Wer soll hier verstehen?

D
Allo an Alle!

Bitte um mildende Umstände!
Habe gerade gesehen, das Du nachts noch geantwortet hast, Nicole. Ich werde es jetzt nun geniessen. Mein Posting bezieht sich leider nicht darauf...

@Alle: sorry wenn alles so persönlich erscheint. Liegt vielleicht auch daran, dass zu wenig von Aussen kommt?
Laßt uns/mir bitte auch Eure Meinung wissen!

Wir sitzen in ein Riesenboot! Laßt uns diesen Richtung bessere Zeiten steuern...
DANKE!!!
Dom

27.07.2002 12:11 • #46


E
Lieber Dom!

Es tut mir fürchterlich leid zu lesen, daß es dir momentan nicht so gut geht.
Es ist bei dir ja auch schon ein Weilchen her und ich habe die Befürchtungen, daß diese Löchger mich auch noch nicht ganz verschonen werden. Mit Sicherheit liegen noch einige vor mir.
Nur gebe ich mir jetzt Mühe sie zu umgehen, sie rechtzeitig zu erkennen. Nur wird mir das wahrscheinlich nicht immer gelingen.
Was tue ich, wenn es mich doch erwischt?
Was habe ich getan, wenn ich stürzte?
Das ist sehr schwer zu beantworten. Ich habe jeden Fall anders empfunden.
Gerade zur Anfangszeit haben meine Phasen der Hoffnungslosigkeit und der Tränen teilweise über Wochen hinweg angehalten.
Da habe ich des öfteren kein Licht mehr erblickt, habe mich manchmal sogar fastaufgegeben und mich in meinem Schmerz versteckt.
Ich WOLLTE NICHT, daß es aufhört. Ich sah es irgendwie als Beweis meiner Liebe.
Das war vermutlich der entscheidente Punkt, daß es dann zukünftig anders lief.

In diesen Zeiten habe ich mit Sicherheit viele Menschen vor den Kopf gestossen. Ich habe NIEMANDEN mehr an mich heran gelassen.
Heute kann ich verstehen, daß man sich nur selbst kaputt macht, wenn man versucht zu helfen und der andere will es pardou nicht annehmen. Man zieht sich dann zurück.
Ich war blind und wollte nicht sehen, was das Beste ist.

Trotzdem bin ich der Meinung ein gewisses Maß an Trauerarbeit muß sein. Ich hätte es vor mir selbst sonst als Flucht empfunden. Man/ich muß/te *abschließen. Und bis dahin muß man erst einmal den *Schlüssel* finden.
Die Vergangenheit holt einen sonst immer wieder ein.
(Ist das ein Grund, warum die meisten Beziehungen, die kurz nach einer Trennung begonnen wurden, so schnell wieder zerbrechen? Flucht vor den Tatsachen?)
Oh, Mann. Schon wieder so viele Fragen....

Eigentlich weiß ich nicht, ob ich länger bei Euch bleiben kann / soll. Ich habe meine Gefühle momentan nicht mehr im Griff. Oh! Wie ich das hasse! Das kommen Tränen hoch, man weiß nicht genau warum. Man fühlt sich so down, weiß aber auch nicht warum. Sehnsüchte quälen einem plötzlich, und man ist dem gegenüber machtlos... Nach soviel Zeit noch.... Lernt man denn nie, damit klarzukommen? Wie gehst Du mit solche Momente um? Hast Du für Dich ein Rezept gefunden

Ja, ich kenne das sehr gut.
Wenn du aber allerdings das Gefühl hast, erst einmal deine Ruhe zu brauchen, wäre wir die Letzten die dafür kein Verständnis hätten.

Urplötzlich, meist aus dem Kalten raus, erwischt es einen mit einer eisigen Umklammerung.
Habe ich ein Patentrezept?
Oh, schön wär es. (Ich glaub, da könnte ich Millionen mit verdienen  ;))
Bei mir waren es allerdings weniger die Wochenenden speziell.
Es ist nicht festzumachen, welche Tage nun öfter betroffen waren.
Am schlimmsten empfand ich immer die Abende. Allein zu Hause zu sitzen, als einzigen Partner der Fernseher. Und du sagtest es schon, die Wände wissen auch schon alles und können keine Antwort geben.
Was habe ich in solchen Momenten getan? Zuallerserst habe ich mich intensiv mit meiner Tochter beschäftigt. Dann habe ich wirklich gesucht, was ich unternehmen kann. Und sei es mitten im Winter in die Eisdiele zu gehen. Nur raus hier und andere Gesichter sehen, sehen, daß man nicht allein in dieser Welt ist.
Tagebücher habe ich en mass geschrieben. Bestimmt 4 Stück in 2 Monaten.  Aber fliehen konnte ich auch nicht. Ich habe es mir nur etwas erleichtert.
Ich wußte dann, die Phasen gehen auch wieder vorbei, daß ich es schaffe, wenn ich daran arbeite, aus dem Loch rauszukommen. Schon allein dieses WISSEN, dass ich es KANN hat mir oft geholfen.
Ich bin außer in den Anfängen eigentlich nie zu meinen Freunden gegangen um zu reden. Aus schon oft besagten Gründen habe ich alles in mich hinein gefressen und mir mir allein geregelt. Ob es gut so war?

Du machst dir noch so viele Gedanken über deine Freundin.
Ich finde dies schön. Du versteckst dich nicht hinter deiner gescheiterten Ehe, sondern denkst an SIE.
Ich glaube es nicht, daß du zu fest geklammert hast. Es wird vermutlich wirklich so gewesen sein, wie bei mir damals. Ich habe Angst vor meinen EIGENEN Gefühlen bekommen. Angst, sie nicht kontrollieren zu können und mich gleich wieder zu verlieren. Meine Stärke hätte noch nicht ausgereicht, mich zu schützen und *realistisch* in diese Sache zu investieren.
Es war alles in diesen Momenten rein emotional abgelaufen.  Gerade die besonders schöne intensive Zeit. Mein Verstand und Kopf waren auch da voll ausgeschalten.
Irgendwann vergleicht man und sieht: Oha! Das will ich nicht. NIE WIEDER WILL ICH ERLEBEN, dass Herz und Verstand nicht miteinander arbeiten. Egal, ob positiv oder negativ.
Meine ehrliche Meinung? Diese Einstellung fnde ich sehr gut.
Nichts gegen Emotionene. Aber man sollte für alles was man tut auch gerade stehen können.
Damals konnte ich die Konsequenzen noch nicht abschätzen und das hat mir Angst gemacht.
Diese Erkenntnis traf mich wie ein Schlag von hinten, als wir uns gegenseitig das erste mal einander *hingaben*.
Ich spürte von seiner Seite diese positiven Gefühle mir gegenüber, diese Emotionen und antwortete innerlich darauf. Erwiderte diese Gefühle.
DAS hat mir Angst gemacht. Das ich darauf positiv reagierte und habe mir scheinbar irgendwie eigeredet, DASS darf noch nicht sein. Es lief mir aus der Kontrolle. Es war zu viel, zu intensiv.
Obwohl, oder gerade, weil es so PERFEKT war.

Mein Comouterkurs. Ja, es macht mir irre viel spaß. Auch privat arbeite ich viel am und mit dem PC. Allerdings immer eher im *Heimgebrauch*.
Es ist eine Umschulung, also mit einem anerkannten IHK-Abschluß. Dies ist mir sehr wichtig.
Ich komme ja ursprünglich aus dem Bauwesen. Habe Bautechnik studiert. Nur wie die Baubranche aussieht, wird wohl jeder wissen...
Klingt vielleicht unverständlich, aber noch größer ist meine Freude und der Spaß mit meinen Kollegen und Dozenten. MENSCHEN. Ich bekomme Antworten auf meine Fragen, Reaktionen... Ich kann es schwer beschreiben.

