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Wie emotionale Abhängigkeit zum Ex lösen?

R
Zitat von sade76:
Ich habe mich völlig aufgegeben und bin einigermaßen ratlos, wie ich mich wiederfinden soll.


Ich befürchte ja oft, dass die Ursachen für solche Miseren viel früher schon gelegt wurden.
Wenn es so ist, dann hilft eine Suche nach dem wirklichen Ich am tiefgreifendsten.
Und im Leben zeigt sich der Weg dorthin eher in Symbolen - in der Sprache der Seele -, als konkret.

27.05.2016 18:55 • x 1 #16


Meliana
Zitat:
Und ich wollte mich ja auch nicht unbedingt über ihn auslassen, sondern eher meine Not loswerden.

Es gehört aber auch dazu, über das Erlebte zu sprechen. Selbst wenn es nur lästern ist, kann das schon helfen. Das musst du nicht hier tun, aber es wäre sicher richtig, auch mit Freunden und Familie über das zu reden, was dir passiert ist. Ich habe damals ständig über meinen Ex geredet, es waren auch manchmal Gespräche wo man nur über den Mistkerl und seine gemeinen Psychospielchen gelacht hat, so traurig es auch war, aber es befreit auch. Deine Not kann ich sehr gut nachvollziehen, ich vermisse meinen Ex, der eindeutig ein Narzisst war und mich auch extrem niedergemacht hat, heute immer noch. Es ist 8 Monate her und wenn er jetzt vorbei käme, wüsste ich auch nicht... deshalb ist es wirklich am wichtigsten, den Kontakt auf ein Minimum zu reduzieren.

27.05.2016 19:07 • x 2 #17


A


Wie emotionale Abhängigkeit zum Ex lösen?

x 3


S
@Meliana

Ich gebe dir vollkommen Recht.

Aber die ganze Sache geht schon so lang. Meine Familie mag es nicht mehr hören, da sie es nicht verstehen können.

Meine alten Freunde habe ich durch diese Beziehung weitestgehend verloren und die die mir geblieben sind verstehen es auch nicht mehr.

Meine neugewonnenen Freunde mag ich damit nicht groß belasten. Erstens kennen die ihn nicht und zweitens möchte ich sie gerne behalten. Deshalb erzähle ich schon immer mal wieder etwas, aber übertreibe es nicht.

Ich bin mir auch relativ sicher, dass er den Kindsumgang nicht des Kindes wegen möchte.

Er will diese Machtspielchen weiterspielen und ich komm aus der Nummer nicht raus. Das macht mir furchtbar Angst.

Sade

27.05.2016 19:18 • #18


D
Zitat von sade76:
Ich habe mittlerweile 130 km zwischen uns gebracht.
Aber es reicht irgendwie nicht.


Was soll das mit der Entfernung zu tun haben?

Zitat von sade76:
Und ich wollte mich ja auch nicht unbedingt über ihn auslassen, sondern eher meine Not loswerden.


Dann tu das. Du drehst Dich immer noch enorm um ihn. Richte Deinen Blick zunehmend auf Dich. Über Nacht geht das nicht, es dauert schon eine Weile und sind eher kleine Schritte. Ich hab über'n Daumen 5 Jahre gebraucht von dem Tag wo ich aufgehört habe das Änder doch was von ihr wegzunehmen bis zu dem Tag wo's für mich im Grunde gegessen war. Ich selbst bin kein großer Fan der hier genannten Narzissmus Threads etc.
Da geht's auch immer nur um den (Ex)Partner und was er getan hat. Beziehung hier im Forum fortsetzen - naja. Hätte bei mir nur alles verlängert.

Mir war's irgendwann einfach egal wie sie ist. Oder warum. Ich hab sie geliebt. schei. egal wieso oder warum. Ich hab sie sehr geliebt. Darauf hab ich geschaut. Und darauf dass ich bereit war aus dieser Liebe heraus alles für sie zu tun. Hab sehr schnell gemerkt - alles ? Nööö. Nicht alles. Nur das was nicht wirklich weh tut. Ihr nachlaufen. Jo. Für sie leiden. Jo. Alles easy. Hab wunders gedacht wie tollmich das macht. Aber meine Angst ankucken? Och nöö - lass mal. War viel zu leicht mich nach ihr ausrichten zu können.

