Hallo,
obwohl ich gegangen bin, und die Entscheidung vom Verstand her richtig war, spielt das Herz einfach nicht mit. Die Trennung ist jetzt 5 Monate her, und eigentlich sollte es einem doch schon etwas besser gehen. Ich habe den Kontakt zu meinem Ex abgebrochen, da ich es nicht ertragen kann, ihn zu sehen. E-Mails machen mich traurig. Ich hatte gestern Geburtstag, aber der Tag war für mich eine Qual, da er 9 Jahre an diesem Tag dabei war und jetzt nicht mehr. Ich habe eine E-Mail bekommen, in der er mir zum Geburtstag gratuliert hatte, plus Gutschein. Er ist auch sehr traurig wie es gekommen ist, er meinte man könne sich wenigstens mal Hallo sagen wenn man sich sieht. Das finde ich auch, aber mein Umfeld meint, Gutschein zurückschicken, stark bleiben, nicht melden. Die Ratschläge kommen dann von ach so lieben Verwandten, die eine Trennung noch nie mitgemacht haben, da sie direkt geheiratet haben oder lieber eine Brüderchen und Schwesterchen Beziehung führen wollen. Ihr merkt ich bin wütend, vielleicht auch deshalb weil ich unbewußt ihnen die Schuld zuschiebe, da sie oft in die Beziehung reingeredet haben, und immer schon gesagt haben er will keine Zukunft mit mir, er würde mich nur hinhalten. Vom Herzen her, stehe ich glaube ich noch nicht zu meiner Entscheidung, obwohl es so besser war, da sich die Trennung durch die vielen Konflikte und Vertrauensbrüche schon angekündigt hatte und ich nur noch unglücklich war, und ich die Entscheidung schweren Herzens dann auch traf. Am Anfang war ich auch sehr erleichtert.Lenkte mich mit einem Computerkurs ab, gewann ein ganz neues Selbstwertgefühl,war sehr optimistisch und es ging mir eine Zeit lang gut.Aber jetzt, einige Monate später hab ich das Gefühl in einem seelischen Tief festzusitzen. Der Schmerz ist im Moment übermächtig, ich habe große Angst alleine zu bleiben, oder wieder Enttäuschungen zu erleben. Obwohl ich erst 34 bin, fühle ich mich so schrecklich alt. Nichts erfüllt mich wirklich, und gestern habe ich mich mehrmals dabei ertappt, daß ich das ganze am liebsten rückgängig machen würde. Aber ich denke, es war eher die Angst vor dem Alleinsein, die mich das denken lies. Mein Fehler war, auch schon in der Beziehung, daß sich alles nur um ihn gedreht hat. Er war der Mittelpunkt meines Lebens, deshalb ist es wahrscheinlich auch so schwer für mich. All die Ratschläge, was man nach der Trennung so tun sollte, ablenken, neue Bekannte suchen, neue Hobbys, ehrenamtliche Arbeit, Computerkurs, hab ich getan, ich sitze nicht zu Hause rum, und trotzdem erfüllt mich nichts und die gut gemeinten Ratschläge : Sei froh, daß du ihn los bist kann ich nicht mehr hören. Ich lasse den Schmerz zu, das ist auch gut so, die ganze Zeit hab ich ihn wahrscheinlich verdrängt. Gibt es irgendwo jemand der gegangen ist, dem es genau so erging? Wäre für Tips unendlich dankbar.
Viele Grüße chantale
12.03.2006 11:41 •
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