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Wie ein stück dreck fallen gelassen nach

R
@ Timeslider

Sehr gute Sichtweise.

Wenn einer für sich die Spaßbeziehung festlegt, das weibliche Pendant aber im Unklaren lässt, weil Fremdgeher ja eigentlich unverbindlich Spaß haben will, darf dieser sich nicht wundern, dass das Damenherz sich mal Luft macht. Wenn das Damenherz auch dann noch dahinter kommt, wie sehr gelogen wurde, ist es nicht verwunderlich, wenn Fremdgeher plötzlich mit einer rasenden Gattin konfrontiert wird, weil die aus ihrer heilen Welt in Schallgeschwindigkeit katapultiert wurde.

Welche Frau/Geliebte gibt sich her, wenn Fremdgeher sagt: O. K., ich will nur ein paar Mal im Monat unverbindlich f ..., mehr ist nicht drin. Ich glaube, die wenigsten Frauen sind dazu bereit. Ich würde einem solchen Mann sagen: Geh doch ins Bord..

Da wird gemailt, gesimst, gezwitschert, telefoniert, da MUSS Frau ja glauben, dass es Fremdgeherlein NICHT nur um das schnelle Stelldichein geht. Die Hormone machen ihr Übriges und schon in das Gefühlschaos da.

Also, Fremdgeher, geht lieber ins Bord..

27.01.2016 14:40 • #166


G
Danke, timeslider.
Ich finde auch, die Umstände/ Lügen , die aufgetischt wurden, spielen bei der Beurteilung eine große Rolle.
Wenn ich jemanden kennen lerne, kann ich doch nicht alles, was er/ sie mir erzählt in Frage stellen und überprüfen.
Schlimm ist, dass , wer einmal sowas erlebt hat, wahrscheinlich nicht wieder wird vertrauen können und somit in einen Kontrollzwang geraten kann.
Sowohl die Ehefrau als auch die Affäre.

27.01.2016 14:43 • #167


A


Wie ein stück dreck fallen gelassen nach

x 3


P
Ich kann die ganzen verschiedenen Sichtweisen gut bestehen. Ich glaube, dass es da keinen richtigen Weg letztendlich gibt. Ich für mich bin im Nachhinein doch sehr froh, dass ich meinen Rachegefühlen nicht gefolgt bin in Taten. Mir gehts um meine persönliche Schdensbegrenzung. Es wäre für mich nicht wirklich leichter, wenn er zu Hause - durch mich absichtlich und vorsätzlich- ausgelösten Eheärger hätte. Ich hätte davon wirklich gar nichts.
Ich müsste die Gefühle, die ich nun habe- Liebeskummer und Verlassenheit- trotzdem aushalten. Das kann mir keiner abnehmen und es wäre nicht besser- für mich- er hätte als Folge der Affäre Ärger, evtl. Rausschmiss- ich bin mir nach wie vor sicher, wenn seine Frau die ganze Wahrheit wissen würde, wäre es eine spirituelle Hochentwicklung ihm wirklich verzeihen zu können. Diese Ehe stinkt. Und er muss mit der Unwahrheit weiterleben,
ob er es spürt oder nicht. Dieses Hintergehen ist einfach da und nicht ausgesprochen. Ich könnte das nicht, in dieser Lüge weiter zu leben in einem Bett zu schlafen, den anderen Menschen anzusehen. In meinem Fall glaube ich, dass ich mehr Schuldgefühle seiner Frau gegenüber habe als er.

Nein, ich habe dass - wie so viele von uns- nicht geglaubt und gedacht und gefühlt, dass ich als Affäre eine bgrenzte Haltbarkeit habe. Und ich habe wirklich Liebe- so wie ich in der Lage bin- ihm gegenüber gefühlt.
Ich habe auch geglaubt, dass Liebe immer einen Weg findet- einen guten.