Hab mich dann wirklich an dieser Liebe orientiert und an meiner Bereitschaft tatsächlich alles dafür zu tun. Einschliesslich mich mit meinen schlimmsten Ängsten auseinanderzusetzen und sie gehen zu lassen. Oder mich.

Darin lag meine Befreiung. Radikal.

Ich weiss nicht wie oft ich am Boden lag - schreiend vor Schmerzen. Und dankbar diesen Schmerz endlich zulassen zu können. Radikal. Total.

Liebe dreht einen durch den Fleischwolf wenn man beginnt sie wirklich anzunehmen.

Aber am Ende bleibst nur noch Du übrig. Klar. Unschuldig. So wie alle Anderen auch.

Es hatte mit ihr nichts zu tun. Gar nichts!

28.05.2016 08:55 • x 4 #19


K
Vielen dank für deine Äusserung, denn genauso ist es. Jetzt kann ich es klar sehen. Ich habe diesen Weg auch so hinter mir, bin eine ganz andere geworden.
Geh den Weg, es ist interessant, sich kennwnzulernen. Viel Kraft

28.05.2016 09:12 • x 1 #20


S
@DerTypderwo40ist

Guten Morgen,
Dein Text ist sehr gut und auch verständlich. Dafür ein Danke! Du bist sehr reflektiert. Ich glaube, an dieser Stelle bin ich noch nicht ganz.

Natürlich sollte man Menschen nicht in Schubladen stecken.
Es ist allerdings so, dass Menschen mit narzisstischen Zügen einen so auf den Kopf stellen können, dass du nicht mehr weißt wo oben und wo unten ist.
Ihr Handeln und Tun ist rational nicht erklärbar.
Du weißt nie was als nächstes kommt. Musst immer um tausend Ecken decken um ihnen irgendwie hinterherzukommen.

Leider ist Liebe für sie mit Macht über den anderen gleichgesetzt und die erkämpfen sie sich mit aller Brutalität, natürlich subtil und manipulativ. Jedenfalls anfänglich.

Du selbst verstehst gar nicht was eigentlich los ist. Du merkst nur, wie deine Lebensenergie langsam schwindet, du nur noch Knoten im Hirn hast und dir selbst nicht mehr traust, wie sich nach und nach dein ganzes Leben nur noch um deinen Partner dreht und du dich vollkommen verlierst.

Und eigentlich solltest du doch glücklich sein, denn irgendwie schafft er es dich glauben zu machen, dass er dich aufrichtig liebt.

Du hälst dich ab einem gewissen Zeitpunkt für völlig gestört und wertlos. Zweifelst dich selbst mehr an als ihn.

Es ist sehr hilfreich dem ganzen dann irgendwann einen Namen geben zu können und zu begreifen was da vor sich geht.

Und es war ja auch keine Eigendiagnose von mir.

Ich gebe dir auch Recht wenn du sagst, dass man den Fokus wieder auf sich legen sollte.

Allerdings bemerke ich bei mir immer wieder, dass ich dann sofort wieder in Schuldgefühle abdrifte. Ich verdränge komplett die Realität, alles das was wirklich gewesen ist.

Habe dann nur noch die Bilder im Kopf die er mir über die Jahre eingeimpft hat.

Die Kilometer habe ich zwischen uns gebracht, weil ich weg musste. Ich habe einfach keine Luft mehr bekommen. Alles war negativ behaftet. Ich habe mich nicht mehr zu Hause gefühlt.

Ich weiß nicht ob du das kennst.

Du hast 5 Jahre gebraucht?! Das erschreckt mich und ich hoffe, dass ich da schneller durch bin.
Ich stecke seit mittlerweile 6 Jahren in einem Dauerluebeskummer, mal mehr, mal weniger. Das darf bitte irgendwann aufhören.

Sade

28.05.2016 09:37 • x 1 #21


D
Zitat von sade76:
Ich weiß nicht ob du das kennst.


