Wer nicht hören will, muss fühlen

Zitat von Grätchen:

purer Bosheit so verhalten hätte. Dann wäre er ein schlechter Mensch.

Einen schlechten Menschen gibt es doch in dem Sinne gar nicht. Keiner ist schlecht. Manchmal tun wir alle aber schlechtes. Lügen, manipulieren, verdrängen, blocken, boykottieren, verletzten usw... Und dann geht es darum, in welcher Häufigkeit es auftritt und wie man sich nach seinem Fehltritt verhält. Und ob man überhaupt erkennt, dass es einer war!

Zitat von Grätchen:

deswegen kann ich ihm da gut verzeihen.

Das ist auch eine tolle Eigenschaft. Aber geht es nicht auch darum, sich zu fragen : Will ich weiterhin und mein Leben lang unter diesem Verhalten leiden ? Will ich immer im Verzeihen und Verstehen leben? Wie oft will ich es meiner Seele antun, sich schlecht zu fühlen? Will ich wirklich einen Menschen an meiner Seite, der durch seine Unbewusstheit mir immer wieder Probleme macht ?

Verzeihen...ok. Gut. Aber wie oft?

Zitat von Grätchen:

Es läuft ja nicht alles falsch, es gibt ja schöne, liebevolle Momente und Zeiten.

Der Alk. der so gut ist , der schmeckt und betäubt so schön . Wenn da nur nicht das Problem mit der Leber wäre.

Die Dro. die so gut ist , wenn es nur das schädliche nicht wäre.

Das spiel der Spieler der Kick des gewinnens , wenn da nicht der Verlust wäre.

Der Mensch der so nett ist , wenn da doch nicht das ganze andere Chaos und schlechte wäre.

Wir idealisieren die Dro. und übersehen das schlechte.

man übersieht das schlechte schädliche ,….. „wenn ich doch nur die richtige Dosis vom Gift finden würde , dann wäre das Gift , gar nicht so giftig. Und da ich die Dosis falsch dosiere bin ich schuld das das Gift , giftig ist“.

der Fehler ist , das man sich was nicht passt , passend reden möchte.

idealisieren = nichts mehr anderes sehen können.

der Fokus liegt völlig auf dem guten , und das schlechte wird nicht mehr gesehen .

der süchtige sieht die Bilder auf der Zig. Packung nicht mehr. Er idealisiert die Dro. !

Zitat von Grätchen:

Mittlerweile ist jegliche Hoffnung, dass es mit uns noch jemals wieder klappen könnte, erloschen. Keine Ahnung, ob das gut ist.

Das ist sogar sehr gut. Das wirst auch Du noch verstehen und auch so fühlen. Aber dafür benötigt es noch einige Zeit, denke ich.....

Zitat von Grätchen:

Ich hätte nicht so viel in Dinge hineininterpretiert, die so gar nicht gemeint waren.
Zur Trennung gehören immer zwei.

Dazu fällt mir nur ein Kommentar ein: Das Gaslighting hat scheinbar echt gut funktioniert..... Deine Schilderungen beinhalten soooo viele Red Flags, soviele Verfehlungen seinerseits und Du gibst Dir die Schuld......

Zitat von KlausHeinrich:

Schilderungen beinhalten soooo viele Red Flags, soviele Verfehlungen seinerseits und Du gibst Dir die Schuld......

Ich gebe dir da Recht, ABER:
Kann es nicht sein, dass man jemanden liebt, auf ihn steht, er einem wichtig ist, aber er Dinge getan hat, schon relativ früh in der Beziehung, die man einfach nicht aus dem Kopf bekommt, die einem Angst machen, immer wieder eine auf die Mütze zu bekommen?
Ich bin z. B. aufrichtig in meinen Freund verliebt, habe aber schon nach wenigen Wochen Dinge gesagt, die einfach unentschultbar sind. Er kommt auch nicht mit meiner verbalen Heftigkeit klar. Habe mich zwar entschuldigt, und auch reflektiert, woher das kommt, und ihm erklärt, aber wie kommt er dazu, meine Kindheitstraumata mit mir aufzuarbeiten bzw. Ab und an den Kopf dafür herzuhalten, wenns bei mir durchbricht?

