Zitat von pain123:Warum gehts hier um Schuld?
Seine Frau hat nicht die geringste Ahnung, was wirklich war.
Sie weiß von der Affaire und hält dennoch an ihm fest. Das allein läßt schon tief blicken.
Möglich, daß er ihr suggeriert hat, er sei auf eine männermordende Sirene reingefallen, so wie einst die Schiffer vor der Loreley. Möglich auch, daß ihr das sehr entgegenkommt - statt sich vorstellen zu müssen, daß er sie oder ihre Ehe bei Dir total schlechtgeredet und gleichzeitig was von Liebe rumgeflunkert hat.
Du wirst staunen, wieviele Ehefrauen so verliebt in ihren Lebensstil sind, daß sie sich allzu gern mit so einer Legende abspeisen lassen, statt die ganze Wahrheit herausfinden zu wollen. Das einzige, was sie aufrütteln würde, wäre ein öffentliches Stören ihrer heile-Welt-Fassade, denn dann würde deren Kratzer ja fürs soziale Umfeld klar ersichtlich. Dafür müßtest Du aber schon schwere Geschütze auffahren und gerichtsfest beweisen können, denn wenn er Dich wegen übler Nachrede bzw. Verleumdung anzeigen sollte, kann das sonst zum Bumerang werden.
Am geschicktesten wäre es noch, wenn die Information vemeintlich zufällig und über Dritte ans Licht gerät. Etwa, indem Du sie an einem Ort deponierst, wo sie genau von der Person gefunden wird, die am meisten zu Klatsch und Tratsch neigt. Mit etwas Glück nimmt das Gerücht dann seinen Weg und Du wirst nicht mal als Verursacherin zu outen sein.
Dennoch stellt sich die Frage, was Dir das letztlich bringt. Denn wie gesagt: Geliebte sind alles andere als positiv angesehen und so wird das Mitleid der Ehefrau gelten, statt Dir. Sollten der Affairenmann und sie sich zusammengerauft haben und das Ganze als kleinen Fehltritt abtun, wie er auch in den besten Familien mal vorkommt (in der Tat geht jeder zweite irgendwann fremd) und ungefähr so cool darüberstehen wie Hillary Clinton es seinerzeit ihrem Billy gegenüber tat, dann bleibt von Deinem Ruf ungefähr soviel übrig wie von dem der Monica Lewinsky. Willst Du das wirklich?
Zitat:Und das ist unterste Schublade.
Mag sein, aber das ist das Problem der Ehefrau und nicht Deines. Sie ist erwachsen und wenn sie die Wahrheit wissen will, kann sie Dich von sich aus kontaktieren. So manch betrogene Gattin tut das ja durchaus auch, aber wenn nicht, dann dräng ihr die Information bitte nicht auf. Sie würde ebenso als Schlag empfunden, wie ein unerbetener Rat. Siehe auch den Beitrag meiner Vorschreiberin, die das aus Sicht einer Betroffenen äußerst klar auf den Punkt gebracht hat.
Zitat:Er hat es immer wieder verzögert, bis seine Frau einen Hauch von Ahnung bekam, durch Schnüffeln, das da was sein könnte und seit dem bin ich gnadenlos abserviert.
Affairen sind unverbindlich.
Zitat:Ich habe auch einen interessanten Mann kennen gelernt und er hat alles dafür getan, dass ich diese Beziehung nicht leben konnte.
Dann war der andere eben nicht interessant genug. Sonst wärst Du längst bei dem, statt Dich mit Deinem Spießer rumzuärgern. (Ja! Jemand, der nicht mal Manns genug ist, seine Ehe zu öffnen und sich klar zu seinen promisken Neigungen zu bekennen, ist nichts anderes als das: Ein opportunistischer kleiner Spießer. In all seiner fehlenden Attraktivität...)
Zitat:Warum soll die unschuldige Ehefrau nicht die Wahrheit erfahren?
Im Prinzip spricht nichts dagegen. Die Frage ist nur, was Du Dir von ihrer Information wirklich erhoffst. Mach Dir das bitte bewußt, denn wenn die Reaktion der Ehefrau cooler ausfallen sollte als erwartet, könnte es sein, daß es Dir noch schlechter geht als jetzt.
Zitat:Auf die regelmäßig gestellte Frage, warum sie denn ihrem Partner gegenüber nicht Farbe bekennen, schreiben fast alle den klassischen Satz, der einem emotionalen Offenbarungseid gleichkommt: »Das könnte ich ihm niemals antun, das würde ihn viel zu sehr verletzen!«
Das ist natürlich Quatsch. Aus meiner Sicht gibt es nur zwei akzeptable Gründe, es nicht zu tun:
a) Man hat keine Lust, noch mehr verletzt zu werden als gehabt (siehe oben).
b) Man hält sich an die Regel, daß Diskretion für Affairen oberstes Gebot ist und wahrt so die eigene Integrität, auch wenn das eigentlich mehr ist, als der Ex-Affairenmann verdient.
Zitat:Ich finde nur meine niederträchtigen Motive für die Wahrheitverbreitung nicht edel.
Das mit der Wahrheitsverbreitung hat ein Geschmäckle, wenn man weiß, daß es Dir eben nicht darum geht, tatsächlich etwas für die Ehefrau zu erreichen, sondern daß es in Wahrheit um Rache geht, wie Du ja auch ursprünglich ganz klar formuliert hattest.
Niemand läßt sich gern instrumentalisieren. Schon gar nicht von der Ex-Affaire des eigenen Göttergatten, ob er sie nun abserviert hat oder nicht. Daher nochmal: Rechne bitte damit, daß die Frau nicht unbedingt dankbar sein wird, wenn Du ihr Deine Wahrheit aufzunötigen suchst. Schon gar nicht, wenn Du damit an die Öffentlichkeit gehst und sie so entsprechend zu demütigen suchst.