Im Moment fühle ich keine Liebe, ich fühle mein Herz verschlossen und ihm gegenüber ist kein Liebesgefühl.
An Tagen wie heute betrauere ich mehr dieses Liebesgefühl verloren zu haben, als das den Mann.
Es ist einfach so schön zu lieben.
Und ich werde trotz allem weiter daran glauben,
dass Liebe lebbar ist. Und das ich mein Herz eines Tages wieder öffnen kann.
Und bin mir ganz sicher, dass das nicht mehr bei einem gebundenen Mann passieren wird.
Nie wieder. Zu groß ist der Schmerz und der fahle Nachgeschmack

27.01.2016 15:11 • #168


Blanca
Zitat von Timeslider:
Da differenziere ich doch zwischen einer von vornherein festgelegten Affäre im Sinne einer Spaßbeziehung und einer Affäre unter Vorspiegelungen. Sozusagen der doppelte Betrug ggü. Ehe- und Affärenpartner.

Ich kann nachvollziehen, worauf Du hinauswillst. Aber auch in dem von Dir geschilderten Beispiel ist es zumindest so, daß die Affaire gleich zu Beginn mit einer ganzen Tonne von Problemen belastet wird, die dem sofortigen Eingehen einer echten Festbeziehung bis auf weiteres klar entgegenstehen und zudem damit rechnen muß, daß sie nur die Absprungpartnerin ist.

Sorry, aber wenn man sich von Anfang an schon so auf die Wartebank und in die Rolle der Hoffenden und Bangenden schieben läßt, so gehören dazu immer zwei: Einer der schiebt, und eine, die das nicht ausreichend hinterfragt und sich zu schützen sucht.

Und das geht in solchen Konstellationen (noch nicht ganz oder frisch Getrennte) meines Erachtens nur durch das Wahren einer klaren Distanz, bis der Schiebende seine Verhältnisse geordnet hat. Dies auch und gerade auf die Gefahr hin, daß er es sich bis dahin nochmal völlig anders überlegt - deutlicher könnte sich nämlich nicht zeigen, daß man eh nichts verlor, was man je besessen hätte. Nur daß der eigene emotionale Schaden dann deutlich geringer ausfällt.

Sollte das nicht unser oberstes Ziel sein - immer erst mal für uns selbst zu sorgen? Was hat es mit Egoismus zu tun, das an dieser Stelle nicht zu tun? Wem würde denn ggfs. welche Butter damit vom Brot genommen?

Die ganze Konstellation gefällt mir - auch in Deinem Beispiel - überhaupt nicht:

Diese Eile, mit der jemand sich schon nach einer Next umschaut, obwohl seine alte Beziehung noch gar nicht wirklich abgewickelt ist, diese Selbstverständlichkeit, mit der die Affaire bereit ist, sich auf die vage Aussicht auf etwas einzulassen, das bislang ausschließlich auf Worten basiert.

Auch der so unweigerlich und zudem künstlich aufgebaute Druck passt mir nicht. Was konkret spricht denn dagegen, einander erst mal als gute Bekannte wirklich kennenzulernen, bis der (vermeintlich) Frischgetrennte seine Verhältnisse geordnet und sich so überhaupt erst mal in eine Position gebracht hat, die ihm das Eingehen neuer Festbeziehungen ermöglicht?

Zitat:
Dann kommt, wie so oft, das böse Erwachen. Da kann der friedvollste Typus auch mal aus der Haut fahren und in seiner Wut und Verzweiflung einen „Ausgleich“ für die vielen Lügen, wertlosen Beteuerungen und zugefügten Wunden einfordern.

Wie gesagt: Nachvollziehen kann ich diese Wut durchaus. Aber meines Erachtens gehören immer zwei zu so einem Betrug: Ein Affairenführer, der Süßholz raspelt und eine Affaire, die sich selbst nicht genug zu schützen weiß. Etwa indem sie ihm klipp und klar sagt: Ja, wenn Du eh bereits in Trennung liegst, dann laß uns mal in Kontakt bleiben. Wenn Du dann mal ein paar Wochen für Dich allein gelebt und wieder zu Dir gefunden hast, schauen wir weiter, o.k.?

