Hallo, ich habe eingesehen wie unsinnig es war eine Diskussion über übertriebenes Hilfeangebot zu führen. Wir alle brauchen mal Hilfe und sind dann froh, wenn uns jemand hilft. Dies ist das, was ein Mensch ohne Beeinträchtigung kennt, solch ein Mensch kennt nur das Dankbarkeits-Gefühl, dass man hat, wenn einem in einer mißlichen Lage Hilfe angeboten wird. Denn ich sprach nie davon, dass ein Rollstuhlfahrer nicht in den Bus einsteigen kann, wenn ihm nicht jemand die Rampe runter lässt oder eine alte Dame schon fast zusammenbricht, weil die Taschen zu schwer sind. Sondern ich sprach davon, dass einem permanent Hilfe angeboten wird, weil man anders aussieht als die Norm. Also noch gar keine Situation gegeben war, wo Hilfe nötig ist, sondern derjenige der fragt sich nicht vorstellen kann, dass man auch mit einer solchen Beeinträchtigung seinen Altag ganz ohne Hilfe bewältigen kann. Wie sollt ihr also wissen, wie sich das anfühlt, wenn ihr das nie erlebt habt? Man kann sich nichts wirklich korrekt vorstellen, was man nicht kennt, gilt auch für körperlich Beeinträchtigte, die eher das Gegenteil erlebt haben, nämlich es wird Hilfe benötigt und jeder geht vorbei. Auch die können sich nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, wenn ein Übermaß an Hilfeangebot vorhanden ist. Wie alles im Leben ist es die Dosis, die es ausmacht, ob es Medizin, ein Placebo oder Gift ist
13.08.2022 00:49 •
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