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Werden Beziehungen immer unverbindlicher?

M
Hallo,

ich habe mich frisch vor drei Wochen von meinen Freund getrennt, wir waren vier Monate zusammen und sind beide Ende Dreizig. Getrennt habe ich mich nach einem Urlaub, den wir gemeinsam mit einem anderen Paar in einem Ferienhaus verbracht haben. In der Zeit hat die Freundin von mir, angefangen meinen Ex-Freund anzuflirten. Sie wollte sich vor Antritt des Urlaubs eigentlich von ihrem Freund trennen, hat es dann aber verschoben.

Während des Urlaubs habe ich sie von einer anderen Seite kennengelernt, irgendwie theatralisch und sehr auf meinen Ex fixiert. Anfangs hat er noch distanziert reagiert, später hat man gemerkt, daß ihm die Aufmerksamkeit gefällt und ihr Futter gegeben. Habe ihn auf die Situation angesprochen, er hat ausweichend mit Witzen reagiert und schließlich eingestanden, daß sie ihm schon gefällt aber wir ja zusammen sind. Ich fands nur verletzend und unreif, sowas bringt man nicht. Nach dem Urlaub habe ich mich ein paar Tage gesammelt und dann schließlich aus Überzeugung Schluß gemacht. Tja, ... nun traurig, weil ich mich desillusioniert fühle. Auch auf die Freundin habe ich eine irre Wut und den Kontakt abgebrochen. Sie hat mir vor ein paar Tagen eine Mail geschrieben, daß die Hormone sie wegen Menopause fest im Griff haben und sie irgendwie ein Problem damit hatte, uns so frisch verliebt zu sehen. Großes Kino, oder? Was für eine Farce.

Eben habe ich ein paar Stunden hier im Forum quer gelesen, zum Teil auch alte Beiträge. Habe angefangen zu weinen, weil sich bei mir der Eindruck verstärkt, daß Beziehungen immer weniger ernst genommen werden. In meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es mehrere Fälle von Untreue. Bei vielen verheirateten habe ich den Eindruck, daß sie immer noch auf der Pirsch sind, auf der Arbeit, auf Partys, ... Egal ob Mann oder Frau. Liegts an meinem Umfeld, wo viele schon seit Jahren vergeben sind und nun der Reiz des neuen wieder aufflammt? Vielleicht sehe ich das grade alles sehr radikal mit meiner eigenen Brille. Mich interessiert wirklich, wie ihr Euer Umfeld in der Hinsicht wahrnehmt und seht. Was denkt Ihr?

07.11.2015 01:33 • #1


N
Ich habe den gleichen Eindruck. Die Menschen haben heute irgendwie keine anderen Probleme mehr... Partnerschaften werden regelrecht konsumiert. sich drauf einlassen bzw. auf Gefühle einlassen scheint uncool zusein. Tiefe partnerschaftliche Bindungen und Treue-Disziplin sind out. Das Leben ist eine Party
Der Zeitgeist heute sagt eben: lebe dein Leben und nehme alles mit was du kannst.

So läufts heute... alles unverbindlich und oberflächlich. Wahrscheinlich leben wir in ein paar Jahrzehnten nur noch zum Kinderkriegen für ein paar Jahre zusammen. Die Partner dazu werden in Online-Börsen nach technischen Daten wie Produkte ausgesucht. Eben alles effektiver, gezielter und auf das wesentliche beschränkt, damit man genug Raum hat, um das eigene Leben zu zelebrieren.

07.11.2015 02:20 • x 2 #2


A


Werden Beziehungen immer unverbindlicher?

x 3


T
Tja, wir Menschen werden halt immer komplizierter. Es gibt die Distanzlosen, Draufgänger, Beziehungsängstliche, Sensible, Anspruchsvolle, Eifersüchtige, Psychos und viel mehr.
Für viele zählt auch der Spaßfaktor.
Unsere Welt ist schnellebiger und digitalisierter geworden. Alles ist schnell austauschbar. Alle sind schnell überfordert und suchen das nächste Abenteuer. Manche bringen den vergangenen Müll aus alten Beziehungen mit in die neue Beziehung, die wiederum scheitert. Wir Menschen sind immer unzufriedener mit uns und unserer Umwelt. Jedoch kann man nicht alle Beziehungen und Trennungen über einen Kamm scheren. Manchmal habe ich auch den Eindruck, dass alles unverbindlicher wird...