Wozu denn die Eile?

Der einzige Grund, den ich mir dafür vorstellen kann, ist Verlustangst. Aber was verliert man denn wirklich, an einem Menschen, der nicht mal in der Lage ist, sich eigenständig zu trennen, unmittelbar danach erst mal zu sammeln und derweil den Kontakt auf ein freundschafliches Kennenlernen zu beschränken?

Der einzige Grund, den ich mir dafür wiederum vorstellen kann, ist die Gier, alles gleichzeitig haben bzw. auf nichts verzichten zu wollen dafür: Die wiedergewonnene Freiheit, eine neue Partnerin für Ego und Bett...

Zitat:
Ich stehe auch dazu, dass der verheiratete Affärenpartner schlicht mit den Konsequenzen der Auffliegens zu rechnen hat. Er hat mit den Gefühlen anderer gespielt und meint, er könne das Spiel beenden, wann er es bestimmt. So funktioniert es nicht.

Da stimme ich Dir unumwunden zu.

28.01.2016 09:28 • x 1 #169


G
an Timeslider

danke für Deine verständnisvollen Worte:

Ich will die „Rache“ von Gast60 hier nicht bewerten habe aber in gewissen Situationen schon Verständnis dafür.
Ich stehe auch dazu, dass der verheiratete Affärenpartner schlicht mit den Konsequenzen der Auffliegens zu rechnen hat. Er hat mit den Gefühlen anderer gespielt und meint, er könne das Spiel beenden, wann er es bestimmt. So funktioniert es nicht.

So sehe ich es inzwischen auch; mein Ex hat mir genau all diese Dinge vorgespiegelt, die Du nennst: seine Ehe sei schlecht und nur noch wegen der Kinder aufrechterhalten; e r wolle schon lange keinen S. mehr; er liebe mich wie noch nie jemand zuvor, ich sei die Königin seines Herzens; Trennung von seiner Frau sei eine Option; am liebsten wäre ihm, sie würde sich in jemand anderen verlieben; als ich mehrmals die Affäre beenden wollte hat er jedesmal wie ein Verrückter um mich gekämpft; usw. usw. All die Sprüche und Vorspiegelungen, die hier sehr wohl bekannt sind. Von mir wusste er von Anfang an, dass ich mehr will als eine Affäre und nicht nur eine S.. Wer unter solchen Voraussetzungen, ohne eine Trennung von der Ehefrau zu wollen, trotzdem zu seiner Affärenpartnerin eine intensive Liebesbeziehung über zwei Jahre hinweg aufbaut und unterhält, ist schlicht jemand, der falsche Beziehungstatsachen vortäuscht und sich einer schweren Irrtumserregung schuldig macht (die bei bestimmten Delikten strafbar ist!).

Wenn man dann den Betrug realisiert, kann man schon einmal ausrasten, mürbe genug ist man nach zwei Jahren Hingehaltenwerden sowieso schon. Insofern ist das Platzen der Bombe und die darauffolgende Ehekrise das Risiko desjenigen, der sich eines solchen Betruges schuldig gemacht hat, genauso wie es das Risiko der Geliebten ist, dass sie einem klassischen fremgehenden Liebesschwindler aufgesessen ist und sie nicht zu den glücklichen 10 Prozent gehört, die Nexte werden.

Ich wünsche mir, dass sich einst ein Jurist findet, der das ganze zu einem Straftatbestand macht, ganz so wie inzwischen jeder Kontaktversuch nach einer Affäre/Beziehung als Stalking gewertet wird und verfolgt werden kann. So gut es ist, dass schweres Stalking geahndet werden kann, so sollte meines Erachtens auch der Betrug von Fremdgängern nicht als das Kavaliersdelikt verharmlost werden oder gar der Geliebten als Hauptschuldige angelastet werden. Auch sie leiden nach dem Betrug an den Symptomen der posttraumatischen Belastungsstörung, nicht nur die betrogenen Ehefrauen, wie man hier und in anderen Foren allenthalben nachlesen kann.

