Hallo Ihr Lieben, was für ein komischer Tag
Also, ich habe sehr viel meiner freien Zeit mit diesem Mann verbracht. Immer wenn meine Kinder bei ihrem Vater waren, war ich bis vor kurzem täglich bei ihm. Ich habe mir keine Zeit für mich genommen. Ich wohnte quasi aus dem Koffer bei ihm, ohne wirklich da zu wohnen. In der Woche mit meinen Kindern, war er abends meistens hier. Außer er hatte sein Kind bei sich oder er wollte nicht so früh aufstehen. Meine Situation mit meinen 3 Kids ist, das ich kein Schlafzimmer habe. Mein Bett steht im Wohnzimmer und meine Kinder teilen sich die beiden Schlafzimmer. Wenn wir morgens aufgestanden sind (ich um 5.30 Uhr) schlief er noch und er wurde dann so langsam wach wenn wir schon (ebenfalls im Wohnzimmer) am Esstisch saßen und frühstückten. Meine Kinder liebten diesen Mann, sie gingen immer auf ihn zu. Redeten mit ihm, fragten nach seinem Kind. Ich fand diese morgendliche Situation immer furchtbar. Er war ohnehin ständig müde und musste aufgrund meiner Wohnsituation immer so früh (06:30 Uhr) aufstehen. Ich fragte oft ob er zum Abendessen zu uns kommt, aber er sagte fast immer er müsse lange arbeiten und war bis auf wenige Ausnahmen nie vor 20 Uhr bei mir. Mittwochs und Freitags bis Sonntags hatte er über Nacht sein eigenes Kind, welches in einem anderen Ort zur Schule geht. Deshalb sahen wir uns zwar häufig, aber wie gesagt immer irgendwie in der kinderfreien Zeit (was meine Kinder betraf). Ich habe mit seinem Kind viel mehr Alltag erlebt, als er je mit meinen. Ich habe sogar die Hausaufgaben mit ihm gemacht, weil er das sprachlich in manchen Fächern nicht so leicht konnte. Wir waren oft mit seinem Kind zu 3. unterwegs. Es gab nur jeden 2. Samstag nachmittag bis Sonntag das sie bei uns schliefen. Bei ihm ging das nicht, denn er hatte nicht genug Betten. Bei uns war das möglich. Wir hatten so oft Diskussionen, weil mir das immer zu wenig Gemeinsam erschien. Ich hatte immer das Gefühl wir richten uns nur nach den beiden. Sie hatten ihr Programm Mittwochs und Samstags Training. Freitags haben wir sie NIE gesehen. Da sei es immer zu spät bis sie nach dem einkaufen zu Hause sind. Wenn ich es so aufschreibe denke ich mir das ich total blöde war. Ich habe mich von ihm immer bequatschen lassen. Ich müsse verstehen das sie ihre gemeinsame Alleinezeit brauchen und wir machen doch dann am Samstag nachmittag etwas gemeinsam. Er verstand nicht, dass man manchmal auf die eigenen Dinge (auch mal auf ein Training) verzichten kann,um etwas als Familie zu machen. Ich war da oft unzufrieden.
Ich habe mich vielleicht zu sehr in die Illusion verbissen, dass wir uns ein gemeinsames Leben aufbauen können. Ich weiß nicht ob ich das hier schon einmal geschrieben habe, aber als Mama mit 3 Kindern ist es nicht so leicht einen Partner zu finden. Ich habe zumindest im Online Dating zu der Zeit als ich IHN kennenlernte die Erfahrung gemacht, das jeder noch so nette Kontakt abbrach, sobald ich die Anzahl meiner Kinder preis gab. Mich hat da der Mut anfangs nicht so schnell verlassen, aber irgendwann schon ich hatte mich fast damit abgefunden das ich keinen Partner haben werde. Und dann kam er. Hatte überhaupt kein Problem mit 3 Kindern. Kam selbst aus einer großen Familie. Ich konnte mein Glück nicht fassen. Ein Mann, super intelligent, super gut aussehend, super Papa interessierte sich ausgerechnet für MICH. Ich konnte das sehr lange überhaupt nicht glauben das er mich wirklich toll fand. Aber er tat es. Er wollte immer in einem Haus leben, so wie das auch mein Wunsch wäre, den ich mir aber alleine nicht erfüllen könnte. Ich dachte wir hätten den selben Traum, die selbe Vorstellung. Irgendwie schaffte er es mich da bei Laune zu halten. Ich solle das alles nicht so verbissen sehen. Es wird passieren das wir zusammen leben, aber nicht jetzt. Er müsse erst seine Scheidung finanziell geregelt bekommen. Er könne es sich jetzt finanziell nicht leisten. Aber ich wusste er könnte. Wir hätten beide Geld sparen können wenn wir zusammen leben würden. Ich sah es immer als Ausrede. Ich will nur damit sagen, das wir sehr viel Zeit miteinander verbracht haben. Vielleicht sogar zu viel. Denn ich habe meine Freunde komplett vernachlässigt. Ich traute mich nicht sie zu treffen, aus Angst er könne wieder misstrauisch werden. Er hat zu Anfang der Beziehung dafür gesorgt, dass ich da Ängste habe. Er hat immer alles in Frage gestellt was ich getan habe. Bis ich aufhörte Dinge ohne ihn zu tun, aus Verzweiflung und Sorge ihn zu verlieren.