07.11.2015 02:30 • #3


P
... aber im Grunde laufen wir vor uns selbst weg.
Natürlich zeigen uns unsere Partner unsere eigenen Schwierigkeiten oder Probleme. Statt die anzuschauen und etwas für uns zu lernen bzw uns dadurch weiter zu entwickeln, laufen wir davon, oder suchen Gründe und Ursachen beim Andern.
Ich glaube, wir sollten erstmal wirkliche Freundschaft mit uns selbst schließen, bevor eine feste Beziehung möglich und fruchtbar wird.
Wie du schreibst Tama: schnelllebiger.
Wir suchen immer mehr nach der äußerlichen Befriedigung - und entfernen uns von uns selbst

07.11.2015 07:54 • #4


E
...es könnte auch mit zunehmendem Egoismus zu tun haben. Warum Kompromisse schliessen...ich doch nicht...ichhab doch kein Problem...wieso stört sich der Andere an mir...ausgerechnet...darüber hinaus ist eine Tendenz feststellbar, dass man sich Problemen nicht stellt, sondern lieber davonläuft.

Aber dieses Gesellschaftsbild wird ja auch gefördert.

07.11.2015 08:23 • #5


J
@Philadelphia, Deinen Endlosthread..Ich hänge an ihm, aber..... habe ich bisher noch nicht verfolgt... werde jetzt mal anfangen zu lesen.
Deine Zeilen hier von heute 07:54 Uhr sind überaus treffend formuliert.
Lieben Gruß und ein entspanntes Wochenende

07.11.2015 08:40 • #6


P
Stimmt echt, Alex.
Und es gibt viel weniger selbstverständlich den Familien-Zusammenhalt. Dass Eltern als Eltern für die Kinder da sind. Wirklich DA sind. Ansprechbar.
Arbeit vor Familienleben.
Kinder werden untergebracht und wir wundern uns dann, warum die Selbstwertprobleme, die Unsicherheit, die Depression und der Egoismus zunimmt.
Da entstehen Selbstzweifel, die natürlich eine Partnerschaft erschweren.
Jeder will vom anderen wahrgenommen werden. Ansprüche an den Anderen, die nie zufrieden stellend erfüllt werden können.

07.11.2015 08:45 • #7


D
Probleme werden nicht gemeinsam gelöst, es wird weggerannt. In der Hoffnung bei dem nächsten Partner das absolute und vollkommene Glück zu finden.
Der oder die Neue erweist sich aber kurze Zeit später gewöhnlicher als gedacht. Dann wird wieder verlassen.

Die Anforderungen an den neuen Partner wachsen je mehr man vorher wechselte. Aus jeder vorherigen Beziehung will ja der Prinz oder die Prinzessin gelernt haben. Sie werden empfindlicher weil die Liste der No-Go immer länger wird.

Ich frage mich deshalb: wieviele Beziehungen hält die menschliche Psyche aus ohne Durchzudrehen oder oder zumindest keinen wirklich bleibenden Schaden zu hinterlassen? Wie oft kann man sich auf einen völlig andern Menschen einlassen? Das erzeugt doch Stress, oder etwa nicht?

07.11.2015 08:47 • #8


Blanca
Zitat von Mitternachtsspitze:
Anfangs hat er noch distanziert reagiert, später hat man gemerkt, daß ihm die Aufmerksamkeit gefällt und ihr Futter gegeben. Habe ihn auf die Situation angesprochen, er hat ausweichend mit Witzen reagiert und schließlich eingestanden, daß sie ihm schon gefällt aber wir ja zusammen sind. Ich fands nur verletzend und unreif, sowas bringt man nicht. Nach dem Urlaub habe ich mich ein paar Tage gesammelt und dann schließlich aus Überzeugung Schluß gemacht.

