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Wenn wahre Liebe verloren geht.

E
Hallo Thilde,

während ich eifrig offline schreibe und schreibe und immer wieder in meinen Gedanken und Buchstaben unterbrochen werde, bauen sich hier schon wieder neue Gedanken und Beiträge auf und ich komme mir mit meinem jetzigen fast daneben und vor allem zu spät gekommen vor ... zu deinem letzten Beitrag möchte ich ganz andere Dinge sagen als das was ich hier endlich fertiggeschrieben reinkopieren wollte *seufz* ... ich poste meinen Beitrag erst mal trotzdem ...


Danke für deine lieben Wünsche ... ja, ich bin dabei mich zu retten, aber nachdem mein Boot schon so viele Löcher hat werd ich wohl anstatt drin sitzen zu bleiben und zu warten bis ich damit absaufe den Sprung ins Wasser wagen und an Land zurückschwimmen müssen ... und zwar ohne einen letzten Blick zurückzuwerfen, denn sonst laufe ich Gefahr umzukehren um dem gesunkenen Boot nachzutauchen *seufz* ... und wenn ich ganz ehrlich bin, meine Kraft reicht schon kaum mehr bis ans vermeintlich sichere Land. !

Ich bleibe mal noch ein bisschen bei diesem Boot ... welches da so unsicher im Wasser schaukelt ... eigentlich ein harmonisches Bild: dieses Boot auf dem Wasser, über mir der blaue Himmel ... Sehnsucht, Weite ... alles ist möglich, alles scheint offen ... aber wenn ich mal nicht in diese blauweichen Möglichkeiten blicke, sondern den Blick ganz fest auf mich und das Boot nehme muss ich mir eingestehen: Ich sitze da schon länger ganz alleine drin! Das war nicht immer so, da gabs mal jemanden der mit mir drin saß ... da gabs mal zwei Boote im tosenden Sturm und aus genau dem retteten sich zwei Menschen in dieses etwas ruhiger dahinschaukelnde dritte und blickten plötzlich gemeinsam in die Weite der Möglichkeiten ... als sich die ersten Löcher auftaten fingen beide hochmotiviert an zu stopfen, schufen aber durch unterschiedliche Techniken (Ziele?) weitere ... und doch ging der gemeinsame Kampf um dieses Boot eine ganze Weile gut ... nur, kämpften wir aus denselben Gründen? ... wollten wir das gemeinsame Boot retten oder ‚nur’ uns selbst vor dem Ertrinken? ... ich wollte das Boot, genau dieses Boot und kein anderes! ... er wollte das Leben!

Bootsmärchen frei nach lilac ... aber leider kann man nicht alles in Boote packen.

Ja Thilde, ich bin einen Schritt weiter! Der Schritt war schwer, ich fühle mich nicht wohl ... aber es ist wieder genauso wie ich das hier vor über einem Jahr geschrieben habe, jeder Schritt, so weh er auch tut, bringt mich in kleinen Schritten voran, macht mich stärker und bringt etwas Entfernung zwischen mich und dieses Boot. Die Schritte jetzt sind ungleich schwerer ... beim letzten Mal verließ ich ein Schlauchboot aus dem die Luft draußen war ... jetzt lasse ich ein momentan zwar durchlöchertes, aber stabiles Holzboot hinter mir welches noch lange hätte tragen können wenn zwei Menschen sich an die Arbeit gemacht hätten. Ich weiß, da am Ufer steht jemand der Tränen in den Augen hat und trotzdem zusieht wie dieses Boot untergeht ... und das bin nicht nur ich!

Ich habe mal irgendwo den Satz gelesen:

Für ein WIR müssen beide etwas tun, einer allein kann ein WIR nicht zusammenhalten.

Ich glaube an die Wahre Liebe, ich bin mir sicher dass es sie gibt, für mich waren meine Gefühle vollkommen wahr und sind es noch immer ...

Ich kann dir nichts raten, keinen Mut machen, keine Antworten geben ... das kann bei mir auch keiner und jeder der es versucht wird einfach an mir abprallen ... aber ich höre sehr gerne andere Erfahrungen! ... der ‚Stier’ in mir verfolgt sein Ziel lange und beharrlich wenn er sich sein Glück davon verspricht ... er rennt störrisch gegen immer wieder dieselben Wände in der Hoffnung sie würden irgendwann nachgeben ... er interessiert sich nicht für die entsetzten Zuschauer dieses Schauspiels ... er tut was er für richtig hält solange er es für richtig hält ... manchmal bricht diese Wand dann über mir zusammen ohne dass ich einen Schritt weiter bin, ich leide und bestehe beharrlich darauf nie mehr wieder aufzustehen ... um dann irgendwann, nach langer Zeit, doch den Rückzug anzutreten und eine neue Wand zu suchen !

Eins hab ich jetzt in meinem Bilderreichtum übersehen: Wie kam der Stier ins Boot wenn schon der Wassermann nicht drin bleiben konnte ... und wo sind die Wände im Wasser?

LG von lilac

20.05.2003 17:35 • #16


D
Hallo Lilac,

JA! Darin erkenne ich sehr, sehr, sehr deutlich eine Stier-Frau! Eine, die ich einst ziemlich gut zu kennen glaubte, bis mir eines Besseren belehrt wurde!
Da bringst Du es haargenau auf den Punkt, aber ich hoffe instaendig, es moege fuer Dich gut ausgehen...
Was ich jedoch nicht verstehe: wenn Du selbst weißt, wie toericht dieses Verhalten manchmal sein kann, warum aenderst Du es dann nicht ggf.? Verstehe mich bitte nicht falsch: ich versuche mal wieder etwas zu verstehen, was mir bisweile nicht moeglich war... Ob es nun einen Sinn hat oder nicht.

