Wer nicht hören will, muss fühlen

Nach der anfänglichen Euphorie über meinen Entschluss, etwas aktiv gegen meine Trauer zu unternehmen, bin ich seit 2 Tagen wieder ein Häufchen Elend.
Selbst wenn ich den Gedanken an ihn verdränge, ist da unterbewusst immer dieser Schmerz, der mich förmlich zerreisst.
Obwohl ich mich aktiv ablenke: Donnerstag hatte ich einen schönen Tag im Spa, gestern den Tag mit meiner Schwester und den Kindern verbracht und heute ein paar Vorbereitungen für die Errichtung einer kleinen Wohlfühloase im Schlafzimmer erledigt. Deko dafür bestellt und ein paar Ideen für DIY-Dekoprojekte gesammelt. Habe mir vor 2 Monaten eine kleine Plottermaschine gekauft und schon das ein oder andere Textil/Deko damit hergestellt.

Aber nichts kann mich so wirklich ablenken und das kleine bisschen Elan, das ich neu gefunden habe, ist schon wieder weg.
Wollte mich eigentlich für ein Probetraining für Wing Tsun anmelden, das geistert mir schon seit Monaten im Kopf herum. Kann mich nicht einmal dazu aufraffen, keine Lust mehr dazu.
Alles, was ich tue, fühlt sich wie Selbstbetrug an. Als wollte ich mich selbst überzeugen, dass es mir gut geht oder wieder gut gehen wird. Aber ich fühle das nicht.
Sobald ich anfange, den Schmerz auch nur ein kleines bisschen zuzulassen, habe ich das Gefühl, durchzudrehen. Ich habe Angst, in ein ein noch tieferes Loch zu fallen als ich ohnehin schon bin.

Mein Schlaf-Wach-Rhythmus ist total im Ar.. Nachts schlafe ich vielleicht 2, 3 Stunden am Stück, bin dann wieder hellwach und mache bis morgens 9 oder 10 Uhr durch. Gestern bin ich um 20 Uhr ins Bett, um 23 Uhr wieder wach und habe bis 14 Uhr heute mittag durchgemacht. Dann bis knapp 20 Uhr geschlafen. Die Nacht kann ich heute auch wieder vergessen, werde wahrscheinlich bis 7 Uhr in der Früh durchmachen usw. Habe mir nun Schlafsterne besorgt, in der Hoffnung, damit wieder einen normalen Rhythmus reinzukriegen.

Ich weiß nicht, wieviele Psychologen ich schon angeschrieben bzw. aufs Band gesprochen habe. Noch nicht eine einzige Rückmeldung.
Warum kann es nicht einfach aufhören, weh zu tun?

Tag 17 der Kontaktsperre. Er hat nichts von mir gehört, ich habe nichts von ihm gehört.
Mittlerweile ist jegliche Hoffnung, dass es mit uns noch jemals wieder klappen könnte, erloschen. Keine Ahnung, ob das gut ist. Auch trotz der Gewissheit, dass es endgültig aus ist, ist es nicht einfacher abzuschließen.
Er fehlt mir und mir ist klar geworden, dass ich ihn mehr liebe als mir bewusst war.

Die Trennung war einfach so so unnötig. Hätte ich mir früher eingestanden, dass ich es ohne professionelle Hilfe nicht schaffe, wäre vermutlich einiges anders gelaufen. Aber ich wollte es ja unbedingt alleine hinkriegen.
Sicherlich hat er auch Fehler gemacht und sich nicht immer richtig verhalten. Mit mehr Selbstwertgefühl hätte ich aber oft anders, besser reagieren können, weil ich verstanden hätte, dass Kritik oder manche Bemerkungen/Handlungen nicht gegen mich persönlich gerichtet waren. Ich hätte nicht so viel in Dinge hineininterpretiert, die so gar nicht gemeint waren.
Zur Trennung gehören immer zwei. Leider trage ich aber den weitaus größeren Anteil daran. Es fällt mir schwer, mir selbst zu verzeihen.