So, jetzt reicht es erst mal.

Liebe Grüße

Gast60

30.01.2016 16:36 • #170


E
Zitat von Gast60:
an Timeslider

danke für Deine verständnisvollen Worte:

Ich will die „Rache“ von Gast60 hier nicht bewerten habe aber in gewissen Situationen schon Verständnis dafür.
Ich stehe auch dazu, dass der verheiratete Affärenpartner schlicht mit den Konsequenzen der Auffliegens zu rechnen hat. Er hat mit den Gefühlen anderer gespielt und meint, er könne das Spiel beenden, wann er es bestimmt. So funktioniert es nicht.

So sehe ich es inzwischen auch; mein Ex hat mir genau all diese Dinge vorgespiegelt, die Du nennst: seine Ehe sei schlecht und nur noch wegen der Kinder aufrechterhalten; e r wolle schon lange keinen S. mehr; er liebe mich wie noch nie jemand zuvor, ich sei die Königin seines Herzens; Trennung von seiner Frau sei eine Option; am liebsten wäre ihm, sie würde sich in jemand anderen verlieben; als ich mehrmals die Affäre beenden wollte hat er jedesmal wie ein Verrückter um mich gekämpft; usw. usw. All die Sprüche und Vorspiegelungen, die hier sehr wohl bekannt sind. Von mir wusste er von Anfang an, dass ich mehr will als eine Affäre und nicht nur eine S.. Wer unter solchen Voraussetzungen, ohne eine Trennung von der Ehefrau zu wollen, trotzdem zu seiner Affärenpartnerin eine intensive Liebesbeziehung über zwei Jahre hinweg aufbaut und unterhält, ist schlicht jemand, der falsche Beziehungstatsachen vortäuscht und sich einer schweren Irrtumserregung schuldig macht (die bei bestimmten Delikten strafbar ist!).

Wenn man dann den Betrug realisiert, kann man schon einmal ausrasten, mürbe genug ist man nach zwei Jahren Hingehaltenwerden sowieso schon. Insofern ist das Platzen der Bombe und die darauffolgende Ehekrise das Risiko desjenigen, der sich eines solchen Betruges schuldig gemacht hat, genauso wie es das Risiko der Geliebten ist, dass sie einem klassischen fremgehenden Liebesschwindler aufgesessen ist und sie nicht zu den glücklichen 10 Prozent gehört, die Nexte werden.

Ich wünsche mir, dass sich einst ein Jurist findet, der das ganze zu einem Straftatbestand macht, ganz so wie inzwischen jeder Kontaktversuch nach einer Affäre/Beziehung als Stalking gewertet wird und verfolgt werden kann. So gut es ist, dass schweres Stalking geahndet werden kann, so sollte meines Erachtens auch der Betrug von Fremdgängern nicht als das Kavaliersdelikt verharmlost werden oder gar der Geliebten als Hauptschuldige angelastet werden. Auch sie leiden nach dem Betrug an den Symptomen der posttraumatischen Belastungsstörung, nicht nur die betrogenen Ehefrauen, wie man hier und in anderen Foren allenthalben nachlesen kann.

So, jetzt reicht es erst mal.

Liebe Grüße

Gast60


Jedes einzelne Wort habe ich auch genauso erlebt. Gefühlt. Gelebt.
Stimme dir zu hundert Prozent zu.
Danke.

30.01.2016 16:53 • #171


G
Liebe vandenMeer (ich lese immer Vermeer!),

Danke für Deine Zustimmung, damit hätte ich gar nicht gerechnet. Ich werde häufig für meine Ansichten gescholten, ich sei doch selbst dran schuld, was hätte ich mich auch auf einen verheirateten Mann eingelassen usw. Natürlich war auch ich als Geliebte beteiligt, ich habe die Beziehung mitaufrechterhalten und es nicht geschafft, auszusteigen. Das ist auch kein Kindertspiel, wenn man jemanden sehr liebt. Aber ich habe ihm meine Voraussetzungen nach spätestens drei Monaten klipp und klar benannt und dass ich eine bloße Affäre nicht weiterführen wolle. Dann fing er an, seine Luftschlösser zu bauen. Darin liegt meines Erachtens die Verantwortung der Betrüger, dern sie sich häufig nicht bewusst sind.