Daß er sich gechmeichelt fühlte, halte ich zumindest für nachvollziehbar. Auch, daß ihm eine andere Frau gefällt. Sie zu ermuntern, war natürlich nicht in Ordnung. Aber letztlich ist zwischen beiden nichts passiert und so empfinde ich Deine Reaktion als ziemlich harsch - ihm gegenüber, die Freundin hätte ich nach so einem Urlaub wohl auch sofort abgesägt.

Zitat:
weil sich bei mir der Eindruck verstärkt, daß Beziehungen immer weniger ernst genommen werden.

Das kann man aber auch in Deine eigene Entscheidung hineindeuten. Sich so rasch zu trennen, obwohl Dein Freund letztlich dann doch nicht fremdgegangen ist, spricht jedenfalls nicht dafür, daß Du Eure Beziehung sonderlich ernstnehmen konntest.

Zitat:
In meinem Freundes- und Bekanntenkreis gibt es mehrere Fälle von Untreue.

Jeder zweite geht irgendwann fremd, ja.

Zitat:
Was denkt Ihr?

Ich denke, daß Gelegenheit Diebe macht. Und daß man sein Beziehungsleben daher so gestalten sollte, daß man in möglichst wenig Situationen kommt, wo man Versuchungen ausgesetzt ist. Dazu gehört auch, daß man sich als konservativ denkendes Paar gezielt einen ähnlich tickenden Bekanntenkreis aufbaut und nur mit solchen Leuten zusammen Ferienhäuser mietet, die man wirklich gut kennt.

Nein, das soll kein Vorwurf sein. Im Nachhinein ist man eh immer schlauer.

Was mich generell an der heutigen Zeit stört ist, daß viele einem den Vogel zeigen, wenn man reserviert gegenüber bestimmten Dingen ist - genau wie die Generationen vor uns es selbstverständlich noch waren - um sich dann hinterher zu fragen, was denn nur schiefläuft in ihrem Leben. Toleranz hat ihre gesunden Grenzen und wer sich bestimmten Situationen gar nicht erst aussetzt, der wird die daraus möglicherweise resultierenden Probleme auch nicht erleben müssen. Mag sein, daß das langweilig erscheint, aber wenn ich allein in diesem Forum hier lese, was da an Schmerz auf Dauer so zusammenkommt, dann frage ich mich, ob Langeweile unterm Strich nicht gescheiter gewesen wäre.

Das ist jetzt aber allgemein geschrieben und nicht auf Deinen Beitrag gemünzt.

07.11.2015 09:39 • x 1 #9


E
Zitat von Mitternachtsspitze:
wir waren vier Monate zusammen und sind beide Ende Dreizig.

Sie wollte sich vor Antritt des Urlaubs eigentlich von ihrem Freund trennen, hat es dann aber verschoben.

Habe ihn auf die Situation angesprochen, er hat ausweichend mit Witzen reagiert und schließlich eingestanden, daß sie ihm schon gefällt aber wir ja zusammen sind.


Na ja... ich würde schon sagen, da könnte man deutliches Vermuten. Insbesondere Sie gefällt ihm, aber man ist ja nun leider mit ner Anderen zusammen. Nach grad mal 4 Monaten, in denen ja noch die Schmetterlinge sein sollten, finde ich das schon verletzend.