Und dann kommt wieder die Wut. Auf meine Eltern, weil sie mich zu dem gemacht haben, was ich bin.
Ich habe die letzten Tage viel von Verena König, Stefanie Stahl und Dami Charf gelesen bzw. angehört und je mehr ich lese, desto mehr verstehe ich wirklich. Es geht so viel tiefer als mir bislang schon klar war.
Aber dieses ganze rationale Verstehen hilft nichts, wenn nicht im Herzen ankommt, dass es nichts mit mir zu tun hat wie meine Eltern mich behandelt haben.

Um 12 Uhr habe ich mein psychotherapeutisches Erstgespräch. Ich weiß gar nicht, was mich erwartet oder was ich erzählen soll. Mal schauen, wie es danach weitergeht.

Zitat von Grätchen:

Ich verstehe schon, dass es sich sehr einseitig liest und er jetzt wie der letzte A.rsch rüber kommt. Sicher hat er auch einige schlechte Eigenschaften,

ein paar mehr die auch sehr gravierend sind. Was in dann wiederum nicht zu einen guten Menschen für sich machen. Der hat schon ein paar Knaller raus gehauen.

Zitat von Grätchen:

Nach einiger Zeit Abstinenz melde ich mich dann auch wieder einmal. Im Februar hat mein Freund sich nach einem heftigen Streit von mir getrennt. Nach mehrmonatigem Hin und Her, ob wir es noch einmal versuchen. ja, nein, vielleicht, nein. habe ich nach meinem Solo-Urlaub (er wollte eigentlich nachkommen, hat dann aber ...

Nach mehrmonatigem Hin und Her, ob wir es noch einmal versuchen. ja, nein, vielleicht, nein. habe ich nach meinem Solo-Urlaub (er wollte eigentlich nachkommen, hat dann aber abgesagt) die Kontaktsperre eingeleitet.

Ich kann nicht behaupten, dass die Treffen gut liefen. Es waren schöne Tage, aber man hat deutlich gespürt , dass etwas zwischen uns steht.

Da ja nach wie vor nichts gefestigt zwischen uns war , war mir das Risiko zu groß, am Ende in einer fremden Stadt da zu sitzen -ohne den Mann, den ich liebe.
( das ist keine Liebe das ist Drama , Stress , Liebesucht , )

Als er wiederkam, habe ich sofort gemerkt, dass er sich wieder distanziert hat.
Als er mir mitteilte, dass er die nächsten 3,4 verlängerten Wochenenden auch hoch fahre, um einem Kumpel am Haus zu helfen, wusste ich sofort, dass das so nicht stimmt. Bauchgefühl eben.

Nun hat sich heraus gestellt, dass er dort tatsächlich mit einer Frau aus seiner Clique angebandelt hat. Sie waren schon zusammen im Kurzurlaub und für Oktober ist der nächste Kurzurlaub gebucht.

Dass zuvor nichts lief, glaube ich ihm (eines der wenigen Dinge, die ich ihm noch glaube), zumal wir ja die letzten Monate miteinander verbracht haben. Aber sie standen die ganze Zeit freundschaftlich in Kontakt. Wie freundschaftlich kann ich nur erahnen.

Mir wurde immer wieder geraten, Gras über die Trennung wachsen zu lassen und mich nicht mehr mit ihm zu treffen.



Die Woche zuvor haben wir noch einen schönen Tag an der niederländischen Küste verbracht, eine Woche später verliebt er sich Knall auf Fall in eine alte Bekannte?

Ich könnte den ganzen Tag kotzen über seine Lügen.

Angeblich hat er bis zu dem Tag, als er sie im August wiedergetroffen hat, nichts in der Richtung vorgehabt, sondern wollte wirklich versuchen, unsere Beziehung zu retten.
Das Verhalten eines Menschen ist die Nachricht, nicht das was er erzählt !

Dass er etwas mit ihr anfängt, wäre nicht geplant gewesen, sondern hätte sich einfach so ergeben.
Dann hätte er sich anders verhalten dir gegenüber


Ich sehe überall Lügen und Verrat.