Ich lese schon die ganze Zeit Deinen thread mit und ich kann Deinen Schmerz so gut nachempfinden. Wenn ich Dir vielleicht ungefragt einen kleinen Tipp geben darf: Deine Trennungskatastrophe ist gerade mal eineinhalb Monate her, das ist sehr wenig Zeit und mein Eindruck ist, dass Du schon viel zu viel von Dir erwartest an Bewältigung. In so kurzer Zeit ist man noch nicht komplett fertig mit solch einer Liebesgeschichte und auch die Ambivalenzen, also dass auch die Liebe zu der Person noch nicht weg ist, sind auch völlig normal!

Vielleicht solltest Du Dich nicht noch zusätzlich stressen mit der Erwartung, das Ganze schneller als es möglich ist, abzuschließen, so verständlich der Wunsch ist.

Ich drücke Dir ganz fest die Daumen und wünsche Dir, dass es Dir morgen besser geht als heute undsoweiterundsofort.

Liebe Grüße

Gast 60

30.01.2016 17:59 • x 1 #172


P
Ich finde an diesem Forum und auch am Schreiben besonders heilsam,
verschiedene Blickwinkel zu einer sehr ähnlichen Liebeskummer-Situation
zu lesen.

So sehe ich es inzwischen auch; mein Ex hat mir genau all diese Dinge vorgespiegelt, die Du nennst: seine Ehe sei schlecht und nur noch wegen der Kinder aufrechterhalten; e r wolle schon lange keinen S. mehr; er liebe mich wie noch nie jemand zuvor, ich sei die Königin seines Herzens; Trennung von seiner Frau sei eine Option; am liebsten wäre ihm, sie würde sich in jemand anderen verlieben; als ich mehrmals die Affäre beenden wollte hat er jedesmal wie ein Verrückter um mich gekämpft; usw. usw. All die Sprüche und Vorspiegelungen, die hier sehr wohl bekannt sind. Von mir wusste er von Anfang an, dass ich mehr will als eine Affäre und nicht nur eine S.. Wer unter solchen Voraussetzungen, ohne eine Trennung von der Ehefrau zu wollen, trotzdem zu seiner Affärenpartnerin eine intensive Liebesbeziehung über zwei Jahre hinweg aufbaut und unterhält, ist schlicht jemand, der falsche Beziehungstatsachen vortäuscht und sich einer schweren Irrtumserregung schuldig macht (die bei bestimmten Delikten strafbar ist!).

Genau so war es bei mir auch.

Und jeder Kontaktabbruchsversuch - lang bevor wir intim wurden- wurde mit einer massiven Stalkingattacke im Namen der Liebe zu mir- begegnet.

Und auch jetzt noch, versucht er in der Arbeit wieder Kontakt zu mir herzustellen.

Am liebsten würde ich echt meinen letzten Joker, seiner Frau Bescheid sagen, was wirklich zwischen uns war rausholen- damit er mich endlich endlich in Ruhe lässt. Diesmal nicht als Rache - sondern als Schutzreaktion.

Ich will das das alles aufhört,
ich will nicht weiter an meiner nichtverheilten Wunde kratzen,
ich will endlich meine Ruhe.

Wenn seine Frau das alles wissen würde, wäre er zu Hause wieder beschäftigt.

Warum hört er jetzt nicht endlich auf!

30.01.2016 18:33 • x 1 #173


Blanca
Zitat von Pain123:
Am liebsten würde ich echt meinen letzten Joker, seiner Frau Bescheid sagen, was wirklich zwischen uns war rausholen- damit er mich endlich endlich in Ruhe lässt. Diesmal nicht als Rache - sondern als Schutzreaktion.

