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Wer hat einen Neuanfang nach Affäre geschafft?

J
Hallo,

gibt es Paare, die nach einer Affäre einen Neuanfang geschafft haben und glücklich sind? Ich möchte so gerne einen Neuanfang mit meinem Ehemann schaffen, aber es ist sehr schwer und ich weiß nicht ob ich es auch schaffe (Affäre ging über ein Jahr).

Über mutmachende Zuschriften würde ich mich freuen...

Jaqueline

25.11.2014 22:45 • #1


R
Je nach dem was du schaffen willst? Einfach nur zusammenbleiben oder eine Beziehung auf einer anderen Ebene führen?
Das eine gelingt öfters, aber ich kenne einige Paare, die damit nicht glückich geworden sind und eine Höllenehe führen. Der eine kann die verbotene Frucht nicht vergessen und der andere die Verletzungen und Verrat.
Ich hatte so einige Beispiele vor mir und vielleicht deshalb auch meine Entscheidung nicht weitermachen.Ich sah darin keinen Sinn. Selbst eine *beep* Liebe ist dermaßen *beep*, dass sie nicht mehr reicht, weil alles was dazu gehört und halt bietet, zerstört wird.

25.11.2014 22:59 • #2


A


Wer hat einen Neuanfang nach Affäre geschafft?

x 3


T
Hallo,

@randy - was meinst Du mit Beziehung auf einer anderen Ebene ?

25.11.2014 23:23 • #3


S
Hallo Jaqueline.
hier im Forum gibt es so manche Neuanfänge. Ich zähle auch dazu.
Während es bei mir nun über ein Jahr her ist, kann ich dir nur berichten,
dass es mir noch nicht gut geht. Zu sehr sind die Bilder im Kopf verankert.
Hätte Anfangs nicht gedacht, was da auf uns bzw. eher mir zukommt.
Tja, die Entscheidung bleibt natürlich ganz allein bei mir.
Bin selber von mir überrascht, dass ich ihm überhaupt die Chance gebe,
dass es noch was werden kann. Bin also noch am kämpfen.
Denn hätte mir jemand meine Geschichte erzählt, würde ich auch sagen,
der gehört in den Wind geschossen. Dieser Schockzustand, die Hoffnung auf
Vernunft haben mich anders handeln lassen.
Was nun wird, steht in den Sternen bzw. bringt die Zeit.
Kenne Bekannte , da geht es gut und wiederum andere, bei denen es nun zum endgültigen Ende kam.

Dass es wohl nie mehr so sein wird wie vorher, das stimmt wohl.

Finde die Länge ihres Doppellebens einfach sehr schlimm und daher schwer zu verarbeiten. Als wenn man einen kurzen Ausrutscher hätte.

25.11.2014 23:33 • x 1 #4


R
Ich meine ganz anders, weil die alte Ebene zu diesem Fremdgehen geführt hat. Neuanfang, wenn die Liebe reicht und wenn man verzeihen kann.

Ich bin der Überzeugung, dass es nur sehr sehr wenigen das so gelingt.
Und wenn man hier die eine oder andere Geschichte geschildert wird, dann gebe ich dieser noch nicht viel Wertigkeit, da sie ja meist noch recht frisch sind. Aber was passiert in 5 oder 10 Jahren? Meine Schwester heult noch heute um 7 verlorene Jahre. Und dabei sah es so vielversprechend aus. Der Heulsuße vom Mann tat so, ob er die Sterne vom Himmel holt und die Reue zeigte auch wie der Nachbarsdackel. In der Zeit hat er die Beziehung zu der anderen Frau nach einer kleinen Pause wieder belebt und war diesmal viel schlauer, damit er nicht entdeckt wird.

25.11.2014 23:40 • #5


J
Danke für die Antworten.
Natürlich meine ich mit einem Neuanfang neu anfangen, einfach weitermachen geht nicht. Wir sind zwar nicht getrennt, aber es ist alles so schwer.
Sabine71: Wie geht dein Mann damit um?

26.11.2014 13:39 • #6


S
Hey Jaqueline,
ja es ist schwer, sehr schwer, als Betrogene.
Und wie mein Mann damit umgeht?
Mein Empfinden ist anders, als er sagt.
Aber das ist ja das Schwere daran, die Frage, verlange ich zu viel? Was darf ich erwarten? Wann ist es gut?

Aber, ich müsste mir das ja nicht alles antun. So die andere Fraktion. Doch wenn man daran hängt, so wie es war?
Fällt es einem sehr schwer sofort aufzugeben und die Chance nicht zu nutzen, auf die man gehofft hat. Auf die Vernunft, die vor lauter Schmetterlinge Schaden angerichtet hat.

02.12.2014 11:48 • #7


K
Hallo!

