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Wie finde ich mich?

G
Zitat von Schneckenkönigin:
Guten Morgen

Grace mir geht es in vielen Dingen die du hier schreibst wie dir.
Auch ich denke das ich zu hart zu mir bin. Auch ich würde einer Freundin nie sagen reiss dich zusammen, ganz im Gegenteil, ich würde ihr sagen das es ok ist wie es grade ist, das sie Zeit braucht und sie sich diese auch nehmen soll.
Für mich scheint das nicht zu gelten. Warum bin ich so hart zu mir?

Ich kann mir im Moment auch überhaupt nicht vorstellen fremde Menschen in mein Leben zu lassen, ich habe noch nicht mal Lust mit fremden zu sprechen, obwohl ich sonst ein sehr offener und kommunikativer Mensch bin.

Habe heute morgen beim Aufstehen schon gemerkt das es wohl nicht mein Tag ist. Sitze auf meiner Terrasse mit einem Kaffee in der Hand und mir Laufen die Tränen. Warum? Keine Ahnung.
Wie doof ist das denn, sage mir du hast es hier so schön, sei dankbar.

Wie stellt man diese quälenden Gedanken ab?
Wie schaffe ich es das ich mich Selbst liebe ?


Die quälenden Gedanken schieb ich beiseite, als wenn ich von außen auf sie schaue, anders kann ich es nicht erklären.

Heute war ich z. B. mit einem Kumpel verabredet, erst Frühstück, dann mit dem Cabrio durch die Gegend cruisen. Es ist ein weitläufiger Kumpel, seh ihn nicht oft. Hab ich abgesagt, mir fehlt heute was-auch-immer um mich freundlich, aufmerksam zu geben. Das passiert mir recht häufig in letzter Zeit, dass ich Dinge absage, weil mir die Kraft dafür fehlt.

Ich gehe heute schwimmen, an einem waldsee. Buch, Schatten, nicht reden, nichts.

Warum das so bei mir ist kann ich nicht sagen, mir auch nicht erklären.

27.05.2018 09:08 • x 2 #136


M
Zitat von Grace_99:
das liest sich irgendwie total negativ....


Das war nicht negativ gemeint! Wenn es so rüber kam, entschuldige ich mich dafür. Vielleicht kam das an anderer Stelle bei mir falsch rüber.

Ich vermeide bewusst Orte, wo Sie mir über den Weg laufen könnte. Einfach weil ich weiß das meine Emotionen dann hochkochen würden und ich dann wieder in dieses Loch falle.

So wie du deine Situation schilderst, ist das reiner Selbstschutz. Und das ist auch gut so. Ich finde das auch nicht verwerflich das man dann so denkt und handelt wie du es tust. Vielleicht ist es genau das was dir jetzt gut tut.

27.05.2018 09:15 • x 1 #137


A


Wie finde ich mich?

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S
Das ist genau der richtige Weg Grace: man muß sich nicht mit Menschen umgeben wenn einem nicht danach ist.
Einfach auch mal nein sagen und auf sich selbst besinnen.
Und auch weinen ist erlaubt.

27.05.2018 09:16 • x 2 #138


G
Zitat von solonely:
Das ist genau der richtige Weg Grace: man muß sich nicht mit Menschen umgeben wenn einem nicht danach ist.
Einfach auch mal nein sagen und auf sich selbst besinnen.
Und auch weinen ist erlaubt.


Ein enger Freund, der auch in Schottland, Prag mit war, geht mit zum Waldsee. Mit ihm muß ich nicht reden, also schon reden, aber er respektiert, wenn ich nicht will. Das machen gute Freunde aus, Gott sei Dank.

27.05.2018 09:19 • x 1 #139


G
Zitat von mental_timeline:

Das war nicht negativ gemeint! Wenn es so rüber kam, entschuldige ich mich dafür. Vielleicht kam das an anderer Stelle bei mir falsch rüber.

Ich vermeide bewusst Orte, wo Sie mir über den Weg laufen könnte. Einfach weil ich weiß das meine Emotionen dann hochkochen würden und ich dann wieder in dieses Loch falle.

So wie du deine Situation schilderst, ist das reiner Selbstschutz. Und das ist auch gut so. Ich finde das auch nicht verwerflich das man dann so denkt und handelt wie du es tust. Vielleicht ist es genau das was dir jetzt gut tut.



Aber warum muß man sich schützen? Warum ist man (ich) wie gelähmt? Ich hatte das wirklich noch nie zuvor in meinem Leben. Im Gegenteil, ich habe mir immer gedacht, guck dir ruhig an was du verloren hast..