Dann sag ihm, daß Du das tun wirst, wenn er den Kontakt im Job nicht sofort auf das Professionelle beschränkt und Dich ansonsten in Ruhe läßt. Vielleicht kapiert er es dann leichter...

30.01.2016 18:38 • x 1 #174


P
blanca,
ich mag deine klare Haltung und dein sachliches Aufdröseln sehr in diesem Forum.
Mir hat es schon viel geholfen.
Danke!

Ich muss mir jeden Schritt und die damit verbundenen Folgen gut überlegen.
Wir- in der Trennungssituation ( ob Geliebtenstatus, AM, Ehegatte)- sind wohl alle in einer emotionalen
Ausnahmesituation.
Von Gefühlen überflutet und nicht klar bei Verstand.

Ich kann mir bei meinem AM sogar vorstellen, dass er das möchte- dass ich die Wahrheit seiner Frau sage.
Ist zwar total abstrus- aber ich kann es mir vorstellen.
Ich bin da in eine ganz strange Geschichte samt Ehe rein geraten- und möchte da unbedingt raus!

Und ich tue gar nicht mehr FÜR ihn…gar nichts mehr!

30.01.2016 19:20 • #175


P
Und was mir mit dem Abstand auch so was von bewusst wird.
Das ich eine Situation in meiner Kindheit Reinszeniert habe.

Mein Vater hatte eine Geliebte, schon bei meiner Geburt
und ich hab das Leiden und Drama meiner Mutter
über Jahre hinweg mitbekommen.

Ganz schrecklich für ein Kind,
mit diesen Verlustängsten des Vaters zurecht zu kommen.
Mit dieser Geschichte- und aufgrund meiner Biografie- war ich mir sicher, dass mir DAS nie passieren wird und alles was ich über
Geliebte und Ehebruch mitbekommen habe,
war für mich einfach unter aller moralischen Wertvorstellung
und verpönt und verurteilt.
Und doch bin ich selber hinein geraten,
und muss mich zusätzlich zu meinem Schmerz
mit meinen Erinnerungen und Gefühlen,
die ich als Kind hatte,
herumqäulen.

Auch diese Hin- und Her, dass ich mit dem AM erlebt habe ist eine alt-bekannte Melodie.
Mist!
Oder chance…loszulassen, loszulassen was ich schon Jahrzehnte als Belastung herum trage.

Meine Eltern sind noch immer zusammen,
und doch glaube ich- es wäre das beste gewesen,
mein Vater wäre nicht geblieben.

Er hat meiner Mutter nie diese Gefühle entgegengebracht und mit meiner Mutter die Liebe gelebt,
wie mit seiner Geliebten.

30.01.2016 19:49 • #176


P
ich habe meine Eltern nie miteinander lachen gesehen
oder
Freude miteinander erleben.

Ein ziemlich traurige Eheangelegenheit,

30.01.2016 19:54 • #177


finita
Ich glaube solcherlei Reflektion ist die einzige Möglichkeit, aus dieser Tragödie noch eine positive Bilanz zu ziehen.

Auch ich hab meine Kindheitstraumen wiederbelebt.
Auch in meiner Familie ist Fremdgehen in verschiedenen Rollen Tradition.
Es war eine unterkühlte Atmosphäre...kalter Krieg unter Eheleuten, verbunden durch Konventionen, Notwendigkeiten und ewig mit unausgesprochenen Vorwürfen, die schön unter den Teppich gekehrt bis heute der Stolperstein für alle Familienmitglieder ist, wo die Verursacher schon nicht mehr unter uns sind.

