Also zuerst: Rein vom Titel her finde ich, dass es hier ja nicht um ein besser geht.
Es ist ggf. ein anders, was es Meiner Meinung nach eher trifft.
Ich als Frau sehe es tatsächlich eher so:
Frauen reflektieren nach einer Trennung, analysieren die eigenen Fehler, die sie gemacht haben, suchen den Grund für das Scheitern oft bei sich. Frauen werden leise. Männer werden laut. Sie betrinken sich, gehen mit ihren Kumpels weg und reißen uU schneller eine Nächste auf.
Männer wirken nach einer Trennung so, als würde ihnen das alles nichts ausmachen. Aber ich glaube, es ist ein Klischee.
Es gibt eine Studie der Birmingham University, NY, dort hat man die Reaktion von Männern und Frauen auf eine Trennung untersucht. Die Forscher befragten knapp 6000 Personen.
Ergebnis der Studie: Frauen leiden kürzer aber dafür intensiver.
Männer leiden länger, weil sie anfangs hauptsächlich verdrängen und kompensieren und oft den Schmerz nicht zu lassen. Dadurch ist eine höhere Wahrscheinlichkeit gegeben langfristig Probleme wie Depressionen und Beziehungsunfähigkeiten zu entwickeln.
Ich schätze, das Ergebnis dieser Studie ist ein strukturelles Problem.
Und ich glaube, dass es so ein gesellschaftliches Ding ist.
Jeder kennt die Sprüche, wenn Jungs weinen, heißt es mal schnell Heulsuse oder hör auf zu heulen, Du bist doch kein Mädchen, Ein Indianer kennt keinen Schmerz usw
Also irgendwie wird damit ja suggeriert, dass Weinen Frauen eher erlaubt (wenn nicht sogar erwartet wird) als Männern.
Kinder schauen sich ja irgendwo ab, was ihnen so vorgelebt wird.
Ggf. geht das dann über mehrere Generationen und wird unbewusst verinnerlicht und dann ebenfalls weitergegeben.
Wie soll ein Mann in der aktuellen Zeit denn nach einer schmerzhaften Trennung sonst damit umgehen, als den starken Typen zu markieren
Und häufig ist es auch so, gerade weil eine Frau so viel reflektiert, nachdenkt, alles analysiert und sich ggf. schon viel länger mit Problemen beschäftigt, die es in einer Beziehung gibt, hat sie sich einfach schon viel länger damit gedanklich auseinander gesetzt, als ein Mann.
(Was natürlich nicht heißen soll, dass Männer nicht nachdenken, reflektieren etc)
Aber es würde für mich eine Erklärung sein, warum es auf manche, wie den TE so wirkt, als hätte Frau schon Ruck Zuck nach einer Trennung abgeschlossen.
Männern sagt man ja häufig nach, sie trennen sich erst, wenn es schon eine Neue gibt (ein neues gemachtes Nest) und setzen sich aber mit der eigentlichen Trennung dann vermutlich erst viel später SO RICHTIG auseinander.
Frauen bleiben dafür vielleicht tendenziell eher länger in (ungesunden) Beziehungen, aber WENN sie dann gehen, dann sind sie konsequenter.
(So meine persönlichen Erfahrungen und die, die ich durch Gespräche mit M und W hatte)
05.11.2023 19:54 •
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