73

Wie die Trennung mitteilen?

T
Kennt er auch deine möglichen Konsequenzen? Das beantwortest du leider nicht. Im Übrigen halte ich 6 Termine über 4 Monate eher für ein Kaffeekränzchen, als dass es eine ernsthafte Therapie ist.
Meine damalige Chefärztin in der psychosomatischen Klinik meinte mal zu mir: Herr ... , jede Form der Therapie, die weniger als einen Termin pro Woche hat, ist keine effektive Therapie. Ich muss ich da wirklich Recht geben, denn ich hatte in der Verhaltenstherapie 1-2 Termine im Monat, die eigentlich völlig sinnfrei waren. Vielleicht sehen das aber auch andere Menschen anders.

29.01.2018 21:20 • #31


C
Wir hatten damals beide das Gefühl, dass es reichte.
Mehr konnten wir mit Job und kleinen Kindern zu zweit auch nicht stemmen.
Wir haben beide (von vor unserer Beziehung) Erfahrungen in Einzeltherapien sammeln müssen und haben beide, glaube ich, unsere individuellen Baustellen, die wir für uns ganz gut reflektieren können.
Zusammenbringen auf eine funktionierende Ebene, können wir sie allerdings nicht.

Er kannte sie damals.
Heute nicht, nein.
Wie gesagt, es hat lange Zeit kein Bestandsgespräch über uns mehr stattgefunden.
Faulheit. Verdrängung. Vielleicht auch Zeitmangel. Oder Angst vor der Konsequenz.

29.01.2018 21:25 • #32


A


Wie die Trennung mitteilen?

x 3


T
Zitat von Criollo:


Er wünscht sich MEHR mehr Zeit zu zweit, ich wünsche mir dabei AUCH Zeit zu zweit, die wir mit Freunden/der Familie zusammen verbringen.
Er wünscht sich ausgefallenen S., ich mir mehr Innigkeit.
Ich wünsche mir mehr Gespräche, er wünscht sich mehr Ruhe.
Ich wünsche mir Aktivitäten, er wünscht sich Zeit zum Abhängen.

Wir wünschen uns beide mehr Anerkennung. Er für das was er tut, ich für das, was ich bin.
Wir fühlen uns beide übervorteilt und schlecht behandelt.
In Gesprächen kommt es so immer wieder zu ja, aber du. . .
Immer wieder verlassen wir die gemeinsame Ebene, um uns gegenseitig Vorwürfe zu machen, uns zu verletzen.

Und um diese Mitte kreisen wir nun seit sicher 6 Jahren. Was soll ich sagen?
Es wiederholt und wiederholt sich.
Ich sehe da im Moment keinen Silberstreifen, wie sich das nun mit Blick auf, sagen wir mal die nächsten 10 Jahre, verändern sollte.
Ich bin müde.
Fühle mich aufgerieben davon.


Für mich ist es bezeichnend, dass du nur Unterschiede ausführst, aber keine Gemeinsamkeiten. Das lässt seine Haltung schon erahnen. Du willst die Trennung, bist aber zu feige. Korrekt zusammengefasst?
Also, worüber reden wir hier, wenn deine Entscheidung schon fest steht?

Sorry, ich musste das Zitat wegen der Zeichenbegrenzung kürzen, ich hoffe es entstellt nicht den Sinn.

29.01.2018 21:27 • x 1 #33


C
Gemeinsamkeiten?
Doch. Führe ich auf.
Wir fühlen uns beide schlecht behandelt und unterschätzt, wir machen uns beide Vorwürfe.

Was Positives?
Wir haben denselben Humor und lachen nach wie vor zusammen.
Wir lieben unsere Kinder.

Wenn es da noch viele Gemeinsamkeiten gäbe, hätten wir kein Problem.
Das liegt auch nicht an meiner Haltung, dass wir z.B. nichts miteinander unternehmen, ist Fakt.


Mal glaube ich, dass eine Trennung richtig ist.
Vielleicht habe ich Angst davor, meine Kinder nicht mehr täglich zu sehen. Vielleicht zeigt der Umstand, dass ich mich nicht bereit dafür fühle aber auch etwas anderes, nämlich, dass nicht alles verloren ist.