Jetzt ist das ganz anders gestrickt... Ist das die kleine Grace, die da so fühlt?

27.05.2018 09:21 • x 1 #140


M
Zitat von Grace_99:
Im Gegenteil, ich habe mir immer gedacht, guck dir ruhig an was du verloren hast..


Ein guter Bekannter von mir (Dipl. Sozialtherapeut) sagte mal zu mir: Du hast alles verloren was Dir wichtig war (Bezieht sich auf die Zeit vor meiner letzten Beziehung)
Er hat mich damit so dermaßen getriggert, dass es mir in der Trennungsphase nochmal den kompletten Boden unter den Füßen weggerissen hat. Außenstehende hätten jetzt zu ihm gesagt: Was für ein unsympath. A.Lo.
Und das war der springende Punkt wo ich mir dann gesagt habe: Du musst was tun, sonst gehst du irgendwann vor die Hunde

Ich denke mittlerweile anders. Ich betrachte mein Leben von einer anderen Perspektive. Ich sehe was ich alles in meinem Leben erreicht und geschafft habe. Dinge auf die ich sehr stolz sein kann und worauf ich weiter aufbauen kann (nicht ohne Rückschläge versteht sich).

Manchmal liegt das einfach an der Betrachtungsweise.

Du fühlst noch zu viel innerliche Unsicherheit. Deine Psyche verrät Dir: Grace, mach langsam, du bist noch nicht so weit.
Dieses Gefühl der Gelähmtheit ist meiner Meinung nach ein Zustand der Erschöpfung.

27.05.2018 09:46 • x 3 #141


G
Zitat von mental_timeline:

Ein guter Bekannter von mir (Dipl. Sozialtherapeut) sagte mal zu mir: Du hast alles verloren was Dir wichtig war (Bezieht sich auf die Zeit vor meiner letzten Beziehung)
Er hat mich damit so dermaßen getriggert, dass es mir in der Trennungsphase nochmal den kompletten Boden unter den Füßen weggerissen hat. Außenstehende hätten jetzt zu ihm gesagt: Was für ein unsympath. A.Lo.
Und das war der springende Punkt wo ich mir dann gesagt habe: Du musst was tun, sonst gehst du irgendwann vor die Hunde

Ich denke mittlerweile anders. Ich betrachte mein Leben von einer anderen Perspektive. Ich sehe was ich alles in meinem Leben erreicht und geschafft habe. Dinge auf die ich sehr stolz sein kann und worauf ich weiter aufbauen kann (nicht ohne Rückschläge versteht sich).

Manchmal liegt das einfach an der Betrachtungsweise.

Du fühlst noch zu viel innerliche Unsicherheit. Deine Psyche verrät Dir: Grace, mach langsam, du bist noch nicht so weit.
Dieses Gefühl der Gelähmtheit ist meiner Meinung nach ein Zustand der Erschöpfung.


Ja ich kann verstehen, wie es dir ging / geht mit der Aussage.

Bei mir ist es eher so, dass ich durch die Beziehung alles verloren habe, was mir wichtig war.

Ist es gut oder schlecht was meine psyche mir sagt?

Erschöpfung, das kann gut sein, war ja auch ein f u ck i n g hartes 2017 für mich.

27.05.2018 09:55 • x 2 #142


M
Zitat von Grace_99:
Ja ich kann verstehen, wie es dir ging / geht mit der Aussage.

Bei mir ist es eher so, dass ich durch die Beziehung alles verloren habe, was mir wichtig war.

Ist es gut oder schlecht was meine psyche mir sagt?

Erschöpfung, das kann gut sein, war ja auch ein f u ck i n g hartes 2017 für mich.


Es ist gut was deine Psyche Dir sagt. Du musst es als Vorteil sehen. Du erlangst allmählich den Blick fürs wesentliche wieder und erkennst, was dein Bauchgefühl dir vermittelt. Alles was du jetzt fühlst musst du zulassen und durchstehen.

Du hast während deiner Beziehung all deine Emotionen ganz hinten angestellt und unterdrückt- damit du anderen nahe stehende Personen gerecht werden kannst. Im Neudeutsch auch Helferkomplex genannt. Du hast verlernt, auf dich zu hören und eigene Grenzen zu setzen.

27.05.2018 10:21 • x 1 #143


P
Zu deiner Frage Grace, die du dir stellst, ob das dein inneres Kind ist:

Bei mir ist das so, dass mein Erwachsenen-Ich momentan viel Verwantwortung für mein Inneres Kind übernimmt. Mein inneres Kind kann sowas gar nicht, es ist tatsächlich 6 Jahre alt und nicht in der Lage, sich selbst zu schützen.