Heute morgen haben wir noch einmal telefoniert.
Er sei nächste Woche in der Nähe, ob er bei mir vorbei kommen dürfe?
Nein! Möchte ich nicht. Er solle mich auch bitte nicht mehr kontaktieren.
Ob ich denn auch nicht seine neue Wohnung, die er im Oktober bezieht (er zieht nun alleine in das Haus) sehen möchte?
Nein! Auch das nicht. Er solle meine Telefonnummer auch bitte löschen und mich nicht mehr kontaktieren.

Das wollte er wiederrum nicht . Er hat mir versprochen, mich nicht mehr zu kontaktieren, aber meine Nummer werde er nicht löschen, mich nicht blockieren und er möchte auch nicht, dass ich ihn blockiere. Er möchte den Kontaktabbruch nicht, er möchte mit mir in Kontakt bleiben, weil ich ihm wichtig sei.
Völlig verrückter Satz , er wird dich nicht kontaktierten , will aber mit dir im Kontakt bleiben.




Als würde mich interessieren, was er gerade möchte.
Wie kommt er dazu, sich bei mir einzuladen oder zu fragen, ob ich demnächst seine neue Wohnung anschauen möchte, nachdem er mich 5 Wochen belogen hat? Kurz nachdem ich herausgefunden habe, dass er eine neue hat?
Wie kann man so sch. sein?
Es geht nur um seine Bedürfnisse du bist hier völlig egal. Er testet gerade schon aus wie verfügbar du bist. Er hat so einige bekannte Sätze Verhaltensweisen drauf.


Das war das Problem die ganze Zeit. Dass er auch nicht loslassen kann und mir damit immer wieder Hoffnung gemacht hat. Selbst jetzt noch.
Push und pull Dynamik , kalt , warm Beziehungen , Nähe Distanz Probleme.



Er hat sich in den ganzen Monaten nicht für mich entschieden.
Irgendwann muss auch mal gut sein.



Trotzdem leide ich wie ein Hund. Es fällt mir schwer, mich nicht bei ihm zu melden. Ich schlafe nicht mehr, habe seit 4 Tagen nichts mehr gegessen. Ich habe das Gefühl, nie wieder auf die Beine zu kommen.
Es tut so weh, einfach nur so weh.
Es hätte spätestens(!) nachdem er mich im Urlaub hat hängen lassen, der endgültige Cut sein müssen.
Ich bin so wütend auf mich selbst, dass ich mich wieder hab einlullen lassen. Es ist mir gesagt worden, ich wollte nicht hören.

Thema wird sein Traumabonding

Zitat von Grätchen:

Tag 17 der Kontaktsperre. Er hat nichts von mir gehört, ich habe nichts von ihm gehört. Mittlerweile ist jegliche Hoffnung, dass es mit uns noch jemals wieder klappen könnte, erloschen. Keine Ahnung, ob das gut ist. Auch trotz der Gewissheit, dass es endgültig aus ist, ist es nicht einfacher abzuschließen. Er ...

Tag 17 der Kontaktsperre. Er hat nichts von mir gehört, ich habe nichts von ihm gehört.
Mittlerweile ist jegliche Hoffnung, dass es mit uns noch jemals wieder klappen könnte, erloschen. Keine Ahnung, ob das gut ist. Auch trotz der Gewissheit, dass es endgültig aus ist, ist es nicht einfacher abzuschließen.
Radikale Akzeptanz , das er so ist wie er ist und es gibt ihn nur so.


Er fehlt mir und mir ist klar geworden, dass ich ihn mehr liebe als mir bewusst war.
was liebst du an ihm ? Das lügen betrügen , das Drama ? Das hin und her ?
das alles gibt es nur in einem Paket.

Die Trennung war einfach so so unnötig.
er hat dich belogen und parallel, eine neue. Wolltest du eine offizielle Dreiecksbeziehung ?


Hätte ich mir früher eingestanden, dass ich es ohne professionelle Hilfe nicht schaffe, wäre vermutlich einiges anders gelaufen.
Er benötigt selbst Hilfe hast du das mal in Erwägung gezogen ?
Du brauchst Hilfe weil er dich kaputt gespielt hat.


Aber ich wollte es ja unbedingt alleine hinkriegen.
eine gute Beziehung zu erhalten bedarf ZWEI Personen ! Eine zu zerstören reicht eine Person !


