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Wie beweise ich Vertrauen? Ich bin Ratlos

G
@Cathy88 ich bin der Meinung dass man sich nach einer Affäre trennen sollte. Ich bin früher mehrmals erwischt worden, 3 mal waren meine damaligen Freundinen bereit, mir ene 2te Chance zu geben. Es hat nie geklappt. Das Vertrauen konnte nicht wiederhergestellt werden, zumindest nicht volltändig. Alle 3 Beziehungen 2.0 waren nach wenigen Monaten gescheitert. Verstehe ich auch. Wäre ich betrogen worden, hätte ich sofort Schluss gemacht. Es gibt Menschen, die eine Ehe/Beziehung 2.0 geschafft haben. Sie alle schreiben hier von einem jahrelangen Kampf.
Es ist hier auch schon angesprochen worden dass Menschen, die selber Affäten hatten/haben, solche Eifersuchtsanfälle und Vertrauensprobleme haben. Das stimmt oft. Aber du schliesst aus dass dein Freund selber eine Affäre hat.
Wenn nichts anderes mal hilft, würde ich ein Gespräch unter 6 Augen einfädeln. Wenn das nicht möglich wäre, würde ich als letzte Alternative den Kumpel anrufen, ihm sagen was dien Freund denkt und ihn bitten mit ihm darüber zu reden (kann schiefgehen, wäre nur der allerletzte Versuch, die Beziehung zu retten).
Ansonsten bist du noch jung und dir stehen alle Möglichkeiten offen.

16.02.2024 06:25 • x 1 #31


unbel-Leberwurst
Zitat von Cathy88:
total banale, unwichtige dinge. hätte er jetzt ein intimes merkmal an mir oder so gewusst, ok. aber das ist nicht der fall gewesen.

Ja eben.
Was von diesen banalen Dingen soll da denn nun ein Hinweis auf eine Affäre sein?
Mir fehlt da der Zusammenhang...

16.02.2024 08:46 • x 1 #32


A


Wie beweise ich Vertrauen? Ich bin Ratlos

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A
Zitat von Großmeister:
Wenn das nicht möglich wäre, würde ich als letzte Alternative den Kumpel anrufen, ihm sagen was dien Freund denkt und ihn bitten mit ihm darüber zu reden (kann schiefgehen, wäre nur der allerletzte Versuch, die Beziehung zu retten).

Ich weiß nicht ob das hilfreich ist.
Wäre für den Freund der Beweis, dass die TE und sein bester Freund hinter seinem Rücken reden und das riecht dann eben auch wieder nach Affäre.

Die Erkenntnis, dass der Freund der TE vertrauen kann kann nur von dem Freund selbst kommen.

Solange der Betrug richtig aufgearbeitet wurde kann man da nichts machen.

16.02.2024 08:51 • x 2 #33


G
Zitat von Alduin:
ch weiß nicht ob das hilfreich ist.
Wäre für den Freund der Beweis, dass die TE und sein bester Freund hinter seinem Rücken reden und das riecht dann eben auch wieder nach Affäre.

Die Erkenntnis, dass der Freund der TE vertrauen kann kann nur von dem Freund selbst kommen.

Solange der Betrug richtig aufgearbeitet wurde kann man da nichts machen.

Richtig. Deshalb habe ich auch geschrieben dass es die letzte Alternative wäre, wenn nichts mehr hilft. Das Risiko besteht dann natürlich dass der EM denkt, sie hätten sich abgesprochen. Offenbar hat der EM das Fremdgehen vor 8 Jahren immer noch nicht verarbeiet. Ich frage mich ob das sich das noch ändern lässt.

16.02.2024 09:18 • x 2 #34


A
Zitat von Großmeister:
Ich frage mich ob das sich das noch ändern lässt.

Deswegen habe ich auch schon zu Anfang die Frage gestellt, ob der Betrug wirklich aufgearbeitet wurde....
Meistens belügen sich beide Seiten (der Fremdgeher aber ganz besonders) über diesen Punkt selbst und einander, weil es so einfacher ist.
Die Quittung kommt dann aber immer....


Zitat von Großmeister:
Das Risiko besteht dann natürlich dass der EM denkt, sie hätten sich abgesprochen.

Ich muss ehrlich sagen: Ich als Betrogener würde bei dem Verdacht an die Decke gehen oder Schluss machen.

Aber ja: Wenn die Beziehung eh auf Messers Schneide steht kann man auch selbstzerstörerische Aktionen in Betracht ziehen.

Mein Rat an die TE ist aber eher die Aufarbeitung nochmal zu hinterfragen.....