Hallo Thilde,
Ja, es ist die Crux an der Sache. Aber weißt Du, die Sache mit dem Beginnen... Wir leben hier in eine Gesellschaft. Nach meinem Begriff ist diese nicht mehr so ganz gesund. Und wehe, Du verhaelst Dich nicht „konform“! Ein Messlineal wird angebracht und es erfolgt eine Bewertung. Die Vermesser sind krank, aber konformkrank und aggreiert.
Jetzt kannst Du sagen: was sollst? Du bist Du! Gewiss, es ist richtig. Aber wenn Dir nur noch Waende vor die Nase hochgezogen werden, wenn Dir jeder Chance verwehrt wird, wenn Dir alles was Wert (fuer Dich!) hat vorenthalten wird... Dann wirst Du muede des Kaempfens...
Resignation? Nein. Bestimmt nicht. Aber eine gehoerige Portion an Vorsicht, Zurueckhaltung und Mistrauen...
Ich bin schon einige Male damit auf die Nase gefallen. Und dieser ist jetzt ziemlich empfindlich geworden, nicht aber sehr klug.
Ja, Thilde: es KOENNTE sooooo schoen sein. Es koennte...
Manchmal bedarf eines großen Schmerzen um aus diese Lethargie zu erwachen...

Dom

20.05.2003 19:15 • #17


A


Wenn wahre Liebe verloren geht.

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E
Liebe lilac,

Manchmal entwickeln die Themen eine gewisse Eigendynamik, und man kommt von einem zum anderen, trotzdem ist mir dein Beitrag sehr sehr wichtig, denn er führt zu den Ursprüngen zurück.

Schön dass du bereit bist den Sprung ins Wasser zu wagen, ich sitze leider hilflos in meinem Boot und schaue zu, wie es langsam aber sicher voll läuft. Wie du hab ich kaum noch Kraft,  nicht mal mehr die Motivation, Wasser aus dem Boot zu schöpfen.

Leider hab ich nie diesen gemeinsamen Kampf gehabt, der das Boot hätte retten können, als sich immer mehr Löcher auftaten, flüchtete er auf einen Frachter, besuchte aber öfter das kleine Boot, allerdings ohne das nötige Werkzeug, um es zu reparieren. Hilflos besah er sich die Löcher, wollte gerne was tun, konnte es aber nicht, und kann es immer noch nicht, vielleicht will er es ja auch gar nicht, denn die Fahrt auf dem Frachter bietet doch einige Annehmlichkeiten.

Ich wollte auch dieses Boot, und eigentlich bin ich mir auch ziemlich sicher, dass da jemand steht, und zuschaut, wie es untergeht....und auch mit Tränen in den Augen..(das hat mich sehr berührt, lilac )

Du hast Recht, einer allein kann ein WIR nicht zusammenhalten, was aber wenn man meint, der andere würde es vielleicht doch gerne tun, weiss aber nicht so recht WIE?
Natürlich steht dagegen die Stimme im Kopf , die dir sagt: Menno, begreif endlich, dass der andere es nicht will, du machst dir nur was vor.....Aber diese Stimme überhört man geflissentlich, eben weil man so liebt wie wir es tun.

Und somit wäre die Möglichkeit, das Boot zu verlassen, eine Entscheidung GEGEN unsere innere Überzeugung.

Ergo...man wartet bis das Boot auseinanderfällt, und dann heisst es ertrinken oder schwimmen...ich bin kein guter Schwimmer (da hat er mir was voraus), und wie lange ich Kraft habe mich oben zu halten, steht in den Sternen.

Das mit dem Stier kann ich sehr gut nachvollziehen, bin ja selber einer...man rennt gegen die Festung an, holt sich einen blutigen Kopf, lässt sich mal das Blut aus den Augen wischen und den Kopf verbinden, und macht dann weiter. Diese Stärke ist oft auch ein Fluch, diese Beharrlichkeit für Dinge einzustehen, von denen man überzeugt ist. Hat man da vielleicht die Hoffnung, dass andere diese Zähigkeit honorieren, dass der andere merkt, wie sehr man liebt, wie sehr man kämpft und was verändern möchte?

Und lilac....Wassermänner sind im Meer zu Hause, genau wie Krebse auch...Stiere brauchen ein Boot, um nicht gleich unterzugehen im hohen Wellengang ;)



Sei lieb umarmt

Thilde

 

21.05.2003 06:52 • #18


E
Lieber Dom,

möchte man nicht oft auch, dass andere die eigenen Werte übernehmen, und fällt deshalb auf die Nase?

Vor allem, wenn gerade diese Werte für den anderen neu sind, und eben nicht konform mit dem bisher er - und gelebten?

Ist es die Angst des anderen, etwas anzunehmen, etwas neues zu erfahren, was sein bisheriges Leben auf den Kopf stellen könnte, und unweigerlich Veränderungen nach sich zieht? Warum sträuben sich so viele Menschen gegen die Veränderung? Ist die gelebte Ordnung der Dinge so viel sicherer / besser?

Ich glaube nicht.

Und ich bin am resignieren, weil ich meine Werte für wichtig halte, ebenso meine Überzeugungen, und mir wird verwehrt, sie leben zu dürfen in einer Partnerschaft, eben weil dadurch viele Konsequenzen der unangenehmen Art zu tragen wären.