Was ich weiß ist, dass ich so wie die letzten 15 Monate nicht den Rest meines Lebens in der Partnerschaft verbringen möchte.

29.01.2018 21:33 • #34


T
Wenn reden nicht mehr geht, dann bleibt nur die Trennung. Wieso antwortest du auf meine Frage nicht?

29.01.2018 21:36 • x 1 #35


Vegetari
Zitat von Criollo:
Ja.
Wir wünschen uns beide mehr S.
Wir wünschen uns beide mehr Unterstützung von jeweils anderen.
Wir wünschen uns beide mehr Zeit zu zweit.




Ich glaube Dir , das Du Dich muede fuehlst!

Ihr wollt schon einiges gemeinsam , einige Wuensche sind gleich. , euch trennt aber sehr viel , als das euch verbindet.
Nun kann man sagen Gegensaetze ziehen sich an.

Mein Tipp:
Wenn Restliebe irgendwo in einer Herzenskammer noch gebunkert ist , macht es Sinn fuer die Liebe zu arbeiten oder kaempfen. Das waere das Wichtigste ueberhaupt : Restgefuehle von Liebe. Die Probleme sind zweitrangig!,. Daran kann man arbeiten.
Wenn keine Liebe mehr vorhanden ist , ist es sinnvoll sich zu trennen.
Wenn man es nicht genau sagen kann , macht es Sinn im Rueckzug , Alleinsein in sich zu horchen.

Ihr braucht einen guten Paarberater , der intensiv und provokativ auf euch eingeht!
Ihr habt eine Sprachstoerung , eine Kommunikationsstoerung , ihr braucht einen Uebersetzer .
Ihr braucht intensives Gefuehlstraining , damit ihr lernt auch verbal den anderen zu erreichen und zu verstehen!

Ihr solltet mal wieder Spass haben , gemeinsam ueber was lachen , was Verruecktes tun !

29.01.2018 21:36 • x 1 #36


C
@TinTin1980
Habe ich doch?
Welche meinst du?
Ob er die Konsequenzen kennt?
Die kannte er vor der Paarberatung, da standen wir an einem ähnlichen Punkt.
Heute kennt er sie nicht, Nein.
Ich bin nicht mal sicher, ob er die Beziehung in einem ähnlich desolaten Zustand sieht wie ich.

@Vegetari
Mir stellt sich die Frage, ob man den Weg überhaupt wieder zusammenführen kann.
Ich habe manchmal das Gefühl, shon meilenweit weg zu sein, schon alleine zu sein, weißt du?
Wenn ich mich alleine treffe, alleine ausgehe. Dann komme ich nach Hause, er sitzt an seinem Pc und ich gehe alleine ins Bett.

Wenn ich mich drauf konzentriere, weiß ich noch, wie es sich mal angefühlt hat, ihn anzusehen. Fühle ich noch Wärme, wenn ich ihn umarme.
Ob das reicht, ich weiß es nicht.

29.01.2018 21:41 • #37


T
Was macht man bei Unwissenheit dieser Art? Den Partner darauf ansprechen und ihm deine Gefühlslage erklären. Ich denke, wenn du das Thema Trennung als Konsequenz auf den Tisch bringst, wird seine Motivation dir zuzuhören massiv steigen und er wird zuhören.

29.01.2018 21:46 • x 1 #38


Vegetari
Zitat von TinTin1980:
Was macht man bei Unwissenheit dieser Art? Den Partner darauf ansprechen und ihm deine Gefühlslage erklären. Ich denke, wenn du das Thema Trennung als Konsequenz auf den Tisch bringst, wird seine Motivation dir zuzuhören massiv steigen und er wird zuhören.





Er weiss anscheinend in seinem Daemmerzustand noch nicht wie ernst es steht.

Es muss wohl doch ein Fass augemacht werden, befuerchte ich.

29.01.2018 21:54 • x 1 #39


Sabine
Schön wie ihr die Erwartungen hoch haltet. Wie wäre es ohne Erwartungen an den anderen?

29.01.2018 22:25 • x 2 #40


C
@sabine
Erwartungen. Ja. Habe ich oft drüber nachgedacht.
Der Punkt ist: ich MUSS etwas erwarten, von mir/von jemandem/von der Zukunft, um etwas zu haben, wofür ich mich einsetzen kann.

