@Einsicht:
Von einer Episode kann ich eigentlich nicht wirklich sprechen. Ich hatte ab meinem 17ten Lebensjahr kaum Zeiten, in denen ich nicht in einer Beziehung war. Erst nach meiner Ehe hatte ich mal ein paar Monate, wo ich (geplant) alleine blieb, weil ich diesen Kreislauf durchbrechen wollte. Dann lief mir leider die (wunderbarste, grandioseste...[Superlative hier einfügen]) Frau ein paar Monate zu früh über den Weg, deretwegen ich heute hier bin. Ich hoffe, dass ich jetzt diese Befreiung vollenden kann und sie dann noch einmal für mich gewinne (sagt der Optimist).
Diese gesamte Zeit von über zwanzig Jahren habe ich damit verbracht, für die Frau zu leben, mit der ich gerade zusammen war. Ich habe mich bis zur Selbstverleugnung in den Dienst des Wohlergehens und der Weiterentwicklung dieser Frauen gestellt. Irgendwann waren sie dann wohl alle so weit, dass sie merkten, dass dahinter von mir nicht viel übrig war. Immerhin kann ich damit angeben, dass ich einer Erzieherin zur Sozialpädagogin, einer Kauffrau zum BWL-Abschluß und an sonsten einigen Frauen zu einem selbständigeren Leben verholfen habe. Die meisten kamen nämlich aus kaputten Familien, aus denen sie sich ohne mich nur deutlich schwerer hätten lösen können. Klingt gut, gell? ...zumindest solange man nicht auf mich schaut.
Diese Episoden waren übrigens nie kurz. Abgesehen von zwei wirklichen Fehlgriffen waren es nie unter 1 1/2 Jahren, die längste Beziehung vor meiner Ehe waren 4 1/2 Jahre.
Aus meiner Sicht war das Glück meiner Partnerin immer die Quelle meiner Kraft. Hier liegt vielleicht zu deiner Situation der große Unterschied: Männer sorgen für ihre Frauen eher auf der emotionalen und gesellschaftlichen Ebene. Frauen sorgen sich um ihre Männer eher auf der physischen Ebene. Dabei denke ich, dass den Frauen auch die emotionale Ebene wichtig wäre, diese aber bei den meisten Männern für sie nicht erreichbar ist. Zumindest bei mir haben die Frauen immer wie die Löwinnen gekämpft, um irgendwie auch emotional an mich ran zu kommen. !Alles nur meine Theorie.!
Was die minimalen Ansprüche angeht: es heißt ja nicht, dass sie nicht mehr bekommen hat als sie erwartete
Auch ich habe zweimal viel mehr bekommen als ich erwartete. Einer der beiden habe ich in schlechten Zeiten noch still nachgetrauert, als ich schon verheiratet war. Andererseits blieb ich bei einer Frau aber auch dann noch, als sie bereits mit dem Küchenmesser (das Große: 30cm) auf mich losgegangen war. Da reichte schon die Hoffnung darauf, irgendwann wieder angenommen zu werden.
Selbstaufgabe ist ein gutes Mittel, sich nicht mit der eigenen Identität auseinander setzen zu müssen.
Das war mein Leben in ein paar Sätzen ...ich hoffe, das macht die Sache etwas klarer. Ansonsten einfach fragen.
02.07.2014 16:12 •
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