Wenn man nur allein aus der Lethargie erwacht, kann man nichts bewegen, du wirst immer Mauern um dich haben, die deine Werte zwangsläufig ersticken werden.


LG

Thilde

21.05.2003 07:21 • #19


E
Hallo ihr Lieben,


heute habe ich ihn getroffen, es war kein geplantes Treffen, warum und wieso ist eigentlich nebensächlich, er war da, weil er sich Sorgen um mich machte.
Wir trafen uns an einem Ort, der mir viel bedeutet, mitten im Vorland, und schon auf dem Weg dorthin war mir, als ginge er unsichtbar neben mir.

Wie weh tat es ihn zu sehen! Am liebsten wäre ich auf ihn zugestürzt, statt dessen ging ich schweigend und zitternd neben ihm. Freiwillig sei er nicht gekommen, sagte er, er habe gehört, dass ich vielleicht Hilfe brauche, nur darum sei er dort, denn nach allem, was er mir angetan hat, hätte er es nicht gewagt, zu mir zu kommen....

Und trotzdem war er da, er hätte die Lage ignorieren können, aber er war da...
Für einen wilden, irrationalen Augenblick hoffte ich, er sei gekommen, um mir zu sagen, dass er den Weg nun doch mit mir gehen möchte. Dann fragte ich mich: Warum ist er da? Will er dir wieder wehtun? Und wenn er dich nicht liebt, was will er hier?
Tausende Gedanken schossen mir durch den Kopf, was soll ich tun, was soll ich sagen? Wenn ich dies tue / sage ist das falsch oder richtig? Nützt es was zu sagen? Oder zu tun?

Wir sprachen miteinander, hmm, ich redete wohl mehr als er, denn er meinte er habe schon so viel gesagt, und es immer wieder verraten, so dass er sich nicht mal mehr selbst glauben kann.

Ich sah einen verzweifelten, zerrissenen Menschen, der unter dieser Situation genauso leidet wie ich, der nicht versteht, warum ich 23 std und 59 min des Tages in seinen Gedanken bin, einen Menschen der nach aussen hin ein geordnetes schönes Leben führt, und in dessen Inneren Stürme von solcher Macht toben, dass es ihn fast auseinanderreisst.

Er kann nicht zu mir sagt er, weil meine Nähe ihn so verletzlich macht, weil er nicht mehr er selbst ist oder sein kann, wenn er bei mir ist. Das ist ein ASrgument welches ich nicht verstehen kann, warum diese grosse Angst vor diesem Geschenk das Liebe heisst? Liegt der Grund in einem kalten, lieblosen Elternhaus? Wenn ja, würde man dann nicht mit Freuden das annehmen, was man jahrelang schmerzlich vermisst hat?

Ich weiss, dass er auch andere Ängste hat, Angst mich zu verletzen, Angst, selber nicht stark genug zu sein, um eine solche Liebe leben zu können, Angst vor Vorwürfen wegen all dem was geschehen ist. Und ich habe auch meinen Teil zu diesen Ängsten beigetragen.

Im Grunde fühle ich mich total hilflos, wie angekettet, handlungsunfähig. In meinem Kopf geht nur immer der Geadnke umher: wenn ich es bin, die er eigentlich will, warum TUT er dann nichts, sondern leidet? Ich habe ihn gefragt, warum, er sagte : Thilde, ich bin nicht du, ich wünschte ich wäre wie du, oder wie andere die stark sind, und keine Angst haben...

Und in meinen Schädel will einfach nicht rein, dass er es nicht kann...vielleicht jetzt noch nicht, vielleicht niemals, denn ich bin wirklich anders, ich würde die Ärmel hochkrempeln, mein Werkzeug nehmen, und mit viel Liebe und Geduld daran arbeiten. Ich weiss auch nicht, ob meine Liebe die Macht hätte, die Verletzungen aus Kindheit / Vergangenheit zu lindern, aber ich würde es versuchen, weil er es mir wert wäre. Denn nur wenn man etwas wirklich versucht hat, kann man irgendwann ohne Reue sagen, ok, ich habs versucht, aber es hat nicht funktioniert.

Ich WEISS es könnte funktionieren, wenn beide daran arbeiten, und sich mit Liebe, Achtung, Respekt und Offenheit begegnen. Ich weiss aber auch, dass ich nicht FÜR ihn entscheiden kann, es muss sein Wunsch sein, aus ihm selbst heraus, dann und nur dann wird er ganz da sein, und nicht nur halb.

Ob ich die Kraft habe solange durchzuhalten und zu hoffen? Momentan wohl eher nicht, denn am Ende bin ich weggerannt, mit den Worten : Ich werde dafür sorgen, dass du endlich frei bist....

Dabei geht es mir gar nicht so sehr um ihn, er meinte sowieso, dass es nichts ändern würde an den Stürmen die in ihm toben, selbst wenn ich mich in Luft auflösen würde. Ich bin hier diejenige, die die Situation als fast unerträglich ansieht, denn die Gefühle die er mir entgegenbringt, sind wie Wellen, die mich schier von den Füßen holen, und es ist unfassbar für mich , das jemand solche Gefühle nicht zulassen kann oder will.

Im Nachhinein war ich wütend auf mich, auf ihn, traurig, verzweifelt, hilflos...alles in einem...und trotzdem war die Zeit mit ihm unendlich kostbar.