07.11.2015 10:50 • #10


M
Hallo,

@Blanca:

danke für Deinen Beitrag. Ich denke auch darüber nach, ob ich nicht in Wahrheit diejenige bin, die vorschnell gehandelt und beendet hat. Und mein Verhalten so gesehen harsch war. Als ich mich getrennt habe, habe ich ziemlich radikal gedacht – mir reicht, was ich erfahren habe, mehr brauche ich nicht wissen. Im Moment frage ich mich, ob ich eine viel zu hohe Erwartungshaltung habe und Enttäuschung so vorprogrammiert. Ich hatte eine sehr lange Beziehung zuvor und messe und vergleiche andere daran. Keine gute Vorraussetzung. Irgendwie habe ich den Wunsch wieder da weiterzumachen wo diese lange Beziehung geendet hat. Und ich weiß, das geht nicht. Weil das Vergangenheit ist und unfair.

Ich habe mich so offen gefühlt, als ich diese neue Beziehung eingegangen bin. Es war das erste mal, daß ich überhaupt wieder Lust hatte darauf. Das war für mich ein Zeichen, daß ich abgeschlossen habe.

Als wir zusammen gekommen sind und uns näher kennengelernt haben, habe ich gemerkt, daß er sehr intellektbetont ist. Insofern daß er wenig von sich und seinen Gefühlen redet. Ich hatte den Eindruck, er läßt sich nicht auf mich ein und hat starre Regeln. Er hatte keine Lust Unternehmungen zu machen, die ich vorgeschlagen habe. Normale Dinge wie Freunde treffen, spazieren gehen, Theater, Kino, ... Er wollte fast nur mit mir zuhause sein, mit der Begründung, zu gestreßt von der Arbeit für Unternehmungen zu sein. Anfangs war das im frisch verliebten Zustand schön und okay, habe mich aber zunehmend in meiner Energie ausgebremst gefühlt. Auch bei körperlicher Nähe, hat mir ein aufeinander eingehen gefehlt. Auch da eigene Regeln, von denen er ungern abweicht. Und kaum vorhandene Sinnlichkeit. Ich habe gehofft, daß er im Laufe der Zeit weicher wird und sich mehr einlassen kann.

Dann gab es viele Kleinigkeiten, die sich komisch angefühlt haben. Wenn wir aufeinander getroffen sind, also ich ihn oder er mich an der Tür begrüßt hat, ist sein Blick und Gesichtsausdruck leer gewesen. Nur für den Bruchteil einer Sekunde. Das hat mich jedes mal irritiert, weil es so gar nicht meine eigenen Gefühle von Freude wiedergespiegelt hat. Wenn wir uns dann herzlich begrüßt haben, hat sich diese Irritation wieder verflüchtigt.

In den wenigen Monaten gab es nur einige offene Konflikte. Schwierig dabei war, daß er bestimmte Gegebenheiten, Dinge die gesagt oder getan wurden, vergessen hat. Damit war denn die Grundlage für ein weiteres konstruktives Gespräch entzogen. Er hat dabei auch niemals eigenes Fehlverhalten zugestanden und es gab kein wirkliches Auflösen der Konflikte für mich.

Es gab auch zwei banale Situationen, bei denen ich dachte Er tickt nicht mehr ganz sauber.. Beim gemeinsamen Kochen habe ich ein Glas mit Wasser umgekippt. Da meinte er zischend wie man denn so tollpatschig sein kann. Zuerst habe ich gedacht, das ist ein Scherz, weil seine Miene bitterböse war und das ganze so absurd. Dann hat er sich wieder umgedreht und normal weitergeplaudert. Einen Tag später habe ich ihn auf die Situation angesprochen und gefragt, was das war. Das war dann eine der Situationen, an die er sich nicht mehr erinnern konnte.

Ich glaube, daß ich ein Mensch mit feinen Antennen bin und was mich nachdenklich macht, ist daß ich ihn vollkommen gegenteilig eingeschätzt habe. Nämlich als entspannten, weichen und liebenswürdigen Menschen. Am Anfang dachte ich, das passt prima, weil er auch erstaunlich viele meiner Interessen teilt. In der gemeinsamen Zeit hat sich auch ein Gefühl eingestellt, was ich nicht einordnen kann. Ich blicke irgendwas bei ihm nicht.

