Guten Morgen,
Ich schließe mich allen anderen an und kann ebenfalls aus Erfahrung sprechen. So jemanden hatte ich auch mal und ich kann verstehen wie du dich fühlst. Ich war vor diesem Kerl nie so wie zu seiner Zeit. Und ich bin auch jetzt - drei Jahre später nicht mehr die Alte. Aber im Positiven Sinne. Ich ging damals diese Beziehung ein, weil ich dachte, wir passen gut zusammen, weil ich einfach zu dieser Zeit bedingt durch persönliche Schicksalsschläge glücklich sein wollte. Auch bei mir lief es in der Kindheit nicht schön. Jemand starkes an meiner Seite haben wollte. Das Ende vom Lied war, dass alle Probleme, die ich vor ihm hatte in Bezug auf die Zeit mit ihm echt harmlos waren. Ich war nicht doof, ich wusste, dass er mir nicht gut tut, dass er mich ungerecht und schlecht behandelt und dass eine Trennung das beste wäre.
Aber da war die andere (die überwiegende) Seite damals in mir, die doch einfach nur geliebt werden wollte. Dafür hab ich aber einen verdammt hohen Preis gezahlt, ich habe meine Freunde vernachlässigt, ich habe mein Umfeld belogen, ich habe mich finanziell schlecht gestellt, ich habe ihm meine Energie, meine Würde und meinen letzten Funken Selbstwert gegeben, ich hatte Angst vor ihm, vor seinen Reaktionen, ich habe ihn angelogen, mich selbst angelogen (was übrigens im Nachhinein betrachtet das Schlimmste für mich war, dass ich mir selbst einreden wollte, dass er ja eigentlich gar nicht so ist, dass er ja früher Probleme in der Kindheit und später durch seine Ex hatte....Jaaa genauuu), ein Magengeschwür und einen Bandscheibenvorfall bekommen, meinen Job riskiert und mir selbst eingeredet ich sei selbst schuld. Und für was? Damit ich am Ende dieser Beziehung zu dem ernüchternden Ergebnis kommen musste, dass alles einseitig war. Dass er mir keine Liebe geben konnte. Dass er mir eingeredet hat, dass ich die Kranke sei, weil ich entweder keine Gefühle zeigen könne oder sie nicht im Griff hätte. Dass ich eine *beep* sei, dass er sich für mich schämt.
Liebes Tulpenmädchen, alte abgedroschen Sprüche, die aber dennoch wahr sind:
Es ist immer so schlimm, wie es sich anhört. Ausnahmslos. (Für den Fall, dass du ihn und sein Verhalten herunterspielst. Dir und deinem Umfeld gegenüber)
Was zählt sind Taten und nicht Worte.
Was würdest du Deiner besten Freundin raten, wenn sie sich dir mit solch einer Story anvertraut? Sei dir selbst die beste Freundin.
Dein Leben, deine Regeln. Du ziehst Kinder gross, du kannst gar keine schwache Person sein (falls er oder du dir selbst so etwas einreden will).
Pass auf dich und deine Kinder auf und ich wünsche dir eine gute Sitzung heute.