Update:
Dies war mein erster Thread in diesem Forum. Das ist über 4 Jahre her. Die eigentliche Affäre fand 2014 statt. Vor rund 8 Jahren und sie ging realitv schnell, innerhalb von 3 Monaten vorbei. Was noch lange blieb, war eine kräftezehrende Ambilvalenz, die leider noch zu 2 weiteren Treffen führte. Da es bei diesen dann nicht mehr zu Intimitäten kam, zähle ich sie nicht mehr zur Affärenzeit dazu. Trotzdem, und da beißt keine Maus einen Faden ab, wäre ich zum Zeitpunkt der Threaderstellung immernoch bereit gewesen, meinen Mann für den AM zu verlassen.
Anfang 2018 war ich mit meinen Nerven komplett am Ende. Die fürchterlichen Angriffe hier in diesem Forum hatten mir den Rest gegeben. Leider wurde es danach sehr unschön. Ich wurde gesperrt und kam zig mal als Fake wieder, auch um Rache zu nehmen an den Teilnehmern, die hier über mich hergefallen waren. Heute sehe ich diese Angriffe mit anderen Augen und wäre in der Lage, anders mit ihnen umzugehen.
Ab Mitte2018 begann ich eine Therapie, in die auch mein Mann mit eingebunden wurde. Es war trotz des zeitlichen Abstands zur Affäre noch einmal eine schlimme Zeit. Alles kam auf den Tisch. Auch die ganz klare Einsicht, dass unsere Ehe trotz aller Bemühungen nur noch am seidenen Faden hing. Die Therapeutin ermunterte uns, alles und diesmal wirklich alles auszupacken. Und das taten wir schonungslos. Es war unsere einzige Chance. Das Affärengift hatte schon viel zu viel zerstört und mit meiner Salamitaktik hatte ich mich beinahe um Kopf und Kragen geredet.
Diese Therapie war für mich ein Segen. Dennoch kreisen auch heute noch meine Gedanken relativ häufig um die Affärenzeit. Auch und gerade dann, wenn ich durch andere Threads, die ich manchmal hier lese, getriggert werde. Kaum ein Ereignis hat in meinem Leben und im Leben meines Mannes ein solches Trauma hinterlassen, wie diese Affäre. Für mich ist es fast schon ein Lebensthema geworden.
Die meiste Zeit aber kann ich es bei Seite packen. Ich bin froh und zufrieden mit meinem Leben und meiner Ehe, so wie sie jetzt ist. Auch mein Mann hat das meiste inzwischen gut verarbeiten können. Nur noch selten merke ich, dass er sich wieder erinnert und der alte Schmerz auch ihn wieder einholt. In solchen Momenten können wir einander inzwischen auffangen. Durch Taten, weniger durch Worte. Ich spüre, dass er das Thema ruhen lassen will. Er will Gras drüber wachsen lassen und ist wie die meisten Männer, ein Meister im Verdrängen. Aber immernoch gibt es offene Wunden und vermientes Gelände.
Trotzdem wollen wir beide das Leben, so wie es jetzt ist zu Ende führen. Gemeinsam. Wir sind vorsichtig miteinander geworden, respektvoll und achtsam. Das immerhin ist das positive an dem ganzen Dilemma. Dennoch weiß ich genau, welche Schuld ich zu tragen habe. Ich spüre sie jeden Tag. Unsere Ehe hat damals ihre Unschuld und Selbstverständlichkeit verloren. Das alles so zu machen, war meine Entscheidung und liegt in meiner Verantwortung. Ich habe Gründe für mein damaliges Handeln gesucht und gefunden. Es war eigentlich fast unumgänglich, dass so etwas irgendwann passiert. Dabei hatte es weniger mit unserer Ehe als vielmehr mit der Großbaustelle und den Verletzungen in meiner Seele zu tun.
Ich will hier nicht weiter diskutieren. Eigentlich ist alles gesagt. Bei den Usern, die ich mit meinem Verhalten verletzt habe, möchte ich mich nochmals entschuldigen. Ich wollte nur nochmal allen neuen Usern meine Geschichte verdeutlichen. Mein damaliger Nickname ist ja fast schon zum geflügelten Wort für alle anderen Fakes und Randalierer in diesem Forum geworden. Ich aber bin kein Fake. Das war ich damals nicht und bin es heute noch viel weniger. Das hier ist meine Realität und es war Teil meines lebens.
Euch alles Gute! Entschuldigung! und Danke!
22.07.2022 12:32 •
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