Alles. Kenne ich alles. Hab ich alles durch. Dennoch - was soll ich Dir denn sagen? In den ersten 2 Dritteln geht es nur um Kram. Das ist alles nur Kram der an der Oberfläche passiert. Du kannst Dir noch so sein verhalten zu erklären versuchen, Du bleibst dadurch an der Oberfläche und beim Kram. Du musst weiter runter - viel weiter runter, wo es sau mäßig weh tut. Das hat dann mit ihm, seinem Verhalten oder rationalen Erklärungen nichts mehr zu tun.

Er ist einfach nur er. Ob Narzisst. Idiot. Dampflok oder Goldhamster. Alles nur Begriffe. Dort wo's wirklich weh tut, exisitiert das alles nicht. Da geht es nur noch drum, warum Dir Verhalten Anderer eigentlich weh tut.

Zitat von sade76:
Du hast 5 Jahre gebraucht?! Das erschreckt mich und ich hoffe, dass ich da schneller durch bin.


Es dauert so lange wie's dauert. Je eiliger Du's hast - um so länger dauerts. Weil es immer noch die gleiche Motivation ist. Möglichst schnell vom Schmerz weg. Aber Du wirst durch ihn durch müssen.
Macht aber nix - auch die Ungeduld hilft. Irgendwann ist dadurch der Leidensdruck höher als die Angst vor dem Kopfsprung.

Ich bin ihr heute unendlich dankbar, dass sie sich nie verändert hat und mir so immer wieder gezeigt hat, wo mein wirklicher Weg ist. Wäre sie nicht so krass stur in ihrem Verhalten gewesen, ich hätte mich vielleicht nie angesehen, mich nie wirklich in meinen Schmerz gestürzt. Aber sie hat sich glücklicherweise vollständig geweigert auch nur ein bisschen was davon abzunehmen. Auf der Ebene auf der Liebe statt findet, muss sie mich sehr geliebt haben. Niemand ist ohne Liebe so stur.

Zitat von sade76:
Ich stecke seit mittlerweile 6 Jahren in einem Dauerluebeskummer, mal mehr, mal weniger. Das darf bitte irgendwann aufhören.


Darf's ja auch. Wird es auch. Wenn Du durch bist.

28.05.2016 09:48 • x 1 #22


K
Hallo Sade, meine Beziehung mit Narz dauerte 13 Jahre und ich habe auch 6 Jahre gebraucht, allerdings war bei mir alle Bereiche (Arbeit, Familie, Freunde) betroffen. Ich bin damals auch komplett weggegangen. Es hört auf, dass verspreche ich dir, das ist genau dein Weg, Verstehen, sich verstehen, wissen, was du willst. Ja, du willst es so schnell wie möglich los sein, hab Geduld mit dir.

28.05.2016 09:55 • #23


D
Du darfst Geduld mit Dir haben.

28.05.2016 10:03 • #24


R
Der Narzisst kann mit emotionaler Bindung nichts anfangen.
Hat er nicht gelernt, gibt es nicht.
Alles Lüge für ihn.

Für ihn gibt es nur die manipulative Bindung.
Abhängig machen. An den schwachen Stellen einhaken.

Insofern ist der Narzist ein hervorragender Anzeiger für diese schwachen Stellen.
Schafft so schnell und schmerzhaft kein Psychologe.

Irgend einen Sinn hat das alles schon.

28.05.2016 10:03 • x 2 #25


D
Zitat von Random:
Schafft so schnell und schmerzhaft kein Psychologe.


Vor allem lässt der die - jetzt hab ich es verstanden und krieg es hin - Tretmine, die man sich selber legt, nicht hochgehen.

Sie war da wesentlich zielsicherer.

28.05.2016 10:19 • x 1 #26


S
Ich danke euch allen für eure Worte!

Mir ist vollkommen klar, dass es nichts zur Sache tut was und wer er ist.

Ich hatte eine sehr lange Phase in der ich mich darauf ausgeruht habe. Hatte einfach keine Kraft mich mit mir selbst auseinanderzusetzen.
Diese Phase ist mittlerweile vorbei.

Ich betrachte mich selbst und es tut höllisch weh die eigenen Defizite erkennen zu müssen.
Da mogelt man sich so gekonnt durch das Leben und trifft plötzlich auf seinen Meister.

Mir ist auch völlig bewusst, dass ich ohne diese Erfahrung niemals auf mich selbst geschaut hätte.

Heute weiß ich, dass mir so etwas nie wieder passieren wird.
Die Pläne sind zwar noch nicht konkret, aber ein Umdenken hat begonnen.