Und es erzeugt ein Gefühl der absoluten Ohnmacht, hier zu stehen, und zusehen zu müssen, wie jemand fast ertrinkt...kein Rettungsanker in Sicht, kein Schiff das ihn abholt...er muss allein schwimmen, um zu überleben, und vielleicht ein rettendes Ufer zu erreichen. Reicht seine Kraft dafür? Reicht meine dafür, tatenlos zusehen zu müssen? Soll ich mit reinspringen, und einfach untergehen? Mich abwenden, um das grausame Schauspiel nicht mit ansehen zu müssen?


Ach, wenn ich doch nur wüsste was die Zukunft bringt.


Thilde

21.05.2003 21:04 • #20


E
Am Rand stehen
überraschend
hinab sehen müssen
in eine Tiefe
von der ich weiß
daß ich einen Absturz
zu überleben
für unmöglich halte.

nicht glauben können
daß ich je erfahren muß
wie es ist
dort herunter
gestoßen zu werden

ein einziger Schlag
unter die Beine
meine Hand, die versucht
sich am Rand festzuhalten
ein Fuß
der auf diese Hand tritt
und dann

tief fallen
noch tiefer
unerwartet
zuerst verzweifelt
dann vielleicht doch
mit ein wenig Hoffnung
das Fliegen zu lernen
während des Sturzes

mit den Armen rudernd
nach einem Halt suchend
mit der Stimme schreiend
nach einem Menschen
der ein Netz aufspannt

netze finden
für einen Moment darin
luft holen
und doch sehen
wie sie zerreißen
unter der Last
der beladenen Seele


weiter fallen
noch tiefer
aufschlagen
die Beine gebrochen
die Seele zerschlagen
noch halb am Leben
aber ein Krüppel

dunkel
kalt
einsam
blind
und bewegungslos
hungrig
aber zum Essen zu müde
gefangen
in der Resignation
die bleibt
wenn ein finaler Schlag
allem was jemals hell und schön
wichtig und lebendig war
das Genick bricht

wenn die Dunkelheit
über das Licht
hereingebrochen ist
nach über einem Jahr
wissen
daß niemals
ein Aufstehen
möglich sein wird
wenn nicht das Licht der Liebe
wieder Kraft in Seele und Herz bringt

für mich
für einen Menschen
der Liebe ist
ist dies die einzige Quelle
die Sinn und Kraft
in sich trägt

und dann
wie soll ich wieder lieben können
wenn ich mich einst ganz und gar hergeschenkt habe
und nicht zurückholen kann
was der andere oben behielt
als er mich hinab stieß

auch in der Dunkelheit mag es liebende Seelen geben
aber sie zu sehen
ist einem Blinden nicht möglich
und wenn er jemals wieder
zufällig eine berühren sollte

was dann?
erschrecken
sehnsüchtig genau danach
und doch beißend wie ein verletztes Tier

und die frage
wieder hinauf in das Licht?
um wieder hinabzustürzen...

und die Erfahrung
für das passende Licht zu halten
was doch vielleicht nur
ein Irrtum
der eigenen Sehnsucht ist
das licht selber ersticken
bis die Zeit
wieder die dunkelheit bringt
weil das
was ich brauche
mein Gefühl
oben ist
und ich hier unten liege
aufzustehen versuche
und noch immer nicht kann


mir ist
über die viele Zeit hier unten
kälter und kälter geworden
ich bin
über die viele Zeit hier unten
blinder und blinder geworden
ich kann mich
über die viele Zeit hier unten
nur noch langsam bewegen

ich habe Angst,
müde zu werden
einzuschlafen

und doch
ist es meine einzige Pflicht
wach zu bleiben
weil ich nicht aufgeben darf

daß ist das einzige
was ich weiß
aber ohne
zu wissen warum

auch nicht nach aller inzwischen
verstrichenen Zeit

23.05.2003 19:55 • #21


E
Hallo du, wer immer du auch bist,


wieder und wieder habe ich deine Zeilen gelesen, es zerriss mir fast das Herz, und ich musste weinen bei deinen Worten.

Es spricht so unendlich viel Schmerz aus dir, soviel Leid, und ich fühle mit dir, weil auch ich hier unten in dieser Dunkelheit umherrirre, mir immer kälter wird und ich so schrecklich müde bin.

Auch ich denke oft, dass ein Aufstehen fast unmöglich ist, wenn mir schon bei dem Gedanken an ihn die Tränen kommen, und auch mir kann nur die Liebe wieder Kraft in mein Herz und meine Seele bringen.

Ja, ich weiss, wir beissen und schlagen um uns, wenn eine liebevolle Seele uns ihre helfende Hand entgegenstreckt, wir zeigen nicht, was wir wirklich empfinden, dass wir eigentlich doch nur liebevoll gehalten werden wollen. Statt dessen sind wir kalt und abweisend, gemein, hart und voller Misstrauen, aus lauter Angst verletzt zu werden.

Und gerade darum haben wir es schwer, weil wir unser wahres ich verbergen, uns vermeintlich schützen wollen, vor der Hand die uns vielleicht wieder hinab in den Abgrund stösst, anstatt unsere verletzte Seele zu öffnen und zu zeigen, was das Herz zeigen möchte.

Auch ich weiss nicht, warum wir wach bleiben müssen, nicht aufgeben dürfen, aber vielleicht ist die Hoffnung auf einen liebenden Menschen, der nur für uns da, ist grösser als der Wunsch einfach einzuschlafen.

