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Wie diese Vorliebe für "krankhafte" Beziehungen lösen?
Karenberg
Zitat von Kontra:Es ist die Verheißung nach der unfassbaren Tiefe, dem drohenden Abgrund, den man im Anderen so deutlich spürt. Spielen mit dem Feuer, dann zurückziehen, ach, ist ja noch mal gut gegangen, dann noch riskanter handeln - bis man beim Tanz auf dem Vulkan hineinfällt und zunächst noch glaubt, die glühende Lava wäre das beste Gefühl der Welt.
ramse
Zitat:Ist dir bewusst, dass du damit auch (unterbewusst/unbewusst) direkt eine potentielle Beziehung in Schieflage bringst, und damit selber auch aktiv (ab von deinem Typ Frau) dazu beiträgst, dass keine Augenhöhe entstehen kann? Was denkst du, ist die Ursache davon, bzw was bezweckst du damit? Im Sinne von: Ich leiste und gebe dir das Retter-Gefühl, dafür verdiene ich jetzt auch deine Liebe?
Zitat:Das klingt erstmal charmant, ist aber genau so selbstzerstörerisch wie viel des Verhaltens der benannten Ex.
Zitat:ramse, ich fand übrigens auch, dass der letzte Absatz deines vorletzten Posts extrem mechanisch rüber kam, wie vom Band abgespult. Habe ich da einen falschen Eindruck?
Zitat:Es ist eine Entscheidung, dieser Sucht zu entgehen. Das Thema wird gefühlt oft so rational behandelt, viel Opfermentalität. Darauf ruhte ich mich eine ganze Weile ebenfalls aus.
Zitat:Die gesunden Partnerschaften, die ich vorweg lebte, waren schön, aber diese wahnsinnigen Höhenflüge, immense Tiefe gab es da nicht.
Glaube es gibt auch nur das eine oder das andere. Entweder extrem, dann auch früher oder später zerstörerisch oder halt etwas ruhiger, dafür gesünder.
leilani1801
Zitat von ramse:Und da dies jetzt nicht das erste Mal ist, dass du mich auf dieses Thema ansprichst und lenkst, denke ich, dass es durchaus Sinn macht jetzt drauf mal detailiert einzugehen.
Zitat von ramse:Jetzt im Längsschnitt betrachtet vielleicht noch eine Erklärung diesbezüglich: Die Trennung von der Exfreundin war zu diesem Zeitpunkt noch nicht wirklich verarbeitet. Du beschriebst mir eingelerntes Sicherheits- und Vermeidungsverhalten. Das lief jetzt nicht auf bewusster Ebene, aber für mich ebenfalls eine schlüssige Erklärung: Ich stellte sie damit, böse ausgedrückt, auf eine niedrigere/schwächere Stufe als mich. Um keinen Preis, wollte ich wieder in den Zustand geraten, als sich meine Ex-Freundin von mir entfernte und ich ihr hilflos hinterherkroch, der schwache Part in der Beziehung sein. Sie sozusagen unbewusst als Schwächling zu dekradieren, half mir vielleicht damals gegen die Angst, dass dies wieder passieren könnte. Im Sinne von wer mir nicht ebenbürtig ist, ist auch keine Bedrohung.
Zitat:Aber hier nahm das Beschützen nicht so einen großen Teil ein, wie in folgenden Beziehungen, wie gesagt solche Situationen waren eher selten mit ihr. Ich finde nicht, dass diese Beziehung dadurch nicht mehr auf Augenhöhe war. Bei ihr sehe ich den Zeitpunkt und die Ursache, als die Beziehung aus dem Gleichgewicht kippte darin, als sie mit ihrem Rückzug begann und ich mit gewaltigen Verlustängsten zu kämpfen hatte, zutiefst abhängig von ihr war etc. - die Augenhöhe war weg - die Machtverhältnisse standen dann zu ihren Gunsten.
Zitat:ann im Gegensatz die Romanze mit der nächsten, die von ihrem Verwandten zusammengeschlagen wurde. Hier nahm das Beschützen einen extremen Teil der Beziehung ein. Hier sorgte ich aktiv stark dafür, dass es so war. Ich fragte sie immer wieder wie es ihr damit geht, informierte sie über Frauennotwohnungen und andere Möglichkeiten etc. Die Dynamik die sich ergab: Sie schien das Ganze dankend anzunehmen, belohnte mich dafür, sprach immer wieder aus wie froh das sie ist, dass sie mich hat, kuschelte stundenlang mit mir - fühle sich so geborgen und sicher bei mir etc. Also hier war das Liebe verdienen. Dass das Blödsinn war und alles andere als eine tragfähige und auf Augenhöhe geführte Beziehung ergab, ist mir jetzt klar. Damals nicht bewusst, war dabei auf bewusster Ebene eher gelenkt von vermeintlicher Sorge und Zuneigung zu ihr.