So, mir ist jetzt nach heulen zumute. Werde ich wohl auch tun, es hilft mich weiter und erleichtert die Seele. Musik von Xavier Naidoo, die Hoffnung... lassen wir das lieber.



Tu dies, wenn es dir hilft. Auch ich, jeder hier wird Massen an Tränen gelassen haben. Es wird wohl nicht umsonst gesagt, es reinigt die Seele und klärt den Blick.
Ich habe leider in manchen Situationen anders, unkontrolliert reagiert.
Ich habe mit mir selbst gehadert und habe sogar eimal mein eigenes Bett verprügelt. So sehr, daß die Kissen geplatzt sind und die Federn flogen.
Danach ging es mir bedeutend besser und ich musste sogar lachen.
Heute nun, wenn ich diese *Aggression* spüre schnappe ich mir meine Laufschuhe und geh eine Stunde joggen.
Wenn ich depressiv werde gönne ich mir eine Runde Extra-Sonne im Solarium. Auch das hilft mir. Wärme, Licht und schöne Urlaubsmusik.  ;)
Reden? Reden tue ich nun hier. Und es befreit mich. Mit jeder Zeile mehr habe ich das Gefühl der Druck, der auf mir lastet, wird kleiner.

Apropos Last.
Glaub mir. Meine Last ist nicht zu schwer für mich. Sonst wäre ich schon zerbrochen.
Ich bin nicht so schwach, wie ich selbst immer glaubte.
Es ist was dran: GETEILTES LEID IST HALBES LEID
Wenn du also weiterhin das Bedürfnis hast, den Wunsch, so werden wir hier für dich da sein.

WIR SIND ALLE STÄRKER ALS WIR SELBST GLAUBEN WOLLEN.

Auch ich denke an Uschi und hoffe sehr, daß sie heute Abend mit erhobenem Haupte nach Hause gehen wird.
Sie wird es auch schaffen. Sie ist stark, nur gibt sie es vor sich selbst noch nicht zu.

So, lieber Dom!
Es ist wieder ein Riesen Stück Arbeit bis hierher geworden.
Ich wünsche dir noch einen wunderschönen und hoffentlich emotional besseren Samstag. Genieß die Sonne, fahr Rad oder Motorrad, so du eins hast.
Gönn dir ein Eis. Schokolade soll auch gut sein für die Seele. Nur die mag ich nicht besonders....
Ich geh nun mit meiner Süßen zu einem Kindergeburtstag. Das ist immer sehr *lustig*.

Ich wünsche dir was und denke an Dich!
Viele liebe Grüße Nicole

27.07.2002 13:56 • #47


A


Wer soll hier verstehen?

x 3


D
Hallo liebe Nicole (und alle Andere, willkommen),

Mensch! Was ist mit mir los? Noch nie zuvor habe ich etwas so vermisst wie an diesem WE!!!
Was mache ich nur aus mich selbst? Ich habe wahrhaftig meine Gefühle nicht mehr im Griff, scheint mir.
Klartext? Ich vermisse Eure Zeilen schmerzhaft!!! Könnt Ihr das verstehen?
Man krempelt sich dermaßen nach Außen, outet seine intimsten Gedanken, Gefühle und Empfindungen und kennt sich eigentlich gar nicht. Ich empfinde soviel Gefühl für Euch, dass ich Angst davor bekomme. Versteht mich bitte nicht falsch!!! Ihr gebt mir das Gefühl verstanden zu werden, doch noch ein Mensch zu sein... Ich dachte vorhin: „Es geht vielleicht dabei um Personen die, sollte ich sie in der Stadt begegnen, würde ich absolut ohne jeder Gedanke an sie vorbei gehen. Absolut anonym, ohne jede Regung, ohne Interesse... Menschen in der Menschenmasse. Sie würden mir wahrscheinlich gar nicht erst auffallen. Und doch... Wenn man nur ahnen könnte, was hinter eine Visage, ein Gesichtsausdruck verborgen ist...“. Der Schmerz verbindet doch viel mehr, als man zunächst annehmen kann. Muss man erst dermaßen leiden, um zu der Erkenntnis zu kommen, dass Kommunikation, zwischenmenschliche Gespräche eben dieses Leiden verhindern oder milden kann? Warum haben die Menschen so viel Angst davor auszudrücken, was sie bewegt? Jeder macht aus seine Gefühle ein Geheimnis. Und dieses Geheimnis besitzt im Grunde jeder in sein Innersten. Ein kollektives Geheimnis also? Was für Gedanke! Nicht auszudenken...

I´m just more, I´m just more... Wie oft muss man es sich noch anhören, um daran zu glauben. Denn es ist für jeder von uns wahr! Wir sind mehr als das, was wir uns zur Zeit zu sein fühlen! So viel mehr!!!

Uschi hat so verdammt recht: „Das Leben hat so viel zu bieten. Da wird doch noch etwas für uns dabei sein!“ Oh, wie sehr ich es uns allen wünsche. Jeder von uns soll bekommen, wonach sie/er sich so sehr sehnt! Laß´ bitte dieser Schmerz in uns verstummen und ein erfülltes Leben genießen! Es kann doch so schön sein!
Ich sitze nun hier, „Zuhause“ (Nicole, ich gratuliere Dir) und heule vor mich hin. Weiß nicht einmal genau warum... Gefühlsüberlauf?

Übrigens, Nicole: (und Danke nochmals für Dein Lob) meine „Fast-Ex-Frau“ ist nun auch wieder Single! Sie hat sich eine eigene Wohnung gesucht, ist ausgezogen und ist..... zum Sozialamt gegangen!!!!! Genugtuung? Nein, empfinde ich nicht. Eher Trauer. Sie war sonst immer so stolz auf sich, so selbstbewusst, so selbstsicher. Aber das geht mich nichts mehr an. Ich glaube, ich habe da „los gelassen“ (was es auch immer bedeutet). Wie? Wann? Ich weiß es nicht! Es trifft mich einfach nicht mehr so, wie es sonst der Fall war. Habe ich jetzt damit 24 Jahre weggeworfen? Mensch, ich bekomme eine Krise...

Mach´es bitte besser, Deinertwegen...
Dom

27.07.2002 17:31 • #48


E
Lieber Dom!

Nein, du hast nichts weggeworfen...
wieso denn?
Redest du jetzt von deinem eventuellen nicht ausreichendem Kampf? Hast du zu schnell aufgegeben?
Nein, sieh es bitte nicht so.
Wem hätte es denn was gebracht, wenn du dich *aufgeopfert* hättest? Wem hätte es was gebracht, wenn du daran zugrunde gegangen wärst?
Ich glaube, wir hatten niemals eine reelle Chance gehabt um unsere Ex-Partner zu kämpfen. Wie auch immer. Entweder wäre es zu viel des Guten gewesen oder zu wenig. Ein Optimum existiert in einer solchen Situation absolut nicht.

Du hast nicht abgeschlossen. Nein. Das habe ich auch noch nicht. Du hast dich mit dir arangiert. Du musstest dich arangieren, sonst wärst du heut nicht mehr....
Und da sind wir wieder bei Uschis Worten:

Das Leben hat so viel zu bieten. NIMM dir euch ein Stück vom Kuchen!

Zu deinem momentanen Stimmungstief hat DS100 heute abend eine sehr interessante Frage aufgeworfen, die wir uns wohl alle stellen.
Ich kopier sie mal hier in diesen Beitrag.

