Guten Morgen,
Hier mal wieder ein Update, 1 Jahr später. Wir sind jetzt 2 Jahre zusammen, seit 1 Jahr wohne ich fix bei ihn. Seine körperlichen Gesundheit hat sich 1 Jahr nach dem Unfall nicht mehr geändert. Damit ist aber gut zu leben. Leider merkte ich aber, daß seine psychische Gesundheit stark schlechter wurde. Zuerst dachte ich, eine Depression. Er wurde immer vergesslicher, liegt nur den ganzen Tag auf dem Sofa, lässt das Haus verkümmern. Wenn ich nicht kochen würde, würde er nichts mehr zu essen bekommen.
Ich arbeite vollzeit, gehe einkaufen, putze, wäsche, koche, alles. Jeden Tag war ich bis abends spät beschäftigt, keine Zeit für mich mehr. Bis ich komplett durch war. Und meine Unzufriedenheit wurde immer größer. Viele Streits, da ich es nicht mehr ertragen konnte, müde nach Hause zu kommen, noch kochen und Haushalt machen zu müssen, den Hund füttern und Gassi gehen, während er ruhig auf dem Sofa lag. Wenn ich mal keine Lust hatte, zu kochen, sagte er, er hat eh keinen Hunger. Ich schon....naja, wenn ich dann doch gekocht habe, hat er natürlich gegessen!
Wenn ich mal ein paar Tage weg musste, stank die Wohnung nach pipi, er hatte vergessen den Hund raus zu lassen oder einfach keine Lust. Es wieder sauber zu putzen, konnte ich natürlich wieder. Es wurde immer schlimmer. Er wurde sogar aggressiv in reden. Bis ich nervlich am Ende war und selber Hilfe brauchte. Er meinte noch, ja, du sollst mal zum Arzt, du bist nicht mehr psychisch in Ordnung.......
Der Arzt: Hut ab was du alles machst! Es geht schnell schlechter mit ihm.... du weißt doch, dass er Alzheimer hat?
BAM......nein, wusste ich nicht.
Einmal zu Hause das Gespräch gesucht. Keine Chance. Er ist völlig gesund und ich bin krank. Er will nicht mehr reden, kommt nur Stress. Ich habe auch mit dem Arzt gesprochen, dass ich jetzt nur noch auf mich schauen muss. Das bedeutet, am 1.10 ziehe ich wieder aus. Ob die Beziehung bleibt, weiß ich nicht. Obwohl ich ihn noch immer liebe, ist es sehr schwierig eine Beziehung zu haben. Er ist wie ein kleines Kind. Ich fühle mich auch sehr schuldig da ich ihn im Stich lasse, er braucht Hilfe. Aber der Arzt meinte auch, wenn er es nicht einsehen will, wird irgendwann schon etwas passieren damit er versteht, dass er Hilfe braucht. Ich sollte nun auf mich schauen da ich sonst selber Hilfe brauche.
Tja, nun sitze ich hier...schleppe mich jeden Tag durch und zähle die Tage bis ich endlich wieder Ruhe habe. Die neue Wohnung ist ein Traum, ich freue mich wahnsinnig. Ein wenig Sorgen mache ich mich noch um den Hund. Er vergisst immer wieder, ihn zu füttern und der Hund liegt nur da, da er keine Lust hat, was zu unternehmen. Andererseits, der Hund hängt sehr an ihn und vielleicht ist es auch gut für E.
Danke fürs Lesen!
Lg,
D.
22.08.2024 08:45 •
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