Sicherlich hat er auch Fehler gemacht ( gravierende richtig ) und sich nicht immer richtig verhalten.

Mit mehr Selbstwertgefühl hätte ich aber oft anders, besser reagieren können, weil ich verstanden hätte, dass Kritik oder manche Bemerkungen/Handlungen nicht gegen mich persönlich gerichtet waren.
richtig du hättest nach dem zweiten Schluss machen Grenzen gezogen und gesagt zieh leine so geht man nicht mit mir um.



Ich hätte nicht so viel in Dinge hineininterpretiert, die so gar nicht gemeint waren.
Zur Trennung gehören immer zwei. Leider trage ich aber den weitaus größeren Anteil daran. Es fällt mir schwer, mir selbst zu verzeihen.

Und dann kommt wieder die Wut. Auf meine Eltern, weil sie mich zu dem gemacht haben, was ich bin.
Ich habe die letzten Tage viel von Verena König, Stefanie Stahl und Dami Charf gelesen bzw. angehört und je mehr ich lese, desto mehr verstehe ich wirklich. Es geht so viel tiefer als mir bislang schon klar war.
es ist wie auf einem Eisberg , man sieht 10 Prozent von dem ,….und dann befasst man sich damit und denkt oh hah was für ein Thema.


Aber dieses ganze rationale Verstehen hilft nichts, wenn nicht im Herzen ankommt, dass es nichts mit mir zu tun hat wie meine Eltern mich behandelt haben.

Um 12 Uhr habe ich mein psychotherapeutisches Erstgespräch. Ich weiß gar nicht, was mich erwartet oder was ich erzählen soll.
einfach erzählen , das wird schon werden. Viel Erfolg !


Mal schauen, wie es danach weitergeht.

@Scheol

Zitat von Scheol:

was liebst du an ihm ? Das lügen betrügen , das Drama ? Das hin und her ?
das alles gibt es nur in einem Paket.

Die Trennung war einfach so so unnötig.
er hat dich belogen und parallel, eine neue. Wolltest du eine offizielle Dreiecksbeziehung ?

Betrogen hat er mich nicht, wir waren seit 6 Monaten offiziell getrennt. Der Rest..ja, stimmt so. Allerdings erst nach der Trennung. In der Beziehung war er treu, verlässlich, hilfsbereit, überfürsorglich, konnte sich gut positionieren. Aber ja, er hatte auch ein paar ätzende Seiten.

Zitat von Scheol:

Er benötigt selbst Hilfe hast du das mal in Erwägung gezogen ?
Du brauchst Hilfe weil er dich kaputt gespielt hat.

Ja, da bin ich sicher, dass ihm eine Therapie auch nicht schaden könnte. Er hatte mal die Konflikte mit seinem Vater in der Kindheit/Jugend angedeutet; die beiden sind noch heute wie Wasser und Schwefel. Und er hat mehr von seinem Vater als ihm bewusst ist - im negativen Sinne. Aber solange er das selber nicht erkennt oder erkennen will..

Und kaputt war ich schon vor ihm. Professionelle Hilfe war bei mir schon lange überfällig. Dann hätte es dieses Hin und Her auch nicht gegeben, denke ich mal.

Zitat von Scheol:

Völlig verrückter Satz , er wird dich nicht kontaktierten , will aber mit dir im Kontakt bleiben.

Nee, vielleicht missverständlich ausgedrückt. Er wird mich nicht kontaktieren, weil ich ihn darum gebeten habe. Ansonsten hätte er den Kontakt aufrecht erhalten. Er würde sich aber wünschen, dass ich mich melde, sobald ich bereit bin.
Na gut, das ist fast 3 Wochen her..keine Ahnung, wie er jetzt darüber denkt. Vermutlich werde ich es aber in absehbarer Zeit nicht tun, auch wenn ich es urspünglich vorhatte. Vielleicht ist irgendwann -wie bei meinen letzten beiden Partnern- so etwas wie Freundschaft möglich. Weiß ich noch nicht. Jetzt jedenfalls nicht.