Habe deutlich das Gefühl, einen Riegel vor weitere Verletzungen schieben zu müssen. Nicht für immer, aber so lange, bis ich wieder insoweit zurecht komme, dass jetzt erst mal nichts mehr auf die vorhandenen Verletzungen oben drauf kommt. Habe mich komplett davon abgeschirmt. Ich würde auch niemals irgendwo hin gehen, wo ich meinen Ex-Freund sehen könnte. Habe vor 10 Tagen alles gelöscht, Facebook, WhatsApp etc., um jeglichen Imput zu verhindern.

Ich merke ganz deutlich, dass da jetzt erstmal was heilen muss und ich weiteres nicht auch noch vertragen könnte. Ich habe die ganzen Jahre mit meinem Ex-Freund praktisch in die Wunden meines Inneren Kindes gehauen. Mein großes Ich sagt, dass das nicht in Ordnung ist. Das ist für mich sehr persönlich, dass jetzt auszusprechen: aber das was ich mir da angetan habe, kommt mir fast vor, wie ein Verrat an mir selbst bzw. an diesem kleinen ich in mir.

Die Situation jetzt mit deinem Ex-Freund war einfach zuviel Grace. Das war einfach zuviel oben drauf. Es trifft dich durch und durch. Und das kann ich gut verstehen. Es wäre für dein Seelchen erstmal besser gewesen, vor dieser Information erspart zu bleiben. Es ist ja nicht so, dass es einfach um die Tatsache geht, dass er eine neue Freundin hat. Für deine Seele hängt da soviel mehr dran.

Ich halte deinen jetzigen Selbstschutz für gesund. Du brauchst jetzt Zeit, um zu heilen. Und am besten wäre natürlich, wenn auch ganz tief etwas in dir heilen würde. Aber das ist natürlich schwierig. Da muss dein kleines Grace-ich auch irgendwie bereit sein. Vielleicht reicht es, dass jetzt die große Grace erstmal nach und nach zu Kräften kommt. Und du dich dann irgendwann, wenn es dir wieder gut geht, um die kleine Grace kümmerst. Ein bisschen wie eine Mutter. Vielleicht dann wirklich diese Reise mal ganz tief eingehst und du diese Fürsorge gibst, die diesem kleinen ich vielleicht immer gefehlt hat.

Ich glaube ganz fest daran, dass man die Kraft durch winzig kleine Schritte wieder zurück erlangt. Durch winzig kleine Schlüsselmomente. In denen man plötzlich ganz genau gespürt, huch ja, DAS bin ich. Und so wird man Schritt für Schritt wieder zu sich selbst finden. Gib dir Zeit dafür. Jetzt lebst du erst einmal einfach vor dich hin, bis es soweit ist.

Tschuldigung, das ist jetzt glaub ich zu lang geworden.

27.05.2018 10:41 • x 3 #144


G
Liebe @Penny79

Danke für deine Worte, ich fand es nicht zu lang.

Wie meinst du das, dass für meine Seele mehr daran hängt als 'nur' das er ne Neue hat?

Ich glaube, mein Wunsch / Anliegen war durch den Kontaktabbruch, dass er merkt, wen er verlassen hat und anfängt an sich zu arbeiten.... Wenn mir jemand sagt, ich liebe dich so so sehr, dann glaube ich das (habe ich ihm geglaubt), so dass ich davon überzeugt war, er wird an sich arbeiten und wir begegnen uns wieder auf Augenhöhe... Das er sich lieber eine Neue sucht.... Ahnen konnte ich das nicht....

Was sagt mir das? Ich glaube, mit dem schützen vor weiteren Verletzungen hast du recht. Ich kann keinen weiteren Schlag in die Fresse vertragen, das wäre too much...

Vielleicht ist es das, was mir mein inneres sagen will...

Ich würde immer auf meine Kinder aufpassen und sie beschützen, das ist so instinktiv in mir, da gibt es keinen Zweifel... Warum ich das bei mir nicht schaffe, das weiß ich gar nicht....

28.05.2018 08:38 • #145


M
Zitat von Grace_99:
Warum ich das bei mir nicht schaffe, das weiß ich gar nicht....

Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht, Du schützt Dich selbst, siehe Kontaktabbruch


hdl

28.05.2018 08:47 • #146


Kleineschnecke0
Hallo Grace,

habe angefangen in deinem Thema zu lesen, weil es mir häufig ähnlich geht...und musste sehr lachen bei Greys Anatomie...bin gerade in der siebten Staffel. Mein treuer Begleiter zu Hause, wenn ich es mit mir alleine nicht aushalten kann. Aber oft denke ich, dass mir das eigentlich auch nicht gut tut...Liebe, Leid, Tod und alles zieht mich oft auch nur noch mehr runter.