Eine Beobachtung zum endlosen schwarzen Loch, die wir wahrscheinlich (fast) alle machen, möchte ich noch hinzufügen. Dieser Wechsel an jedem Tag, Verzweiflung und dann, wenn alles aussichtslos erscheint, plötzlich die Erholung und sogar die Freude am Leben und manchmal auch an der Zukunft, und dass der/die Ex in diesen Momenten auch ihre Bedeutung (fast) verliert, das erscheint mir schon ziemlich verrückt. Ist kaum zu beeinflussen und dieser Wechsel folgt auch kaum irgendwelchen nachvollziehbaren Gesetzen, ausser, dass nach dem völligen Tief plötzlich der Optimismus kommt. Es ist, als sei die Seele erkrankt und fiebert am Tag in bestimmten Intervallen. Bei mir gibt es fast an jedem Tag ein grosses Tief mit Verzweiflung + grosser Sehnsucht (meistens bis zum Nachmittag), und dann (ab späterer Nachmittag) eine recht gute Phase.
Eigentlich versuche ich sonst, Lösungen bei Problemen zu finden, aber hier habe ich das Gefühl, dass ich diesen Prozess nur ertragen aber nicht beeinflussen kann. Oder habt ihr andere Erfahrungen?


Ich denke mir, wir MÜSSEN es einfach ertragen, hinnehmen. Allerdings nie die Hoffnung und das Wissen verlieren, daß auch dies vorbei geht und neue *Sonnentage* kommen.

Lieber Dom, ich hoffe, daß nicht wir hier bzw. dieser *Briefwechsel* der Grund oder der Auslöser für deine momentane Trauer sind.
Was ich durchaus verstehen könnte, da ich diese Befürchtung für mich selbst hatte.

Ja, ich bin auch oft neugierig was hinter mancher *Maske* eines Menschen verborgen liegt.
So bin ich gerade heute überrascht über genau diese Frage und Antwort bezüglich einer Person.
Gestern Abend habe ich einen eigentlich netten jungen Mann über ein ehemalige Klasenkameradin kennengelernt. *Leider* war er schon ziemlich angeheitert und zum Schluß des Abends regelrecht abgefüllt. Es war ein vernünftiges Gespräch gar nicht mehr möglich.
Heute nachmittag nun klingelt auf einmal mein Telefon und Überraschung; er ist dran. Die Nummer hat er sich unter großen Anstrengungen von meiner Bekannten besorgt.
Der Grund des Anrufes nur eine Entschuldigung für seine gestrige Entgleisung. Grund: Trennung von seiner Frau...
Ups...
Jedenfalls wollte er sich bei einer Tasse Kaffee bei mir entschuldigen, und das, obwohl wir uns überhaupt nicht kennen.
Nun ja. Jedenfalls eine Überraschung für mich. Habe noch nie jemanden getroffen, der sich für etwas bei MIR entschuldigt hat. Und schon gar nicht für etwas, mit dem ich eigentlich nichts zu tun hatte.

Lieber Dom! Ich wünsche dir, daß du ganz schnell wieder die Sonne siehst und die Freude wieder findest.

Wie es Uschi wohl gerade im Moment ergeht?
Ich drück ihr die Daumen!

Sei ganz lieb gegrüßt von Nicole

27.07.2002 21:36 • #49


D
Hallo liebe Nicole, Hallo Alle!!!

ich lebe noch... Schöne Erkenntnis. Und ich bin z.Z. kurz Online, dank eine Freundin!
Darum werde ich Deine lieben Worte, Deine ermunternden Worte nachher lesen, möchte Dir/Euch aber vorweg wissen lassen, dass es mir eigentlich fast wieder gutgeht. Danke für Dein moralischer Support!!
Ich deachte auch an Uschi... Wie es Ihr wohl geht heute? Ich hoffe, Sie hat gestern genügend Kraft aufbringen können...

Und Du, Nicole? Hast Du eine schöne Zeit gehabt?

So,ich fasse mich sehr kurz, aber Fortsetzung folgt. Versprochen!!!

Vielen Lieben Grüßen,
Dom

28.07.2002 13:18 • #50


E
Hallo Dom!

Mensch, bin ich erleichtert etwas von dir zu lesen.
Es ist furchtbar dieses Gefühl, daß es da jemanden so schlecht geht und die Angst dazu, daß ER es vielleicht nicht schaffen wird, durchzuhalten.
Gerade weil man so genau weiß, WAS da im Moment im Anderen vor sich geht.

Jedenfalls freut es mich sehr, daß es dir wieder besser geht.

Dafür hatte ich gestern einen kleinen Unfall.
Bin über eine Hundeleine gestürzt, bzw. der Hund hat mir mit der Leine die Beine weggerissen und ich bin aus einer Höhe von einem Meter böse gestürzt. (als ob das bei mir jemand spüren würde... )
Nun trag ich in meiner letzten Urlaubswoche und endlich tollem Sonnenschein aufgrund eines verrenkten Halswirbels eine Halskrause.

Ich kann auch jetzt nur darüber lächeln.
Was wäre wenn..., diese Gedanken lass ich gar nicht zu.
Ich bin froh, daß es keinem Kind geschehen ist und ich relativ sportlich bin und dadurch glimpflich davon kam.
Es war der Lacher des abends.
Meinen Galgenhumor habe ich nicht verloren.

Also, lieber Dom, stell dir mein Kunststück vor und lach ein wenig.
Lachen hilft über vieles hinweg.

Viele liebe und erleichterte Grüße Nicole

28.07.2002 15:05 • #51


D
Liebe Nicole,

Du verstehst er sehr gut, zwischen den Zeilen zu lesen, Gedanken zu artikulieren ´. Ich beneide Dich darum und bin froh das Vergnügen zu haben, daran teilnehmen zu dürfen. Danke.

Nein, ich habe wohl noch nicht abgeschlossen. Obwohl ich eigentlich anders denke. Es scheint mich nicht mehr so tief zu treffen. Ich habe nicht das Gefühl, nicht genug gekämpft zu haben. Der Kampf dauerte bei mir immerhin fast die ganze Ehezeit an... Dieses wird mir immer klarer, je mehr ich alles analysiere. Es ist wohl so, wie Du schreibst: wir hatten nie wirklich eine Chance...
Ja, diese „Hoch´s“ und „Tief´s“ sind Teil unseres Leben geworden. Damit arrangiert man sich ebenfalls. Mehr schlecht als recht, meistens. Ist es wirklich so, dass man dieser Prozess nicht beeinflussen kann? Ich kann es nicht sagen. Es wäre allerdings entmutigend, wenn es so ist. Ja, man fühlt sich machtlos demgegenüber, wenn die Sehnsucht, die Verzweiflung, die Hilflosigkeit sich in einem ausbreiten! Man vergisst auch dabei zu oft, dass diese Momente auch vorübergehen und die nächste Phase die Ablösung nimmt. Es ist schwer, sich wie ein „Versager“ vorzukommen, auch dann wenn man eigentlich WEISS, dass dem nicht so ist. Diese Momente der große Schwäche sind grausam.

