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Wie es dem erwachsenen Kind sagen

Mandarine
Hallo ihr lieben,
Ich brauche grade mal sortierhilfe. Meine ganze Geschichte könnt ihr nachlesen unter meinem anderen Thema. Aber jetzt ist folgendes... nun geht es darum es meinem Sohn 21 mit zu teilen. Ja er ist erwachsen...trotzdem kennt er uns sein Leben lang als Einheit und das wird auch an ihm nicht spurlos vorbei gehen.
Mein Mann geht mir ...und seine plötzliche Trennung ist erst letzte Woche gewesen, seit Tagen über WhatsApp auf die Nerven ob ich schon mit unserem Sohn telefoniert habe. Habe ich natürlich nicht, weil wir abgesprochen haben das wir das zusammen machen werden. Ich habe meinen Sohn dann für das kommende Wochenende eingeladen ( er studiert in einer anderen Stadt) und irgendwie halber Lunte gerochen. Durch ein Ablenkungsmanöver konnte ich das Ruder wieder rum reißen, vor allem weil er heute eine wichtige klausur schreibt.
Geplant und wunsch war von Mann , dass wir uns vorher kurz zusammen setzen um die Vorgehensweise zu besprechen. Jetzt kam grad diese Nachricht : huhu, es ging zuletzt etwas unter daher sag ich mal was ich gerne hätte. Am Freitag treffen wir ja Sohn. Richtig? Ich würde gerne dann am Mittwoch o Donnerstag Abend mit dir abstimmen was wie ihm wie sagen. Wir können dazu auch gern vorher telefonieren...bis dahin.
Ich bin grad überfordert damit...zum einen braucht natürlich unser Sohn nicht die komplette geschichte zu hören bekommen. Zum anderen ist es mir aber sehr wichtig das er/Mann zu seiner Entscheidung steht und nicht mit...wir haben uns auseinander gelebt,wir haben das zusammen entschieden Mist um die Ecke kommt, damit er ja noch gut vor seinem Sohn da steht.
Oh man ist das gruselig und hat bei diesem Schritt wirklich was endgültiges und das er das echtbdurch zieht....hab grad herzschmerz.
Wie soll ich da jetzt drauf reagieren und was würdet ihr raten wie man diesen Mist dem Sohn am besten verkauft?

Vielen lieben Dank

27.03.2017 12:55 • #1


Mariannah
Meine waren bei der Trennung 17/15.
Wir waren ehrlich. Sie haben das gut verdaut. Deshalb mein Rat an dich: sag geradeaus wie es ist. Du darfst auch traurig sein, das gehört dazu. Dein Jinge ist 21, er sollte das verstehen.
LG, und ganz viel Kraft

27.03.2017 12:59 • #2


A


Wie es dem erwachsenen Kind sagen

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K
Meine waren 9 und 3 und auch ich kann nur sagen. Nicht noch lügen es bringt nichts.
Hatte auch die Befürchtung das es bei meiner Tochter von der Schule schlechter wird und das jetzt zum Schulwechsel . Aber
nein es ist alles wie immer und Sie wusste wirklich alles.

Ganz viel Kraft.

27.03.2017 13:05 • #3


L
Wollt ihr das Ganze nicht erst mal für euch sacken lassen? Nach einer Woche finde ich das etwas überstürtzt, zudem könnt ihr euch sicher sein oder zumindest gehe ich mal davon aus, dass dieses Semester für ihn dann gelaufen ist. Bis zu den Sommerferien ist ja auch nicht gerade lange hin. Hätte er zumindest über die Ferien Zeit, das Ganze zu verdauen.

Zudem: Wer weiss wie es in 2-3 Monaten aussieht? Wäre ja nicht das erste Mal dass der Gatte reumütig angekrochen kommt und alles ein riesen Fehler war.