Denn wenn man einschläft, wird uns niemals wieder eine liebende Hand berühren, aber wenn wir wach bleiben, dann bleibt uns noch die Hoffnung darauf.

Vielleicht ist das die Antwort auf das warum.....



Thilde

23.05.2003 21:09 • #22


E
Liebe Thilde

Wie schoen das du das erkannt hast ...

Hoffnung ist ein Teil unseres Lebens, gib niemal auf.

Feechen

24.05.2003 19:37 • #23


E
Hallo Dom, alle,

Balou schrieb: man sagt nichts, um nicht zu verletzen. Und man merkt nicht, dass man dadurch schon verletzt hat (sinngemäß). Wie Recht er doch hat!
Nur der Spieß hat zwei Spitzen: sag ich was oder nix, verletzt wird so oder so...
Warum nur?

Die kleine Verletzung ist grundsätzlich immer kleiner als die viel größere Verletzung durch Unehrlichkeit. Sie kann aber leider groß genug sein, um eine Beziehung dauerhaft zu zerstören weil es Menschen gibt, die ihre eigenen Fehler nicht sehen wollen - geschweige denn dazu stehen - und dem anderen nicht verzeihen können -- falscher Stolz, falsches Ego, falsche Erziehung, Intoleranz
Warum? Weil sie kein Grundvertrauen in sich selbst haben, voller Ängste sind und immer ein schlechtes Gewissen haben, das sie durch die Flucht nach vorne kaschieren.
Lösung: Haltet Euch von solchen Menschen fern, es ist kaum möglich etwas zu ändern. Diese Menschen lernen nur durch knallharte Erfahrungen. Es gibt andere, die wirklich Liebe verdient haben und diese selbstlos zurückgeben können.

Die drei Affen haben schließlich Geschichte gemacht, oder? Wollen wir so leben?

Viele die ich kenne anscheinend schon, ich nicht. Ich habe viele Jahre meinen Frust reingefressen und wenn man ein gutmütiger Mensch ist, dann kann man das ertragen. Aber es bleiben tiefe innere Blutungen. Nur wer sich öffnet wird diese Verletzungen heilen können, nur wer Luft an die Wunden läßt wird heilen.
Was die meisten frustrierten Menschen nicht realisieren: Neue Verletzungen können nur noch oberflächlich sein und heilen schnell wieder wenn man es zuläßt. Habt Mut zum Risiko. Man kann mehr gewinnen als verlieren, das sollte jedem klar werden. Wer nichts riskiert wird auch NIE etwas gewinnen können.
Die Flucht nach vorne in den Egoismus führt in eine Sackgasse, es sei denn man ist wirklich ein perfekter Selbstbetrüger. Manchmal beneide ich diese Menschen, denn sie leben in einer Scheinwelt des Glücks. Aber irgendwann bricht diese Konstruktion zusammen weil die Welt doch realer ist als man denkt.
Das mit der Offenheit und Ehrlichkeit, auch gegenüber sich selbst, ist ein schwieriges Kapitel. Rein theoretisch geht es ja um das Glück, das man empfindet, egal wie es entsteht. Wer sagt denn, daß der aufgeklärte Mensch glücklicher lebt als der Selbstbetrüger? Irgendwie ist doch der Anfang einer leidenschaftlichen Beziehung immer mit einer gehörigen Portion Selbstbetrug verbunden... Aber es ist ein wunderschönes Gefühl. Die Kunst ist wohl, diesen Zustand in anderer Form zu erhalten, und ich persönlich glaube, daß sowas nur durch absolute Transparenz zwischen zwei Menschen möglich sein kann. Dazu gehört aber auch, daß BEIDE auf dem gleichen Reife-Niveau sind. Was wohl leider in den seltensten Fällen zutrifft, denn: Die (Schmetterlings-)Gefühle nehmen auf Reifegrade keine Rücksicht, aber man kann sie direkt nach dem Auftreten manipulieren. Das bedeutet: Wer klug ist erkennt frühzeitig einen Menschen, der einem unter Garantie schadet, und läßt die Finger davon bevor er ihm verfallen ist. Wer klug ist, schaltet den Kopf nicht ganz aus, auch wenn das vermeintlich weniger Wert ist als die reine Bauchliebe. Nach meinen Erfahrungen ist das Blödsinn, es ist herrlich prickelnd, sich in einen Menschen mit dem Kopf und dem Bauch zu verlieben. Ich habe es erlebt wie es ist, sich in die gleiche Frau 2x mal zu verlieben, zuerst mit dem Bauch und dann, nach 1,5 Jahren, wieder mit dem Kopf. Wenn es dann nicht klappt hat das andere Gründe, aber die Voraussetzungen für eine gute Beziehung waren geschaffen... Sich immer wieder der reinen Bauchliebe hinzugeben ist einer guten Beziehung abträglich und auf Dauer selbstzerstörerisch.

Bleibe lieber still und warte ab, bis jemanden anders damit beginnt...

Das dürfte ironisch gemeint sein... nehme ich mal an?

cu

25.05.2003 14:34 • #24


E
Hallo Thilde,

erst einmal danke für diesen Thread, der doch ziemlich aktuell ist, zumindest hier in diesem Forum der einseitig Liebenden.