Ich schrieb zu Beginn, Du kannst sehr gut zwischen den Zeilen Lesen, liebe Nicole. Und das kannst Du wirklich! Du hast Dein Finger auf die Wunde gelegt!
Jetzt, da es mir eigentlich besser geht, da das Gemüt sich beruhigt, kann ich wieder klarer denken (so hoffe ich jedenfalls, dass ich das kann!), und versuche das Ganze zu analysieren.
Ja, der Auslöser war, so glaube ich, diese „Briefwechsel“! Es freut mich fast zu lesen, das Du diese Befürchtung auch für Dich hattest. Verstehe mich bitte richtig: diese „fast Freude“ möchte ich so gemeint habe, dass ich hierdurch das Gefühl habe, nicht ganz „Abnormal“ zu sein. Wenn Andere auch diese Empfindungen kennen, so weiß ich auch, dass man es bewältigen kann, das es dazu gehört.
Weißt Du, was mir so schwer versetzt hat ist die Erkenntnis, dass Menschen doch so gut kommunizieren können, Menschen, die sich nicht kennen, dessen physikalische „Beschaffenheit“ wir nicht kennen, dessen Wärme wir nicht wahrnehmen können. Und was war vorher? Wir hatten eine Partnerschaft, eine Person mit der wir uns austauschen konnten, dessen Wärme wir heute vermissen, mit der wir über alles hätten reden können, von der wir den besten Verständnis und auch Hilfe und Zuspruch erwarten durften. Aber das alles hat nicht „funktioniert“! Wer hat hier was falsch gemacht? Können wir es jetzt besser tun, weil wir nun wissen, weil wir nichts mehr zu verlieren haben (außer uns selbst)? Diese und noch viele Frage dieser Tragweite haben mich „erdrückt“, die Luft weggenommen. Hätten wir nicht doch etwas ändern können, als noch Zeit war? Ich weiß: aussichtslos. Diese Fragen darf man sich jetzt nicht stellen. Aber sie tauchen plötzlich auf, oder sich anzukündigen. Auch hier fühle ich mich so machtlos.
Das schlimme daran ist, dass jetzt die Würfeln gefallen sind. Es ist nicht so einfach, die Situation als eine neue Chance anzusehen. Von Zeit zu Zeit kann ich es. Aber eben nur von Zeit zu Zeit...

Diese Deine Überraschung finde ich großartig, Nicole! Es ist schon erstaunlich, wie Menschen manchmal zueinander finden. Manchmal glaube ich, der Mensch hat ein sechster Sinn!

Zum Thema „Entschuldigung“ möchte ich folgende Überlegung anbieten: ich halte es für eine große Schwäche, sich nicht entschuldigen zu können. Vielleicht auch hier von der Angst gesteuert, sich lächerlich und/oder klein zu machen... Diese Menschen (die, die es nicht können) haben nicht verstanden das es im Gegenteil eine Charakterstärke ist, um Entschuldigung bitten zu können. Es gehört Größe dazu!
Ich freue mich richtig, dass Du diese Erfahrung machen durftest und bin sicher, es hat Dir mächtig gut getan!

Ich werde Dir/Euch wohl nie deutlich genug, auf gebührend genug danken können, für all das was Du/Ihr mir gebt! DAS IST MENSCHLICHKEIT, was ich hier erfahre, DAS IST WÄRME!
DANKE

Meine Gedanken sind auch ziemlich oft bei Uschi. Ich hoffe mit all meine Kraft, dass es Ihr gut geht, das der gestrige Tag Ihr nicht zu übel war und das Sie den heutigen nutzen kann, für Sich etwas zu machen.

Viele lieben Grüßen in sehr große Dankbarkeit,

Dom

PS: Mensch, TUT ES GUT DIESE ZEILEN ZU LESEN!!! Ich fasse es nicht. Mein Herz freut sich richtig! Wie Du schon schriebst: es ist verdammt schön und aufbauend zu wissen, dass man vermisst wird!!!! Danke für dieses Gefühl!!!
Darf ich hoffen, Du hast keine allzu große Schmerzen? Schön, dass Du darüber lachen kannst. Ich lache mit Dir. Ehrlich!

28.07.2002 16:34 • #52


D
Wunderschöner Guten Morgen Ihr Lieben, You´re Just More!

endlich nach Herzenslust wieder ins Net gehen! Schönes Gefühl, wieder bei Euch zu sein!

Hallo an Alle: wir haben hier das vielleicht beste Medium dieses Jahrtausends vor uns! Es ist Superklasse, von Euren Erfahrungen zu lesen, von Eure Wissen im Umgang mit solche Situationen wie die unsrigen profitieren zu dürfen! Was würden wir nur tun, hätten wir diese Möglichkeit des Austausches nicht? Das Leben wäre für vielen von uns sicherlich um ein vielfaches schwerer, oder?

Hallo Uschi: wie ist es Dir ergangen am Wochenende? Bist Du gut klargekommen? War es sehr schlimm für Dich? Ich hoffe, sehr bald von Dir zu lesen! Und am allerliebsten Positives! Deine Zeilen fehlen mir sehr...

Hallo Nicole: danke nochmals für Deine lieben Worte, Deine Ermunterungen. Ich frage mich, woher Du diese Kraft und Zuversicht nimmst? Dein Leben ist auch nicht gerade von Rosa gefärbt! Es hat mir so was von geholfen, Deine Worte zu bekommen! Ich bewundere Dich enorm!
Wie geht es Deine Wirbelsäule? Wie sieht es mit Schmerzen aus? Ich hoffe, es ist nicht allzu schlimm...
Und wie war Dein WE? Hast Du die Zeit für Dich angenehm gestalten können?
Mein WE war ziemlich von Dunkelheit geprägt. Warum? Das weiß ich ehrlich gesagt auch nicht so genau denn rückblickend war es eigentlich gar nicht so schlimm. Nun ja, ich hatte letzte Woche ein „Down“, und er zog sich wie eine Welle auf und ab durch die Tagen.
Ich habe während diese Zeit sehr viel nachgedacht und suchte (und suche immer noch) nach Erklärungen. Falsch? Ist es falsch, nach Erklärungen zu suchen? Vielleicht hast Du mal wieder recht Nicole, wenn Du die Frage aufwirfst, ob wir ZUVIEL denken! Ich weiß es nicht, kann es aber nicht lassen. Zum Glück erhielt ich Samstag Abend völlig unerwarteter Weise 2 Einladungen! Gleich zwei! Ein Bekannter lud mich ein, den Abend gemeinsam zu verbringen und eine Freundin tat dies auch. Nun, es baute mich doch etwas auf festzustellen, dass es noch Menschen gibt, die an einem denken...

Noch ein Gedanke kam mir in den Sinn: es betrifft meine (Ex-) Freundin. Eigentlich wollte ich sie anrufen und auf irgend etwas einladen (ein Eis in die Stadt, Kinobesuch...). Aber: ich habe nicht den Mut aufgebracht es zu tun! Angst? Angst ein Korb zu bekommen, ein „Nein“ zu hören? Angst sie wieder zu sehen und sie nicht in den Armen nehmen zu dürfen? Ich fürchte „JA“, so war es! Ganz schön blöd, was? Dabei hat sie vielleicht ihrerseits darauf gewartet, dass ich mich melde... Mensch, kann denn nichts entweder weiß ODER schwarz sein?
Ich habe mal irgendwo gelesen: Angst sollten wir nur dann zulassen, wenn das Leben in Gefahr ist, sonst nicht. Ja, ich weiß es. Aber dennoch... Schwäche? Oh ja! Und wenn das „Tief“ uns heimsucht fühlt man sich ja so schwach...
Jetzt denke ich etwas anders über diese „Affäre“. Ich sollte es vielleicht auch so nehmen wie sie: eine „Affäre“ (tut sie das?). Wenn ich mir keine Hoffnungen mache, so kann ich auch nicht mehr enttäuscht werden, oder? Sie weiß von sich, dass sie nicht „bereit“ ist. Bin ich es denn? Ist das eine „Selbstschutzreaktion“ oder Feigheit?
Unterm Strich denke ich, Du hast recht, Nicole: man sollte zunächst einmal Zeit für sich nehmen, abwarten bis die Zeit reif ist und das Leben uns wieder freundlicher und schön erscheint. Der Rest wird sich schon geben. Was haltet Ihr davon?

Die von DS100 aufgeworfene Frage hat es in sich! Nun beschäftigt es mich auch sehr. Gibt es denn EINE Antwort darauf? Es ist aber schon sehr gut formuliert und zutreffend. Zumindest das scheint bei uns allen gleich abzulaufen. Ja, ich kann es auch nur ertragen, über mich hergehen lassen. Ich wüsste zu gern, wie man es beeinflussen kann. Oh ja!