27.03.2017 13:19 • #4


Mandarine
Leonie, ich gebe dir zu 100% recht, aber es wissen schon zu viele Menschen und ich habe Sorge das er es durch Zufall von irgend jemandem erfahren könnte und das wäre dann ganz blöd.

Ich selber bin für dieses Gespräch überhaupt nicht stabil genug, ich heule bestimmt die ganze Zeit nur rum....
Lg Mandarine

Ja es ist übereilt, wie die ganz Aktion generell ...
Aber ich habe nachgefragt... heute war seine letzte Klausur

27.03.2017 13:24 • #5


H
Hallo Mandarine, ich kenne deine Geschichte nicht.
Aber grundsätzlich gilt :
Ehrlich sein aber nicht ins Detail gehen. Das ist Sache zwischen euch beiden. Und ganz wichtig - keine gegenseitigen Schuldzuweisungen.

Und derjenige, der die Trennung möchte, sollte das Wort übernehmen. Am besteht ist es, wenn alle zusammen dabei sind.
Dein Sohn wird auf jeden Fall daran zu schlucken haben, auch wenn er schon groß ist.
Das zeigt sich aber nicht unbedingt in seiner Reaktion. In diesem Alter sind manche betont cool und zeigen erstmal gar keine Emotionen. Davon darf man sich aber nicht täuschen lassen.

Hab ich das richtig gelesen, dass ihr es telefonisch übermitteln wollt?
Das halte ich für falsch. Ein Gespräch dieser Wichtigkeit geht nur von Angesicht zu Angesicht mit allen Beteiligten.
So sehe ich das jedenfalls und so haben wir das bei unseren erwachsenen Kindern auch gemacht.
Es ist kein angenehmes Gespräch. ... alles Gute für euch.

27.03.2017 13:29 • #6


Mandarine
Hallo andere Frucht,
Nein nicht am Telefon...ich habe ihn hier nach hause eingeladen, wo wir uns dann alle treffen werden.
Am Telefon war ein Vorschlag von meinem Mann sich abzusprechen.
Meine Geschichte dazu kannst du in meinem anderen Thema lesen : eheaus, nach 26 Jahren, er will unabhängig sein.... und das ganzen von einer Sekunde auf die andere...
Lg und danke für die guten Anregungen
Mandarine

27.03.2017 13:37 • #7


Mandarine
Moin,

Und da kommt schon die nächste frage und Unsicherheit.
Ein guter Freund hat mir gestern gesagt das ich mich aus dem Gespräch raus ziehen soll. Als Selbstschutz , damit, wenn ich die Geschichte nochmal höre ,das Messer nicht weiter in der Wunde gedreht wird.
Soll auch heißen, mein Mann muss die alleinige Verantwortung für das Gespräch übernehmen und ihm die volle Wahrheit sagen.
Da ich ja nicht weiß wie mein Sohn reagieren wird , wäre ich aber auch nicht da ,wenn er doch einen Arm braucht. Weil auf den Arm der mich grade verletzt hat würde ich zumindestens nicht wollen.

Hmmm, bin überhaupt nicht klar...und hin und her gerissen.
Habt ihr eine Idee wie man sonst so etwas geschickt aufbauen könnte?

Lg Mandarine

28.03.2017 06:14 • #8


S
Meine Kinder waren 16 und 18 Jahre alt. Sie haben das wesentliche erfahren, in einem Gespräch, das plötzlich aufgekommen ist . Eigentlich wollten wir das etwas später und in ruhigerer Atmosphäre machen. Aber der Tag hatte so eine Dynamik, da war nichts mehr zu stoppen.

Mein Ex wollte auch, dass wesentliche Teile verschwiegen werden, damit er besser da steht. Unter anderem wie lange das mit der anderen schon läuft. Hab ich nicht mitgemacht. Manchmal sind Tatsachen hart, aber besser das als Halbwahrheiten oder Lügen.

