Puh, ich bin gerade total verwirrt.
Vorletzte Woche hat sich mein Ex wieder bei mir gemeldet. Erst ging es nur um Organisatorisches, worauf ich höflich, aber distanziert geantwortet habe.
Dann fing er immer wieder mal mit Small Talk an und ich muss zugeben, ich habe meine emotionale Stabilität ein wenig überschätzt und bin zugänglicher geworden.
Ende der Woche fingen wieder die Albträume an, in denen ich noch einmal die Trennung durchlebe und Albträume von Monstern mit Tentakeln, die versuchen, mir das Herz heraus zu reißen.
Mir ging es zusehends schlechter, habe es aber nicht geschafft, mich wieder von ihm abzugrenzen, obwohl ich gemerkt habe, dass der Kontakt mir nicht gut tut.
Vorgestern bin ich dann geplatzt und habe mal wieder einen Rundumschlag vom Feinsten gemacht, woraufhin er mich wortlos blockiert hat.
Um ehrlich zu sein, habe ich mich total erleichtert gefühlt, weil ich mir sicher war, dass er sich dieses Mal nie wieder melden würde.
Gestern früh auf der Fahrt zur Arbeit rief er mich dann aber an und wollte wissen, warum ich das wieder gemacht habe. Er hätte gedacht, wir könnten wieder normal miteinander umgehen.
Ich sagte ihm, wir würden mittags reden, weil ich nicht telefonieren und mich gleichzeitig auf den Verkehr konzentrieren kann.
Aber allein, dass er angerufen hat, hat mich total aufgewühlt und es hat die ganze Zeit auf der Arbeit so in mir gebrodelt, dass ich in der Mittagspause noch eine Armee Hasstiraden nachgeschickt und ihm gesagt habe, er solle endlich aus meinem Leben verschwinden.
Am späten Nachmittag rief er mich wieder an und wir hatten dann doch noch ein längeres Telefonat.
Er hoffe, dass wir Freunde sein können. Auf meine ungläubige Frage, ob er meine Nachrichten gelesen hätte und warum er mit so jemanden wie mir befreundet sein möchte, meinte er, er fände die Nachrichten nicht gut, aber er wisse ja, wie ich es meine.
Und wir hätten uns doch immer so gut verstanden.
Muahahaha. Klar, deswegen hat er sich ja auch von mir getrennt -weil wir uns so gut verstanden haben.
Ich sagte ihm, dass ich keine Freundschaft wolle, dass er mir nur die Energie, die ich für mich benötige, raubt. Dass er mich in Ruhe lassen soll.
Ob ich in zwei oder drei Wochen vielleicht bereit für eine Freundschaft wäre? - Ist der doof?
Ich: Nein!Vielleicht, aber auch nur vielleicht, irgendwann.
Er würde viel darüber nachdenken, warum es mit uns nicht geklappt hätte. Warum wir es nicht geschafft hätten. Wie wir es so weit kommen lassen konnten.
Er überlege, ob er auch mal einen Therapeuten in Anspruch nehmen solle.
Wow, und das aus seinem Mund. Wo er von dem Psychokram doch nie viel gehalten hat.
Fand ich eine gute Idee, hat an meiner Meinung zur Freundschaft aber nichts geändert.
Er würde mich nach wie vor aus ganzem Herzen lieben, mir aber auch keine Hoffnung machen wollen.
Es wäre so viel zwischen uns kaputt gegangen und er hätte einfach zu sehr Sorge, dass wir uns wieder die Köppe einschlagen und bla bla...hat er ja auch recht, würde so passieren. Deswegen hoffe er, dass wir das auf der Freundschaftsschiene besser hinkriegen.
Auf meine Frage, ob er glaubt, dass wir irgendwann noch ein Mal eine Chance haben, meinte er, er könne es sich vorstellen.
Tja, keine Ahnung. Ich bin geneigt, ihm zu glauben. Was mit seiner Neuen ist, keinen blassen Schimmer. Hat nicht über sie geredet und ich nicht gefragt. Was mit seinem Umzug in den Norden ist, darüber haben wir auch nicht gesprochen.
Ist derzeit auch alles gar nicht relevant. Das sind Gedanken über ungelegte Eier.
Wenn es so sein soll, wird sich dafür evt. eine Lösung finden.
Sollte er tatsächlich noch mit ihr zusammen sein, sage ich jetzt mal nicht, wie ich das finde, dass er den Kontakt zu mir sucht und mir erzählt, dass er mich liebt. Ich will mir jetzt überhaupt keine weiteren Gedanken über ihn machen.
Meine Meinung habe ich nicht geändert. Ich habe erneut um No Contact von seiner Seite aus gebeten. ICH würde mich melden, wenn ich das Bedürfnis habe.
Ansonsten möchte ich mich um mich kümmern. Endlich meine Baustellen in den Griff bekommen.
Ich würde lügen, würde ich behaupten, ihn dabei nicht an meiner Seite haben zu wollen. Und es tut weh, mir einzugestehen, dass er mir auf dem Weg nur hinderlich sein würde. Aber ich will das durchziehen. Ich will DIESES Leben nicht mehr. Ich möchte irgendwann zurückblicken und sagen können, dass mein Leben glücklich war. Das kann ich bislang nicht behaupten. Und soooo wahnsinnig viel Zeit bleibt mir ja auch nicht mehr, mit Mitte 40.
Vielleicht haben wir iiirgendwann ja doch noch mal eine Chance. Ist es verwerflich, dass ich mir das wünsche?
Von meiner Seite aus werde ich nichts mehr starten. Wenn, müsste er sich von sich aus voll und ganz für mich entscheiden. Ob das je passieren wird? Vielleicht habe ich ja auch mal Glück!?