Zitat von Scheol:

Dass er etwas mit ihr anfängt, wäre nicht geplant gewesen, sondern hätte sich einfach so ergeben.
Dann hätte er sich anders verhalten dir gegenüber

Und in dem Punkt stimme ich dir uneingeschränkt zu. Ich bin mir sehr sicher, dass vorher zumindest emotional schon etwas gelaufen ist. Anders kann ich mir nicht erklären, dass es eine Woche nach unserem Treffen plötzlich Boom gemacht hat. Körperlich kann ich aber ausschließen, da er das letzte Mal Anfang Mai im Norden war und wir zwischendrin und ab Anfang Juni praktisch jeden Tag videotelefoniert haben. Wenn er keine Hintergrundkulisse aufgebaut hat, die wie sein Wohnzimmer aussieht, dann war er seitdem auch nicht da oben.

Ja ja, ich weiß, ich nehme ihn zu sehr in Schutz. Weil er halt wirklich nicht so sch. ist wie er hier rüber kommt. Mich würde interessieren, wie ihr über mich reden würdet, hätte er aus seiner Sicht hier geschrieben. Wahrscheinlich würde an mir kein gutes Haar gelassen Dabei bin ich grundsätzlich auch kein schlechter Mensch. Ich habe nur einige schlechte Eigenschaften.


So, die Psychologin war sehr nett. Habe nächste Woche ein zweites Gespräch bei ihr und kann mich, wenn ich möchte, auf ihre Warteliste setzen lassen. Wenn ich Termine für die Therapie vormittags wahr nehmen kann, könnte ich in ca. 3-4 Monaten einen Platz haben. Wenn nur nachmittags, dann eher in 6-9 Monaten. Muss ich mal mit meinem Vorgesetzten abklären; möchte schon so schnell wie möglich die Therapie beginnen.
Von den anderen Psychologen, die ich angerufen/angeschrieben habe, habe ich noch gar nichts gehört. Außer von einer Praxis, wo ich mich auf die Warteliste für ein ERSTgespräch setzen lassen konnte.
Echt n Witz!

Zitat von Grätchen:

1) ...Ja ja, ich weiß, ich nehme ihn zu sehr in Schutz,…..


2) Von den anderen Psychologen, die ich angerufen/angeschrieben habe, habe ich noch gar nichts gehört. Außer von einer Praxis, wo ich mich auf die Warteliste für ein ERSTgespräch setzen lassen konnte.
Echt n Witz!

zu 1) ach was ,…. Hat man gar nicht AB dem ersten Satz bemerkt

Zu 2) als Erklärung , was meinst du was los wäre wenn die ans Telefon gehen würde , und sagen würden , „nein wir sind voll“ oder , „na in 9 Monaten können sie kommen“.

Da würde ein Wortschwall und Tränen an Gründe kommen warum man jetzt der wichtigste Patient ist , und die Praxis würde gar nicht zum arbeiten kommen. Deshalb gehen die nicht ans Telefon wegen Termin Vergabe. Aus der Sicht , leider zu verstehen

Ich möchte mal nur auf ein Beispiel eingehen, nämlich das Krankenhaus Thema. Du machst dir Vorwürfe, ob du liebevoller und aufmerksamer hättest sein müssen. Und fühlst dich im Nachhinein als schlechter Mensch. Schon mal darüber nachgedacht, warum das so ist?

Ich versuche mich kurz zu fassen:

Du hast immer wieder gefragt wie es ihm geht. Die Antwort war: Gut, geht schon...komme gut klar. So ähnlich jedenfalls. Da du von ausgehst, dass du einen erwachsen Menschen vor dir hast der natürlich die Wahrheit sagt, hegst du keinen Zweifel an seiner Aussage. Also völlig normal deine Reaktion und dein Verhalten. Bin mir auch sicher, dass du auch deine Hilfe angeboten hast.

Nun folgt aber irgendwann Wochen später die Tatsache, dass du DOCH irgendwie (natürlich nur rein zufällig und ohne Hintergedanken;-)) von ihm erzählt bekommst, wie schlecht es ihm ging. Dramatische Szenen auf dem Badboden... der liebe tolle Nachbar, der sich Gottseidank gekümmert hat.