Meine Lebenserfahrung sagt mir, besser die Tatsachen als irgendein Rumgerede. Euer Sohn ist erwachsen, der wird eh nachfragen - bei dir und wahrscheinlich auch bei deinem Mann. Mit dem einen Gespräch ist das doch nicht erledigt, das wird zunächst auch erst der Anfang sein bei deinem Sohn, sich mit eurer Trennung auseinanderzusetzen.

Versuche beim Gespräch dabei zu sein, du darfst auch traurig sein oder weinen. Das wird dein Sohn vermutlich auch und dann könnt ihr euch gegenseitig trösten.

Lass dich nicht darauf ein, dass du für deinen Mann jetzt noch mehr tragen musst. Irgendwann ist die Zeit für Ehrlichkeit.

28.03.2017 06:24 • x 2 #9


VictoriaSiempre
Dein Mann hat seit über einem Jahr eine andere, Dich entsprechend lange betrogen und Dich jetzt verlassen. Da gibt es nichts zu beschönigen und man kann es nicht geschickt vermitteln.

Soll er dazu doch stehen, auch Eurem erwachsenen Sohn gegenüber. Ich bin ebenfalls der Ansicht, dass Dein Mann das Gespräch übernehmen sollte. Er muss nicht ins Detail gehen, aber er sollte schon deutlich sagen, warum er sich trennt und dass er eine neue Partnerin/Affäre/Freundin/wasauchimmer hat. Wenn Du dabei weinst, dann ist das eben so - Euer Sohn wird es schon verkraften. Er ist kein Kleinkind mehr und weiß, dass das Leben manchmal so spielt.

Früher oder später wird eh rauskommen, was für Gründe es für die Trennung gab. Besser gleich alles auf den Tisch, wobei ich der Himbeere recht gebe und ihr in dem Gespräch vor dem Sohn keine Schuldzuweisungen machen solltet. Nur die Fakten nennen.

Dein Mann hat (verständlich) Schiss vor dem Gespräch, aber da muss er halt durch. Für Dich ist es einfacher, wenn die volle Wahrheit auf den Tisch kommt, weil Du dann Eurem Sohn gegenüber nicht rumeiern und Deinen Mann auch noch schützen oder für ihn lügen musst.

Ich wünsche Dir alles Gute!

28.03.2017 06:46 • x 2 #10


K
Ich stimmte Deinem Freund zu, denn die jetzige Situation war die Entscheidung Deines Mannes. Ob ihr beide Deinem Sohn gegenüber sitzt oder nur er, würde ich an Deiner Stelle von meiner Verfassung abhängig machen. Aber Dein Mann soll ruhig die Verantwortung übernehmen für seine Entscheidung und diese vertreten. Er soll sich den Fragen, dem Schweinge und vielleicht auch der Wut oder Verachtung Deines Sohnes stellen. Das musst Du nicht.

Ich glaube, dass Dein Sohn eher das Bedürfnis haben wird, für Dich da zu sein, als dass Du ihn in erster LInie schützen musst.

Das wird bestimmt kein angenehmes Gespräch, aber vielleicht kann Dein Sohn, der ja eine ganz andere Generation ist, auch die Chancen sehen, die daraus für Dich erwachsen. Und zwar viel mehr als Du logischerweise diese im Moment sehen kannst.

28.03.2017 10:34 • x 1 #11


Mandarine
Ihr lieben

Ich danke euch so sehr für eure guten Worte!
Es bestätigt mein Gefühl und auch wenn es mir wirklich sehr schwer fällt ,werde ich das wohl so tun.
Mein Mann weiß noch von nix aber das ist dann halt das die erste alleinige Verantwortung in seinem ach so tollen freien Leben.
Danke
Lg Mandarine

28.03.2017 14:50 • x 1 #12


bibi66
Ich würde beide erstmal Platz nehmen lassen und dann dem Sohn sagen, dass sein Vater ihm etwas mitzuteilen hat und den Raum verlassen. Klar wird dein Mann versuchen es so aussehen zu lassen, dass es eine gemeinsame Entscheidung ist, aber das kannst du, sollte dein Sohn bei dir nachhaken, dann immer noch richtigstellen.
Dein Mann ist in der Verantwortung und da würde ich auch keine Absprachen mit ihm treffen. Lass ihn ruhig in die Falle tappen.