Mir ist auch aufgefallen, dass vieles kurz angesprochen wird, worauf leider nicht oder zuwenig eingegangen wird. Ich denke da speziell an Themen wir Kinder...

Mein „Tief“ scheint jedenfalls vorüber zu gehen. Es geht wieder langsam bergauf! Vielleicht lach sogar sehr bald die Sonne? Das wünsche ich Euch allen vom Herzen!

Ein für ewig dankbarer Dom schenk Euch hiermit viele lieben Grüßen und wünscht Euch eine wundervolle Woche, wortwörtlich!

Dom

29.07.2002 06:51 • #53


U
Guten Morgen lieber DOM, liebe Nicole und alle anderen, die unsere Beiträge lesen,

ich bin wieder da! Ich habe mich jetzt erstmal duch die Vielzahl eurer Beiträge vom Wochenende gearbeitet.
Oh Gott, wie hab ich euch vermisst! Ich wäre sogern am Wochenende bei euch gewesen. Um Dir DOM beizustehen in Deinem Tief (bin ich froh zu hören, dass es wieder bergauf geht) und auch weil ich euch gebraucht hätte.
Nein, nicht wegen dem Treffen - das findet nun doch erst am Do statt. Also die ganze Aufregung umsonst. Aber es gab trotzdem ein Aufeinandertreffen, dass mir bewusst gemacht hat, dass ich wohl noch mehr verloren habe, als ich bisher dachte. Aber der Reihe nach. Zuerst möchte ich gerne auf all die Dinge eingehen, die ich in eurern Postings vom Wochenende gelesen habe. Zu mir dann später.

Zum Thema Freunde. Ich denke auch schon seit einigen Tagen darüber nach und bin froh, dass ihr es ähnlich empfindet. Trotz der Anonymität ist das was wir haben doch eigentlich das, was Freunde ausmacht, oder? Über alles reden zu können, für einander da zu sein, miteinander zu leiden und sich miteinander zu freuen... SCHÖN, DASS ES EUCH GIBT!!!Und es tut wirklich gut, zu lesen, dass jemand an mich denkt und sich Sorgen um mich macht. DANKE!

Nicole: ich bin echt erschrocken, von Deinem Unfall zu lesen. Ich hoffe, es geht Dir gut. Es ist schön, dass Du so positive Erfahrungen mit Aufmerksamkeit an Dir gemacht hast. Genieße es! Du musst Dich in keine neue Beziehung stürzen, nicht mal eine Affäre oder ähnliches eingehen. Aber das Gefühl, interessant zu sein, begehrt zu werden kann Dir unheimlich viel geben und Du hast es echt verdient.

DOM: Deine Schilderungen über Dein Tief am Wochenende sprachen mir aus der Seele. Ich kann es so gut nachvollziehen. Ich hoffe für mich/uns nicht, dass Du Dich hier zurückziehst, aber wenn Du mehr Zeit für Dich/ Abstand brauchst, nimm ihn Dir. Die wichtigste Person bei allem bist Du. Alles was Dir gut tut ist wichtig und das solltest Du auch tun. Ich denke schon, dass gewisse Gefühlsausbrüche auch indirekt mit dem Austausch hier im Forum zusammenhängen. Denn hier können wir über alles reden und dabei kommen zwangsläufig auch die Gefühle und Schmerzen wieder hoch. Doch dabei sind wir nicht allein und zur Verarbeitungsphase gehören auch die Momente, an denen wir nur heulen möchten. Wie Nicole sagte: Es tut manchmal sehr gut das wirklich zu tun. Tränen können auch sehr befreiend sein. Mir ist immer wieder danach und ich lasse es dann einfach raus. Aber Nicole, auch ich verpüre hin und wieder eine Agression, in der ich am liebsten auf irgendwas einprügeln würde. Das ist denke ich nur menschlich und liegt vielleicht auch darin begründet, dass wir indirekt auf seine/ihre Gefühle einprügeln wollen um auch ihn/sie leiden zu lassen oder einfach nur mit unserem Schicksal hadern. Die Agression zeugt von Wut und die zeigt uns, dass wir noch Stolz besitzen und nicht uns selbst die ganze Schuld an unserem Leid geben.

Zur Abstinenz bzw. Affäre/One-Night-Stand: DOM, ich denke Du bist zwar geschlechtlich bei uns dreien in der Minderheit, aber in gewissem Sinne vermissen wir das doch alle in gleichem Maße (gut zu wissen, dass man nicht allein ist). Und das seelisch und körperlich. Auch Frauen spüren diese körperliche Sehnsucht. Für Männer ist das sicher schwerer zu verbergen, aber für Frauen ist es auch ziemlich schwer, dieses Verlangen zu unterdrücken. Ich möchte zwar wie Nicole nicht ausschließen, dass ich mal eine *rein s.uelle* Beziehung führe, aber ich kann es mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Ich bin eigentlich ein Mensch, der sich erst langsam auf andere Menschen einläßt und dann mit sehr vielen Emotionen. Ganz oder garnicht sozusagen. Ich kann sehr gut verstehen, dass ihr daran zweifelt, was euch die Partner nach euren Ehepartnern wirklich bedeutet haben. Die Antwort ist in euren Herzen. Aber nur weil ihr immernoch an die Ehepartner denkt, gewisse Gefühle habt und auch einiges vermisst, ist es nicht automatisch weniger wert, was euch mit den anderen verbindet/ verbunden hat. Die Frage ist wahrscheinlich eher, ob IHR für was Neues schon bereit seit. Ich denke, wenn mir ein Mensch sehr viel bedeutet und ich ihm auch, ist es das wert, eine Beziehung zu versuchen. Ob daraus Liebe wird (ist doch eher was, was sich entwickelt, wenn man sich dem anderen öffnet und miteinander eine Einheit eingeht) wird sich dann zeigen. Natürlich ist gerade bei uns die Angst da, verletzt zu werden und - Ironie des Schicksals - vielleicht noch mehr, den anderen zu verletzen. Wenn man einmal den Schmerz kennengelernt hat, den wir erleben, will man ihn nie wieder erleben müssen und es auch keinem anderen zumuten.
Aber wenn wir es nicht versuchen, werden wir auch nie erfahren, ob wir nicht doch wieder glücklich werden können. Hier sollte die Offenheit gegenüber dem neuen Partner einfach so groß sein, dass wir ihm von Anfang an sagen, was uns bewegt und dass wir eine Vergangenheit haben, die ein Teil von uns ist und uns wohl noch sehr lange beschägtigen wird. Hätte mein Ex von Anfang an mehr mit mir darüber geredet, wer weiss, ob nicht alles anders gekommen wäre.
DOM - wenn es Dir danach ist, sie anzurufen, tu es! Was hast Du zu verlieren? Sie kann nicht mehr wie nein sagen. Und dann kannst Du es auch ein ander Mal wieder versuchen. Das mit dem sehen und nicht in den Arm nehmen zu können verstehe ich nur zu gut. Mir geht es jeden Tag so. Aber trotzdem möchte ich immer in seiner Nähe sein. Ob das wirklich gut für mich ist oder nur Masochismus weiss ich nicht. Aber in unserer momentanen Situation sollten wir einfach nur das tun, wonach uns gerade ist. Wenn es uns nicht gut tut, werden wir das zwangsläufig merken uns daraus fürs Nächste mal lernen. Nur so können wir weiterkommen denke ich. Zu fragen was wäre wenn bringt uns nicht weiter.

Ich hab jetzt sicher lange nicht zu allem, was ich gelesen habe meine Meinung geäußert. So ein Wochenende ohne euch ist doch unendlich lang und ich komme fast nicht mehr hinterher bei all den schönen/ traurigen/ fragenden... Dingen, die in dieser Zeit gepostet wurden. Aber ich hab ja heute noch etwas Zeit mir alles in Ruhe durchzulesen.