Also, was macht das mit dir ? Genau das!: Ein schlechtes Gewissen! Schuldgefühle! Selbstzweifel! Und den Eindruck, was er doch für ein selbstloser, zurückhaltender und bescheidener Charakter ist.

Und so könnte man, meiner Meinung nach, eine ganze Reihe seiner Aktionen aufdecken. Vielleicht wäre es dann einleuchtender für dich, warum es ziemlich sicher war, dass du letztendlich diejenige sein wirst ,die denkt dass mit ihr etwas nicht stimmt und Du diejenige bist , die die Beziehung kaputt gemacht hat.

Das hat er clever angestellt. So ein Verhalten nervt mich so sehr, weil es so hochmanipulativ ist und diese Menschen auch noch ihr Ziel damit erreichen.

Ich wünsche dir sehr, dass ganz bald der Vorhang fällt und dein Puzzle komplett ist.

@phoenix123

Zitat von phoenix123:

Da du von ausgehst, dass du einen erwachsen Menschen vor dir hast der natürlich die Wahrheit sagt, hegst du keinen Zweifel an seiner Aussage.

Erstmal Danke für deinen Beitrag.

Richtig, dadurch dass er abgewiegelt hat, bin ich nicht davon ausgegangen, dass es ihm soooo schlecht geht. Dass es ihm nicht gut geht, klar, habe ich gesehen..aber so schlecht wie er nachher erzählt hat...!?

Er kann aber auch nur schlecht um Hilfe bitten. Fällt mir auch schwer und insgeheim denke ich mir dann oft, dass man mir ja ruhig mal Hilfe anbieten hätte können. Weniger in Bezug auf ihn, weil er wirklich überhilfsbereit war. Ich brauchte nur erwähnen, dass ich z.B. noch ein Bild an die Wand hängen möchte, dann ist er sofort losgerannt, hat Hammer und Nägel geholt und mir das Bild an die Wand gehämmert. Aber z.B. im Job kenne ich das Gefühl sehr gut.

Zitat von phoenix123:

So ein Verhalten nervt mich so sehr, weil es so hochmanipulativ

Tja...ich weiß nicht. Wenn Begriffe wie manipulativ oder warmhalten oder wie auch immer er hier beschrieben wurde, fallen, dann sehe ich ihn halt nicht vor mir. Dann stelle ich mir eine kaltherzige, egoistische Person vor, die nur auf seine eigenen Vorteile bedacht ist und das ohne Rücksicht auf Verluste durchzieht. Und zwar ganz bewusst.

Und das glaube ich bei ihm halt nicht. Es gab zwar Situationen in der Beziehung, in denen ich das Gefühl hatte, er verhält sich absichtlich so, um mir noch einen rein zu würgen, aber in den meisten Fällen denke ich, dass es ein unbewusstes Verhalten war.
Deswegen wehre ich mich auch so dagegen, wenn er hier als schlechter Mensch dargestellt wird. Das ist er trotz der Fehler, die er hat, einfach nicht. Das bedeutet ja nicht, dass ich sein Vehalten gut heiße, sondern nur, dass er mir in der Regel sicher nicht absichtlich weh tun wollte.

Ach Grätchen, ich versteh dich so gut!
Bin auch in so etwas drinnen, aber noch nicht getrennt.
Ich hab ihm öfter ein paar unverzeihliche Dinge an den Kopf geworfen, seitdem auf und ab, wenn wir zusammen sind, läuft es gut, am Handy ist er kalt und hart. Er geht kaum auf meine Gesprächsversuche ein, mehr als netter, interessierter small talk ist nicht drinnen. Entschuldigt hab ich mich zwar schon mehrfach, es ist trotzdem, als wäre eine Wand zwischen uns, die er hoch zieht, und ich einreißen möchte. Trotzdem macht er nicht Schluß oder kann sich nicht loslösen. Er ist extrem konfliktscheu, will es jedem, der ihm wichtig ist, rechtmachen.
Sonst ist er der liebste, aufmerksamste Mensch. Es ist zum aus der Haut fahren.