28.03.2017 19:35 • #13


Mandarine
Hallo zusammen,
Jetzt am Wochenende war es soweit und er hat es unseremSohn erzählt. Er hat sich an unsere Absprachen gehalten und mich direkt nach dem er ihm die Kerngeschäfte, die ich ja nicht nochmal hören wollte, angerufen und ich bin sofort nach hause gekommen.
Die Situation war sehr skurril, wir haben an unserem Tisch gesessen, unser Sohn hat nicht viel sagen können. Dann haben wir einen großen Spaziergang gemacht, noch gemeinsam zu Abend gegessen und uns nur über belangloses unterhalten...schräg war auch das wir uns noch für den nächsten Abend zum Kino verabredet haben. Er hat sich dann auf den Weg gemacht zu einem Freund und mein Mann ist gegangen.

Am nächsten morgen war eines der ersten Sätze von meinem Sohn, ob ich nicht kotzen müsste wenn ich den sehe. Auf das Kino hat er keine Lust ( ich schon in der Nacht vorher nicht mehr). Wir sind dann frühstücken gegangen und in die Stadt gefahren und waren abends noch bei Freunden zusammen. Mein Mann konnte das schweigen von ihm nicht gut aushalten und im Kino hat er dann alleine gesessen mit zwei leeren Plätzen neben sich.

Ich habe ein ganz tolle Gespräch mit meinem Sohn geführt, wir waren oder sind uns grad so nah wie schon lange nicht mehr. Er erkennt seinen Vater nicht mehr, verurteilt seine Aktion und das fremd gehen auf das schärfste , findet das peinlich das er sich jetzt ja quasi mit ihm auf eine Stufe stellt ...ausleben und so....und so weiter.
Woher schon den Bezug zu sich gesehen hat ist das Ehemann sehr früh Vater geworden ist und sich deswegen nicht ausleben konnte....und dann ist er kurz nachdem Sohn das haus verlassen hat , auch gegangen.
Ich hoffe ich habe ihm die Sorge um mich halbwegs nehmen können.
Er muss das ganze jetzt erstmal verdauen und dann mal sehen wie er auf seinen Vater wieder zu gehen kann...oder auch nicht. Aber ich denke schon, denn das dies unterschiedliche Ebenen sind hat er schon verstanden.
Mit der Vorgehensweise , das er es erst nach seiner klausur erfahren hat und er auch extra dafür in sein Elternhaus kommen sollte, war er absolut einverstanden und fand es gut.
Ich war während der ganzen Zeit sehr ruhig und gefasst.... erst als ich mit ihm alleine gesprochen habe liefen ein paar Tränen.

Es ist wirklich alles nicht fassbar , grade mal 14 Tage her ....
liebe Grüße Mandarine

03.04.2017 20:22 • x 1 #14


S
Hallo Mandarine,

ich hab mir schon gedacht, dass dein Sohn dir beistehen will und deine Emotionen nachvollziehen und teilen wird.

Ihr beiden habt Zeit miteinander verbracht und wart und seid euch nahe. Dein Mann spürt jetzt die Konsequenzen seines Handels.

Dein Sohn und dein Mann sind jetzt gefragt, irgendwann wieder eine Vater-Sohn-Ebene herzustellen. Wobei ich mir das für deinen Sohn schon auch schlimm vorstelle, weil er ja als Grund angeführt wurde, warum sein Vater sich nicht ausleben konnte. Wahrscheinlich hat dein Mann gar nicht realisiert, was er seinem Sohn damit sagt.

Viel Kraft weiterhin für dich.

03.04.2017 20:29 • x 1 #15


A


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