Nun doch zu mir, falls ihr noch neugierig sein:
Das Treffen wie gesagt findet nun doch erst am Do statt. Aufgeschoben, aber nicht aufgehoben. Am Sa habe ich ihn aber trotzdem gesehen. Mein zweiter Chef und seine Freundin (mit der ich auch sehr gut befreundet bin) haben gerade ein Haus gekauft und sind am Wochenende umgezogen. Ich habe mich am Fr angeboten zu helfen. Da er auch kommen wollte, habe ich mit der Freundin Sa früh telefoniert um zu klären, ob er SIE mitbringt. Sie konnte es erst nicht sagen und wollte mich zurückrufen. Diese Zeit wurde für mich zu absoluten Qual. Denn da wurde mir bewusst, dass ich noch viel mehr verloren habe, als ich dachte. Nicht nur ihn als Partner und die auch vorher schon sehr freundschaftliche Beziehung, sondern auch den unkomplizierte Umgang mit allen anderen hier in der Firma. Wir haben immer schon oft was privat unternommen und uns alle gut verstanden. Doch jetzt bin ich in jedem Fall der Verlierer. Entweder, ich gehe zu den Treffen und verbiete damit ihm, SIE mitzubringen (woraufhin er wohl meistens auch nicht kommen wird, da SIE es ihm nicht erlauben wird) oder ich gestehe es ihm zu und muss mich dann ausklinken. Ich ertrage ihre Gegenwart auf keinen Fall und kann deshalb sicher beides nie mehr verbinden. Und ich muss die anderen immer wieder vor die Wahl stellen. Ich kann ihnen ja nicht vorschreiben, mich generell voruziehen. Die Wahl zwischen mir und IHR würde sicher immer zu meinen Gunsten ausfallen, aber sie müssen ja jetzt mehr oder weniger zwischen ihm und mir entscheiden und das ist immer blöd.
Ausserdem verhindert das auch so ziemlich alle Zusammentreffen mit ihm (was ich sehr traurig finde, weil er einfach wichtig für mich ist, auch wenn wir nie wieder so eng miteinander sein werden). Also bin bei allem doch ich die Dumme - egal wie. Dabei hab ich doch garnichts getan - außer mich in ihn zu verlieben. Er hat sich und uns doch die Situation eingebrockt. Warum stehe ich jetzt als die Blöde da?

Er hat auch nur ein schüchternes/ verwundertes? *Hallo* für mich übrig gehabt, als ich am Sa kam und ist kurze Zeit später gegangen, weil er noch eine Wohnung anschauen wollte. Eigentlich wollte er wohl wieder kommen. Aber das wurde wohl hinfällig, weil ich da war (hat SIE ihm sicher untersagt - ob er wollte sei mal dahingestellt).

Mein Sa war also trotz der Ablenkung beim Umzug ziemlich sch... Und ich habe mal wieder ziemlich viel geweint. Der So war jedoch besser. Ich habe weiter beim Einrichten geholfen und mit der Freundin des dritten Chefs auch mal über das alles geredet (vor allem die Frauen stehen hier sehr stark hinter mir). Sie hat mir geraten, ihn vorerst links liegen zu lassen. Damit er auch mal merkt, wie das ist und dann evtl. von sich aus das Bedürfnis bekommt, den Kontakt wieder zu verstärken. Wenn nicht, muss ich weitersehen. Aber vielleicht ist das wirklich im Moment das Richtige. Auf all meine E-Mails hat er ja kaum reagiert und auch trotz allem Bitten und Drängen fehlt mir immer noch die Nähe zu ihm. Ich kann nicht dauernd um Gespräche, Reaktionen und Gesten betteln. Ein bißchen Stolz habe selbst ich noch. Am Fr habe ich ihm nochmal eine E-Mail geschrieben. Die Reaktion werde ich noch abwarten und evtl. auch noch die Feier am Do. Wenn wieder garnichts kommt, werde ich mich zurückziehen. Jetzt ist er am Zug. Oder was meint ihr dazu?

Schön wieder hier zu sein!

Liebe Grüsse

Uschi

29.07.2002 09:45 • #54


D
Hallo liebe Uschi!!!

Hörst Du es krachen? Hörst Du es fallen, den Stein den ich auf dem Herzen hatte? Es tut so gut, von Dir zu lesen, festzustellen das Du das Wochenende überstanden hast!!!

Ich fasse mich zunächst sehr kurz (Arbeit), komme aber später zurück (konnte mir es nicht verkneifen, Dir mal Hallo zu sagen)!

Die Frau Deines 3. Chef macht auf mich ein sehr gescheiten Eindruck. Sie sieht es eigentlich ziemlich richtig, finde ich. Und als sehr gut - vor allem für Dich - finde ich, dass Du auf die Unterstützung der anderen Frauen rechnen kannst, und das Du es weißt!!!

Bis später also und --- Kopf hoch

Vielen lieben Grüßen - Dom

29.07.2002 10:11 • #55


E
Hallo, ihr Lieben!

Nun möchte ich mich auch aus dem Wochenende zurück melden.
Liebe U.K., ich denke du siehst es mir nach, daß ich der Einfachheit halber hier poste. So langsam verliere ich ein wenig die Übersicht. ;)
Es freut uns sehr, und auch ein gewisses Maß an Erleichterung ist zu verspüren, daß du das WE so halbwegs unbeschadet überstanden hast.
Dein letzter Satz in deinem anderen Beitrag hat mir sehr gefallen.
So langsam haben wir ja Übung drin.
Es stimmt. Wir WISSEN, wir kommen da wieder raus. Mit Hilfe, zur Not auch allein.

Das es dir immer noch so schlecht geht bei dem Gedanken an ihn und deine Reaktionen auf ein eventuelles Zusammentreffen sind absolut verständlich. *Leider* bist du schon aufgrund deines Jobs gehandicapt, was *Abstand* angeht. So traurig es klingen mag, so ist meist der einfachere Weg, Abstand pflegen. Wohl gemerkt, der einfachere, nicht der einzig gangbare.
Ich wage mal in die Zukunft zu schauen, und möchte fast behaupten, daß du am Ende dieses Weges noch stärker und selbstbewußter dastehen wirst, als wenn du ihm und damit den Konfronationen von Anfang an zwanghaft aus dem Wege gegangen wärst.
Vielleicht ist es ähnlich, wie bei mir. Durch die erzwungenen Aufeinandertreffen (bei mir der Grund: unsere Tochter) muß man sich zwangsläufig mit sämtlichen Aspekten auseinander setzen, die mit der Trennung zusammen hängen.
Man sieht dem anderen, dem Ex, in die Augen und sieht all die verlorenen Dinge, unter Umständen sogar Ablehnung der eigenen Person gegenüber, den neuen Partner des Ex usw. Dinge eben, vor denen man sonst die Augen verschließen würde.
Wie so vieles im Leben ist man im entsprechenden Moment anderer Meinung, wäre froh, wenn einem das erspart bliebe. Aber heute, rückblickend denke ich mir, auch das waren Dinge, die mir gezeigt haben, was ich GEWONNEN habe. Heute sogar dankbar bin, denn daraus habe ich viel für mich entnommen, meine Kraft und Stärke geschöpft.
Wie heißt es so schön?
Was uns nicht umbringt, macht uns stärker.
Ein dummer Spruch, aber doch wahr.

Lieber Dom!
Wie geht es dir heute?
Haben dich deine Freunde wieder aufgerichtet. Hast du selbst den *Ausgang* gefunden?
Egal wie, jedenfalls freuen wir uns riesig, dich wieder hier zu sehen und deine Zeilen zu lesen.

