Zitat von pain123:Ich denke genau dieses Besänftigen,
ist der Grund dass ich so ausflippe.
Am Ende alles schön machen.
Alles mit zuckersüßen Worten überziehen.
Und der Geliebten so einen Wert scheinbar geben.
Ich versteh zwar sein Vorgehen nicht,
Oh, sein Vorgehen ist eindeutig das eines Mannes, der
- unbedingt derjenige sein will, der die Deutungshoheit innehat und den Ton vorgibt.
- nicht mit Dissonanzen umzugehen versteht, sondern Lebenslügen braucht,
um es mit sich aushalten zu können.
Er
hat Dir übrigens keinen Wert zu geben, sondern den hast Du - genau wie jeder andere -
sowieso: Der Mensch wird ein solcher mit vollendeter Geburt und ab da
ist er wie ein solcher zu achten und zu behandeln, Punkt.
Seines Segens bedarfst Du daher gewiß
nicht. Er als notorischer Fremdgänger ist zudem gar nicht in der Position, über Deinen Wert auch nur irgendwie zu richten, geschweige denn, Dir diesbezüglich etwas zu geben. Er hat Dir allerdings einiges davon abgejagt, indem er Dir lange Zeit ein Licht- und Schattenspiel zumutete, bei dem Du allerdings auch selbst mitgespielt hast.
Ich kann Deine Wut nachvollziehen - Du bist
nicht verpflichtet, gute Mine zu
seinem heuchlerischen Spiel zu machen. Du bist nur zu
professionellem Umgang mit ihm verpflichtet - und er Dir gegenüber übrigens auch - das ist aber auch schon alles.
Um Dich noch deutlicher abzugrenzen und ihm zugleich klarzumachen, daß auch Du Deutungshoheit für Dich beanspruchst, würde ich Punkt 1 der gestern geposteten Beispielmail daher noch folgendes im Schlußsatz beifügen: Weiters, daß Du bei Begegnungen im Büro weiterhin meinst, mich mit den Augen ausziehen und schlüpfrige Andeutungen machen zu müssen.
Ich verbitte mir dieses irritierende und unprofessionelle Benehmen ausdrücklich - laß das sein!Und ich würde es ihm unbedingt schriftlich geben. Sollte er Dich darauf ansprechen, sagst Du ihm, daß er sich aus Deinem Büro verziehen soll - ansonsten würdest Du die Mail an Dritte weiterleiten.
Zitat:Die Entschuldigung fühlt sich genauso unecht wie alles andere an,
was er schreibt.
Ist sie ja auch. Wäre er ernsthaft um Dich und Dein Wohlergehen besorgt, hätte er sich gar nicht erst mit Dir eingelassen. (Dasselbe gilt umgekehrt übrigens auch für seine Gattin, aber das ist deren Problem und soll hier insofern kein Thema sein.)
Zitat:Ich glaube, dass ich mich so dermassen manipuliert und vorgeführt fühle
Das wurdest Du ja auch.
Zitat:Ich gesteh mir das zu ihm im Moment nichts gutes zu wünschen.
Das ist wenigstens echt.
Mag sein, aber es wäre gesünder, wenn Du Deine Wut dahingehend kanalisierst, daß Du ihm bei jeder Begegnung deutlich zeigst, daß er für Dich jetzt tatsächlich nur noch ein Kollege von vielen ist. Sag ihm deutlich, daß Du nicht seine platonische Freundin oder auch nur eine nette Bekannte von früher bist, sondern daß Du seine Kollegin bist und sonst nichts - und auch das nur notgedrungen und sicher nicht, weil es Dich freut, ihn täglich zu sehen.
Je sachlich-unterkühlter Du ihm jetzt begegnest, je energischer Du jede anzügliche Bemerkung oder Geste sofort zurückweist, je mehr Du dafür sorgst, daß da eine Dissonanz fortbesteht und je weniger Du mitspielst, wenn er eine heile Fassade aufzubauen sucht, desto besser. Sollte er Dich beispielsweise erneut mit Schilderungen über seine Ehe nerven, hak sofort ein und sag ihm - dies bitte so barsch Du kannst, der Ton kann gar nicht abfällig genug sein in solchen Momenten - Du seist im Büro um zu arbeiten, und nicht um Dir das Ehegewäsch Deiner Kollegen anzuhören. Er möge Dich damit bitte in Ruhe lassen, Du hättest weder Zeit noch Interesse an seinen Privatangelegenheiten. Schließ grundsätzlich mit einer Frage - damit Du das Gespräch weiter führst: Oder ob er noch was dienstliches zu besprechen habe?
Zitat: ich muss die Wut im Moment nach aussen richten,
Das kannst Du ruhig tun, aber gut dosiert - siehe oben.