Zitat von Wasabix: Ich möchte manchmal an ihn kuscheln und darüber reden. Doch er meinte mal: ich weiß gar nicht warum du so ein Drama machst
Er war froh, als seine Eltern tot waren.
Denn sie bescherten ihm eine schreckliche Kindheit und Jugend.
Er will sich einfach nicht mit schwierigen Themen auseinander setzen und sein Hilfsmittel ist die Flucht. Die Flucht in abwiegelnde Scheinargumente. Mach kein Drama draus!
Für Dich aber ist es durchaus ein inneres Drama, dem zunehmendem altersbedingten Abbau Deiner Mutter machtlos gegenüber zu stehen. Du hast eine innere Verbindung zu Deiner Mutter, kümmerst Dich um sie und das wird Dir später, wenn sie nicht mehr ist, auch bewusst werden, dass es gut war, dass Du es getan hast. Es heißt nicht umsonst, Du sollst Vater und Mutter ehren. Auch wenn es sich für heutige Begriffe altmodisch anhört, es ist wichtig, die Eltern anzunehmen wie sie sind.
Er will sich auch mit diesem Thema nicht auseinandersetzen. Er hatte eine schreckliche Kindheit und daher lehnt er sie heute noch innerlich ab. Er ist sogar froh darüber, sie los zu haben. Er setzt sich aber überhaupt nicht damit auseinander, was das in ihm anrichtet. Er lebt an der Oberfläche und flüchtet sich daher in seinen Aktionismus aus Taubenzüchten, Arbeiten, Tanzen usw. bis zum Umfallen. Kein Wunder, dass er dann wieder antriebslos und ausgelaugt auf der Couch liegt. Er rennt allem Tiefgründigem davon. Und aufgrund seiner Kindheitserlebenisse ist er - wie ich vermute - auch innerlich eher kühl. Er lässt niemanden richtig an sich ran. Seine Art des Selbstschutzes.
Und ich glaube, genau das spürst Du instinktiv und das tut Dir weh, weil es bedeutet, dass Du eben nicht die Schulter zum Anlehnen bei ihm findest, die Dir mal gut täte.
Seine Energie bewunderst Du, aber Du profitierst nicht etwa davon. Sie saugt Dich wiederum eher aus, schon weil Du Dich vergleichst mit ihm. Und aufgrund Deines inneren Mantras glaubst, nicht mithalten zu können. Pfff, das brauchst Du doch gar nicht! Was soll das. Du hast leider eine Krankheit, kannst nicht so viel arbeiten wie andere und dann kümmerst Du Dich noch um Deine Mutter.
Und jetzt kommt noch eine Person dazu, um die Du Dich kümmerst. Er nämlich mit seinen Plattheiten, seiner Oberflächlichkeit und auch Rücksichtslosigkeit. Du hättest gerne ein Wort des Dankes für Deine Arbeit gehört. Er nimmt sie zur Kenntnis und sieht es vermutlich aus selbstverständlichen Teil Eures nie getroffenen, aber möglicherweise unbewusst entstandenen Abkommens. Du übernimmst Arbeit für ihn und er zahlt das Essen usw.
Du wirst ihn nicht ändern können. Er ist ein grober Klotz und jegliche Feinfühligkeit geht ihm ab. Kein Wunder, wenn er eine furchtbare Kindheit hatte, begibt sich das Kind in seine eigenen Welt, schottet sich ab und verliert die Verbindung zu anderen Menschen wie Vater und Mutter, weil er sie ja mit Schmerz verbindet. Und das erstreckt sich dann auch ins Erwachsenenleben.
Du fühlst Dich überflüssig und nicht gewürdigt, als Schattenkind, was es recht gut ausdrückt. Das Kind im Schatten, das da ist, aber nicht richtig wahrgenommen wird, weil es auf der dunklen Seite im Unsichtbaren steht.
Du kannst bei ihm lange darauf warten, dass sich das ändert. Das wird es nicht. Entweder Du akzeptierst ihn wie er ist oder aber Du lässt es sein, weil es zu anstrengend ist.
Das Einzige, was Du ändern kannst, ist Dich selbst. Deine Gedanken, die wiederum Deine Gefühle beeinflussen. Deine Einstellung zu ihm. Dein Selbstwertgefühl aufbauen, das Dir immer mehr abhanden kam. Er und auch niemand sonst kann das auffüllen, wenn Du es nicht selbst tust.
Du wolltest ja auch was von ihm. Eine Beziehung, Liebe, Geborgenheit das VERTRAUEN, das erschütter ist. Hast Du bekommen, aber halt nur zum Teil. Du hattest Erwartungen die sich nicht erfüllten. Er ist aber nur ein Allgäuer Grobian und er wird nie anders mit Dir umgehen. Du bist irgendwie Staffage, aber fühlst Dich nicht wahrgenommen. Kein Wunder, denn er signalisiert Dir, Du kannst da sein oder auch nicht. Es ist Deine Entscheidung, was auch bedeutet, dass es ihm gleichgültig ist.
Denn er kann auch allein was mit sich anfangen. Und Du fühlst Dich müde, ausgelaugt und alles sieht hoffnungslos aus. Keiner kann Dir sagen, ob es Sinn hat, diese Beziehung fortzuführen, aber wie gesagt, Du müsstest Deine inneren Probleme angehen, die er für Dich nicht lösen kann. Er kann ja nicht mal seine lösen und will es auch gar nicht, weil er davor davon rennt. Auf Volksfeste, wo er glänzen kann, auf Tanzabende, auf Reisen mit seinen Viechern.