Ich stand die letzten 20 Monate unter Dauerstrom. Und all das ist jetzt plötzlich von 100 auf 0. Ich bin ein Mensch der gerne auch alleine ist, aber Stille kann ich gerade gar nicht mehr ertragen. Er war mein Lebensinhalt.Und ich habe immer für ihn mit gedacht, wollte immer für ihn da sein, war immer für ihn da, half ihm wo ich konnte. Ein ehrliches Dankeschön gab es nur selten. Er lud mich fast nie zum Essen ein. Ich zahlte so gut wie jedes Mal meine Hälfte. Ich bin irgendwie so erzogen für mich zu sorgen und es fällt mir schwer von einem Mann eingeladen zu werden. Es ist mir unangenehm, aber auf der anderen Seite hätte ich mir einmal gewünscht jemanden zu treffen der sagt, komm lass stecken. Er hat mich glaube ich auf ganzer Linie ausgenutzt und benutzt
@Ente ich bin nicht sauer o.ä. Dein text hat mich wirklich zum Nachdenken gebracht. Ich bin sowieso jemand der sich ständig hinterfragt. Ich kann meinen derzeitigen Zustand schlecht in Worte fassen. Vielleicht freust du dich über meinen heutigen Fortschritt, ich habe seine Handynummer gelöscht und die Chats in meine Mail verschoben und ebenfalls gelöscht. Trotzdem geht es mir alles andere als gut. Ich dachte ich müsse mich doch endlich befreit fühlen, aber das tue ich nicht. Ich habe immer noch diesen riesen Stein in meinem Bauch. Ich fühle mich so schwer und belastet. Meine Kinder schlugen heute vor zu ihm zu fahren. Sie können es auch noch nicht glauben. Ich weiß das jeder hier sein Schicksal hat und das man, wenn man merkt jemand dreht sich im Kreis denjenigen gerne mal schütteln und zur Vernunft bringen möchte. Leider bin ich im Moment dafür aber noch zu zart besaitet. Ich bin tief traurig, weil meine Träume zerplatzt sind. Mit diesem Mann hätte ich mir vorstellen können ewig in Liebe zu leben. Wenn da nicht diese schlimmen Erlebnisse wären,die alles zunichte gemacht haben und die es mir unmöglich machen sollten ihn zu lieben. Mittlerweile glaube auch ich, nach allem was ich hier gelesen habe das ich abhängig von ihm war und es bestimmt auch noch irgendwie bin. Wie eine Sucht,von der man weiß sie tut einem nicht gut, aber man kann nicht davon lassen.
Zitat von Perzet:Ich für meinen Teil bin fest davon überzeugt, dass unser liebes @Tulpenmädchen gar nicht dem Typen selber nachweint, sondern dem Traum, den er aufgebaut hat.
Ja, das ist so. Es ist mein Lebenstraum gewesen, ich dachte mi ihm könnte ich ihn mir und uns erfüllen.
Zitat von Perzet:Vielleicht ist ihr gar nicht klar, dass sie im Grunde schon eine wunderbare Familie hat. Was sie von ihren Kindern schreibt klingt doch nach liebevollem Zusammenhalt. Bleib daran. Das ist viel Wert!
Ich vergesse das manchmal. Oder öfter. Meine Kinder sind toll das steht außer Frage. Ich würde mir für sie einfach noch ein besseres Leben wünschen, mehr für sie tun, mehr da sein, mehr Platz haben, mehr Zeit. Ich bin alleine. Und wir leben nicht schlecht, aber ich hätte mir mehr für sie gewünscht. Vielleicht ist das auch eine Unzufriedenheit die Fehl am Platz ist, weil es darauf ja nicht wirklich ankommt. Aber trotzdem hatte ich den Traum von einem besseren Leben, als Familie.
Ich bin so froh das ihr mir alle in meiner momentanen Situation helft, obwohl ihr teils selbst noch mit Euren Schicksalen zu kämpfen habt. Auch das ihr so unterschiedlich seid und jeder seine eigene Meinung hat finde ich klasse. @Uschimo @Scheol @Hanne123 @mcteapot @Perzet @poesine @Malina84 @Nostraventjo @_Tara_ @Femira @hatdazugelernt @Rinah @wilan @Ente
Ich habe vielleicht viel gejammert die letzten Tage,aber dann hat das Glöckchen da oben eine rote Zahl und jemand von Euch war für mich da. Das war und ist sehr schön. Ich bin froh hier zu sein und das ihr mir so helft. Das brauche ich gerade am meisten. Und ich habe das Gefühl ihr versteht mich besser als jeder andere. Weil wir unser Schicksal in ähnlicher Weise teilen.
Ich vermisse ihn furchtbar, auch wenn ich so viel über ihn schimpfe. Danke das es Euch gibt und das ihr mir beisteht.