Zitat von Emily:

Sonst ist er der liebste, aufmerksamste Mensch

Und das macht das Loslassen so schwer, nicht wahr?
Es läuft ja nicht alles falsch, es gibt ja schöne, liebevolle Momente und Zeiten. Und dann gibt es Momente, in denen kein Durchdringen möglich ist, weil der andere die Mauer so hoch gezogen hat.
Genau, und die möchte man mit aller Macht niederreißen. Hat auch bei meinem Ex nicht funktioniert und trotzdem habe ich die Hoffnung nicht aufgegeben und weiter versucht.

Und dadurch, dass der andere sich nicht abwendet, bleibt die Hoffnung erhalten. Weil man sich denkt, wenn er doch nicht mehr wollen würde, dann würde er gehen.
Das Problem ist wohl, dass derjenige nicht mit und auch nicht ohne einen sein kann.
Objektiv betrachtet ist aber wohl so, wenn der andere sich nicht konkret für einen entscheidet, aus welchem Grund auch immer, kann eine Beziehung nicht stabil funktionieren. Und so ist es ja letztlich auch.

Zitat von Grätchen:

denke ich mir dann oft, dass man mir ja ruhig mal Hilfe anbieten hätte können.

Aber hattest du ihm denn deine Hilfe angeboten in der Situation?

Zitat von Grätchen:

Das bedeutet ja nicht, dass ich sein Vehalten gut heiße, sondern nur, dass er mir in der Regel sicher nicht absichtlich weh tun wollte.

Das stimmt wohl. Die wenigsten Menschen machen das bewusst, geplant und mit einem zerstörerischen Ziel dahinter. Aber macht es letztendlich einen Unterschied?

Er tut mir weh - Das ist doch der Fakt. Sein Handeln , Sprechen , Denken tut dir immer wieder nicht gut. Bist nicht glücklich und entspannt an seiner Seite. Das Ergebnis ist doch das Selbe - ob mit oder ohne Absicht.

Ich habe auch mein bisheriges Leben immer die Anderen für ihr Verhalten entschuldigt Ganz typische Aussagen sind/waren: Das machen die nicht mit Absicht. Ja,aber derjenige hat ja auch so viel gute Seiten. Derjenige hatte ne schlechte Kindheit usw usw. Letztendlich war aber ich diejenige die weinend zuhause saß, gelitten hat, immer wieder einstecken musste, zum Psychologen gerannt ist,nichts mehr essen konnte usw.

Die anderen unbewussten haben geschlafen, gegessen , gelacht und es sich in ihrem Kopf irgendwie so hingedreht, dass sie an ihren eigenen Taten nicht verzweifelt sind.

So unbewusste Menschen, haben es manchmal so schön leicht...

Verstehen kann ich dich in deinem Denken und Fühlen sehr gut...aber meist tut man sich keinen Gefallen damit und boykottiert dauerhaft seine Bedürfnisse und sein Glück.

Das muss doch nicht sein...

@phoenix123

Zitat von phoenix123:

Die wenigsten Menschen machen das bewusst, geplant und mit einem zerstörerischen Ziel dahinter. Aber macht es letztendlich einen Unterschied?

Für das Gefühl, verletzt zu sein natürlich nicht.
Aber mir würde es noch mehr tun, wenn er sich bewusst aus purer Bosheit so verhalten hätte. Dann wäre er ein schlechter Mensch.
Am Ergebnis ändert es nichts, eher am Verständnis für denjenigen.
Ich finde oder fände es schon beruhigend zu wissen, dass derjenige mir nicht absichtlich weh tun wollte. Wir sind alle nur Menschen, deswegen kann ich ihm da gut verzeihen.

Ob ich ihm Hilfe angeboten habe? Bestimmt. Vielleicht nicht so oft, weil er ja immer gesagt hat, es ist alles ok. Dann frage ich natürlich nicht 10x nach.
Er hätte mir einfach sagen können, wie schlecht es ihm geht. Aber er wollte ja nie, dass ich mir Sorgen mache. Sein Problem dann.
Trotzdem frage ich mich natürlich, ob ich zwischen den Zeilen hätte lesen können oder müssen oder ob ich einfach ignorant war? Ich kann das selber schlecht einschätzen.