Das ist ein Argument welches ich nicht verstehen kann, warum diese grosse Angst vor diesem Geschenk das Liebe heisst? Liegt der Grund in einem kalten, lieblosen Elternhaus?

wahrscheinlich ist es das. Typischer Nährgrund für Leute, die sich wie alle nach Liebe sehnen, aber nicht bekommen - stattdessen nur bad vibrations -, sich damit irgendwann abgefunden haben keine zu erwarten und dann innerlich gespalten sind, wenn jemand ihnen wirklich mal Liebe anbietet.

Wenn ja, würde man dann nicht mit Freuden das annehmen, was man jahrelang schmerzlich vermisst hat?

Nein, sie können damit nix anfangen weil sie gelernt haben ohne Liebe auszukommen, nur auf sich selbst gestellt zu leben, sich nur durch ihren (beruflichen) Erfolg zu definieren. Eigentlich nichts Schlechtes, besser als sich nur über den Partner zu definieren, aber sie werden weder ihren Sehnsüchten noch denen ihres Partners gerecht. Wenn es das Elternhaus nicht war, dann waren es wahrscheinlich andere Menschen, die Liebe kaputtmachen. Aus dieser Erfahrung heraus entsteht Mißtrauen und das sitzt so tief, daß man kaum etwas dagegen tun kann. Vertrauen, Mut, Achtung, Risikobereitschaft: Das alles sind Dinge, die man für eine gute Beziehung braucht und es ist so unendlich schwer, diese Dinge in einem Menschen zu wecken der sich bisher mehr oder weniger alleine (auch in einer Beziehung) über Wasser gehalten hat. Die Angst vor Verletzung, vor dem Verlust seiner Einsiedlerwohnung, seinens Schneckenhäuschens, ist viel zu groß.

Ich weiss, dass er auch andere Ängste hat, Angst mich zu verletzen, Angst, selber nicht stark genug zu sein, um eine solche Liebe leben zu können, Angst vor Vorwürfen wegen all dem was geschehen ist. Und ich habe auch meinen Teil zu diesen Ängsten beigetragen.

Jaja, das schlechte Gewissen ist der ewige Begleiter der mutlosen Menschen:-) Sie haben kein Vertrauen in die Liebe und das Verzeihen des Partners, dabei ist das das einzige, was ihnen wirklich Sicherheit geben könnte.
 
er sagte : Thilde, ich bin nicht du, ich wünschte ich wäre wie du, oder wie andere die stark sind, und keine Angst haben...  

Therapie? nützt wahrscheinlich nix. Erst wenn ihm das gleiche passiert dann wird er sich helfen lassen wollen. Das Dumme ist nämlich, daß genau die Leute, die es am nötigsten bräuchten um neue Wege beschreiten zu können, sich verbissen dagegen wehren, neue Impulse und/oder die Erfahrungen anderer anzunehmen, denn sie wollen ALLES ALLEINE bewältigen und damit das Rad neu erfinden. Weil sie es nicht anders kennen?

Und es erzeugt ein Gefühl der absoluten Ohnmacht, hier zu stehen, und zusehen zu müssen, wie jemand fast ertrinkt...

Das kenne ich nur zu gut. Zusehen müssen, wie Leute sich selbst den Kopf an der Betonwand aufschlagen, bis sie erst einmal genug haben und sich wieder zusammenflicken lassen, damit sie einen erneuten Versuch starten können. Weil sie unbedingt mit dem Kopf durch die Wand wollen:-)

Thilde, dreh dich weg, denk mehr an Dich und genieße das Leben jeden tag neu in dem Du die Liebe von Menschen annimmst, die sie gerne geben wollen und auch können, und vertraue deinerseits auf die Kraft seines starken Willens und Egos. Es wird ihn am Leben erhalten... machen kannst Du nichts, das kann höchstens eine Frau die ihn nicht liebt und der er verfällt. Diese Erfahrung fehlt ihm noch denke ich.

cu

25.05.2003 16:27 • #25


E
Hallo Thilde,

hab noch was übersehen, nämlich Deinen Footer:

Geliebt zu werden macht uns stark.

ja. manchmal zu stark und zu selbstbewußt. Manche werden so stark, daß sie die Achtung vor dem Liebenden verlieren... Sie beginnen, nach neuen Herausforderungen zu suchen, nach einem Menschen, dessen Liebe sie sich erkämpfen müssen.

Zu lieben macht uns mutig.

ja. manchmal so mutig, daß wir alle negativen Anzeichen ignorieren und zu tiefes Vertrauen in die selbstverständlich gegenseitige Liebe haben. Etwas Verlustangst kann nicht schaden, denn sie hält die Aufmerksamkeit für beziehungsschädliche Dinge am Leben, und andererseits etwas mehr coolness, Härte und Distanz zum Partner, wenn er zu dominant und zu selbstsicher zu werden droht. I know, das klingt wie ein Widerspruch...

und eine Korrektur hätte ich noch: Meine Bauchliebe dauerte nicht 1,5 Jahre sondern ca. 3,5 Jahre. Die fast 3 Jahre Beziehung hatte ich schon fast vergessen:-)

cu

25.05.2003 17:01 • #26


E
Hallo , Hallo Thilde, all

, du schreibst:
Und es erzeugt ein Gefühl der absoluten Ohnmacht, hier zu stehen, und zusehen zu müssen, wie jemand fast ertrinkt...
.......................
Das kenne ich nur zu gut. Zusehen müssen, wie Leute sich selbst den Kopf an der Betonwand aufschlagen, bis sie erst einmal genug haben und sich wieder zusammenflicken lassen, damit sie einen erneuten Versuch starten können. Weil sie unbedingt mit dem Kopf durch die Wand wollen

Meinst Du damit ihren Liebsten oder Thilde?