16.02.2024 09:38 • x 3 #35


Presea
Es ist leider häufig so, dass die eigentlichen Probleme, die zum Fremdgehen geführt haben, nicht aufgearbeitet werden. Meiner Meinung nach gehört zum Bewältigen einer Affäre mehr, als nur das Vertrauen zurückzuerobern. Habt ihr damals eine Paarberatung gemacht?
Wenn nicht, könnte ich mir vorstellen, dass seinem Verhalten eine andere Ursache zu Grunde liegt.
Vielleicht hat er das Fremdgehen aber tief in seinem Inneren doch nicht verziehen. Letzteres ist, glaube ich, auch sehr schwer, denn das Urvertrauen in einen Partner ist unwiederbringlich fort. Wenn ich Geschichten von Paaren gelesen habe, denen dies gelungen ist und die ihre Beziehung dadurch auf ein neues Level gehoben haben, dann lese ich immer von harter Arbeit auf BEIDEN Seiten.
Hat es so etwas bei euch gegeben?

Egal, was der wahre Grund für sein Verhalten ist, grenz dich ab und geh auf seine Spielchen nicht ein.
Du könntest sagen, dass du es bedauerst, dass er so von dir denkt, dass du jetzt aber alles getan hast, um sein Misstrauen zu zerstreuen und du jetzt von ihm erwartest, dass er sein Verhalten dir gegenüber verändert oder er dir konkret (!) sagt, was er jetzt von dir erwartet. Du empfindest seine Kontrollsucht bei allem Verständnis aufgrund der Vergangenheit als respektlos und wirst das nicht weiter tolerieren. Einfach auch, weil dieses Verhalten nicht zielführend ist, sondern weitere Konflikte herauf beschwört.
Und dann wird er handeln müssen oder dir zumindest erst einmal eine Antwort geben müssen.

Und je nachdem, wie er sich verhält, kommst du ihm entgegen oder grenzt dich immer weiter ab.

Du willst, dass er dir vertraut. Darauf hast du nur bedingt Einfluss, denn er muss das auch wollen. Du kannst vor dir selbst nur ein Mensch sein, dem du selbst gerne vertrauen würdest wollen. Der Rest ist seine Spielwiese.

Mit 46 Jahren ist dein Partner im klassischen Alter der sogenannten Midlife-Crisis. Vielleicht hat er auch ganz andere Themen und versucht über sein Verhalten etwas anderes zu kompensieren. Wenn dir das zu bunt wird, verlange von ihm, dass er sich Hilfe sucht - je nachdem, welche Ausmaße das noch annimmt. Dass er kein Gespräch mit dir und seinem Kumpel führen will, finde ich schon merkwürdig. Es wäre ja dann ein Leichtes, gewisse Dinge schnell aus der Welt zu schaffen.

Irgendwie scheint es ihm zu gefallen, dass er auf so perfide Weise Macht ausüben kann. Da würde ich an deiner Stelle gut auf mich aufpassen. Am Ende verlierst du noch den Respekt vor dir selber, wenn du ihm alles recht machen möchtest.

16.02.2024 09:40 • x 3 #36


G
@Presa

Es ist leider häufig so, dass die eigentlichen Probleme, die zum Fremdgehen geführt haben, nicht aufgearbeitet werden. Meiner Meinung nach gehört zum Bewältigen einer Affäre mehr, als nur das Vertrauen zurückzuerobern. Habt ihr damals eine Paarberatung gemacht?

Das liest man so häufig und als jemand, der das schon hinter sich hat, kann ich das nicht bestätigen.

Es geht nicht um die eigentlichen Probleme, die zum Fremdgehen geführt haben. Klar müssen diese aufgearbeitet werden, aber das Problem an sich ist damit längst nicht gelöst.

Es ist das Fremdgehen an sich.

Der ganz normale Vorgang ist, dass der betrogene Partner erst einmal kämpft, um den anderen wieder zurückzugewinnen. Wenn das gelingt (und es gelingt erstaunlich oft), dann ist die Freude erstmal groß, oft auf beiden Seiten. Voller guter Vorsätze und Euphorie startet man in die Ehe/Beziehung 2.0.

Und das ist oft auch ganz toll. Man entdeckt sich neu, das Prickeln ist wieder da und es ist fast wieder wie am Anfang der Beziehung.

Und dann passiert es oft viele Monate später: Plötzlich realisiert der Betrogene erst richtig, dass er belogen und betrogen worden ist.

Das ist das was ich erlebt habe und auch von anderen höre. Während der Betrüger schon relativ schnell abhakt und denkt, es wäre nun alles durch, kommt das wahre Begreifen für den Betrogenen oft mit einem zeitlichen Versatz von Wochen oder sogar Monaten.

Dann hängt der Betrogene aber in der Beziehung schon wieder so drin, dass es unglaublich schwer fällt, zu sagen: Du, ich habe es mir jetzt doch anders überlegt. Ich möchte die Trennung.