Ach, seht es mir bitte nach. Mir liegen ständig irgendwelche Sprüchlein auf den Llippen. Das habe ich wohl von meiner Mutter mitbekommen. Auch sie war so. Meinen Exmann hat das allerdings tierisch genervt. ;)
Wenn du denkst es geht nicht mehr, kommt von irgendwo ein Lichtlein her.
Genau dies ist mir durch den Kopf gegangen, als ich las, daß du unerwartet die Einladungen von deinen Freunden bekamst.

Machen wir uns zu viele Gedanken?
Manchmal mit Sicherheit. Gerade bei der Suche nach Erklärungen wissen wir doch im Inneren, daß wir nie eine Antwort bekommen werden. Und doch fragen wir uns immer und immer wieder.
Ich habe lange *geübt* bis ich halbwegs gelernt habe unerwünschte, sinnlose Gedanken zu unterdrücken. Allerdings möchte ich keine Garantie darauf geben, daß das das Richtige ist. (ups... 3x das... )

Ja, auch wie Uschi möchte ich dich fragen....
Nein, die Antworten hats du uns schon gegeben.
Die Angst einen Korb zu bekommen..
Da möchte ich einfach mal die Frage meiner Psychologin einwerfen.
Was wäre das Schlimmste was passieren könnte?
Und da sind wir mal wieder bei meiner Lebensphilosophie:
Den Teufel an die Wand malen und dann erleichtert sein, wenns anders kommt.
OK, allerdings müsstest du dir schon selbst im Klaren sein, ob du es ertragen könntest.
So wie du diese Freundin beschrieben hast, könnte ich mir durchaus vorstellen, daß sie sich über einen Anruf freuen würde, sie selbst den Mut nicht hat.
Oje, daß errinnert mich so sehr an meine eigene Erfahrung.
Beide wollen, aber keiner traut sich. Schleichen wie die Katzen um den heißen Brei herum und wartet, daß der andere den ersten Schritt tut.
Furchtbare Situation.
Wenn man nur wüßte, was das Richtige wäre.
Da sind wir wieder mal bei der Königin der Fragen.

Die Momente der Schwäche sind grausam.
Da hast du wieder recht.
Allerdings, was daran ist das Schlimmste?
Will man sich selbst und anderen die Schwäche nicht zeigen und eingestehen, oder ist es das *Schmerzgefühl*?
Will man immer stark sein?
Nein, Schwäche macht uns so menschlich!!!
ICH gesteh sie mir zu. Sie gehört genauso zu mir, wie alles andere auch.

So, nun werde ich langsam mal zum Ende kommen. Meine Süße drängelt schon, ich habe ihr einen Besuch im Zoo versprochen. :)
Auch wieder erstaunlich, daß ich mich auch so stark an *kindlichen* Dingen wie Zoo, Ballspielen, Malen usw. erfreuen kann. Da lass ich auch gern mal das Kind in mir wieder raus.
Ich hoffe, daß ich nie soooo erwachsen werde, daß ich sagen möchte: Ich weiß und kann alles.

Meinem Hals geht es soweit gut. Schmerzen habe ich allerdings in der Schulter, den Rippen und dem rechten Arm. Bedingt durch eine massive Muskelzerrung. Außerdem riesige Blutergüsse an der komletten linken Körperseite. Sieht sehr farbenfroh aus. ;D
Meine Tochter und ich stehen vor dem Spiegel und wir lachen uns krumm über Mamas Farbenvielfalt.

Es ist gut ausgegangen. Mag sich krank abhören, aber ich bin froh, daß es SO und nicht SCHLIMMER gekommen ist. (Lieber ich, als meine Tochter oder ein anderes Kind...)
und weiter möchte ich nicht darüber nachgrübeln. Das was wäre wenn.... brrr.... Nein, ich werde micr nicht nachträglich über etwas den Kopf zermardern, was ich ohnehin nicht ändern kann.
Das habe ich gelernt. ;)

So, ihr Lieben. Ich melde mich mit Sicherheit heute abend noch mal bei euch.
Lasst es euch gut gehen und ich denke an Euch!

Liebe Grüße Nicole







29.07.2002 11:17 • #56


U
Hallo DOM,

ich bin froh, dass ich wieder da bin. Es tut so gut, vermisst zu werden, zu merken, dass Wert auf meine Gesellschaft/ meine Meinung gelegt wird.
Ich weiss ehrlich gesagt noch nicht, wie ich die nächste Woche (Urlaub) ohne euch aushalten soll. Ich bin zwar sicher abgelenkt, aber ihr werdet mir trotzdem sehr fehlen. Vielleicht finde ich ja irgendwo in Davos ein Internet-Café. Ich hoffe nur, wir sind nicht zu weit vom nächsten Ort entfernt. Na ja, aber bis dahin sind es ja noch einige Tage, die ich mit euch teilen kann.

Wie gesagt, warte ich nun erst seine Reaktion auf meine letzte E-Mail ab. Aber im Grunde sehe ich jetzt auch für mich den Rückzug als notwendige Maßnahme. Ich habe mich lange genug bemüht und kaum Reaktionen von ihm erfahren. Jetzt werde ich sehen, wie er auf Distanz reagiert, die von mir ausgeht. Es wird sicher eine Weile dauern, aber entweder wird er dann von sich aus den Kontakt suchen oder er bevorzugt die Distanz und dann hat es eh keinen Sinn mehr. Wenn er nicht mal mehr darauf Wert legt, ist die Distanz auf Dauer vielleicht auch für mich besser. Auch wenn es sehr weh tut! Es wird sicher nicht einfach für mich sein, Distanz zu waren, wo ich mich doch so sehr nach seiner Nähe sehne!

Wie kommst Du damit klar? Telefonierst Du häufiger mit ihr? Wie oft trefft ihr euch? Sprecht ihr über die Angelegenheit oder vermeidet ihr das lieber? Erzähl mir ein bißchen mehr davon, was in Dir gerade so vor geht.

Liebe Grüsse

Uschi

29.07.2002 11:28 • #57


U
Hallo Nicole,

schön, von Dir zu hören. Ich bin froh, dass es Dir *den Umständen entsprechend* gut geht.
Es hat mir sehr gefallen, was Du über die Schwäche gesagt hast. Ja, es ist menschlich. Und ich froh, schwach sein zu können/ dürfen. Denn dadurch können wir uns auch einfach mal fallen lassen. Und es gibt immer wieder Menschen, die uns auffangen bzw. wieder aufhelfen. Das ist doch auch eine schöne Erkenntnis, oder? Wenn wir immer stark wären, könnte uns ja keiner helfen, und dann würden wir uns nie so nahe kommen. Man öffnet sich doch nur, wenn man das Gefühl hat, dass andere auch Schwächen haben.

Da fällt mir wieder ein Beispiel aus der Musik ein: *Steh auf, wenn Du am Boden bist* - ist doch auch irgendwie passend, oder? Ja, wir fallen - und das wird uns sicher immer wieder passieren - aber wir stehen auch immer wieder auf! Erst wenn wir nicht mehr aufstehen, dann wird das Licht am Ende des Tunnels ausgehen. Aber ich bin mir sicher, dass wir das nicht zulassen werden. Gemeinsam - und doch jeder für sich - werden wir den Tunnel irgendwann verlassen und im Licht stehen. Darauf richte ich all meine Hoffnungen.

Liebe Grüsse

Uschi

29.07.2002 11:43 • #58


D
Hallo liebe Uschi,

„Erst wenn wir nicht mehr aufstehen, dann wird das Licht am Ende des Tunnels ausgehen. Aber ich bin mir sicher, dass wir das nicht zulassen werden. Gemeinsam - und doch jeder für sich - werden wir den Tunnel irgendwann verlassen und im Licht stehen. Darauf richte ich all meine Hoffnungen.“ Das ist ein Supersatz! Gefällt mir enorm! Sehr gut formuliert!

