Hallo,
ich weiß nicht, ob ich hier richtig bin oder was man mir hier raten könnte, aber ich weiß nicht mehr weiter.
Inzwischen sind acht Monate vergangen, seit dem Aufdecken seiner Lügen. Und obwohl ich viel gereist bin, mich verabredet habe und zudem viel positive Ablenkung durch mein Kind und meinen Job erfahre, bin ich nun an einem Punkt, an dem es nicht mehr vorwärts geht.
Aber von vorne: Ich hatte einen Mann kennengelernt, der mich nach längerer Zeit des immer wieder über den Weg laufens, angesprochen hat.
Wir lernten uns kennen und ich verliebte mich Hals über Kopf.
Er lernte meine Familie nach und nach kennen, nahm mich mit zu seinem Sport und nach langem Zaubern auch in sein Zimmer, welches er bewohnt und zu seiner Arbeit.
Er war einfach zu gut mit seinen Täuschungen und dennoch gab es Wochen in denen er weg (angeblich sein Sport) und nicht erreichbar war, außer der Kontakt ging von ihm aus.
Desweiteren fiel mir eine Ambivalenz seiner Gefühle zunehmend auf.
Ich suchte nach den ersten fünf Monaten das Gespräch mit ihm, dass wenn er mich aus seinem Leben (seiner Wohnung) partout raushalten möchte, ich mir so keinen Wachstum unserer Beziehung vorstellen könne. Daraufhin erst hat er mich unter Tränen angefleht, mit ihm zusammen zu bleiben. Wir schaffen das, so seine Worte. Er liebe mich.
Dann wieder Sätze, dass wenn wir uns doch bloß vor 20 Jahren begegnet wären. Dann hätten wir fünf Kinder, mindestens.
Er nahm mich also mit in sein Reich.
Nach etwa acht/neun Monaten stagnierten wir bzw. er. Er sprach von großen Gefühlen, doch in Richtung Zukunft - sei es nur gemeinsame Sache zu träumen - distanzierte er sich. Auch bemerkte ich, dass er in der Öffentlichkeit nicht zu mir steht. Keine Küsse, kein Händchenhalten, keine Umarmungen, sondern eher kumpelhaft.
Ich suchte wieder das Gespräch, da ich zunehmend traurig war.
Er bettelte wieder und ich, ja, ich ließ mich nach ein paar Tagen und vielen Gesprächen erweichen. Es sei ihm nicht klar gewesen.
Schließlich sollte wieder eine Woche Abwesenheit seinerseits erfolgen. Zur Familie.
Ich habe in dieser Woche ein einziges Mal versucht ihn anzurufen. Daraufhin war er wütend. Er warf mir vor, ich würde ihn kontrollieren. Zwar entschuldigte er sich hinterher, aber mein Bauchgefühl, dass etwas gewaltig nicht stimmt, ließ mich nicht mehr los. Er sagte noch, bleib süß.
Das waren Worte, die mich angetrieben haben, herauszufinden, was los ist.
Ich fand tatsächlich heraus, dass er in einer anderen Stadt gemeldet ist.
Nachdem er zurück war konfrontierte ich ihn damit. Er stritt ab. Könne nicht sein. Dann machte er Schluss.
Ich würde ihn mehr lieben, als er mich. Ich hätte mich charakterlich verändert und überhaupt käme ich nicht damit zurecht, dass er im sportlichen Rahmen viel unterwegs sei.
Ich stand unter Schock. Bin zu seiner Meldeadresse, um Gewissheit zu bekommen.
Verheiratet ist er, Kinder. Seine Frau ahnungslos und ich neben mir stehend.
Ich habe inzwischen Guten Abstand zu dieser Sache bekommen und akzeptiert, was geschehen ist.
Dennoch fühle ich mich nach wie vor beschmutzt, gedemütigt und wache manchmal noch immer nachts auf und muss weinen. Ich habe immer viel gearbeitet, damit es mir und meinen Kindern an nichts fehlt. Ich bin sicher nicht die perfekte Mutter. Aber ich glaube, ich habe es gut gemacht. Und trotzdem fühle ich mich nur wie ein Zweckmittel. Er hatte keinen Respekt vor mir und meinem Leben.
Er erklärte mir damals, er fühlte sich leer.
Jetzt fühle ich mich leer. Egal, wen ich kennenlerne, was ich erlebe, wieviel ich gelacht habe - ich komme nicht mehr weiter.
Vorher war ich glücklich.
Ihn habe ich zufällig in einer Zeitung entdeckt. Er war wirklich auch beim Sport und ist nun erfolgreicher als jemals zuvor. Es geht ihm gut.
Ich hatte unlängst alle Kontaktdaten gelöscht. Aber das zu lesen, hat mich so getroffen. Zudem eine Nachricht von ihm vor ein paar Wochen. Belanglos. Es tat nur weh.
Ich schaffe es einfach nicht Frieden damit zu schließen.
02.09.2017 17:41 •
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