Das schafft man dann nicht mehr, weil die Fremdgänger sich natürlich meistens sehr anstrengen und es objektiv keinen Grund gibt zur Trennung.

Und dann geht die Quälerei los. Mißtrauen, Kopfkino, Eifersucht auf der Seite des Betrogenen und völliges Unverständnis auf Seiten der Fremdgeher, die dachten, damit wäre man schon längst durch.

Das kann so Jahre gehen oder auch nur Monate. Aber die meisten scheitern dann doch.

Darum mein ganz klarer Schluss:

Ein Seitensprung in betrunkenen Zustand - ok, kann verziehen werden.

Eine Affäre bzw. alles was sich wiederholt, mit Lügen einherging oder einen Anfang nimmt wie eine Beziehung (also sich langsam steigert) kann nie wieder gekittet werden. Selbst ein Zusammenbleiben ist meistens nur eine Quälerei (man hört ja immer wir haben überlebt. Das trifft es ganz gut. Denn mehr als ein Überleben ist es dann nicht mehr und wird es auch nie mehr).

Vertrauen ist gar nicht so sehr das Problem. Ich habe einen richtigen Ekel vor meiner Partnerin entwickelt. Bin jeden Abend heimgekommen und hatte mir vorgenommen, ihr endlich an den Kopf zu werfen, dass sie eine verlogene *beep* ist und ihre Koffer packen soll. Und habs dann nicht geschafft, weil sie so lieb war und alles gegeben hat.

Irgendwann hatten wir dann (zum Glück) einen ordentlichen Streit wegen eines komplett anderen Themas, da ist es dann aus mir herausgeplatzt. Und sie hat gesagt, sie ist froh, dass es endlich raus ist. Darauf haben wir uns dann freundschaftlich und völlig emotionslos getrennt (wir hatten uns beide längst entliebt gehabt, was wir uns erst in diesem Moment eingestanden haben). Wir waren uns völlig einig, dass wir uns gleich nach ihrer Affäre hätten trennen sollen.

Als meine Frau mich viel später betrogen hat, habe ich sie rausgeworfen. Ohne jede Diskussion, obwohl sie später wieder zurück wollte. No way. Beziehung 2.0 ist absoluter MIst. Für beide.

Der TE ist nur zu raten, sich da gar nicht groß Gedanken zu machen. Das wird nichts mehr. Das beste ist, sie geht. Je früher sie das einsieht, desto besser für sie und ihren Mann. 8 Jahre verschenkt. Aber man lernt immer dazu.

16.02.2024 10:17 • x 4 #37


A
Zitat von Presea:
Dass er kein Gespräch mit dir und seinem Kumpel führen will, finde ich schon merkwürdig. Es wäre ja dann ein Leichtes, gewisse Dinge schnell aus der Welt zu schaffen.

In dem Punkt denkst du zu logisch.

Klar wäre das der einfachste Weg.... wenn er der TE vertrauen würde und keine Selbszweifel/verletztes Ego hat.

Wenn er der TE aber misstraut (und seinem Kumpel auch), was soll das Gespräch dann bringen? Die Beiden sitzen ihm gegenüber (als Front!) und erzählen ihm irgendwas....
Wenn da das Urvertrauen fehlt bzw. den Mann auch Selbstzweifel plagen hat das keinen Sinn.

Zudem dürfte der Mann Angst vor einer erneuten Demütigung haben, die durch so ein Front Verhalten verstärkt würde.

Aus diesem Loop auszubrechen ist sehr schwer. Deswegen heißt es ja: Wenn das Vertrauen einmal weg ist....


Zitat von Presea:
Irgendwie scheint es ihm zu gefallen, dass er auf so perfide Weise Macht ausüben kann. Da würde ich an deiner Stelle gut auf mich aufpassen. Am Ende verlierst du noch den Respekt vor dir selber, wenn du ihm alles recht machen möchtest.

Ich denke eher es gefällt ihm sich als Opfer zu sehen. Ist halt viel bequemer....

16.02.2024 10:32 • x 1 #38


Presea
Zitat von Alduin:
In dem Punkt denkst du zu logisch. Klar wäre das der einfachste Weg.... wenn er der TE vertrauen würde und keine Selbszweifel/verletztes Ego hat. ...

@Alduin: Da gebe ich dir Recht, den Gedanken hatte ich auch schon, nachdem ich meinen Post abgeschickt hatte.

Mit der Opferrolle stimme ich dir ebenfalls zu. Meiner Meinung nach kann das durchaus auch beides existieren: Sich in der Opferrolle fühlen/sehen und gleichzeitig Macht über den anderen ausüben. Das passiert aus meiner Erfahrung auch gar nicht so selten, dass das Hand in Hand auftritt.

