Hallo. Dies ist ein längerer Text und geht um Erfahrungswerte mit Depressionen im weitesten Sinne.
Okay:
Ich heiße Andreas und bin 37 Jahre alt.
Seit 10 Jahren bin ich nun mit meiner Frau zusammen und wir haben 3 Kinder. 2 Mädels im Alter von 3 (fast 4) und 15 Jahren und einen Jungen, 9,5 Jahre alt.
Als ich meine Frau kennengelernt habe (sie ist die Schwester eines damaligen Bekannten, heute mein Schwager) war sie seit ein paar Monaten vom Ex ( Vater der 13 jährigen) getrennt.
Sie ist in dieser Beziehung über Jahre durch die Hölle gegangen. Die Details sind teils echt verstörend. Kurz: Er war ein sadistisches, Dro., gewalttätiges Schwein. Den Absprung hat sie erst geschafft als Sie sich im Frauenhaus wiedergefunden hat.
Für mich jedoch war Sie vom ersten Moment an die tollste Frau der Welt. Ich hab nach und nach ihr Vertrauen gewinnen können.
Oberste Priorität war natürlich das die Große mitspielt, aber das hat vom ersten Kennenlernen ( beim vierten Date) an sensationell gut geklappt.
So wie ich nach und nach das Vertrauen meiner Frau gewann, so hab ich aber eben auch nach und nach erst erfahren was da alles noch so hinter steckt.
Zum Beispiel dass durch diese Tragödie meine Frau unter einer schweren Form von Angststörungen und Panikattacken leidet und dadurch nicht in der Lage ist, das Haus zu verlassen. Wir haben in der Tat sogar im Wohnzimmer geheiratet. Ich mein wer kann das behaupten?
Das bedeutet bis heute, das sämtliche Termine und Erledigung in meinen Aufgabenbereich fallen.
Als wir 2 Monate zusammen waren gabs einen positiven Schwangerschaftstest. Haken dabei war das sie bereits im 4. Monat war.
Vater. Der Ex
Sie war verzweifelt (ich im ersten Moment auch), aber dann haben wir dem Ex das mitgeteilt. Er sagte er will davon nix wissen und sie wolle ihm was unterjubeln.
So entschloss ich mich dann (jaja an die Moralapostel und Ethikjunkies) die Verantwortung für diesen kleinen unschuldigen Jungen zu übernehmen, die Vaterschaft anzuerkennen und ihn wie mein eigenes Kind zu lieben und aufwachsen zu lassen. Nicht mal Ihre Eltern kennen die Wahrheit, nur Ihr Bruder.
Ich wollte und will einfach diese Familie.
2016, im April würde dann unser Glück endgültig gekrönt, indem unsere kleinste zur Welt kam. Sie ist perfekt.
Natürlich fragen sich viele wie man unter den Umständen ein drittes Kind bekommen kann. Meine Frau hat mir den Wunsch eines leiblichen Kindes erfüllen wollen und dafür bin ich ihr unendlich dankbar.
Jetzt mein Problem:
Ich habe Dauerdruck bei der Arbeit, da ich auf Provision arbeite, jedoch nirgendwo anders das Geld verdienen würde was ich aktuell habe.
Hinzu kommen aber bei mir momentan körperliche Beeinträchtigungen (Bandscheibenproblematik, Migräne), so daß im Moment diverse Schmerzmittel zu meinen Hauptnahrungsmitteln gehören.
Im Zusammenspiel mit dem ewig engen Zeitmanagement war ich die letzten Monate wirklich zu leicht reizbar, was aber keine Ausrede sein soll.
Jedenfalls haben wir uns die letzten Monate mehr und mehr gestritten und das Niveau ist dabei immer weiter gesunken, vor allem meinerseits.
Nun war es vor 5 Tagen so, daß wir gestritten haben und ich sehr laut wurde. Ich habe dann auch einen Stuhl umgeworfen und. . . Meine Frau schwer beleidigt.
Daraufhin kam die Große runter und hat sich vor ihre Mutter gestellt. Ich habe dann gesagt das gehe Sie nichts an und wollte Sie hochschicken. Nachdem Sie dies aber vehement abgelehnt hat, hab ich die Größe die ersten 3 Stufen der Treppe hoch geschoben.
Daraufhin hat meine Frau mich. . Rausgeworfen.
Ich Weiss nicht was in mich gefahren ist, ich vermisse Sie und die Kinder so sehr. Sie sind mein Lebensinhalt und ich würde für jeden einzelnen der 4 sterben. aber wenn es etwas gutes daran gibt:
Das war so ein Wirkungstreffer bei mir das mir anscheinend der Kalk vom Gehirn geplatzt ist.
Ich war ein richtig mieser Drecksack und habe meine Frau seit Monaten nicht mehr so behandelt wie es die Frau die ich liebe auch verdient.
Ich Weiss das es mit einer verbalen Entschuldigung nicht getan ist, daher habe ich nun zumindest schon mal eine Erstberatung bei einer Psychotherapeutin vereinbart mit dem Ziel der Impulskontrolle/Verhaltenstherapie, denn ich möchte mit allen Mitteln verhindern noch einmal so zu sein.
Trotzdem macht es mich gerade fertig nicht bei meiner Familie zu sein. Ich bin nur am heulen wenn ich allein bin und sehe in nichts einen Sinn. Vielleicht hat hier ja jemand den goldenen Tipp wie ich wieder das Vertrauen meiner Frau gewinnen kann. Oder meint ihr es ist aus?
29.02.2020 14:09 •
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