Wir haben den Neuanfang gewagt; haben allerdings professionelle Hilfe von Außen in Anspruch genommen (Eheberatung b.d. Caritas). Letztere haben wir sehr lange aufgesucht - ich meine, etwas mehr als ein halbes Jahr. Sie hat uns viel gebracht. In erster Linie Selbsterkenntnis aber auch Einsicht und Verständnis für die Gefühlswelt des Partners - und auch die eigene (usw)

Ich muss sagen, dass unsere Ehe heute eine andere ist, als früher. Vertrauens,- und respektvoller. Offenherziger und wir sehr viel mehr miteinander reden. Auf Augenhöhe miteinander reden.

Die Affären habe ich verziehen. Was aber nicht heißt, dass ich sie vergessen habe. Ich glaube, man darf das auch nicht vergessen um nicht wieder die gleichen Fehler zu wiederholen.

Es hört sich blöd an, aber man muss versuchen, die Emotionen, die man damals (als Betrogener in verschiedenen Situationen) erlebt hat, loszulassen - wenn es einen wieder übermannt.

Noch heute erlebe ich Momente, wo mir plötzlich Gedanken und Erinnerungen (urplötzlich) durch den Kopf schießen, die mich kurzfristig runter ziehen. Weil sie mich an meine Gefühle von damals erinnern. Ich versuche dann immer, diese Gedanken (etc) durch etwas Positives zu ersetzen.

Außerdem hilft es mir, wenn mein Mann mich in diesen Situationen in den Arm nimmt. Meist merkt er es ja.

Bei uns ist es heute mehr als 2 Jahre und 2 Monate her. Die Phasen, wo es mir schlechter geht, werden weniger. Als man mir das damals sagte, wollte ich es nicht glauben. Aber es ist tatsächlich so.

LG

02.12.2014 14:22 • x 2 #8


J
Hallo kk,

danke für Deine Antwort (und auch die anderen Antworten). Schön, dass es auch Menschen gibt, die einen Neuanfang nicht nur gewagt, sondern anscheinend auch geschafft haben. Das macht Hoffnung. In einer Eheberatung sind wir auch, das hilft.

Wie lange dauerte die Außenbeziehung Deines Partners?

02.12.2014 17:01 • #9


S
Wir haben auch einen Neuanfang gewagt nachdem mein Mann eine Affäre mit einer Kollegin hatte, dieses ist nun knapp 6 Monate her. Ich habe ihm eine zweite Chance gegeben die er auch sichtlich genutzt hat, denn seitdem ist unsere Ehe eine andere als vorher Kartoffelklos hat das sehr gut beschrieben womit ich mich nur anschliessen kann.

Wir haben gemeinsam beschlossen an unserer Ehe zu arbeiten und haben kurz nach seiner Affäre eine Eheberatung bei der AWO begonnen, bei der wir immer noch sind zwar nur noch in unregelmäßigen Abständen aber wir nehmen immer noch diese Termine wahr um weiter an uns zu arbeiten.

Wir reden nun vielmehr als vorher miteinander verstehen und respektieren uns anders.

Ich für meinen Teil weiß zwar bis heute noch nicht woher ich die Kraft genommen habe, um ihm eine zweite Chance zu geben bzw. woher ich die Kraft nehme die Bilder im Kopf zu verdrängen auch wenn es immer wieder mal zu Rückfällen kommt. Du kannst damit leben aber vergessen wirst du es nicht und es wird Zeit brauchen um das vertrauen wieder zu stabilisieren, ich bin für meinen Teil immer noch am Vertrauensaufbau und eines kann ich mit gewissheit sagen ohne die rechtzeitige Eheberatung wäre es meiner Meinung schon lange aus gewesen.

30.01.2015 09:42 • #10


J
Wie lange ging die Affäre mit der Kollegin? Hast du es herausgefunden oder hat er es dir gesagt?

30.01.2015 11:09 • #11


S
Ich habe es selbst heraus gefunden gesagt hat er mir nichts die Affäre ging über 3 Monate vielleicht im Gegensatz zu anderen kurz aber dennoch genau so schmerzhaft.

30.01.2015 11:17 • #12


S
Hallo

Mein Mann hatte auch eine Affäre - ich habe es damals herausbekommen, und ihn zur Rede gestellt. Erst stritt er alles ab, dann wurde aber die Luft dünn - und er hat alles gestanden.

Daraufhin waren wir 2 Wochen getrennt, und ich hatte Zeit zu überlegen, was zu tun ist.

Wir haben auch neu gestartet. Ich habe es eben auch schonmal gelesen, Verzeihen ja - vergessen nein

Das ganze ist drei Jahre her, wir haben es geschafft.

Ich muss aber ehrlich zugeben, dass ich Anfangs wirklich einen Kontrollwahn entwickelt habe, was man eigentlich gar nicht erwähnen darf.

Früher hätte ich es verabscheut, zu schnüffeln etc., er hatte eine Kontrolleurin aus mir gemacht, ich war nicht mehr ich selbst.
Nachts, wenn er schlief checkte ich sein Handy bis ins Detail. Ich war mit allen Accounts von Fratzenbuch bis Email besser vertraut, als er selbst. Ich schnüffelte in seiner Arbeitstasche, seinem Potemonaye - und was weiss ich noch ....Es war schon krankhaft.