Den gemeinsamen Urlaub bin ich auch mit der Hoffnung angetreten, ihn in entspannterer Umgebung besser kennenzulernen. Was mich dann so verletzt hat, war das Gefühl, daß ihn das Spiel mit der Freundin mehr reizt, als mit mir in diesem Urlaub Zeit alleine zu verbringen. Auch da hat er Vorschläge für Unternehmungen von mir abgelehnt, auf blöde Art. Abends hat er noch zugestimmt, um denn am nächsten morgen keine Lust mehr darauf zu haben.

Diese Trennung ist nicht nur wegen des Urlaubs passiert, sondern hatte Vorlauf. Das Trennungsgepräch war auch kein wirkliches Gespräch, weil es aus seiner Sicht kein Fehlverhalten gibt. Ich bin nach kurzer Zeit gegangen, weil wir nicht miteinander reden können und ich keinen gemeinsamen Weg mehr gesehen habe.

Irgendwie bin ich auch gar nicht richtig traurig, sondern verwirrt und frage mich, welche eigenen Anteile ich an der Geschichte habe. Was ich mit ihm erlebt habe, ist anders als meine Erfahrungen zuvor. Ich kann es bisher noch nicht sortieren und frage mich, ob mit mehr Zeit und Geduld vorallem eine bessere Kommunikation möglich wäre.

Danke fürs Zuhören!

07.11.2015 20:11 • #11


N
Zitat von Blanca:
Ich denke, daß Gelegenheit Diebe macht. Und daß man sein Beziehungsleben daher so gestalten sollte, daß man in möglichst wenig Situationen kommt, wo man Versuchungen ausgesetzt ist. Dazu gehört auch, daß man sich als konservativ denkendes Paar gezielt einen ähnlich tickenden Bekanntenkreis aufbaut und nur mit solchen Leuten zusammen Ferienhäuser mietet, die man wirklich gut kennt.


Eine gute Idee, das Umfeld formt die Menschen sehr. Ich finde man sollte auch Werte klären.
Z.B. Loyalität ist so lange Pflicht, solange man zusammen ist! Treue hat viel mit Diziplin zu tun! Auch wer sich völlig gehen lässt, ist rücksichtslos gegenüber dem Partner.

Man hört auch immer als Trennungsgrund die Liebe ist erloschen aber sorry nach 5-10 Jahren kommt ein gewisser Altag... Wer Angst davor hat, sollte sich ein spannendes Hobby suchen, um seine Imputs zubekommen statt den Partner für den schlechten seelischen grauen Altag verantwortlich zu machen bzw. den Partner vorschnell zu wechseln. Da wären wir dann auch bei den zu hohen Ansprüchen an den Partner. Ein Partner ist eben kein Vollbespaßungsprogramm.

07.11.2015 23:09 • x 1 #12


N
Zitat von Mitternachtsspitze:
Den gemeinsamen Urlaub bin ich auch mit der Hoffnung angetreten, ihn in entspannterer Umgebung besser kennenzulernen. Was mich dann so verletzt hat, war das Gefühl, daß ihn das Spiel mit der Freundin mehr reizt, als mit mir in diesem Urlaub Zeit alleine zu verbringen. Auch da hat er Vorschläge für Unternehmungen von mir abgelehnt, auf blöde Art. Abends hat er noch zugestimmt, um denn am nächsten morgen keine Lust mehr darauf zu haben.

Diese Trennung ist nicht nur wegen des Urlaubs passiert, sondern hatte Vorlauf. Das Trennungsgepräch war auch kein wirkliches Gespräch, weil es aus seiner Sicht kein Fehlverhalten gibt. Ich bin nach kurzer Zeit gegangen, weil wir nicht miteinander reden können und ich keinen gemeinsamen Weg mehr gesehen habe.

Hi Mitternachtsspitze,
sieht für mich so aus, dass euch zu wenig verbunden hat. Wenn er das so leichtfertig handhabt, war schlußmachen das Richtige! Keine Frage der war es nicht wert... Wünsche Dir viel Stärke...