Ich denke, ich verstehe, was ihr mir sagen wollt..
Vielleicht aber auch nicht

Ich sehe ja die Verfehlungen seinerseits.
Aaaaber: Fehler zu machen ist doch menschlich.
Es gibt keinen Menschen, der keine Fehler hat und perfekt ist.
Das würde doch dann bedeuten, dass man nie eine glückliche Beziehung führen könnte, weil Menschen nun mal nicht ohne Fehler sind. Der eine ist unordentlich, der andere hat nicht gelernt, richtig zu streiten oder jemand ist aufbrausend..whatever.
Entweder man kommt damit klar oder nicht, das kann ja jeder für sich entscheiden.
Ich weiß auch gerade nicht, wie ich es besser beschreiben kann, um zu verdeutlichen, was ich meine.

Zitat von KlausHeinrich:

Dazu fällt mir nur ein Kommentar ein: Das Gaslighting hat scheinbar echt gut funktioniert..... Deine Schilderungen beinhalten soooo viele Red Flags, soviele Verfehlungen seinerseits und Du gibst Dir die Schuld......

Ich sehe halt wirklich keine red flags in dem Sinne. Nur einen Menschen mit Fehlern.
Und ja, ich vielen Dingen gebe ich mir die Schuld, weil ich nunmal auch Fehler gemacht habe.
Die Dinge, die er genannt hat, stimmen ja auch, die sind nicht an den Haaren herbei gezogen (z.B. meine Wutausbrüche, mein Defizit, emotionale und teils auch körperliche Nähe zuzulassen, mein überdurchschnittlich ausgesprägtes Bedürfnis nach Freiraum, gleichzeitig aber auch Verlustangst).

Warum glaubt mir denn keiner, dass ich auch ein Ungeheuer sein kann?
Können wir uns darauf einigen, dass wir beide -also Ex und ich- gleich schhlimm sind?

@Grätchen du bist auf einen tollen Weg! Selbsterkenntnis! Mein Psychologe hat mich gefragt ob ich mit einem solchen Mensch noch 40 Jahre zusammen sein möchte - es kam wie aus der Maschinenpistole geschossen das ich so einen Mensch nicht aushalte! Blockieren, alle Sachen in den Karton!

Zitat von phoenix123:

Verzeihen...ok. Gut. Aber wie oft?

So oft, bis ich nicht mehr verzeihen kann. Wie oft das ist, ist ganz unterschiedlich. Manchmal ist der Punkt ratzfatz erreicht, manchmal bin ich da sehr geduldig. Kommt auf die Verfehlung an und auch auf das Verhalten des anderen.

Zitat von Grätchen:

Ich denke, ich verstehe, was ihr mir sagen wollt.. Vielleicht aber auch nicht Ich sehe ja die Verfehlungen seinerseits. Aaaaber: Fehler zu machen ist doch menschlich. Es gibt keinen Menschen, der keine Fehler hat und perfekt ist. Das würde doch dann bedeuten, dass man nie eine glückliche ...

AAAAAABBBEERRRR ,….. Fehler bedeuten auch das eine Person Grenzen überschreitet. Ok falls man Grenzen hat. Was leider viele nicht haben.

Das eine Person nicht immer Fehler machen darf sollte klar sein , das ein mehrfaches Fehlverhalten Konsequenzen nach sich zieht auch.

Zitat von Grätchen:

So oft, bis ich nicht mehr verzeihen kann. Wie oft das ist, ist ganz unterschiedlich. Manchmal ist der Punkt ratzfatz erreicht, manchmal bin ich da sehr geduldig. Kommt auf die Verfehlung an und auch auf das Verhalten des anderen.

Ok heißt also so mehr ich erdulde und ertrage ,so mehr liebe ist es ?


