Hallo Ihr beiden Lieben, You’ re just more
nun ist wieder ein Tag vorüber, ein schöner Tag immerhin, den wir konnten wieder miteinander ´“reden“!
Solche Worte wie: „Schön, dass es euch gibt!“ oder „Wir freuen uns riesig, dich wieder hier zu sehen und deine Zeilen zu lesen“ bringen eine Menge wohltuende Wärme und lassen uns für ein Moment alles anderer vergessen... Mir geht es mindestens genauso an Eure Adresse! Meinerseits: DANKE!!!
Ich habe es auch sehr vermisst letztes WE. Aber das gehört halt auch dazu, dass man hin und wieder Abstriche machen muss, dass nicht immer alles so ist, wie wir es gern hätten.
Ja Uschi, diese Überzeugung bin ich auch: gewisse Gefühlsausbrüche hängen sicherlich damit zusammen, das wir uns hier so frei und unbeschwert mitteilen können. Wie Du es schon auf dem Punkt bringst: Empfindungen, Erfahrungen, Entbehrungen, Schmerzen und und und ... werden wieder zurückgerufen und versetzen einem erneut einen Schock.
Kurz noch zu dem Thema „Abstinenz“: ausschließen kann wohl keiner irgendwas in dieser Richtung. Es ist mir aber sehr wichtig wohl zu überlegen was geschieht, bevor es geschieht. Das Unheil, das dabei zustande kommen kann, kann so groß sein! Für einem selbst, und für den „Partner“. Ironie des Schicksals? Ja! Wir, die Verletzten, haben fast noch mehr Angst davon, Andere zu verletzen! So ist es... Seht Euch bitte sorgfältig vor, macht nichts, was Euch wieder / noch mehr verletzen könnte. Ich kenne dieses Gefühl des „Ausgenutzt sein“. Ich glaube, es ist auch das was mir noch am meisten weh getan hat (und noch etwas anderes, viel schlimmeres, aber vielleicht später dazu). Wenn ich down bin kommt mir dann folgendes in den Sinn: ist der Körper nur noch Mittel zum Zweck? Kann es nur noch die Entbehrungen spüren, erdulden? Ist die Seele nur noch zum leiden da? Kann es nur noch die Qual schmerzlich spürbar machen? Ist das Herz nur noch zum bluten da? Kann es nur noch einem erdrücken bis die Luft zum atmen fehlt?
Ihr wisst sicher alle nur zu gut, wovon ich spreche... Und dennoch. Dennoch habt Ihr prinzipiell recht: ohne es zu versuchen, ohne daran zu glauben, dass es wieder werden kann, wird es auch nicht wieder... Nur eben vorsichtig... Für mich, die Erinnerung verblasst nun langsam. Es wird nie verschwinden, es wäre auch schade und traurig. Es wäre auch ein großer Verlust. Vielleicht aber muss es so sein, um dieses wundervoller, ehrlicher Gefühl später ganz neu entdecken zu dürfen, zu können? In eine neuen Partnerschaft...
Das Thema Musik hatte ich auch nicht „so daher“ hinein geworfen: ich konnte bei mir feststellen, dass man unter bestimmte Stimmungen ganz empfänglich wird für „Dinge“ die man sonst übersieht sprich überhört. So mit der Musik. Jedes Wort hat plötzlich eine andere Bedeutung, beinhaltet eine Botschaft, „verkörpert“ ein Schmerz oder eine Hoffnung. Man leidet und genest mit die Lyrik. Die Seele folgt jede Schwingung und lässt sich so richtig gehen. Mir hat das mächtig geholfen, auch wenn es sehr viele Tränen mitgebracht hat (und es noch tut). Wie ist Eure Erfahrung hiermit? Könnt Ihr mir zustimmen?
An diese Stelle Uschi, Verzeihung wenn ich Dich missverstanden hatte als Du von dem Lied „Supergirls don´t cry“ berichtetest. Ich habe mich allein vom Text „mitnehmen“ lassen... So gesehen, wie Du es tust, finde ich es gar nicht mehr so negativ. Ganz im Gegenteil! Sehr schöne Idee!
Ich lese immer wieder Passage aus den Beiträge dir hier gepostet wurden (Mein Thema, Dein Thema)... und verspüre eine tiefe Freundschaft, ein Gefühl des Dankens, der Hochachtung für die Autoren/innen. So Uschi´s gestriger Schlusssatz! Der hat es auch in sich. Solche Worte (es sind so viele rübergekommen) lasse ich mir auf die Seele, das Herz zergehen und genieße sie. Hätte ich nur die Gewissheit, die Chance Euch auch ein wenig davon geben zu können, zu dürfen, würde ich mich sehr viel wohler fühlen!
So dachte ich nun, wieder einsam zuhause, ich lasse mal meine Gedanken schweifen und schreibe sie nieder. Mal sehen, ob ich dieses auch posten werde, hängt wohl davon ab, wie es mir am Ende vorkommt. Warum? Weil ich niemanden vor den Kopf stoßen möchte und mich ziemlich gut kenne. Ich schreibe viel. Sehr viel. Eigentlich alles, was mich bewegt. Und ich schreibe so, wie ich es denke, da diese Worte eigentlich ausschließlich für mich bestimmt sind (im Normalfall). Eigentlich. Nun ändert sich dieses auch! Und ich empfinde es als eine positive Veränderung. Hätten wir diese Möglichkeit früher gehabt/genutzt, hätten wir uns eine Menge Muhe und Qual ersparen können da diese Phase des „einsam sein“ viel kürzer gewesen wäre.