Thilde, dreh dich weg, denk mehr an Dich und genieße das Leben jeden tag neu in dem Du die Liebe von Menschen annimmst, die sie gerne geben wollen und auch können, und vertraue deinerseits auf die Kraft seines starken Willens und Egos. Es wird ihn am Leben erhalten... machen kannst Du nichts, das kann höchstens eine Frau die ihn nicht liebt und der er verfällt. Diese Erfahrung fehlt ihm noch denke ich.

Das finde ich ein bißchen mißverständlich.
Hast Du das Gefühl, Thilde könnte das, sich einfach abwenden? Dann müßte sie eine andere werden, die sie
nicht ist. Hmm, kommt mir so vor.

Lieben Gruß
wilde Flocke

25.05.2003 17:27 • #27


E
Hallo Flocke,

Meinst Du damit ihren Liebsten oder Thilde?

nee, Dich meine ich damit:-) Ihren Liebsten, ja. Oder einfach alle diejenigen, deren starker Eigenwille dazu führt, daß sie nicht sehen können, daß es auch offene Türen gibt, durch die man schneller auf die andere Seite der Wand kommen könnte.

Das finde ich ein bißchen mißverständlich.
Hast Du das Gefühl, Thilde könnte das, sich einfach abwenden? Dann müßte sie eine andere werden, die sie
nicht ist. Hmm, kommt mir so vor.  

Alles eine Frage der Sichtweise. Einfach wäre übertrieben. Aber Thilde ist die Stärkere, mutigere von beiden, diejenige die weiter sieht und denkt als er. Sie sollte aber erkennen daß er nicht schwach ist, sondern nur, daß seine Egozentrik leider stärker ist als seine Liebe zu ihr. Er kann kein Vertrauen auf einen Neuanfang haben weil er sich nicht in fremde Hände begeben will oder kann oder was auch immer. Er steht sich selbst im Weg und er muß erst einmal lernen, was wirkliche Schwäche ist. Erst wenn er einmal froh ist, nach jedem Strohhalm greifen zu DÜRFEN, wird er - vielleicht - vernünftig werden und das annehmen können, was er vom Leben bzw. ihr geboten bekommt. Ich hab mich wirklich in den letzten Jahren oft genug über diesen Blödsinn geärgert... Diese komischen Gesetze der Liebe...

Liebe ist nicht gleich Liebe, Flocke! Manchmal ist sie leicht, manchmal ist sie verdammt schwer. Man kann sie aber leichter machen, indem man sie nimmt wie sie kommt... mal eher leidenschaftlich, mal eher freundschaftlich... es ist alles offen, wenn man sich nur selbst öffnet und Dingen ihren Lauf läßt! Und wenn man seine Erwartungen auf dem Boden hält.

cu

25.05.2003 18:07 • #28


E
Liebe Thilde

Flocke und auch treffen es so ziemlich auf den Punkt.

Nein du kannst keine andere werden , das Leben ist auch nciht nur schlecht, auch wenn es dir im Moment so vor kommt.
meint das es mal schwerer ist zu lieben und mal einfach.

Hm wohl wahr denn wenn beide sehen wuerden was sie verlieren koennten, was sie hatten und wieder haben koennten dann waere vieles einfacher.

Nur sind wir alle nur Menschen und machen Fehler, wenn wir diese nicht machen wuerden waeren wir perfekt, aber leider keine Menschen mehr

, sei dir sicher, das Thilde nicht umbedingt die staerkere ist, in der Liebe gibt es eigentlich nicht den staerkeren, sollte es zu mindestens nicht, denn dann waere es nciht gemeinsam...oder???
Nur der eine weiss zu lieben und sie an zu nehmen und der andere hat das noch nicht gelernt.
Ich weiss, das es beide eigentlich nicht hatten, denn es ist für beide schwer, Dinge so zu sehen wie sie sind.

Das wichtigste aber bei dem allem ist, das sich nicht aufzugeben und damit haben beide ein Problem.

Der eine trauert und der ander will nicht mehr solch ein Leben, wenn sie erkennen koennten, das es sich immer lohnt zu leben, aus Fehlern zu lernen und sie dann zu vergessen, dann waere es viel einfacher, die Vergangenheit holt sie aber immer wieder ein.......wie soll es da weiter gehen??

Ich kann nur hoffen das beide vertrauen zu sich selber finden und ihren Weg, keiner weiss wo dieser hinführen wird.....

Die Gedult ist die Kunst des Hoffens.

ICh wünsche dir Thilde das du die Kraft hast das zu Dir zu finden.

Feechen

25.05.2003 19:42 • #29


E
Hallo feechen, und flöckchen,


eigentlich wollte ich nicht mehr zu diesem Thread schreiben, da es mir mehr und mehr sinnlos erscheint überhaupt zu denken, zu fühlen, zu sagen was ich fühle. Ein Grund dafür ist, dass jemand glaubt, die Thilde die hier schreibt, ist nicht die wahre Thilde, denn Thilde live ist jemand, der ganz anders denkt, fühlt und handelt.

Mag sein, dass ich mich momentan verhalte wie ein verletztes Tier, welches die Hand beisst, die es streicheln will, aber vorausgegangene Verletzungen haben mich vorsichtig gemacht. Das mal nur so ganz nebenbei...to whom it may concern....