Das ist falsch

Zitat von Emily:

Er kommt auch nicht mit meiner verbalen Heftigkeit klar. Habe mich zwar entschuldigt, und auch reflektiert, woher das kommt, und ihm erklärt, aber wie kommt er dazu, meine Kindheitstraumata mit mir aufzuarbeiten bzw. Ab und an den Kopf dafür herzuhalten, wenns bei mir durchbricht?

Wenn ich Dich jetzt richtig verstanden habe, stellst Du mir die Frage, warum Dein Partner dann (auch wenn Du RedFlags in die Beziehung bringst) bei Dir bleibt und Dich unterstützt, Dinge akzeptiert?

Naja, Du kannst die Situationen nicht vergleichen. Du willst die Beziehung und verhältst Dich auch so. Ihr sprecht darüber und Du gibst Dein Bestes, auch wenn Du nicht immer verhindern kannst, dass Deine Traumata hin und wieder rauskommen...... vermute ich alles einfach mal.

Was die TE hier erlebt ist ja was ganz anderes, wirst Du sicher auch so sehen.

Zitat von KlausHeinrich:

bei Dir bleibt und Dich unterstützt, Dinge akzeptiert?

Naja, er hat sich mittlerweile sehr zurückgezogen, auch schon von Abstand gesprochen, nur schafft er den Absprung nicht wirklich.
Also akzeptiert er es ja nicht.
Finde nicht, dass die beiden Geschichten so krass unterschiedlich sind.

Zitat von Scheol:

Ok heißt also so mehr ich erdulde und ertrage ,so mehr liebe ist es ? Das ist falsch

Würde ich so nicht sagen.
Es ist abhängig davon, wie sehr die Verfehlung mich trifft. Ich habe da aber keine feste Grenze, das entscheidet sich aus der Situation heraus.
Es gab schon deutlich geringfügigere, auch einmalige, Verfehlungen, für die ich eine Freundschaft oder Beziehung beendet habe.
Kommt auch darauf an, wie sehr ich die Verfehlung nachvollziehen kann. Je mehr Verständnis ich aufbringen kann, z.B. weil ich selber schon einmal in der Situation war, desto eher kann ich verzeihen.

Zitat von phoenix123:

Also, was macht das mit dir ? Genau das!: Ein schlechtes Gewissen! Schuldgefühle! Selbstzweifel! Und den Eindruck, was er doch für ein selbstloser, zurückhaltender und bescheidener Charakter ist.

Würde ich unter den Begriffen
Überemotionalisierung +
Chaos , auch Drama zusammenfassen ...

Nun ist die Quelle dessen - vorallem der Überemotionalisierung- versiegt.

Folge: Entzug mit sehr üblen Nebenwirkungen. Die einen elend fühlen lassen.

Den Begriff der Überemotionalisierung kenne ich aus den Beiträgen der schwäbischen Psychologin/ Psychoherapeutin
ANGELIKA BECK, auf YT.

Zitat von Scheol:

Ok heißt also so mehr ich erdulde und ertrage ,so mehr liebe ist es ?

Das Erdulden...hat man ja sehr oft, bereits im Elterhaus gelernt.

Wenn man dort auch noch gemobbt wurde, kenn ich auch, fühlt man sich doppelt und dreifach schuldig.

Mir scheint, @Grätchen hat hier ein sehr altes Thema.

Und sie spürt ja ganz richtig, dass sie schon einiges mitgebracht hat, um in solch eine Dynamik zu gelangen. Und zu bleiben.

Hier treffen jetzt einige Probleme zusammen. Deshalb denke ich, geht es dir auch nachhaltig so schlecht.

Natürlich hat er auch schwierige Züge. Absolut.

Doch du @Grätchen hast nur die Möglichkeit an d i r zu arbeiten.
Nicht mehr an ihm.

Wurde Tagesklinik schon angesprochen?

Oh Gott ich kann Dich so sehr verstehen und in Dich rein fühlen.
Ich verhalte mich auch so aber ich weis, was mich betrifft, den Grund. Das hat mit dem Partner nichts zu tun. Die Ursache liegt in uns.