07.11.2015 23:14 • #13


L
Ihr Lieben,
meiner Erfahrung und Beobachtung nach sind nicht wenige Paare in der Freizeit zu wenig engagiert in Hobbys oder Initiativen, Politik ... , so dass 'Aufmerksamkeit heischen' ... zum Ersatz werden.
Zu viert in Urlaub zu fahren ist Unsinn.
Als Paar /Familie oder in einer Reisegruppe finde ich besser.
Job Kollegenkreis, Hobbys / Initiativen Freundeskreis jeder für sich und zum Teil gemeinsam ist wesentlich gesünder.
Alles Gute !

07.11.2015 23:39 • #14


M
Ich habe ihn übrigens auf der Arbeit kennengelernt. Es war ein kurzer Freelance-Job, der mittlerweile beendet ist. Ein Kollege meinte mal während einer Mittagspause, daß er ja ein sehr netter Typ ist, aber manchmal ätzende Momente hat. Habe nachgefragt, wie er das meint (er wußte nicht, daß wir zusammen waren) und laut ihm spricht man ihn manchmal am besten gar nicht an, weil denn nur ätzende Reaktionen kommen oder er einfach aufsteht und geht. Desweiteren soll er mal eine Kollegin wegen einer Belanglosigkeit extrem und absolut unverhältnismässig niedergemacht haben. So sehr, daß andere eingeschritten sind und sie anfing zu weinen.

Solche Situationen habe ich in den paar Wochen Zusammenarbeit allerdings nicht erlebt. Er war mir gegenüber sehr freundlich und hilfsbereit (da ich neu bei einem gemeinsamen Projekt eingestiegen bin, war er mein Ansprechpartner) – anderen gegenüber auch. Und er ist durchaus beliebt. Eine Kollegin meinte mal zu mir der ist ja richtig nett. Genau so habe ich auch empfunden: richtig nett und grundsympathisch.

Ich habe hier in einigen Threads über Narzissten gelesen und das trifft es aber nicht wirklich. Er ist kein Angeber oder Aufschneider und ist im Umgang mit anderen aufmerksam und höflich (kann nur von ein paar Wochen sprechen). Krasser Gegensatz jedenfalls zu seinen anderen Aktionen. Auch hat er mich nicht im Sturm erobert bzw. mich nicht offensiv angebaggert. Wir sind beide aufeinander zugegangen, weil wir u.a. durch gemeinsame Interessen viel miteinander geredet haben.

Als wir zusammen gekommen sind, ist er in der Anfangsphase sehr anhänglich gewesen. Ich selber wollte es ein wenig ruhiger angehen und nicht jeden Abend mit ihm verbringen. Er hat das akzeptiert, manchmal aber auch sehr kühl und eisig reagiert, wenn ich z.B. Freunde getroffen habe (mitkommen wollte er ja nicht). Wir haben uns schon häufig gesehen und er hatte keinen Grund sich benachteiligt zu fühlen.

Zu meinem damaligen, langjährigen Freund habe ich mittlerweile ein freundschaftliches Verhältnis. Wirklich nur freundschaftlich und er ist ebenfalls liiert. An einem Abend hatte ich ein Buch von diesem Freund im Briefkasten mit kurzen Grüßen. Das hat er gesehen und mich darauf den ganzen Abend angeschwiegen ohne zu sagen, was los ist. Ich fand das albern und wollte auf die Tour nicht einsteigen. Von Beginn an habe ich offen erzählt, daß ich mit meinem Ex-Freund noch in gutem Kontakt stehe und wir uns ab und an sehen. Habe ihn auch herzlich eingeladen ihn kennenzulernen und mitzukommen. Jetzt denke ich, daß das vielleicht unsensibel war und ich ihm damit zuviel zugemutet habe? Dann wieder nicht, weil er mir hat vertrauen können ...

So, höre mal auf zu texten, schon 1:00 Uhr

08.11.2015 01:01 • #15


A


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