Zitat:3) Die aktuelle beziehungsweise letzte beschriebene Borderlinedame: Bei ihr spielte das Beschützen ebenfalls eine große Rolle. Allerdings nicht mehr so stark aktiv von mir selber in diese Richtung gelenkt und insgesamt auch weniger stark ausgeprägt wie bei 2). Sie nahm das selber immer wieder in den Gesprächen so in Anspruch, fragte mich um Rat, klagte mir ihr Leid etc. Mein Part war, dass ich mich dann darauf eingelassen habe, sie meist mühelos im Gespräch auffangen oder ihre Gedanken in andere Richtungen lenken konnte. Und auch sie belohnte dieses Verhalten schlussendlich immer wieder. Bei ihr war aber gefühlt trotzdem wieder Augenhöhe vorhanden
Zitat:Hier waren meine Sicherheitsmaßnahmen mir das immer wieder vor Augen zu führen und mein Hintergrundwissen über ihr Krankheitsbild. Und das Ganze zeigt, wie sehr du es mit deiner tollen Erklärung bezüglich Spiel mit dem Feuer auf den Punkt gebracht hast.
Zitat:Zu 2) habe ich gar nicht mehr viel sagen. Ich verhielt mich selber extrem toxisch. Unterschied zu den anderen beiden: 0 Augenhöhe.
Zitat:Das ist aber auch etwas, dem ich auf den Grund gehen sollte. Hast du diesbezüglich irgendwelche Inputs?
Zitat:Nein, hier hast du mich durchschaut. Aus der Situation heraus, dass dieser beschriebene etwas depressive Einbruch zum Zeitpunkt als ich antwortete wieder komplett verflogen ist, wollte ich es wieder relativieren und zeigen, ich wüsste wie ich damit umgehen kann. Vielleicht wollte ich nicht zu viel Aufmerksamkeit darauf lenken. Dass ich das alles benötigen und umsetzten würde etc., glaubte ich zu diesem Zeitpunkt selber nicht mehr wirklich. Du lässt dir auch gar nichts vormachen.
Zitat:Aber es hatte sich ein Schalter umgelegt. Als ich langsam erkannte, dass ich wieder in eine komische Geschichte rein geriet, löste es einen Fluchtreflex aus. Keine Lust auf geheime Faszination mehr. Beim sechs genauer in mich hineingefühlt und erschreckend festgestellt wie kalt, mechanisch und fremd es wirklich ist. Nein, das wollte ich nicht (mehr?).
ramse
Zitat:Habe die letzten Tage ob des Nichtmeldens schon ein paar Mal gedacht: Na, gab's da wohl ein Comeback mit der Ex?
Zitat:Ist dir aber auch selber aufgefallen, wie häufig du was in die Richtung erwähnt hast?
Zitat:Ich sage doch schon die ganze Zeit: Du bist ein schlaues Kerlchen.
Zitat:Das liegt auch vermutlich daran, dass da dieser Beschützer-Anteil NOCH nicht nötig war - um in Sinne des vorherigen Abschnitts zu sagen: Du musstest dich nicht künstlich in eine überlegene(re) Position bringen, bzw. hattest das Gefühl NOCH nicht.
Zitat:Ist dir eigentlich klar, wie spannend diese Diskrepanz bei dir ist? Also spannend im wahrsten Sinne des Wortes - an-spannend? Denn du wünschst dir Sicherheit (deswegen das Beschützen bzw Kippen der Machtverhältnisse in der Beziehung), suchst dir dafür aber Menschen aus, die a) selber Sicherheit gar nicht geben können und findest sie b) genau deswegen auch anziehend?
Zitat:Ah ja..? Gar nicht so wie vorher?
Zitat:THIS! You gotta be mature enough to realise you have some toxic traits, too. It's not always and only the other person.
Sehr, sehr wichtig, dieser Satz.
Zitat:Da muss ich noch mal drüber nachdenken. Schreibe dir dazu eventuell noch eine PN.
Zitat:Warum ist es dir so unangenehm, diese depressiven Gefühle zuzulassen? Klar, sie sind nicht schön, aber was daran musst du abwehren, bzw. weg haben? Depression=Schwäche?
Zitat von ramse:Hej Kontra, freue mich auch wieder von dir zu lesen. Nein, ein Comeback ist nach wie vor ziemlich das letzte was ich wollen würde.
Zitat von ramse:Ich glaube ich lese bei Gelegenheit nochmals den gesamten Thread, um darauf zu achten. Aber nein, damals fiel mir das selber nicht auf, ich dachte mir: Hä? Wie kommt sie jetzt darauf? Irgendwie ist ja schon doch was dran...
Zitat von ramse:Und ich schätze in diesem Bereich, gab es jetzt bei mir auch ziemliche Fortschritte (zumindest im Bereich erkennen/benennen), seit ich den Thread erstellt habe.
Zitat von ramse:Jetzt frage ich mich nur: Wie werde ich dieses Verhalten wieder los? Ich weiß nicht, ob hier reine mentale/bewusste Selbstkontrolle (à la: Wenn ich mich beim Beschützen erwische, etwa mir selber zu sagen: Stop, hör auf damit, sie ist eine unabhängige Frau, die das nicht braucht und du schadest damit eurer Beziehung) ausreichend ist... Andere Möglichkeiten fallen mir jetzt gerade nicht ein.
Zitat von ramse:Ich würde bei der Trennung von 1) sogar von einer ziemlichen Traumatisierung sprechen.
Zitat von ramse:Vielleicht war 1) mein persönliches Karma dafür, ich kann mir jetzt vorstellen, was sie vielleicht durchmachte.
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