Momentan schütze ich mich indem ich keiner Menschenseele vertraue. Nicht bewusst, es ist einfach da.
Dass das nicht die Lösung ist, weiß ich. Ich bin aber guter Dinge dieses Problem auch wieder in den Griff zu bekommen.

Was mir so zu schaffen macht ist halt diese extreme emotionale Bindung zu ihm die mich langsam gezielt Richtung Abgrund drängt.

Und die Gewissheit, dass er sich jetzt wieder in unser Leben einmischen will macht es nicht besser.

Das mit dem Kindsumgang ist ja auch nur so ne Ego-Geschichte. Die Kleine ist knapp 2 Jahre und kennt ihren Vater nicht. Die meiste Zeit ihres Lebens waren wir getrennt und in den gemeinsamen Monaten hat er sich auch total rar gemacht.

Und jetzt sitzt er auf dem Jugendamt und heult herum, dass er Angst hätte die Bindung zwischen ihm und der Kleinen könnte leiden.

Ohne Worte!

Sade

28.05.2016 11:29 • #27


Urmel_
Zitat:
Mir ist auch völlig bewusst, dass ich ohne diese Erfahrung niemals auf mich selbst geschaut hätte.

Solche positiven Sichtweisen sind sehr wichtig, wenn es Dir schlecht geht. Durch diese Sicht stellst Du bewusst für Dich Weichen, die einen positiven Beigeschmack haben.

Zitat:
Momentan schütze ich mich indem ich keiner Menschenseele vertraue.

Für den Moment ein guter Schutz, aber im Laufe der Zeit wird Dein Bauchgefühl wieder gesünder werden. Dann kannst Du Vertrauen vom Bauchgefühl absegnen lassen. Also keine Angst, dass mit dem Vertrauen ist eine Entwicklung, die Zeit benötigt.

28.05.2016 11:34 • x 1 #28


D
Jetzt bist wieder bei Dir. Schön.

Macht auch mehr Spass mit Jemandem zu schreiben der anwesend ist und nicht dauernd von seinem Ex schwafelt sondern von sich selbst. Da ist dann Substanz da, ein Gegenüber, Austausch. Da beginnt es Freude zu machen.
Ich wette das Geschwalle über den Ex strengt Dich vor allem an.

Zitat von sade76:
Da mogelt man sich so gekonnt durch das Leben und trifft plötzlich auf seinen Meister.


Cool, gell. Das Leben ist ein Fest!

Zitat von sade76:
Momentan schütze ich mich indem ich keiner Menschenseele vertraue.


Ja, das ging mir auch sehr lange so. Diese Phase ist enorm wichtig. Es ist gewissermassen die Mauer um einen herum die es benötigt damit man sich selbst auch gar nicht mehr entkommen kann. Es ist Schutz vor dem Aussen, aber auch Schutz vor Ablenkung. Ist eine gute Phase. Anstrengend, aber gut. Man kann sich selbst nicht mehr entkommen. Bist schon gut dabei.

Zitat von sade76:
Was mir so zu schaffen macht ist halt diese extreme emotionale Bindung zu ihm die mich langsam gezielt Richtung Abgrund drängt.


Ja. Es geht los. Super! Wenn so der erste Zusammenbruch kommt und das Brüllen und Schreien - Herrlich!

28.05.2016 11:35 • x 1 #29


K
Die Phase des Misstrauen kenne ich, wenn du innerlich gefertigter bist, wird es besser. Die emotionale Bindung kommt daher, dass er dich nur, ohne eigen Eigenanteil, spiegelt. Er hat deine Wünsche, Bedürfnisse und Schwächen analysiert und spielt damit wie auf einem Instrument. Deshalb hast du dich angezogen, also nicht an diesen Mann sonder an dein eigenes Ich, ich weiss, das ist schwer zu verstehen. Aber der Narz hat seine Seele eingeschlossen und ist gefühlsmäßig hohl.
Das I teresse an deinem Kind wird nachlassen wenn er denn Narz ist. Diese Zweibeiner sehen ihre Kinder zum Teil als Konkurrenten an und das können sie schwer ertragen. LG

28.05.2016 11:44 • x 2 #30


A


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