Kam er zu spät, oder ich wusste nicht, wo er gerade war, schossen mir die schlimmsten Bilder in den Kopf. Für mich war es eine sehr schwierige Zeit. Ich musste mich sehr bemühen, ihn nicht immer wieder mit der Nase drauf zu stoßen, oder seine Affäre im Streit zu erwähnen.

Erst als er ca. 2 Jahre sauber war, lies es bei mir nach. ...
Heute, drei Jahre später ist es nicht mehr so - keine Kontrolle mehr, ich vertraue ihm. Ich sage jetzt, wir haben die Kurve gekriegt, auch wenn es hart und steinig war - aber ich habe es nicht bereut, ihm eine zweite Chance zu geben.

30.01.2015 13:56 • x 2 #13


I
Ich lebe im Haus mit meinem Ma.n getrennt und hatte ein halbes Jahr eine Außenbeziehung, von der er nichts weiß. MeinMann war vor mir in erster Ehe mit ei er Alk. verheiratet, der Sohn aus dieser Ehe ist leicht behindert und mit unserer Tochter bei uns aufgewachsen.
Das Eheproblem ist, dass mein Mann ei en Perfektzwang und einen Kontrollzwang hat, er kontrolliert mich öfter mal auf Alk. und ist immer mal sehr abwertend weil ich nicht bereit bin, die Superfrau und Supermutter zu spielen.
Ich bin seit über zwanzig Jahren Hausfrau mit Nebenjob, wir sind sechzig, eine Scheidung wäre nur ein Verlustgeschäft.
Ich gebe ihm gerade nochmal eine Chance, wenn er allein was gegen sein Kontrollieren und Perfektseinwollen was tut. In der kurzen Eheberatung vor über einem Jahr war sein einziges Thema, ich würde zu vielvtrinken und wäre grundlos wütend.
Wenn ich das so lese kommt es mir nicht sehr wahrscheinlich vor dass er was ändert. In einem Jahr zieht mein behinderter Stiefsohn in ein vetreutes wohnen, dann könnten wir das Haus verkaufen und getrennt wohnen. Das ist mein Plan, falls sich nichts ändern sollte.
Ich gehe meinen Hobbies nach und pflege meine Hobbys. Er arbeitet noch bis Anfang 16 und tut in der wenigen Freizeit wenig.
Unsere gemei same Tochter lebt mit ihrem Lebensgefährten zusammen und leidet sehr unter der Trennungsatmosphäre im Haus.
Doch auszuziehen ist ohne Hausverkauf einfach zu teuer.
Die friedliche Distanz klappt und ich warte nun ab, was mein Mann tut und ob er mir entgegenkommt.
!?!

30.01.2015 18:05 • #14


B
Hallo,
habe mich jetzt mal hier angemeldet.

Wir haben es jetzt wohl endlich geschafft - nach den 4 schlimmsten Jahren, die ich je hatte - glaube ich heute, dass wir wirklich noch eine Zukunft haben.

Mein Mann hat Anfang 2011 eine kurze Affaire. Die er mir sofort gebeichtet hat, er glaubte an die große Liebe. Ich hab ihn vor die Tür gesetzt - und gewartet. Nach 6 Wochen kam er zurück. Er war in der Zwischenzeit bei seiner Mutter untergeschlüpft und hat einmal abgewartet, wen er mehr vermissen würde.

April 2012: Mein Mann geht auf Reha - nach 12 Wochen kam er endlich zurück - im Gepäck, richtig: die erste richtige Geliebte. Das mit Nr. 1 sehe ich nicht wirklich als solches an. Ich hab ihn postwendend wieder vor die Türe gesetzt. War aber nach 8 Wochen mit der Situation (4 Kinder - Mann, der komplett abdrehte - arbeiten - ect.) total überfordert, mein Arzt wies mir in die Psychatrie ein. Somit musste mein Mann zurück zu seinen Kindern - als ich nach guten 8 Wochen entlassen wurde, hatte er schon Schluß gemacht.

April 2013: Liebe, was ist Liebe? Wir leben nebeneinander - haben viele Gespräche mit dem SpDi und ich habe endlich eine Psychotherapeutin gefunden. Die Entscheidung, dass wir zusammenbleiben, ist getroffen - und auch klar, dass es keine außerehelichen Zwischenfälle mehr geben wird.

Anfang 2014: Ich beschließe, diese letzten 3 Jahre einfach zu vergessen - das waren die schwersten Monate meines Lebens. Mein Mann wird langsam wieder der Alte - wir gehen aus, lachen miteinander, erzählen uns viel.

Heute: Erst vor ein paar Tagen hat mein Mann das erste Mal wieder Ich liebe dich zu mir gesagt - es hat sich ehrlich angefühlt. Ich vertraue ihm wieder blind. Ich glaube, dass ist das wichtigste.

31.01.2015 22:28 • x 2 #15


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