerade noch was ein was ich gerne reflektieren möchte:

Ich bin ein Mensch der nicht nachtragend ist. Eigentlich ein schönes Werkzeug. Nur jetzt merke ich das ich in meiner Ex Beziehung viel nachtragender hätte sein müssen. Und das hat viel Interpretationsspielraum.