Hallo Martin,
ich kenne sehr viele verschiedene Menschen mit sehr unterschiedlichen Lebensformen und ich kenne auch welche, wo es mit der offenen Beziehung hingehauen hat.
Wichtig ist wohl eher, dass beide Partner sich auf die jeweilige Absprache einlassen können.
Ich hätte massive Probleme damit, mein Kopfkino würde mir jetzt bereits Dauerfilme vorspielen, mit denen ich mich quälen würde.
Was ich gut finde ist aber, dass Ihr sehr offen miteinander umgeht. Ich habe leider etwas anderes erlebt, denn ich hatte mit meinem Mann keine entsprechende Absprache getroffen und er hat sich fremdverliebt - seine Gefühle für mich waren gleichzeitig auf ein rein freundschaftliches Maß gesunken und er hätte sich auch von mir getrennt, wenn die Frau dazu auch bereit gewesen wäre.
Er hat mir nichts gesagt, ich habe es heraus gefunden und damit war und ist das Vertrauen dahin.
Das wenigstens kannst du haben.
Mein Mann und ich haben auch eine Paartherapie gemacht (wir sind ja wieder zusammen gekommen) und der Therapeut sagte, 50% der Bedürfnisse des Partners müsse man erfüllen, was auch bedeutet, dass man Kompromisse eingehen muss zwischen Nähe/Distanz beispielsweise.
Mein Mann und ich sind hier auch sehr unterschiedlich und wir haben um einige Kompromisse sehr hart gerungen.
Ihr jetzt auch, indem sie bereit ist, künftig auf ihre Freiheit, die du ihr bis vor kurzem zugestanden hast, zu verzichten.
Ich denke, euch helfen jetzt höchstens Gespräche. Wenn die Spannung mit diesem anderen Typen weg ist und wenn sie weiß, wie sehr du jetzt leidest und wenn er ihr eigentlich nichts bedeutet - worauf verzichtet sie denn dann wirklich, wenn sie nicht mit ihm schläft?
Es wäre schön, wenn sie sich klar machen könnte, dass ihr nichts fehlt, wenn sie freiwillig auf diese Option verzichtet.
Berichte mal!
Du hast gefragt, wie wir mit dem Fremdgehen umgegangen sind. Ich denke, dass mein Hintergrund ein anderer ist - denn wie gesagt, ich hatte es meinem Mann nicht erlaubt und ich war sehr schockiert darüber, dass seine Gefühle für mich so weg waren, dass er sich trennen wollte. Ich war unendlich traurig, als ich gelesen hatte, wie lieb er dieser Frau im Chat geschrieben hatte. Das hätte ich auch gerne gehabt! Und ich wußte, wie sein Gesicht dabei aussah - und so hatte er mich lange nicht mehr angeguckt. Dann die vielen SMS...
Ich habe es nicht verarbeitet, dazu ist es auch wohl noch zu früh. Getrennt hatten wir uns Ende November 2012 und am 1. März ist mein Mann wieder hier eingezogen. Es geht mir auf jeden Fall deutlich besser, aber ich lebe trotzdem ein wenig wie unter so einer Trauerglocke. Meine frühere Leichtigkeit und Unbeschwertheit ist weg. Ich beobachte meinen Mann. Sieht er nicht heute ganz grüblerisch aus? Wo ist er mit seinen Gedanken? Doch bei ihr? Bereut er es, wieder zurück gezogen zu sein? Kann ich ihm glauben, wenn er mir sagt, dass er froh ist, wieder mit mir zusammen zu sein? Wie lange wird es halten?
Das sind lauter Gedanken, die immer und immer wieder durch meinen Kopf schießen. Und wenn ein neuer Frauenname fällt, bin ich sofort alarmiert.
Und zwischendrin startet das Kopfkino - aber das ist weniger geworden. Aber ich habe mir immer wieder meinen Mann und andere Frauen beim S. vorgestellt. Manchmal war es, als lägen die zwischen uns im Bett. Wie gesagt, ist das aber zum Glück weniger geworden.
Ich hoffe, dass die Zeit meine Wunden heilt und ich möchte meinem Mann verzeihen und ihm auch wieder vertrauen. Und dann hoffe ich, dass er mich nie wieder betrügt.
Viele Grüße
Zarifah
Viele Grüße
Zarifah
18.03.2013 21:48 •
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