Wenn ich nichts erwarte, kann ich nicht enttäuscht werden, das ist richtig.
Und dann?

Ich erwarte ja schon gar nicht mehr, dass er mich z.B. zum Tanzen mal begleitet oder auf ein Konzert.
Dann gehe ich alleine und das macht auch Spaß.
Top.
Erwarte ich eben keinen regelmäßigen S. und mach es mir selber.
Top.

Aber wozu führe ich dann genau eine Beziehung?

Wir alle erwarten etwas. Davon kann man sich nicht frei machen.
Wir erwarten im Gespräch z.B. eine Antwort. Wir erwarten, dass unser Partner einigermaßen ehrlich ist. Wir erwarten, dass wir Morgen aufwachen und der noch da ist, wir erwarten, dass wir dem Partner wichtig sind usw.

Würden diese Erwartungen nicht bestehen, würde man rumdümpeln oder sich nie verlieben.

29.01.2018 22:41 • x 1 #41


aquarius2
Ich setze mal anders an, wie seid ihr überhaupt zusammengekommen, wenn ich so lese, wie wenig ihr gemeinsam habt...
Was hat euch zueinander geführt? Was hast du an ihm geliebt und er an dir? Wolltet ihr die Kinder, oder habt ihr geheiratet, weil eins unterwegs war?
Sorry das ich so frage, aber manchmal hilft es. Beantworte dir die Fragen selbst, wenn es dir lieber ist...

29.01.2018 22:51 • #42


Sabine
Das Ding ist nicht ganz richtig. Denn Erwartungen bringen Druck mit sich. Was ist, wenn du keinen Druck aufbaust? Sprich, nichts erwartest und ja, erst einmal dein Ding machst.

Genau so habe ich es gemacht und es kam mir anfänglich ebenso falsch vor wie dir.

Es war für mich wahrlich ein Tanz auf rohen Eiern.

Du musst sterben. Das ist das Einzige was ein Mensch muss. Alles andere erlegt er sich selbst auf! Was haben all die reichen Leute von ihrem Reichtum.

Überwiegend geht es bei den meisten ebenso um Stoff und Al.kohol, weil sie ihr so ach so traurigen Leben nicht ertragen.

Etwas zu haben macht eben nicht glücklich. Es macht es nur leichter, bis ein neuer Wunsch da ist. Man nennt es auch, sich von außen auffüllen.

Eine Beziehung ist eine Ergänzung, und nicht voneinander Leben. Du erwartest Anerkennung, du erwartest Zuwendung. Je mehr du erwartest, je weniger bekommst du. Machst du noch mehr Druck, kommt noch weniger zurück. Genau so erlebte ich es.

Jetzt mache ich null Druck und mein Ding. Er darf mit mir sein Leben teilen und nein, muss er nicht. Und ich darf mein Leben leben, und teile es mit ihm, wenn er mag. Wenn nicht, nicht tragisch.

Verstehst du, es geht um die Abhängigkeiten, in die man sich zueinander setzt. Hebt man diese auf, dann richtet sich meist vieles neu ein.

Man habe ich den Leuten hier die Ohren voll gejault. Bis es dann um das Eingemachte ging. Um MICH!

29.01.2018 22:51 • x 1 #43


C
@sabine
Ja, wie gesagt, ich habe da oft drüber nachgedacht, aber das ist kein Modell für mich.
Wir leben in einem Haus mit unseren kleinen Kindern, das ist für mich nichts, wo jeder dann mal (überspitzt formuliert) teilnehmen kann, wenn er mag.

Ich brauche Nähe, um mich nah fühlen zu können.
Die Dynamik in unserer Beziehung ist eine andere: je mehr ich allein mache und je weniger ich erwarte, desto mehr geht mein Mann ebenfalls auf Abstand, weil alles an meinem Verhalten ihm signalisiert: ok, ich mach meinen Streifen allein, ich brauch dich nicht.
Umgekehrt funktioniert das auch.

Ich für mich habe schon das Gefühl, dass ich überhaupt nur noch einen Minimalteil dessen erwarte, was ich mir früher mal vorgestellt habe.

Das befreit mich aber kein Stück, das macht mich traurig.