16.02.2024 10:39 • #39


M
Zitat von Cathy88:
ich habe ihm auch schon gesagt, dass wir uns dann trennen sollten, wenn er damit nicht leben kann, aber das will er wieder rum auch nicht. egal was ich gerade tue, ich mache alles falsch.

Vielleicht würde ein wenig Abstand helfen. Schlag ihm doch vor er solle zeitweilig zu seinem Freund ziehen. Er kann ihm ja sagen ihr hättet gerade ein paar Probleme

16.02.2024 10:40 • #40


A
Zitat von moose5:
Vielleicht würde ein wenig Abstand helfen. Schlag ihm doch vor er solle zeitweilig zu seinem Freund ziehen. Er kann ihm ja sagen ihr hättet gerade ein paar Probleme

Plottwist: Er kommt nach ein paar Monaten wieder, gibt zu gleichgeschlechtlich1 zu sein und jetzt eine Affäre mit dem Freund zu führen....

16.02.2024 10:44 • x 3 #41


A
Zitat von Presea:
Mit der Opferrolle stimme ich dir ebenfalls zu. Meiner Meinung nach kann das durchaus auch beides existieren: Sich in der Opferrolle fühlen/sehen und gleichzeitig Macht über den anderen ausüben. Das passiert aus meiner Erfahrung auch gar nicht so selten, dass das Hand in Hand auftritt.

Aus Erfahrung: Die Opferrolle wählt man als Betrogener nicht um Macht auszuüben, sondern um sich schmerzhaften Wahrheiten nicht zu stellen.
Es ist eine Vermeidungsstrategie....

16.02.2024 10:45 • x 2 #42


G
Zitat von Gast005:
Als meine Frau mich viel später betrogen hat, habe ich sie rausgeworfen. Ohne jede Diskussion, obwohl sie später wieder zurück wollte. No way. Beziehung 2.0 ist absoluter MIst. Für beide.

Habe ich auch so erlebt, wie ich vorher schon geschrieben habe. Obwohl ich als Übelteäter mich immer angestrengt habe, kamen die Frauen damit irgendwann nicht klar. Es gibt hier einige Foris, die in einer Ehe 2.0 leben aber es dauerte bei so gut wie allen jahrelang, bis es wieder irgendwie funktioniert hat aber so wie es vorher war, ist es nicht mehr. Das geben sie auch alle zu. Ich weiss auch nicht wie man den Betrug verarbeiten könnte. Für mich hört es sich an, dass man damit lernt zu leben. Ich könnte das sicher nicht. Deshalb mache ich jeder Frau klar, wenn ich eine Beziehung eingehen, dass Fremdgehen/Affäre für mich das sofortige Ende bedeutet. Ohne wenn und aber und ohne weitere Diskussion denn die Erklärungen sind eh immer die gleichen.

16.02.2024 10:59 • x 2 #43


Presea
Zitat von Alduin:
Aus Erfahrung: Die Opferrolle wählt man als Betrogener nicht um Macht auszuüben, sondern um sich schmerzhaften Wahrheiten nicht zu stellen. Es ist ...

Ich stimme dir wieder zu, bleibe gleichzeitig dabei: Das schließt sich für mich alles nicht aus.
Ich kann mich als Opfer sehen und dadurch passiv werden und/oder daraus eine Vermeidungsstrategie bauen, um mich bestimmten Wahrheiten nicht zu stellen. Kann aber gleichzeitig oder auch später durch Forderungen an mein Gegenüber, die aus der Opferrolle resultieren, beginnen (durchaus auch unbewusst) Macht auszuüben.

Letztlich haben wir alle unsere Erfahrungen, die einem keiner absprechen kann. Ich finde es bemerkenswert, dass du so reflektiert aus deiner Geschichte gegangen bist und weißt, warum, was, wann und wie passierte. Das ist ja auch nicht selbstverständlich - egal in welcher Rolle (Betrüger/in, Betrogene/r oder Affäre) wir eine Geschichte erleben. Danke für das Teilen

16.02.2024 11:03 • x 1 #44


A
Zitat von Presea:
Ich finde es bemerkenswert, dass du so reflektiert aus deiner Geschichte gegangen bist und weißt, warum, was, wann und wie passierte.

Na ja, wirklich wissen tu ich das nicht, da meine Ex mit mir kein ehrliches Gespräch führen wollte.

Ich sehe Anteile von mir, die zur Trennung geführt haben. Ich sehe inzwischen auch die Gründe, die zu dem Betrug geführt haben.
Ich sehe auch, wie der Betrug mein derzeitiges Handeln beeinflußt bzw. mich verändert hat.
Eben deswegen tippe ich auch auf Vermeidungsstrategie, weil das bei jedem den ich kenne, der schon betrogen wurde, das Handeln mitbestimmt.

16.02.2024 11:20 • x 1 #45


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