Ich bin seit einem Jahr getrennt, zwei Kids im Wechselmodell. Mein Mann spricht kein persönliches Wort mehr mit mir, kann mir nicht mehr in die Augen sehen. Freunde, ja habe ich...aber sie sind zT so sehr Teil meines alten Lebens, dass ich manchmal gar keinen Bezug mehr dazu habe und keine Lust jemanden zu sehen.

Hatte eine neue Liebe, nicht geplant, viel zu schnell...und auch da habe ich es verkackt.

Ja...ich funktioniere...und es gibt Momente, da spüre ich mich. Aber es gibt viel zu viele Zeiten der Leere und Hilflosigkeit, wo ich eigentlich in den Arm genommen werden möchte, aber genau weiß, dass das nicht gut ist...weil ich mich selbst halten lernen muss.

Mache seit ein paar Monaten Therapie, bin ganz am Anfang...und hoffe, das mich das stützt.

Ich finde es sehr mutig von dir, wie offen du hier schreibst. Beides...schreiben und lesen ist wie Therapie.

Ich wünsche dir einen schönen sonnigen Tag...Sonne ist Lebenselexier.

Alles Liebe, Svenja

28.05.2018 09:04 • x 1 #147


G
Zitat von mcteapot:
Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht, Du schützt Dich selbst, siehe Kontaktabbruch


hdl


Das ich mich selbst schütze, weiß ich, warum es mir aber so schwer fällt das a) zu machen b) zu erkennen das es gut und richtig ist c) mich da selbst so für zu kritisieren das verstehe ich nicht.

28.05.2018 09:05 • #148


G
Zitat von Kleineschnecke0:
Hallo Grace,

habe angefangen in deinem Thema zu lesen, weil es mir häufig ähnlich geht. und musste sehr lachen bei Greys Anatomie. bin gerade in der siebten Staffel. Mein treuer Begleiter zu Hause, wenn ich es mit mir alleine nicht aushalten kann. Aber oft denke ich, dass mir das eigentlich auch nicht gut tut. Liebe, Leid, Tod und alles zieht mich oft auch nur noch mehr runter.

Ich bin seit einem Jahr getrennt, zwei Kids im Wechselmodell. Mein Mann spricht kein persönliches Wort mehr mit mir, kann mir nicht mehr in die Augen sehen. Freunde, ja habe ich. aber sie sind zT so sehr Teil meines alten Lebens, dass ich manchmal gar keinen Bezug mehr dazu habe und keine Lust jemanden zu sehen.

Hatte eine neue Liebe, nicht geplant, viel zu schnell. und auch da habe ich es verkackt.

Ja. ich funktioniere. und es gibt Momente, da spüre ich mich. Aber es gibt viel zu viele Zeiten der Leere und Hilflosigkeit, wo ich eigentlich in den Arm genommen werden möchte, aber genau weiß, dass das nicht gut ist. weil ich mich selbst halten lernen muss.

Mache seit ein paar Monaten Therapie, bin ganz am Anfang. und hoffe, das mich das stützt.

Ich finde es sehr mutig von dir, wie offen du hier schreibst. Beides. schreiben und lesen ist wie Therapie.

Ich wünsche dir einen schönen sonnigen Tag. Sonne ist Lebenselexier.

Alles Liebe, Svenja


Hi du.

Klink dich ein, ich glaube, es hilft uns allen, die sich mit dem Thema beschäftigen.

Mir zumindest hilft es.

Mir tut GA seltsamerweise immer gut. Meredith ist stark, bleibt bei sich, aber liebt gleichzeitig auch so stark, das empfinde ich als beruhigend.

Kann es anders nicht ausdrücken.

Das mit dem halten kann ich gut nachvollziehen, denn auch mir geht es oft so. Ich weiß nur noch nicht, wie ich mich selbst halten kann.

28.05.2018 09:09 • x 1 #149


Kleineschnecke0
Ich denke, wenn wir das wissen wird alles gut.
Das ist meine Hoffnung, sich zu lieben und den eigenen Wert zu kennen, egal, wer an meiner Seite ist.

Nicht, dass ich alleine bleiben will...ganz im Gegenteil, aber ich will mich alleine stark fühlen und mich trotzdem jemandem öffnen können.

Und ja, vielleicht hast du recht mit Meredith.

Finde auf jeden Fall erstmal gut, dich und die anderen hier gefunden zu haben.

28.05.2018 09:16 • x 1 #150


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