Es macht mich traurig, wenn ich von meinen Arbeitskollegen, meiner Familie, meinen Freunden dann am Ende vom Tage mehr Anerkennung (ist nur ein Beispiel, gilt im Prinzip für alles, auch Freizeit, Gespräche, Zuwendung) bekomme, als von dem Menschen, der mir am wichtigsten ist (war).

@aquarius2
Brauchst dich nicht entschuldigen, dafür habe ich mich hier ja angemeldet

Wir haben uns damals über eine Fortbildung kennen gelernt, die er privat und ich über meinen damaligen Beruf besucht habe.

Ich habe das für mich inzwischen so aufgedröselt (und es klingt plausibel für mich):
Ich hatte eine sehr wilde Zeit hinter mir. Meine Eltern, zu denen ich ein sehr inniges Verhältnis habe, waren in Ausland für mehrere Jahre. Ich selbst auch.
Viele Luebschaften, nichts Festes, unglücklich verliebt.
Keiner vermochte mich zu interessieren.
Ich hatte ein dringendes Gefühl, eine Mitte finden zu müssen. Familie, Halt, Klischee.
Da war er dann. Älter, intelligent, witzig, sportlich, mit klaren Werten und Vorstellungen.
Er hat mich umworben, ich habe gezögert, auch wegen der 10 Jahre Altersunterschied und mich dann eingelassen.
Wir wohnten getrennt und wie das bei Fernbeziehungen so ist, haben wir, wenn wir uns gesehen haben, einiges unternommen.
Er hat mir seine Heimat gezeigt, ich ihm meine. Wir waren im Zoo, essen, im Kino, in der Sauna oder zuhause, hatten viel S. oder haben PlayStation gespielt zusammen.
Seine Freunde habe ich nie kennengelernt, ich dachte immer, das kommt noch. Habe darüber weggesehen.
Er war sehr ordentlich und . . . konzentriert. Mir fällt kein besseres Wort ein.
Ich wusste, das bin ich nicht, aber ich wusste auch, dass mir etwas mehr Ordnung und Struktur sicher nicht schaden würde.
Geheiratet haben wir dann, ohne überhaupt miteinander gewohnt zu haben, nach knapp 2 Jahren (Fern-)Beziehung (600km).
Und dann ging's abwärts mit uns.
Jeder für sich als auch wir beide zusammen.
Es kam einiges zusammen: wir waren beide arbeitslos (zu unterschiedlichen Zeiten), mussten oft umziehen, waren kurz vor der Privatinsolvenz.
Dann kamen die Kinder und die Probleme wurden, wie so oft, mehr statt weniger.
Nichts kam noch. Wir haben uns nur immer mehr ineinander verbissen.
Dann Paarberatung.
Kurze Verbesserung.
Resignation.
Anders kann ich den Zustand im Moment auf beiden Seiten nicht beschreiben. Wir streiten ja nicht mal mehr.

30.01.2018 01:13 • #44


Wandler
Criollo, Du wirkst auf mich dermaßen reflektiert, was Dich und ihn und Euch und alles drumherum betrifft, daß ich echt den Eindruck habe, als ob Du innerlich mit dieser Beziehung längst und klar abgeschlossen hättest. Was Dich noch hält, sind die üblichen Gründe (nicht abwertend gemeint):
Ich kann ihm das nicht antun...
Wir haben doch gemeinsam etwas aufgebaut, hatten Pläne, was wird nun daraus...
Ich muss diese Phase überstehen, das wird schon wieder...
Was werden die ... dazu sagen...
Wie sollen wir nur eine Trennung nur rein organisatorisch hinbekommen...
Sollte ich nicht doch einfach so weitermachen...

Für mich wirkt es so und kommt mir so bekannt vor, als ob Du kurz vor dem Ausbruch stehst. Dem inneren und dem äußeren.
Ich bin der letzte, der zu einer Trennung raten würde, bevor man sich nicht alles ganz genau und lange und von allen Seiten betrachtet überlegt hat - aber ich kann mir aufgrund dessen, was ich von Dir lese, echt nicht vorstellen, daß es für Euch noch eine Zukunft gibt, in der Ihr beide (!) leben könnt, ohne kaputt zu gehen.
Alles liebe!

30.01.2018 01:24 • #45


A


x 4




Ähnliche Themen

Hits

Antworten

Letzter Beitrag