Zunächst einmal möchte ich feechen antworten:

ja, du hast wohl Recht, ich bin dabei mich aufzugeben, weil alles was mir für meine Person an Werten jemals wichtig war absolut in Frage gestellt wird. Nun ist es scheinbar an der Zeit zu entscheiden, ob ich nicht doch eine andere werden will. Kann ich das? Kann ich ein Leben leben ohne den Glauben an die Macht der Liebe? Hmm...wohl nicht.

Also was bleibt mir dann?


Und ich weiss sehr wohl, was ich verloren habe / verlieren könnte (?), denn so jemanden findet man nicht wieder, jemanden, der in die gleiche Richtung schaut, und einem so unheimlich vertraut und ähnlich ist... du weisst was ich meine.

Ich habe gedacht, dass es sich lohnt, aus Fehlern zu lernen, sie zu vergessen und auch zu verzeihen.

Wenn mir aber die Fähigkeit und der Wille dazu abgesprochen wird, kann ich kaum etwas bewegen mit meiner Bereitschaft, denn jede kleinste Aussage, jedes Verhalten wird sofort unter Negativaspekten gesehen....und ich habe es leider genau so gemacht, wie es erwartet wurde....aus Angst noch mehr verletzt zu werden.

Feechen, du wünschst mir , dass ich wieder zu mir finde...ich frage mich, ob es sich lohnt, die zu sein, die ich war und wieder sein möchte, die, die ich auch vor einigen Wochen war, bevor ich wieder einmal enttäuscht wurde in meinem Vertrauen und meiner Bereitschaft zu vertrauen, zu verzeihen und zu vergessen.

Sicherlich darf man aber die Vergangenheit auch nicht stillschweigend untern Teppich kehren, so als sei sie nie geschehen. Ich denke, der Partner sollte wissen, wie man sich fühlt, oder gefühlt hat, um ihm die Chance zu geben, auch zu verstehen...und zu verzeihen.

Mag sein, das ich nicht gerade das blühende Leben bin zur Zeit, aber ich war verdammt nah dran, und nun krabble ich wieder im Dunkeln rum.


Meinen Weg möchte ich finden...nur sind die Wege die mir offen stehen so unterschiedlich und teilweise extrem....wie Tag und Nacht.



Lieber ,

ich mag es wie du schreibst, du triffst es wirklich auf den Punkt.

-------------------------------------------------------------------Die Angst vor Verletzung, vor dem Verlust seiner Einsiedlerwohnung, seines Schneckenhäuschens, ist viel zu groß.
-------------------------------------------------------------------

Ja, das sehe ich auch so, nur plagt mich die Frage WARUM diese Angst, wenn man es gar nicht richtig versucht hat?
Es ist doch irrwitzig, etwas nicht zu tun, nur weil man Angst hat, es könnte nicht funktionieren, oder?

Es ist doch merkwürdig, dass man annimmt, das und das wird passieren, obwohl man es nicht WEISS.

Ja ...womit wir beim Mut und der Risikobereitschaft wären...aber habe ich nicht den Mut und die Risikobereitschaft, wenn das Ergebnis ganz toll sein könnte? Muss man da pessimistisch sein, und von vornherein annehmen, es kann ja nur schlecht werden??

Wo bleibt da das Vertrauen auf eben dieses Gefühl...nämlich der Liebe? Wenn man seine Fehler eingesehen hat, wird man den anderen sicher nicht wieder verletzen.

Du meinst, er muss erst einer Frau verfallen, die ihn nicht liebt?? Hmm, dann kann er aber immer noch keine Liebe annehmen, oder? Denn wo keine ist, kann man nichts annehmen.

Ja...mein footer....weisst du eigentlich, dass ER mir mal diesen Spruch schenkte? Ich frage mich, warum er nicht mehr stark und mutig ist.....ich wäre es, denn es ist es wert, für eine besondere Sache stark und mutig zu sein.


Bei den komischen Gesetzen der Liebe musste ich dann doch grinsen...vielleicht sitzen da oben ja wirklich welche auf ihren Wölkchen, und machen sich einen Joke daraus, das Leben der Menschen mit diesen Gesetzen ganz schön durcheinander zu bringen...Müssen wir die Regeln erst lernen um sie dann zu brechen?

Hmm, irgendwie hast du mich aufgebaut , danke dir dafür...auch wenn du mir rätst, mich wegzudrehen...aber ich spüre das Verständnis in dir für meine widerstreitenden Gefühle....


@ wide flocke...mir war klar, dass meinen Liebsten meint, obwohl auch ich mich fühle, als ob ich gegen eine Wand renne:-))

Und du hast Recht...ich glaube kaum, dass ich eine andere sein kann, weil mir dieses Gefühl der Liebe viel zu wertvoll ist, auch wenn es mich in den Abgrund reissen könnte, ich würde jederzeit meine Liebe leben wollen, denn das ist es , was für mich das Leben erst lebens-und liebenswert macht.

Würde ich anders sein wollen, dann wäre ich beizeiten hart und verbittert, ohne Glauben , innerlich einsam, weil ich mein Herz nicht mehr herschenken würde.

Ich habs mal versucht...zu hassen, zu verachten, alles über den Jordan zu werfen....es ging nicht, denn das war schon mal gleich gar nicht ICH.


@ all....

Mag sein, dass wir für verrückt gehalten werden, dass einige Menschen nicht verstehen, warum man immer noch liebt und glauben, hoffen, verzeihen und vertrauen kann und möchte....aber es spricht auch für uns und für die ultimative Qualität unserer Liebe.



LG

Thilde



25.05.2003 21:27 • #30


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