Ich schrieb auch, ich sei mit meiner Fast-Ex-Frau fertig. Das stimmt eigentlich nur zu 90%. Ich ertappe mich immer noch dabei, mich fragen zu stellen. Wäre ich wirklich so weit, würde ich dies unterlassen können. Nun, da sind (Gott sei Dank) die Kinder. Da erfährt man schon das Eine oder Andere, ohne nachgefragt zu haben. Und schon tauchen diese Fragen auf. Das ist besonders schlimm während diese gefürchtete Momente der „Seelenschwäche“, wie neulich. 24 Jahre! Ein Viertel Jahrhundert. Ein steter Kampf. Ein verlorener Kampf... Ich weiß jetzt, auch ich hatte nie eine richtige Chance. Ihr war schon vor Jahre klar, sie würde mich verlassen (sie hat es auch selbst so formuliert). Warum war ich den so blind? Wie dem auch sei, heute fühle ich mich stark genug, es zu verarbeiten. Es ist Teil meiner Vergangenheit und bleibt unwiderruflich meine Erfahrung. Das unglaubliche dabei ist vielleicht dass ich ihr nicht einmal böse bin. Ich las in Fachbücher: es kommt die Phase des Hasses. Keine Spur. Ehrlich! Nur ein Gefühl der Leere und Enttäuschung. Mein Selbstwertgefühl hat so viel gelitten. Es ist sehr viel Selbstvertrauen auf der Strecken geblieben. Aber das alles kann wieder aufgebaut werden. Mit Hilfe von Freunden, notfalls allein (Nicole: danke).
Was meine „Freundin“ angeht, da bin ich genauso weit wie Du, Uschi. Ich kann nur abwarten. Mein Vorteil ist lediglich, dass ich mich Ihr in Erinnerung zurückrufen darf, ab und wann. Machtlosigkeit.
Aussichtslosigkeit? Nein. So oder so: gewinnen können eigentlich nur wir. Dieser Kampf macht uns stärker (es bringt uns ja nicht um, wie Nicole mit recht anmerkt) und stärkt uns daher mit jeden Tag ein wenig mehr. Machen wir doch etwas daraus. Für UNS!
Und, Uschi: ich glaube nicht, dass Du „mehr verloren“ hast, wie Du befürchtest. Ich möchte es so formulieren: Du hast im Gegenteil viel gewonnen! Mehr Erfahrung, mehr Erkenntnis, mehr Reife, mehr Größe! Du hast sehr viel für Dich entdecket. Diese Fähigkeit so intensiv zu lieben, diese Fähigkeit zu leiden... Sieh es bitte so, es wird Dir helfen!
All diese Worte um letztendlich nur eines deutlich zu machen: es geht wieder aufwärts. Gestern noch fühlte ich mich so schwach, so betreten, so zerstört. Ich habe sehr viel auch an Euch gedacht und gespürt, gedacht : „Du bist nicht allein, B. Nein, du bist nicht allein. Menschen, die du einst so geliebt hast wollen heute nichts mehr davon wissen. Sie leugnen fast die Vergangenheit. Tue es nicht. TUE ES NICHT! Lebe damit, und lerne daraus. MACHE ES BESSER! Es ist so viel echte Liebe unter uns, in uns. Wir müssen jetzt lernen, richtig damit umzugehen. Für jeder von uns kommt DER MOMENT! Verpasse es nicht wegen all diese Demütigungen und Blessuren. Ja, Selbstzweifel ist eine schwere Last. Aber, glaubst du nicht an dich selbst, wer soll es dann tun können?“ Heute kann ich (so hoffe ich) wieder meine Gedanken ein wenig ordnen und nachgehen. Etwas Optimismus ist plötzlich am Horizont zu sehen. Es ist also wahr: der Kampf lohnt sich und die Sonne kann und wird auch für uns (oder erst recht für uns?) wieder scheinen. Nur den Kopf nicht hängen lassen... Nur Mut und Zuversicht.
In diesem Sinne und mit all dem Gefühl das ich Euch geben kann und darf,
ein enorm dankbarer Dom
Hey, Nicole! Ich erfreue mich gerade an Dein Beitrag von Gestern Abend! Du findest immer so schöne Worte (Das Buch von Doris Wolf habe ich auch gelesen...)!!! Ich freue mich riesig darüber, das Du Dir ein wenig Abwechslung mit Deine Tochter gönnst. Etwas besseres könntest Du wirklich nicht tun. Ich werde Dich vermisse, bis Donnerstag, aber mit ein gutes Gefühl im Herzen, mit der Freude, von Dir sehr bald wieder zu lesen, zu erfahren!
Meine allerbesten Wünsche begleiten Euch, und vergesse bitte nicht ganz: Du bist nicht allein!!!
Dom
30.07.2002 06:58 •
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