Wenn er Gefahr läuft, dass Du abdriftest, greift er zu den altbekannten Hilfsmitteln und sagt Dir schöne Dinge. Du wiederum fühlst, dass er das jetzt nur tut, um Dich bei der Stange zu halten, aber es fehlt das Herz dahinter, nicht wahr? Seine liebevollen Worte kommen nicht aus einer Liebe heraus, sondern sind zweckgebunden. Auch das wirst Du nicht ändern können.
Du lechzst förmlich nach Anerkennung. Daher tust Du auch so viel für ihn. Aber neben ihm als König ist kein Platz für die Königin, die Du gerne wärst. Du bist in der Rolle einer Art besserer Magd. Aber auch weil Du Dich klein machst und systematisch demontierst. Du hältst nichts von Dir oder zu wenig.
Ich will Dir was sagen, was ich ganz ehrlich meine. Ja, Du hast viele Schwächen, Du hast gravierende innere Baustellen, die jede Beziehung für Dich problematisch macht. Eben weil Du viel zu wenig von Dir hältst. Daher kommt der Mann auf das Podest, denn Du gestehst ihm ja die Übermachtstellung zu. Wer von sich zu wenig hält, lehnt sich an vermeintlich starke Menschen, die das dann beheben sollen. Es hilft aber nichts, weil es quasi Hilfe von außen ist, die nicht nach innen wirkt. Sie ist also wirkungslos.
Aber dennoch bist Du wesentlich mehr mit Dir selbst verbunden mit Dir, Deinem Unbewussten als es dieser Mann je sein wird. Er rennt davon, aber Du hinterfragst, was auch bedeutet, dass Du zweifelst und Dich in Frage stellst. Du befasst Dich mit Dir und Du weißt, dass einiges im Argen liegt. Aber das ist ein Kapital, das Du nicht im richtigen Licht siehst, weil es nach außen ja nicht wirkt. Du könntest stolz auf Dich sein, Du könntest Dich gerne haben, Du könntest sehen wie wertvoll und gutwillig Du bist. Aber die Schattenseite, die alles abwertet und in Frage stellt, gewinnt - noch.
Du kannst Dich auch ins Licht stellen und im Licht wahrnehmen und sofort ginge es Dir besser.
Und dann wäre auch die lächerliche WA von einer H. Meier bedeutungslos. Ist doch Kleinkram. Vielleicht hat er sie ja getroffen, man plaudert ein wenig und sie will nett sein und wünscht ihm eine gute Fahrt. Das ist doch absolut bedeutungslos und ich weiß nicht, was daran jetzt so schlimm sein soll.
Aber Du siehst es anders. Erstens kommt postwendend das Kopfkino. Er sagte doch, er hat keine Verbindung mehr zu ihr. Warum schreibst sie dann? Also hat er gelogen und da ist womöglich doch noch was. Und ist sie als H. Meier in seinen Kontakten abgespeichert, sodass man nicht erkennt, ob Männlein oder Weiblein dahinter steckt. Das hat doch was zu bedeuten, das tut er doch nicht umsonst!
Ja, kann sein, kann aber auch nicht sein. Aber mit Deinen ewigen Zweifeln schaufest Du Dir eine Grube, in die Du immer wieder selbst hinein fällst. Es könnte Dir egal sein, ob die Ex. einen belanglosen Satz schreibt und ob sie nun H. oder Helga im Telefonbuch heißt. Aber denk, denk, denk, ich ziehe ihn wieder in Zweifel.
Weißt Du, ich denke, er spürt schon, dass Du sehr misstrauisch bist und ihn überwachst und Dir über alles Gedanken machst, vor allem, was andere Frauen angeht. Da kann er aber dann auch nicht mehr frei agieren, denn er wird mit manchem hinter dem Berg halten, um Dich nicht noch mehr zu verunsichern. Vielleicht hat er sie ja beim Einkaufen getroffen, was gerade in kleinen Orten sehr wahrscheinlich ist. Er hätte es Dir sagen können, aber vielleicht war es für ihn so belanglos dass er gar nicht mehr daran dachte. Oder aber er dachte sich, sag ich lieber nichts, denn dann schüre ich wieder ihr Misstrauen.
Mit Deinen Verhaltensweisen bewirkst Du natürlich auch etwas bei ihm. Er zieht sich mehr zurück und ist nicht offen weil er weiß, dass Du alles auf die Goldwaage legst.
Du beeinflusst Euer Miteinander genauso wie er, obwohl Du das Gefühl hast, dass er es tut. Du aber agierst eher im Verborgenen.
Das ist jetzt keine Abwertung Deiner Person, aber es ist wichtig zu erkennen, dass beide Protagonisten, auch der vermeintlich passive Part, seinen Teil zum Miteinander beiträgt. Im Positiven wie im Negativen.
Und wenn Du wieder mal den Rasen mähst, dann gehst Du in die Offensive und sagst, da, schau hin, was ich heute geleistet habe. Ich finde, dafür darfst Du mich am WE zum Essen einladen!
Anstatt passiv auf ein paar anerkennende Worte zu warten, geh doch mal in die Offensive. Es täte Dir gut und ihm vielleicht auch.