Ich habe mir auch einmal mehr eine Beziehungskonstellation gesucht, die wirkliche Nähe, vor der ich mich aufgrund gemachter Erfahrungen (instabile emotionale Bindung zu Bezugspersonen in der Herkunftsfamilie) trotz Sehnsucht danach, für mich bedrohlich macht.
Meine bisherhigen Beziehungen waren keine Affären, aber immer Männer, die aufgrund eigener Geschichte selbst distanziert waren.
Es war wieder nur eine andere Variante, die Familientragödie in neuer Besetzung zu reinszenieren und aufzulösen. Ebenso erfolglos wie bei den vorherigen Dramen.
Keine Ahnung, ob ich dieses Familienerbe in diesem Leben noch loswerde, auch wenn ich mir inzwischen darüber im Klaren bin.
Allerdings bin ich inzwischen auf dem Standpunkt, wenn ich es nicht kann, lass ich es ganz.
Man kann in einem Leben vielleicht nicht alles schaffen.
Immerhin habe ich eine eigene Familie, wo der Dreck nicht unterm Teppich liegt. Es gibt Wärme, Liebe und bedingungslose Liebe für meine Kids. Vielleicht sollte ich damit einfach zufrieden sein, die Familientradition zumindest in dieser Hinsicht nicht fortgesetzt zu haben.

30.01.2016 21:07 • #178


P
finita,

das berührt mich sehr und be-trifft mich,
deine Geschichte
dein Erleben
und deine Erfahrung mit der Liebe im Leben

und die Grenzen davon.

Die Erfahrung als Geliebte ist nur eine Facette.
Da steckt so viel tieferes dahinter und darunter,
warum es mir den Boden so weg zieht.
Und es so weh tut.

Es hat nicht nur mehr mit meinem AM zu tun.
Deswegen knabbere ich so.

Ich habe meinem Vater verziehen,
auch durch mein AM- Erlebnis.
Nur sind halt die alten Wunden
dadurch wieder aufgegangen.

Ich habe auch ein anders Verständnis von Dreiecksbeziehungen bekommen.
Und ein anderes Bild von Ehe,
die unter allen Umständen erhalten werden muss
zum Wohle von…wem?

Für Kinder ist es jedenfalls ganz schrecklich, wenn Eltern zusammen bleiben,
und die häusliche Atmosphäre zwar funktional,
aber lieblos und spannungsgeladen ist.

Die beiden nicht wirklich etwas verbindet.
Sie wenig miteinander teilen.
Sich vielleicht nicht mal mögen.

30.01.2016 21:26 • x 1 #179


finita
Der Witz an meiner Geschichte ist, dass mein AM ein ebensolches Elternhaus hatte und ich mich über stundenlange Gespräche darüber in einen Mann verliebt habe, der mir vorher so ziemlich unattraktiv erschien. Nicht nur äusserlich, sondern aufgrund seines spiessigen von Statussymbolen geprägten Lebens.

Ich denke, er ist mit den gleichen Problemen wie ich ins Leben gestartet, allerdings hat er für sich andere Strategien entwickelt, damit umzugehen. Es hat uns eine Weile lang einander sehr nahe gebracht, dieses Wissen um die emotionalen Defizite. Und am Ende hat es uns dann getrennt, weil wir beide dem Braten nicht getraut haben. Er ist in seiner emotional distanzierten Ehe geblieben, ich in meiner Freiheit, die manchmal auch Einsamkeit bedeutet.

Ich wollte meinen Kindern eine bessere Kindheit geben und was hab ich mir als Erzeuger rausgesucht? Einen Fremdgänger, den ich nach Auffliegen seiner Affäre dann gleich entsorgt habe. Gekümmert hat er sich hernach auch nur noch sporadisch um die Kids, irgendwann vor vielen Jahren ist der Kontakt dann ganz abgebrochen.
Der ist auch nur mit sich selbst beschäftigt. So hab ich Familientradition eben doch unbewusst weitergetragen.
Dieses Familienerbe ist ein fürchterlicher Fluch.
Ich versuche niemandem Schuld zu geben und einfach meinen eigenen Weg zu gehen, aber es ist verdammt schwer.

30.01.2016 21:43 • x 1 #180


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