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Diskussion zum Thema respektloses Verhalten

Heffalump
Zitat von Piper2603:
schauen wir einfach mal, wie es mir nach meiner Therapie gehen wird, wie ich dann alles sehe, ich kann es mir grad nicht vorstellen, aber ich denke das wird schon

Ich hoffe, es geht dir danach besser.

Guten morgen und einen erfolgreichen Tag wünsche

03.08.2022 04:21 • x 2 #331


T
Zitat von Piper2603:
viele schämen sich auch für diese Krankheit,

....oder sie haben gelernt oder erleben durch ihr Umfeld, dass Depression gar keine richtige Krankheit ist.

Mein Mann jedenfalls brauchte Jahre, um sich helfen zu lassen und seine Diagnose zu akzeptieren.

03.08.2022 06:34 • #332


A


Diskussion zum Thema respektloses Verhalten

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Piper2603
oh oh, laut ICD10 und ICD11 ist es sehr wohl eine echte Krankheit. Sie runterspielen ist da wohl nicht der richtige Weg, sondern erkennen dass man sich dafür nicht schämen braucht, denn für eine solche Krankheit kann man weniger als z.B für den Beinbruch nach dem Ski-Urlaub

03.08.2022 06:46 • #333


T
Zitat von Piper2603:
oh oh, laut ICD10 und ICD11 ist es sehr wohl eine echte Krankheit. Sie runterspielen ist da wohl nicht der richtige Weg, sondern erkennen dass man ...

Mir musst du das nicht sagen. Ich hatte lange vor meinem Mann verstanden, dass das keine Einbildung ist! Ich habe auch die Gespräche für ihn mit seinem Umfeld geführt, zu denen er selbst damals keine Kraft hatte. Er selbst hatte sich an manchen Tagen einen Beinbruch und sogar Krebs gewünscht, da das keiner in Frage gestellt hätte. Auch er selbst nicht.

03.08.2022 07:00 • #334


Piper2603
@Trust_him Depressionen sind tatsächlich eine Stoffwechselstörung im Hirn, die zwar mit Medikamenten ausgeglichen werden können, aber selbst Psychiater raten davon ab, diese Medikamente ein Leben lang zu nehmen, das sie wie fast jedes Medikament Leber und Nieren belasten. Deshalb raten Psychiater auch immer zu eine Begleit-Therapie bei einem Psycho-Therapeuten. Denn durch diese Neukonditionierung des Denkschemas (alles positiver sehen, sich auch an kleinen Dingen erfreuen) wird quasi das Hirn dazu bewegt mehr Dopamin, Endorphine, Serotonin etc. auszuschütten, was bei einem Menschen mit Depressionen zu einem ausgeglichenen Stoffwechsel führt
Und ja auch ich tat mich sehr schwer damit, habe mir auch erst Hilfe geholt als es fast zu spät war, ich hatte das Messer sozusagen schon in der Hand

03.08.2022 07:03 • #335


G
Jede Menge gefährliches Halbwissen ...

Zitat von Piper2603:
Depressionen sind tatsächlich eine Stoffwechselstörung im Hirn

Es gibt zunehmend Evidenzen dafür, dass die Serotonin-Hypothese nicht haltbar ist und damit auch die Wirksamkeit von SSRIs in Frage gestellt werden muss.

Zitat von Piper2603:
diese Medikamente ein Leben lang zu nehmen,

Wer sagt denn was von lebenslanger Einnahme?

Zitat von Piper2603:
Deshalb raten Psychiater auch immer zu eine Begleit-Therapie bei einem Psycho-Therapeuten.

Nicht die Psychiater tun das, sondern die S3-Leitlinie Depression.

Zitat von Piper2603:
Neukonditionierung des Denkschemas

Psychotherapie ist weitaus mehr als nur Neukonditionierung.

Zitat von Piper2603:
quasi das Hirn dazu bewegt mehr Dopamin, Endorphine, Serotonin etc. auszuschütten, was bei einem Menschen mit Depressionen zu einem ausgeglichenen Stoffwechsel führt

Genau das steht immer mehr in Frage.
Der Hase scheint ein bisschen anders zu laufen. So scheinen sich die Effekte von Psychotherapie eher etwa in veränderten Langzeitpotentialen der entsprechenden Neurone wiederzufinden. Wenn Du es nicht glaubst, lies es nach bei Grawe (2005).

03.08.2022 07:17 • x 3 #336


Isnogud
Zitat von gabehcuod:
So scheinen sich die Effekte von Psychotherapie eher etwa in veränderten Langzeitpotentialen der entsprechenden Neurone wiederzufinden.

Könntest du das bitte nochmal so formulieren, dass der Laie es versteht?
Heißt das, durch die Therapie werden im Gehirn neue Verknüpfungen und damit Denkmuster geschaffen?

03.08.2022 07:21 • x 1 #337


Piper2603
@gabehcuod ok, wie erklärst Du dann diesen Fall, eine Ex von mir litt auch an Depressionen, allerdings als ich sie kennenlernte war sie schon fast fertig mit ihrer Therapie, ich habe also ihre schlimme Phase nicht miterlebt, als es ihr nach der Therapie wieder gut ging, war sie der Meinung Jetzt ist ja wieder alles tuti und fiel langsam immer mehr in alte Muster zurück und letztendlich auch wieder in die Depression

03.08.2022 07:22 • #338


Piper2603
@gabehcuod zum besseren Verständnis, das passierte bei ihr in einem Zeitraum von knapp 4 Monaten, wenn also tatsächlich eine Langzeitveränderung im Hirn passiert, wieso konnte sie dann so schnell rückfällig werden? Das verstehe ich dann nicht.