Zum Thema Musik: Peter Maffay´s „Steh´ auf“ ist auch sehr zutreffend. Kennst Du es?
Und Chris de Burgh sang folgendes:
We must say the words that should be spoken,
Before they are lost forever.”
Wie recht er doch hat…

Deine momentane Einstellung empfinde ich auch als das Beste, was Du wirklich tun kannst. Zeige ihm Distanz und Zurückhaltung. Und wenn es als eine Art der Provokation verstanden wird: sei es drum! Vielleicht ist es tatsächlich Provokation. Aber es wird Dir am besten stehen, glaube ich. Sicher, Dein Schmerz wird es nicht lindern, aber der ist ja eh omnipräsent... Es ist eigentlich das, was ich Dir letzte Woche zu verstehen geben wollte: Distanz als Mittel zur Entscheidung. Eine Reaktion kommt gewiss zurück. Verspreche Dich nicht zuviel, so wirst Du auch nicht zu sehr enttäuscht, wenn er nicht so einschlägt, wie Du es Dich wünschst... Ich kann mir vorstellen, das diese Worte Dir kein Trost sind, aber es ist Nüchternheit. Siehst Du es auch ein bisschen so?

Wie ich damit klar komme? Nun, mit meiner Fast-Ex-Frau ist es soweit geklärt. Ich erwähnte bereits das im Herzen noch „etwas da ist“, der Verstand jedoch eine Barriere niedergelassen hat. Mit ein großes Stoppschild! Meinerseits ist, real und emotional gesehen, nichts mehr zu machen. Hätte sie sich fairer verhalten, würde ich vielleicht anders darüber denken. Davon behalte ich unsere Kinder (3), schöne gemeinsame Momente und unendlich viel Trauer. Ich meine gesunde Trauer, Trauer, die ich verarbeiten kann, die ich emotional ertragen und verstehen kann. Trauer über das, was wir, was ich verloren habe. Habe ist sehe es auch so: sind währe es denn sinnvoller den Rest unseres Leben an der Front zu verbringen, um das, was nicht mehr ist zu kämpfen? Ich denke nein. Somit ist es schon besser, wie es nun ist.
Was meiner (Ex-) Freundin betrifft, da ist die Angelegenheit viel verzwickter... leider.
Eigentlich sehe ich darin 2 Aspekte. Zum einem ist die Frage, die ich mir nun stellen muss: bin ich schon bereit für eine neue Beziehung? Diese Frage ist mir erst nach all den Gespräche mit Euch bewusst geworden, und ich finde sie unerlässlich. Ja, ich muss zunächst mit mir selbst „klarkommen“, bevor ich an etwas neues ernsthaft denken kann. Ich schrieb, ich habe mit meiner Fast-Ex-Frau abgeschlossen. Si ist es auch. Aber mit all den Rest? Die Vergangenheit, die „Einsamkeit“, die Schuldgefühle, die Fehlern die ich ganz bestimmt auch begangen habe, die alten Gewohnheiten (die schlechten). Die Bedürfnisse, die Gefühlen, die Gedanken, die Erwartungen sind noch zu sehr durcheinander. Es ist alles noch zu frisch... Ich muss lernen zu warten... Wie Du schon so zutreffend schriebst: das Leben hat so viel zu bieten; da wird wohl noch etwas für uns dabei sein! Ich darf nichts überstürzen, das nächste Chaos wäre vorprogrammiert!
Der 2 Aspekt sehe ich wie folgt: Sie verhält sich vielleicht so wie sie es tut, weil sie dieses eben bereits erkannt hat und auch erst einmal für sich abschließen will. Sie hat „Ihre“ Entscheidung hinsichtlich ihrer bisherige Ehe noch nicht entgültig gefällt. Sie will kein Leben mehr MIT IHN, aber die Scheidung ist auch noch kein Thema für sie. Zurzeit spielt er ihr der Bedürftiger vor: schwer krank, einsam (seine junge Freundin soll ihn verlassen haben?), reumütig, desolat... Das ganze Programm. Sie kennt das Spiel aus ihre Vergangenheit mit ihn, ist trotzdem unsicher. Ich denke es ist wirklich besser abzuwarten, bis sie auch soweit ist. Momentan flüchtet sie vor sich selbst (das ist meine Empfindung): Sport ohne Ende, nach Arbeitsschluss. Jeden Tag bis mind. 20:00 Uhr.
Wir treffen uns eher selten. Der Grund hierfür habe ich bereits erwähnt: ich traue mich oftmals nicht, sie anzurufen oder zu treffen. Wer lässt schon freiwillig zu das noch blutende Wunden ständig neu aufgerissen werden? Ich kann es oft nicht. Blöd? Sicherlich. Aber damit muss ich auch lernen umzugehen. Ich frage mich auch sehr oft, ob es wirklich Liebe ist, was ich für sie empfinde. Ob es vielleicht nicht doch aus der Not heraus ist, weil ich so sehr menschliche Nähe brauche, Wärme und all diese wertvollen und wunderschönen Dingen... Ehrlich, ich habe noch keine absolut sichere Antwort für mich gefunden.
Ich habe ihr viel geschrieben, habe aber nie eine Antwort erhalten. Rufe ich sie an, so kommt das große Heulen nach kurzer Zeit (meist ihrerseits...), und das möchte ich auch nicht unbedingt. Das Gefühl, jemanden Schmerz zuzufügen ist mir nicht erträglich. Verstehst Du es? Sie ist es, die mich gebeten hatte, nicht zu drängen. Sie hat nicht gesagt, dass es „Aus“ ist, aber wohl zu früh... Im Grunde glaube ich dass sie uns keine reelle Chance gibt. Ich muss mich wohl damit abfinden... Darum bin ich sehr froh darüber, dass ich wenigstens erreichen konnte, dass wir ab und wann wiedersehen dürfen, gemeinsam etwas unternehmen. Aber: nicht über das, was mal zwischen uns war, reden!!! Auch sehr schwer zu ertragen: sie ist da, in greifbare Nähe, und doch so fern...

Es ist ein sehr harter Kampf, denn wir hier führen müssen. Aber wir müssen es eben führen, um aus dieses Chaos heraus zu kommen. Und wir werden das Sonnenlicht, den Sonnenschein wieder erleben! Ganz gewiss. Siehst Du, es geht mir auch viel besser als noch Heute morgen! Ich bin stolz darauf! Und auf Euch allen, die mir beisteht in diese schwierigen Phasen.

Wenn Du nächste Woche in den Urlaub bist, denke bitte stets an einem: DU musst Dich erholen, Kraft tanken und Dich ablenken vom Alltag. Wir werden Dich auch sehr vermissen, aber mit ein gutes Gefühl im Herzen, da Du erst einmal etwas Abstand gewinnen kannst und Zeit haben wirst an Dich zu denken (im Büro sicherlich unmöglich).

Hier fällt mir ein Satz von Nicole wieder ein: „Nein, ich werde mir den Kopf nicht über etwas zermartern, was ich ohnehin nicht ändern kann.“ Daran arbeite ich. Daran will ich arbeiten.

Liebe Grüße .....und .... You’re just more!!!

Ein sehr nachdenklicher aber wieder zuversichtlicher Dom

29.07.2002 13:25 • #59


D
Ich habe da etwas in französisch (meine Muttersprache) gefunden und in Deutsch übertragen (so es mir gelungen ist), so schön fand ich es.

Der Mensch ist klein
Wenn sein Vergnügen darin besteht
Sein eigenes Vergnügen zu haben
Er lebt sein Leben, ohne weiteres
Aber wenn er sich das Glück gönnt
Glück zu sähen
Sein eigenes Glück erweitert sich um das
Der Menschen die er glücklich macht
Er lebt dann mehrere Leben zugleich
Er ist ein Riesen

Was haltet Ihr davon?

Dom

29.07.2002 13:35 • #60


A


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