03.08.2022 07:32 • #339


Piper2603
@gabehcoud also so wie ich das lese, heben sich beide Theorien nicht auf, sondern ergänzen sich, das Gehirn verdrahtet sich quasi neu (vereinfacht ausgedrückt) was es einfacher macht mehr im positiven Sinne zu denken, aber die Depressionen sind definitiv durch Mangel oder sogar Fehlen von Dopamin etc abhängig und durch die neue Denkweise werden besagte Hormone und Botenstoffe mehr produziert, aber ich kann es auch falsch verstanden haben. Fakt ist allerdings Depressionen sind eine echte und ernstzunehmende Krankheit

03.08.2022 07:52 • #340


Piper2603
Meine meinung, wenn es nur von den Neuronen abhängig wäre, dann wäre es glaube ich kein schwankender Zustand sondern eher gleichbleibend oder stetig sich verschlechternd und wie erklärt man dann manisch-depressive Menschen, deren Gemütszustand sich stetig ändert, wenn es nicht mit den Hormonen und Botenstoffen zu tun hat?

03.08.2022 08:01 • #341


G
Zitat von Isnogud:
Könntest du das bitte nochmal so formulieren, dass der Laie es versteht?
Heißt das, durch die Therapie werden im Gehirn neue Verknüpfungen und damit Denkmuster geschaffen?

Psychotherapie fördert neue Denkweisen, Einsichten, Emotionen usw. Das hat Effekte aufs Gehirn:
1. Nerven die feuern, bilden neue Verbindungen.
2. Durch wiederholtes Feuern spezifischer Nerven kann es zu längerfristischen Potentialveränderungen in den Nervenzellen kommen - damit wird die Veränderung dauerhafter.

Zitat von Piper2603:
fiel langsam immer mehr in alte Muster zurück und letztendlich auch wieder in die Depression

Keine ausreichende Anwendung der gelernten Rückfallprophylaxe?
Eigenmächtiges zu frühes Absetzen der Erhaltungsmedikation?

Zitat von Piper2603:
wieso konnte sie dann so schnell rückfällig werden?

Kann ich ohne den individuellen Fall zu kennen nichts wirklich vernünftiges zu sagen.

Zitat von Piper2603:
so wie ich das lese, heben sich beide Theorien nicht auf,

Ich weiss nicht was Du liest, aber ich sage Dir nochmal: Die Serotonin-Hypothese ist nicht mehr haltbar.

Zitat von Piper2603:
Fakt ist allerdings Depressionen sind eine echte und ernstzunehmende Krankheit

Das bestreite ich definitiv nicht. Auch wenn man sie für den zunehmend narzisstischen Teil der Bevölkerung nicht so nennen darf, sondern den absolut unsinnigen Begriff Burnout verwendet.

Zitat von Piper2603:
Meine meinung, wenn es nur von den Neuronen abhängig wäre, dann wäre es glaube ich kein schwankender Zustand sondern eher gleichbleibend oder stetig sich verschlechternd und wie erklärt man dann manisch-depressive Menschen, deren Gemütszustand sich stetig ändert, wenn es nicht mit den Hormonen und Botenstoffen zu tun hat?

Wenn Du mir und der Weltöffentlichkeit erklären kannst, warum und wie bei bipolaren Menschen häufig Lithium stimmungsstabilisierend wirkt, wäre ich Dir sehr dankbar.
Es schadet nicht, sich nach und nach vom streng deterministischen Verständnis der (Psycho-)Biologie zu verabschieden ...

03.08.2022 08:41 • x 2 #342


Piper2603
Zitat von gabehcuod:
Keine ausreichende Anwendung der gelernten Rückfallprophylaxe?
Eigenmächtiges zu frühes Absetzen der Erhaltungsmedikation?

dazu kann ich nur sagen dass ihre Therapie über 2 Jahre ging, die Medikamente aber vom Psychiater wohl schon nach einem Jahr abgesetzt wurden

03.08.2022 09:10 • #343


Piper2603
Zitat von gabehcuod:
Das bestreite ich definitiv nicht. Auch wenn man sie für den zunehmend narzisstischen Teil der Bevölkerung nicht so nennen darf, sondern den absolut unsinnigen Begriff Burnout verwendet.

in meinem Bericht der Klinik (KBO Garmisch-Partenkirchen), für meinen Hausarzt und weiter behandelnden Psychiater stand wiederkehrende starke depressive Episoden also nichts von Burnout und ich hatte immer gedacht Burnout ist eine mentale Erschöpfung, die so aber nichts mit Depressionen gemeinsam hat, da ist wohl was an mir vorbeigegangen

03.08.2022 09:15 • #344


alleswirdbesser
Wie schaut es eigentlich mit der Fähigkeit aus eine Beziehung zu führen? Ich hatte ja eine einschneidende Erfahrung mit meinem an Depression erkrankten Ex. Für mich steht es fest, dass ich aus Selbstschutz es nie wieder tun würde, eine Beziehung mit einem depressiven Mann eingehen. Die Beziehung an sich war sehr schön, eine wunderschöne Lüge, wie ein Märchen, vor allem am Anfang. Das Ende war eine Katastrophe für mich persönlich. Er ein anderer Mensch, da kam sein wahres ich raus: kalt, gefühlslos, egoistisch, manipulativ. In meinen Augen damals zumindest. Er war mein ein und alles und von heute auf morgen ließ er mich fallen.

Auch ein gesunder Mensch kann Schluss machen hatte ich auch schon, aber nicht so.

Deshalb habe ich Piper ganz am Anfang geschrieben, dass man eigentlich erst soweit gesund werden sollte, sich darum kümmern, bevor man eine Bindung eingeht. Mein Ex hat mit der Therapie usw. angefangen, als wir zusammen gezogen sind, die Folge war die Trennung.

03.08.2022 09:31 • x 3 #345


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